[Anzeige] Let’s talk – Hilfe, mein Kind spielt Computerspiele!

Computerspiele
Olichel @pixabay

Gemeinsam mit SCHAU HIN! habe ich eine kleine Serie zum Thema Kinder und digitale Medien gestartet.

Im Zentrum meiner Serie sollen die Chancen, die (neue) Medien mit sich bringen, stehen und ich will beschreiben, wie wir als Familie im Alltag damit umgehen und gerne auch von Euch hören, wie ihr den Alltag mit Kindern und digitalen Medien gestaltet.

Risiken und Gefahren werden durch Kulturpessimisten aller Ausrichtungen zu genüge beklagt. Viele Eltern reagieren mit Unsicherheit und statt sich mit den einzelnen Themen auseinanderzusetzen, wird schnell mal ein Verbot verhängt.

Ich bin jedoch der festen Überzeugung, dass Verbote in Sachen Medienkonsum nichts bringen. Deswegen versuche ich mit meinen Kindern im Gespräch zu bleiben und Lösungen zu erarbeiten, die für uns beide alle passen. Das ist auch der Grund warum ich die Serie Let’s talk nenne.

Im dritten Teil geht es um: Computerspiele

Seit ungefähr 15 Jahren spiele ich keine Computerspiele mehr – oder besser gesagt: ich spiele wirklich nur sehr sporadisch.
Mein Partner hingegen spielt relativ häufig und weil ich dem Spielen auch gar nicht abgeneigt bin, haben wir mehrere Male versucht miteinander zu spielen.

ptra @pixabay – Früher war alles besser!

Die Idee war einfach:
„Hey! Lass uns Helldivers spielen! Ich koche heute und du spielst das Tutorial durch. Wir essen und danach spielen wir zusammen.“, sagte der Freund.
Top Plan! Ich setze mich also an die PlayStation, schaue den Controller an und starte das Tutorial.
Eine dreiviertel Stunde später ist der Freund fertig mit dem Kochen und ich mit den Nerven.
Ich habe ca. 15% des Tutorials geschafft, bin sehr, sehr oft gestorben und kann mir immer noch nicht merken, was die Tasten X, Kreis, Dreieck, Viereck, R1, R2 sowie L1 und L2 bedeuten.

Ähnliche Erfahrungen habe ich mit Injustice gemacht und das obwohl ich früher wirklich großen Spaß an Street Fighter und Mortal Kombat hatte. Vor, vor, zurück, irgendwas Super Combo!!!

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich spiele einfach zu wenig, um die Bedienung der einzelnen Controller so automatisiert zu haben, um mich auf das Spiel konzentrieren können und selbst wenn ich das im Ansatz schaffe – mein Skill ist einfach so schlecht, dass ich überall runterfalle, daneben springe, versehentlich reinspringe (Lava, Sägen, Säure) oder von jedem Gegner sofort getötet werde, so dass ich seltenst in den Genuss komme, dass mir Spiele Spaß machen.

Lediglich wenn Spiele so angelegt sind, dass man gar nichts können muss, habe ich Freude.
Die Zweiterspiele der Switch sind ein Beispiel. Beim wetttelefonieren, melken und Bart rasieren hab ich echt gut Chancen.
Auch sowas wie Tricky Towers (spielt das, erinnert an Tetris, nur dass die Linien nicht verschwinden) macht mir großen Spaß.

Was ich eigentlich sagen will: Schaut man sich z.B. den Jahresreport der Computer- und Videospielbranche in Deutschland 2016 an, stellt man fest: fast die Hälfte der Deutschen – unabhängig vom Alter (!) spielt (S. 30 ff.) – das bedeutet aber auch, dass die andere Hälfte nicht spielt.

Wie aber soll ich als Elternteil beurteilen, ob das, was die Kinder spielen, „gute“ Spiele sind? Wie soll ich zum Teil völlig unerfahren einschätzen lernen, was ein vernünftiger Umgang mit Computerspielen ist und wie viel Zeit man dafür einräumen soll, damit die Kinder Spaß haben und gleichzeitig nicht  … ja – was eigentlich? Verrohen? Verdummen?

