Aufklärungsdings

Seit einigen Wochen mache ich mir Gedanken über das Thema Aufklärung bei Kindern. Ich dachte eigentlich, wir gehen in der Familie ganz offen mit allem um und die Kinder wüssten schon über alles Bescheid. In einem völlig anderen Kontext habe ich Kind 2.0 und 3.0 mal gefragt: Wisst ihr wie lange man schwanger ist?

Kind 3.0 selbstbewusst: „Na klar! Zwei Jahre!“

Kind 2.0, empört: „Entschuldigung? Elefanten sind zwei Jahre schwanger. Menschen nur vier Monate!“

Da wusste ich: Wir haben Redebedarf.

Auf Twitter hatte ich schon mal rumgefragt, ob mir jemand Hefte, Bücher, Filme, Comics empfehlen kann. Ich selbst hatte als Kind in den 80ern „Peter, Ida und Minimum.“ (Amazon Webelink). Ganz vorne gab es eine Doppelseite gezeichneter nackter Menschen, die man von vorne und hinten sah. Frauen und Männer, Kinder in groß, klein, dick, dünn. Das fand ich als Kind toll. Ich hab mir diese Seiten lange angeschaut und war fasziniert, dass es große Brüste gab und kleine, dicke Bäuche, flache Bäuche, runde Popos, faltige Popos – eben Vielfalt.

Der Rest des Comics war eher so naja. Die Mutter ist z.B. ständig entnervt, während der Vater abwinkt: So sind sie die Schwangeren.

Als Leserin von Krachbumm (tolle Seite, abonniert außerdem den Newsletter!), hatte ich zudem eine (späte) Erleuchtung. Aufklärung bezieht sich meistens nur auf den Fortpflanzungsakt. Mir ist wirklich noch nie ein Aufklärungsbuch in die Hand gekommen, in der es auch darum ging, dass Sex Spaß macht.

Das ist auch der Grund warum mich das Thema als Kind dann nicht interessiert hat. Ich wußte ja wie Babys entstehen und da Babys für die nächsten zwanzig (mindestens) Jahre keine Rolle spielen würden, war das Thema Sexualität für mich abgehakt.

Aus heutiger Perspektive erscheint mir das wirklich total seltsam. Warum läuft Aufklärung so ab? Warum tut man so, als ginge es bei Sex ausschließlich um Fortpflanzung? Auf meine persönliche Erfahrung zurückblickend ist das Verhältnis Fortpflanzung zu Spaß doch ein eher anderes.

Das mal so nebenbei. Ich finde ein ordentliches Aufklärungsbuch darf gerne auch von Wohlgefühlen und Spaß sprechen…

In der Grundschule von Kind 2.0 gibt es nun Sexualkunde und in diesem Zusammenhang wird der Film „Wo komme ich eigentlich her?“ geschaut. Der Film entstand 1985. Mein Kind wird also in der Schule mit einem Film aufgeklärt, der älter als 20 Jahre ist.

Eine Mutter, die den Film gesehen hat, berichtete ausserdem von anderen Szenen, die ich in Anbetracht der (z.B.) aktuellen Stilldebatte für wirklich fragwürdig halte.

Gegner des öffentlichen Stillens argumentieren ja viel über die Nacktheit und die „übergriffige“ Intimität der sie ausgesetzt sind, wenn Frauen ihre „Brüste auspacken“.

Ein sehr schöner Artikel zum demonstrativen Stillen übrigens bei unangespießt:

„Nun hat sie ihre Brust befreit, doch statt endlich das heulende Kind daran zu klemmen, hält sie es noch hoch, quatscht es voll und dreht es noch fünfmal hin und her, bevor sie endlich die anscheinend richtige Positon gefunden hat. Schließlich tritt Ruhe ein, aber nein! In die Stille hinein fängt diese Frau an zu erläutern: “Stillen ist ja das Beste! Bis zur Einschulung werde ich mein Kind mindestens stillen! Sehen Sie, wie prall meine Brüste  sind? Damit könnte ich eine Fußballmannschaft ernähren!”

Und das ist es genau! In der Regel sieht man weder nackte Brust noch ist der stillenden Frau daran gelegen auffällig und provokant zu stillen.

Im Film sieht das so aus:

stillen

(Klick aufs Bild, springt zu der Stelle im Film, Tipp für die Nerven, Ton weglassen)

Eine Frau sitzt unangeschnallt auf der Rückbank eines Autos, packt beide Brüste aus und stillt so wie man das da sehen kann: beide Brüste ausgepackt. Danach packt sie auch erstmal nicht mehr ein.