Die Vorurteile gegenüber Spielern (und da mal bewusst die männliche Form) in unserer Gesellschaft sind ausgeprägt.
Wenn man nichts mit Spielen zu tun hat, dann hört man v.a. das: Spiele machen süchtig! Spiele machen aggressiv! Kinder, die zu viel spielen, vereinsamen und werden dick.

Nicht ganz verwunderlich, wenn die meisten Eltern da aus Angst einfach alles verbieten und das Thema Comuterspiele zum Zankapfel wird. Ich schrieb vor einiger Zeit mal über entsprechende Vorbehalte.

Und selbst wenn Eltern nicht alles verbieten – Unwissenheit führt oft auch zu (Kinder)Frust. Ein wunderbares Beispiel zum Thema Savepoints habe ich neulich auf Twitter gelesen (es lohnt auf den Tweet zu klicken und alles zu #momvsffxv zu lesen):

Also: Was sind meine Tipps zum Computerspielethema? Wie gehen wir in unserem Haushalt damit um?

1. Redet mit euren Kindern.

Was spielen sie, warum spielen sie es, spielen sie es alleine? In einer Gruppe mit Freundinnen und Freunden? Gibt es Level? Gibt es irgendwelche günstigen Ausstiegspunkte (z.B. wenn man zeitliche Grenzen setzen will)? Wie fühlen sie sich nach dem Spielen und warum?
Es gibt eine Menge Fragen, die man stellen kann.
Fragt doch mal, ob ihr zuschauen dürft und lasst euch die Spiele erklären.
Je jünger das Kind, desto erklärfreundiger würde ich wetten.
Irgendwann kommt man bestimmt in das Thema pupertäre Rückzugsräume – da muss man vielleicht nicht neben dem Kind sitzen und rumnerven, aber wenn man grob erklärt bekommt, um was es geht, kann man sich ja vielleicht ein Let’s Play anschauen, um einen Eindruck von der Spielmechanik zu bekommen (dafür einfach „Let’s Play <Spielename>“ in die YouTube Suche eingeben).

2. Schaut, ob es Kriterien gibt, die ihr für euch zur Bewertung von Spielen entwickeln könnt.

Ich finde z.B. gut wenn Spiele endlich sind. Man hat dann einen vorgegeneen Spannungsbogen, den man erfolgreich und befriedigend abarbeiten kann. Endlosspiele (World of Warcraft, League of Legends ) finde ich anstrengend und die machen mir auch ein ungutes Gefühl, wenn die Kinder sie spielen. Denn es gibt – egal wie lange man spielt immer noch diese eine Gegend zu erkunden, diese eine Waffe zu ergattern, diesen einen Kampf zu bestehen

Ich mag Spiele, die einfach funktionieren, ohne dass man was dazu kaufen muss. Also ohne sogenannte In-App Purchases.

Ich bevorzuge Spiele, in denen es divers zugeht und die keine Klischees bedienen (wenigstens nicht allzu stark).

Spiele, in denen man etwas erschaffen kann (Paradebeispiel Minecraft), gefallen mir auch.

Es gibt Spiele, die weiterlaufen, auch wenn man nicht spielt. Das übt Druck auf die Kinder aus. Deswegen finde ich Spiele besser, die da stoppen, wo man aussteigt und einen dort auch wieder einsteigen lassen.

Idle Clicker Games sind die Pest.

3. Baut euch eine Games-Filterbubble.

Holt euch das Thema Spiele bewusst in euer Leben. Wenn ihr auf Twitter seid, folgt Leuten die spielen und davon Ahnung haben.
Mir fallen da spontan Rainer Sigl, Christian Huberts und Marcus Richter ein.