WTF?

Das wird dann ggf. Kindern gezeigt, die zuhause noch nie gesehen haben, wie gestillt wird und die ohnehin im Kicher-Alter sind.

Das lässt mich wieder zu der Frage kommen: Habt ihr Tipps für gute Aufklärungsbücher, Comics, Filme? Wie macht ihr das zuhause?

Vorhanden sind „Wie sag ich’s meinem Kind?„, Make Love (Amazon Webelink) und Klär mich auf (Amazon Webelink).

 

65 Gedanken zu „Aufklärungsdings“

  1. Angela sagt:

    Ich weiß nicht, wie alt deine Kinder sind, aber offenbar schon (tlw) Schulkinder, also älter als unsere. Vielleicht helfen meine bisherigen Erfahrungen trotzdem: unsere Kinder sind, wenn sich K3 halbwegs an den ET hält, jeweils ein bisschen mehr als 2 Jahre auseinander. Mit K1 habe ich damals – nachdem eine Hausgeburt geplant war und es selbst eine war – nur „Runas Geburt“ (http://www.runas-geburt.de/) angeschaut, das war sehr beliebt, hat aber völlig gereicht. Jetzt bei K3 ist K2 noch ziemlich uninteressiert, und K1 blättert sehr gern in „Ein Kind entsteht“ von Lennart Nilsson. Das ist zwar überhaupt kein Kinderbuch, aber es hat ziemlich lässige, wenngleich teilweise für ein Kind bestimmt sehr abstrakte Fotos und viel Text zum Vorlesen. Es geht vom ersten Kennenlernen zweier Menschen mit sehr ausführlicher Darstellung der Befruchtung selbst und der wochenweise Entwicklung im Mutterleib bis ein bisschen nach der Geburt. Aus irgend einem Grund hat sich K1 anfangs vor allem für das Kapitel künstliche Befruchtung interessiert, obwohl das bei uns noch nie Thema war… Einzig die Darstellung der Geburt ist etwas von der alten Schule, mit (fast) ausschließlich Gebärenden in Rückenlage und einer Hebamme, die das Kind am Kopf ein bisschen herauszieht… Wie gesagt: eigentlich gar kein Kinderbuch, aber viele interessante Fotos und anscheinend für ein 4-jähriges Kind durchaus faszinierend. Und ich selbst schau’s auch sehr gern an :-)
    Bei meiner Schwester hab ich vor einiger Zeit mal „Mama bekommt ein Baby“ (Achim Bröger, Franziska Harvey) gesehen. Mir hat’s damals recht gefallen, ich hatte allerdings selbst noch keine Kinder und kann nicht sagen, wie ich es jetzt beurteilen würde…

  2. Katerina sagt:

    Ich habe als Jugendliche „das Sex Buch“ von Günter Amendt verschlungen, fand es sehr spannend, gut geschrieben, sehr erotisierend über weite Strecken, aber ich finde das darf ein Buch über Sex ja wohl auch sein ;-)… keine Ahnung wie es sich für heutige Jugendliche liest, atmet vielleicht wirklich sehr den Geist der 70er, aber glaube kaum, dass es heutige Jugendliche nicht ebenso fesseln würde. Es ist halt sehr auch aus Sicht junger Leute geschrieben, sehr offen und auf jeden Fall ein Plädoyer für Lust und Vielfalt der Lust!

  3. Pingback: Riedelwerk
  4. ruth sagt:

    auch volllkommen veraltet und nur noch in manchen archiv-videotheken zugänglich ist „der liebe auf der spur“ – das lief so in den neunzigern (und der kleidung nach zu folgen auch achtzigern).
    warum ich es dennoch großartig finde? als ich die videos mit freundinnen letztens anschaute, war die einhellige meinung von allen die es nicht kannten, so was damals gesehen zu haben, wäre super gewesen. vielleicht so mit 12-14.
    denn: es geht die ganze zeit um kommunikation, lust und das setzen von grenzen. um die liebe zum eigenen körper. und dass all das wichtig und richtig ist. von den ersten jungen anfängen bis zur schwangerschaft ein paar jahre später.