Ich habe außerdem aus Empfehlungen, die ich bekommen habe, eine Twitterliste mit Frauen zusammengestellt, die sich ebenfalls mit Computerspielen auskennen (z.B. Linda BreitlauchJana Reinhardt, Sabine Hahn oder Rae Grimm). Und falls euch das nicht genügt, schaut euch mal die Liste der Top 50 Frauen der deutschen Games-Branche an.

Ihr seid nicht auf Twitter? Abonniert zB bei piqd den Games-Kanal* und lasst euch Artikel empfehlen.

Ihr hört lieber Radio? Hört euch doch z.B bei Deutschlandfunk Kultur Kompressor die Games-Rubrik „Vorgespielt“ an.

Abonniert Podcasts zu dem Thema.

Schaut euch Voträge zum Thema an:

Geht mit euren Kindern zu eSports Events. Wirklich physisch zu einem Event hingehen – nicht nur den Videostream anschauen. Oder wagt es mal die gamescom zu besuchen.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich so eine Menge Vorurteile und Ängste abbauen lassen und ihr überraschende Erkenntnisse gewinnen könnt.

4. Gebt den Kindern Geld für werbefreie Spiele.

Die grässlichsten Spiele sind die, die mit Werbung zugeknallt sind. Unerträglich. Hier ist es ähnlich wie beim Thema Messenger. Durch irgendwelche Hintertürchen werden Nutzerdaten gesammelt – ganz abgesehen davon wird das Spiel ständig durch irgendwelche Grütz-Werbung, deren Inhalt ihr ja auch nicht bestimmen könnt, unterbrochen.

Für jemanden, der ein eigenes Einkommen hat, ist es vielleicht kein Problem zwei bis fünf Euro (z.B. bei Handyspielen) auszugeben. Wenn man zwei bis fünf Euro Taschengeld pro Woche bekommt, tut man sich da schon wesentlich schwerer.
Geld für Spiele ausgeben, ist eine gute Idee. Auch SpielentwicklerInnen wollen Geld verdienen und Qualität hat eben einen Preis.

5. Wenn ihr mit bestimmten Spielen Probleme habt, bietet den Kindern Alternativen.

Weil ihr Punkt 3 beherzigt habt, kennt ihr jetzt nämlich einige Spiele, die interessant klingen, oder?

Apropos Alternativen. Das hört man ja auch so oft. Die Kinder sollen mal raus an die frische Luft! Sport machen!

Dazu bitte an die eigene Nase fassen. Kinderfreier Abend – ihr könnt machen, was ihr wollt! Naaa? Sechs Folgen eurer Lieblingsserie binchwatchen oder äh Sport?

Mal abgesehen davon, glaube ich, dass das Alternativen-Thema schon Jahre vorher gelegt wird. Wenn die Kinder nicht schon im Kleinkindalter regelmäßig auf den Spielplatz gehen oder im Schulalter mit Sport beginnen, dann stellt sich Bewegungslust im Teenageralter nicht von Zauberhand ein.

Wenn man als Eltern also Wert auf Bewegung, Sport, Bücher lesen etc. (was auch immer ihr für eine wertvolle Alternative haltet) legt, dann muss man das von klein auf fördern und mit gutem Vorbild voran gehen. Da muss man dann eben mit auf den Spielplatz, muss mit den Kindern in den Wald, zum See, ins Schwimmbad. Nehmt die Kinder mit auf die Yoga-Matte, lasst sie neben her Fahrrad fahren, wenn ihr joggen geht, fahrt gemeinsam Fahrrad – was auch immer

Und ganz am Ende: Vergesst nicht wie ihr als Kinder und Teenager wart.
Ich glaube nach wie vor, dass es eine Lebensphase gibt, in der man enthusiastisch in Themen versinkt. Ich habe wie irre gelesen, mir Stunden und Tage mit Point-and-Click-Adventures um die Ohren gehauen und ich möchte nicht wissen, wie viele Stunden ich vor Trash TV wie Big Brother und Popstars verbracht habe.

Anekdotische Evidenz: ABER AUS MIR IST TROTZDEM WAS GEWORDEN


Wie geht ihr mit dem Wunsch eurer Kinder um Computerspiele zu spielen? Habt ihr Vorurteile? Wenn ja, hinterfragt ihr die und zu welchen Erkenntnissen seid ihr dabei gekommen?

Gibt es für euch gute und schlechte Spiele? Habt ihr Empfehlungen?

Kommentiert einfach hier, teilt eure Medienmomente auf Instagram, bloggt selbst darüber, twittert oder schreibt darüber auf Facebook. Wenn ihr euren Beiträge mit dem Hashtag #medienmomente markiert, können sie später eingesammelt und geteilt werden.


Wen es interessiert, wie andere Familien mit der Computerspiellust ihrer Kinder umgehen, der liest das im Blog von Heiko Bielinski nach: sehr lesenswert

Weiterführende Links

Weitere Themen der Serie

Teil 1 von Let’s talk: Nicht wie lange sondern was
Teil 2 von Let’s talk: Messenger
Teil 4 von Let’s talk: YouTube
Teil 5 von Let’s talk: Fernsehen und Streaming-Dienste
Teil 6 von Let’s talk: Hörwelten
Teil 7 von Let’s talk: Augmented Reality und Virtual Reality
Teil 8 von Let’s talk: Programmieren lernen


*Der Games-Kanal ist seit kurzem in den Fundstücke-Kanal integriert (was ich persönlich sehr schade finde). Die URL leitet um.

170 Gedanken zu „[Anzeige] Let’s talk – Hilfe, mein Kind spielt Computerspiele!“

  1. Pingback: monoxyd
  2. Pingback: dasnuf
  3. Oh. Viele neue Links für MICH! Ich würde mich freuen, wenn K1 mit 9 einfach mal ein Spiel zu Ende süielen würde (ios App). Ich folge ein paar Blogs, die Spiele testen für Kinder und habe so ein paar Juwelen gefunden, die wir zusammen gespielt haben. Und jetzt ist ein Nintendo eingezogen (ohne Wlan Zugriff). Es gibt aus meiner Sicht zu wenig gute Spiele-Blogs für Kinder…

  4. Also, ich selbst bin erst zehn Jahre alt Und spiele selbst einige Spiele. Ich habe hier zwar nicht viel zu sagen, da dieser Artikel sich eher den Eltern zuwendet, doch trotzdem habe ich das sehr gerne gelesen.

  5. sehr guter Artikel, volle Zustimmung und Applaus.

    Obwohl bereits erwähnt, möchte ich noch einmal betonen, dass man sich vor werbefinanzierten „Umsonst“-Spielen genauso hüten sollte wie vor Spielen, bei denen man nur durch Ingame – Käufe (gegen reales Geld) weiterkommt. Im Zweifelsfall IMMER die Vollversion kaufen, auch wenn die scheinbar teurer ist.

    Und wie im Artikel auch richtigerweise betont: Durch Ignoranz, dümmliche Vorurteile und nicht begründete Verbote disqualifiziert man sich als Ansprechpartner für die Kinder spätestens in der Pubertät.

  6. Hier ist eine Switch eingezogen. Und damit auch Snipperclips, was der fast Fünfjährige gerne mit Papa spielt. Auch Otello (Go-Variante, ja ich weiß). Bei Zelda schaut er zu. Und ganz neu: wir spielen zu viert MarioKart! Ich habe nämlich endlich auch was gefunden, was mir Spaß macht. Der Zweijährige möchte mitmachen, und da alle Fahrzeuge auch ohne Steuerung irgendwann ins Ziel kommen, wird er immer Letzter, fühlt sich aber groß. Dann spielen wir ein, zwei Rennen mit, dann ist es auch gut.
    Ganz wichtig: vorher festlegen, wie viel gespielt wird. Also heute ist es später, 4 Rennen. Ach, heute noch gar nichts geschaut? Wollen wir sechs Rennen fahren? Oder beim App-Spiel: du darfst drei Häuser bauen. Dann ist der Ludus interruptus nicht da, und wir haben alles transparent gemacht.