  5. jasmin sagt:

    Für etwas später würde ich vielleicht noch „Was ist los in meinem Körper?“ empfehlen. Da wird der weiblich Zyklus mit seinen Begleiterscheinungen ausfühlich erklärt. Mir hätte das im Teenageralter einige Sorgen erspart, wenn ich gewusst hätte, was dieser komische Glibber in meinem Slip (aka Zervixschleim) ist. Ich dachte ne Weile ich wäre irgendwie krank, weil ich das überhaupt nicht einorden konnte.

  6. Ann sagt:

    Ich wurde in den 90ern mit „Vater, Mutter + ich: wo kommen die kleinen Babys her?“ von Malcolm Doney aufgeklärt, und obwohl ich nicht mehr wirklich genau weiß, was drinstand, habe ich es irgendwie in guter Erinnerung.

    Ich hoffe, ich bringe da jetzt nichts durcheinander, aber wenn ich mich recht entsinne, war es sehr schön gezeichnet, Spermien, Eizellen, Baby im Bauch… und dann ging es da zusätzlich zum Beispiel auch darum, dass man sich untenrum jeden Tag waschen muss und sowas.
    Eventuell krame ich das Buch morgen mal aus dem Keller und schaue nach, ob das stimmt ;)

    Das war dann unser „kindliches“ Aufklärungsbuch, und danach hatte meine Mutter mir und später meiner Schwester dann so Hefte vom Frauenarzt mitgebracht. Wie die hießen, wird mir auf jeden Fall gerade nicht einfallen… das ist auch wahrscheinlich eher nur für Mädchen gewesen, aber da wurde dann alles abgehandelt, was mit dem Anfang der Pubertät wichtig wird. Vielleicht einfach mal bei Frauenarzt nachfragen, was die so für umsonst abzugeben haben? Fragen und selbst angucken schadet ja nicht.

  7. Katharina sagt:

    Hmmm, spannende Frage, tatsächlich ist mir auch noch kein Buch in die Finger gekommen, dass ich richtig gut fand und das vor allem alle Bereiche abdeckt.
    Als ich mit Kind II schwanger war, war Kind I gerade 2 Jahre alt und ich wollte ein Buch haben, in dem er ein wenig sehen konnte, was da in meinem Bauch passiert. Wir haben dann das Baby Buch aus der Wieso-Weshalb-Warum-Reihe gekauft. Ich denke, das ist nicht schlecht, lässt aber viel offen, was für 2 Jährige ja auch total ok ist. Aber ich denke den großen Teil der Aufklärung machen wir neben bei. Unsere Kinder haben uns schon immer nackt sehen dürfen, geschloßene Badezimmertüren gibt es nicht. Wenn eins der Kinder mit seinem Penis spielen mag, darf er das machen (in der Öffentlichkeit erklären wir ihnen, dass man das nicht macht, weil es Menschen gibt, die das irritiert, mir ist da wichtig, dass sie nicht denken, das ist was schlechtes, schließlich ist es was sehr schönes). Auf Fragen bekommen die Kinder offene und unverblümte aber kindgerechte Antworten. Und das hat offenbar funktioniert, denn ich bin nun mit Kind III schwanger und Kind I erklärt mir, immer mal wieder, dasS Männer einen Penis haben und Spermien und das Frauen eine Eizelle haben und das so das Baby entsteht. Das das Baby im Wasser schwimmt und wie, bzw. wo es zur Welt kommt weiß er auch (und er war bei keiner Geburt dabei). Letztens wollte er dann wissen, ob ich denn schon Milch hätte, und wo ganz genau die dann heraus kommt, denn das Babys an der Brust trinken ist für ihn mehr als selbstverständlich (Er findet es aber trotzdem nicht komisch, wenn ein Kind die Flasche bekommt, hat er ja auch bekommen, weil er zu früh war und das aus Brust zu Beginn nicht geschafft hat).
    Ich glaube die beste Form der Aufklärung ist es Eltern auf zu klären. Ihnen mut zu machen offen mit ihrer Sexualität umzugehen. Es hilft nix, Kindern Bücher zu Zeigen, in denen steht, das Sex schön ist, wenn sie zu Hause Eltern erleben, die sich nie nackt zeigen und nie Zärtlichkeiten mit dem Partner austauschen. Eltern die „ihh“ und „nein, das macht man nicht“ schreien, wenn das Kind sich selbst berührt und erkundet…

    1. dasnuf sagt:

      Das stimmt. Ich sehe das auch nicht als entweder – oder, sondern als „und“. Einige Themen ergeben sich vielleicht gar nicht und dann sind schöne Bücher auch eine Unterstützung.