  7. Bin wie immer begeistert und teile natürlich!

    Danke für die Twittertipps – einige davon fehlen mir noch in meiner Sammlung. Ich folge ja eher den jungen YouTubern.

    Zu Endlosspielen… Ja. Gerade die sind ja am ehesten (nachweislich) Sucht gefährdend, also sind deine Bedenken verständlich. Auch hier sehe ich aber auch positive Aspekte, denn ich kenne viele (heute Erwachsene) Leute, die über solche Spiele Freunde gefunden und Selbstvertrauen gewonnen haben. Solche Spiele können oft wie Sportvereine wirken: ein festes Team findet sich und trainiert regelmäßig. Kooperation und Verlässlichkeit, gemeinsames Wachsen. Das mag ich so an solchen Spielen – obwohl ich die selbst auch nicht spiele! Auch hier gilt wieder: Kommunikation mit dem Kind/Jugendlichen, Kompromisse finden („Nach deinem Raid essen wir gemeinsam.“) und eventuelle exzessive Phasen aushalten.

  8. „Apropos Alternativen. Das hört man ja auch so oft. Die Kinder sollen mal raus an die frische Luft! Sport machen! Dazu bitte an die eigene Nase fassen.“

    Sehr guter Einwand, da messen die meisten Eltern ja mit zweierlei Maß. Kann man genauso auf gesunde Ernährung und vieles mehr anwenden.

    Ich würde am kinderfreien Abend übrigens eine Serienfolge durch ein Fitnessvideo ersetzen, die gibt es inzwischen wie Sand am Meer, man ist in 20-30 Minuten „durch“ und kann danach sofort weiter Komaglotzen.

  9. Ein toller Artikel! Nicht aus jedem Consolen- oder PC Spieler wird auch gleich ein Massenmörder, wie uns gerne suggeriert wird. Ich spiele ebenfalls sehr gerne zur Entspannung, wenn ich mir die Zeit nehme und auch gemeinsam mit meinen Kindern. Zusammen Lego Harry Potter, oder Indianer Jones zocken macht eh viel mehr Laune. Ansonsten haben sich mein Mann und ich jeweils einen Nintendo DS3 zugelegt, den die Kinder mit Ihren Spielen nutzen können. Allerdings bleiben die Geräte unsere und wir haben die Kontrolle darüber, bzw. kaufen die Spiele. Die Kinder dürfen sie sich leihen nach der Nutzung zurück legen. Kleiner Tip, bei diversen Gamesshops (Reallife ;-) ) kann man Consolenspiele auch gebraucht mit Garantie kaufen. Dann kosten auch Spiele für den DS 3 nur 3-10 Euro.
    Ich verstehe die Fazination an Computerspielen und könnte mich selbst in den Welten verlieren. Wie schnell ist ein Abend mit Diabolo 3 rum, wenn mein Mann und ich dort durch die Gegend rennen…

    Aber das heißt nicht das alle nur an den Geräten hocken. Es braucht halt für alles das richtige Maß und wir leben es vor.

  10. Gerade bei Spielen, die etwas mehr kosten, ist es sinnvoll, Kinder (und Eltern) auf Demoversionen aufmerksam zu machen. Dann kann das Kind erstmal einen Monat (oder unbegrenzt die Grundfunktionen) testen, bevor es Geld ausgibt. Viele Spiele sind nämlich nach diesem einen Monat schon wieder so ausgelutscht, dass es nicht mehr interessant ist.
    Ist natürlich nicht bei allen Spielen so einfach. Denn eine Geschichte mit Spannungsbogen wird man der Demoversion natürlich nicht finden. Es könnte also nur deswegen langweilen, weil man noch nicht die Vollversion hat.
    Aber wer schon bei der Steuerung versagt, hätte bei der Geschichte ohnehin keinen Spaß.
    Apropos: Minecraft hatte mal einen kostenlosen Demo-Zugang. Gibt’s den nicht mehr? oder finde ich ihn nur nicht?

  11. Ich spiele mit meiner Nichte ab und an Minecraft. Sie liebt dieses Spiel und ich halte es auch grundsätzlich für eine sehr gute Sache. Die Figuren sind nicht allzu gruselig und man kann die Monster sogar ausstellen. Sie ist jetzt 6 Jahre alt und kommt damit gut klar, außerdem kann sie sich kreativ austoben.

    Super Mario wird auch sehr gerne gespielt und vor allem der Mario Maker (wo man eigene Levels bauen kann) hat meine Nichte schon früh begeistert. Dabei konnte man übrigens auch gut sehen, was ordentliches und kingerechtes Design ist, denn die Steuerung ist so eingänig, das sie bereits mit 4 Jahren eigene kleine Levels gebaut hat. Ich habe da mal den Vergleich von Spielen gemacht und festgestellt das manche, die auf den ersten Blick gerade für Kinder geeignet sein sollen, eigentlich genau das Gegenteil sind.

    Es gibt da teilweise welche, die mit Blend, Licht, ja allgemein mit Effekten so sehr übertreiben, das sie eine absolute Reizüberflutung darstellen. Da halte ich Spiele bei denen es etwas ruhiger zugeht für wesentlich besser, aber das kommt natürlich auf das Alter an. Manche haben dann auch noch einen tollen Lerneffekt.

    Von Spielen wie League of Legends und MMORPGS etwa, würde ich Kinder fernhalten. Der Umgangston ist dort so rauh (rassistisch, Frauenfeindlich, usw) das nicht nur Kinder damit überfordert wären. (Ich habe selbst eine lange Zeit gespielt und gesehen wie wenig dafür getan wird, das sich daran etwas ändert.)

    Mit Jugendlichen ist das sicher eine andere Sache. Ich glaube nicht das man sie wirklich fern halten kann, wenn sie etwas unbedingt spielen wollen, aber wenn man sich schon früh selbst damit auseinandergesetzt hat, dann kann man wenigstens vernünftig darüber reden.

    Übrigens ist es auch viel leichter sich nicht verarschen zu lassen, wenn das Kind erzählt es müsse erst zum nächsten Speicherpunkt, man aber selbst ganz genau weiß, dass sich in diesem Spiel überall speichern lässt oder es sogar autospeichert, wenn man aufhört. Medienkompetenz ist sehr wichtig.

    1. Verbieten (z.B. MMORPGS bei Jugendlichen) bringt meiner Ansicht nach nie was. Die Kinder suchen sich dann Freunde oder Orte mit WLAN wo sie eben spielen können (unser großes Kind ging dann immer in die Bibliothek).
      Verbieten bedeutet schlimmstenfalls, dass die Kinder sich nicht mehr vertrauensvoll an die Eltern wenden können, wenn es (z.B. Mobbing) Probleme gibt, weil sie dann ja zugeben, dass sie etwas verbotenes tun.

      1. Ja, das denke ich auch. Ich habe früher selbst oft heimlich Spiele gespielt, die ich nicht durfte oder von denen die Eltern nichts hielten. Drüber reden ist sicherlich besser. Dann müssen die Eltern aber auch ein Stück weit offen sein und dürfen nicht alles verteufeln.

        Spiele können eine sehr kontrollierbare Umgebung darstellen, was gerade in der Jugend Sicherheit vermitteln kann, die sonst in der turbulenten Zeit nicht da ist.

        Aber ich würde sie eben auch nicht in die richtung führen. Wenn die Kinder wissen, das sie mit ihren Eltern reden können und diese sogar vielleicht zu begreifen versuche, was ein Kind nun an einem bestimmten Spiel so toll findet, ohne es direkt zu verurteilen, wäre das ideal.

        Übrigens auch toll sind Tools mit denen Kinder selbst Spiele entwickeln können.

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