  8. mariong sagt:

    Bei uns der absolute Renner war „wie ist das mit der liebe“ von sanderijn van der doef. Hier werden genau die Fragen besprochen, die doch viel interessanter sind als diese Fortpflanzungsgeschichte.
    Googeln Sie kurz danach.
    Alles wird gut.

  9. Philipp sagt:

    Ich habe als acht- oder neunjähriger „Das Buch vom Liebhaben“ von Martin Furian gelesen und fand es so toll, dass ich es meinem Lehrer gezeigt habe (fand er OK, war ein guter Lehrer). Ich weiß nicht mehr genau was drinstand, auf jeden Fall ging es aber – wie im Titel angedeutet – nicht bloß um Fortpflanzung. Vom selben Autor gibt es noch zwei weitere Aufklärungsbücher, die ich allerdings gar nicht kenne.

  10. Aginor sagt:

    Generell finde ich dass mehr Wissen besser ist als weniger Wissen.

    Die Kirchen haben uns über Jahrhunderte vermittelt wie falsch es ist, zum Spaß Sex zu haben.
    Die Gesellschaft hat Angst dass Jugendliche Sex haben könnten, denn diese sind generell doof und verantwortungslos. Zum Glück sind die alle doof, denn das heisst dass sie keinen Sex machen können wenn ihnen niemand sagt wie das geht. Hurra! ;)

    Erstmal zum körperlichen:

    Die Infos in der Schule beruhen (oder taten dies zumindest zu meiner Zeit, das war Anfang bis Mitte 90er) darauf, zu erklären wie das mit der Fortpflanzung funktioniert. Das war in Biologie. Mit tollen Schaubildern, wie gezeichnete Querschnitte von irgendwelchen Geschlechtsteilen, bei denen um ehrlich zu sein oft nicht wirklich erkennbar war wie das denn bitteschön in Echt aussehen soll.
    Nackte Männer und Frauen (von vorne abgelichtet, stehende Idealbilder, keine dicken oder so, mit toller Schamhaarpracht, Bilder aus den 80ern) waren im Buch. Erigierte Glieder oder Aufnahmen bei denen man irgendwie erkennen kann wie da das eine in das andere reinsoll waren nicht vorhanden.
    Ganz ehrlich: Mich wundert kein bisschen dass die Klitoris für viele Männer so schwer zu finden ist wenn man sein Wissen aus diesen Büchern hat.

    Heute gibts zum Glück so viele Pornos und die Wikipedia, die Nützlichkeit übersteigt die dieser Bücher um Längen. Damals musste man noch Videotheken oder das „Schlüsselloch“ bemühen.

    Zum psychologischen: Ich finde da gibt es eine extreme Diskrepanz zwischen der Realität, und dem was scheinbar ein Haufen Leute für die Realität halten. Sex ist etwas banales, alltägliches. Da muss man kein großes Theater drum machen. Die Regeln für Sex gibt es zum Schutz, das ist ein wichtiger Aspekt. Biologisch geht viel, aber wir tun es aus gutem Grund nicht. Das muss für mich bei der Aufklärung rüberkommen.
    Schutz der Kinder vor Erwachsenen z.B. Es gibt einen Grund warum ein 14-jähriges Mädchen nicht einen 21-jährigen Freund haben darf, auch wenn biologisch gesehen alles betriebsbereit ist.
    Schutz vor Krankheiten: Um sich wirkungsvoll schützen zu können sollte man Ahnung haben. Übertriebenes Beispiel: Das Statement „Sex kann einem den Tripper einbingen“ glaubt niemand, wenn aus der gleichen Quelle kommt: „Vom Masturbieren wird man blind“.
    Warum sollten Erwachsene Sex haben dürfen (macht ja Spaß, also meistens), aber 12-jährige nicht? Das muss man erklären.
    Der Druck, früh Sex haben zu müssen ist unter anderem deswegen so groß weil man dann mitsprechen kann. Kein Sex, keine Ahnung. Daher ist Aufklärung so früh wie das Verständnis dafür da ost sehr wichtig. Nicht alles auf einmal, klar. Aber die Faszination des Vaters oder der Mutter von Filmen mit Frauen und Männern aber ohne Kleidung kann man dem Kind erklären, man sieht das jeden Tag im Fernsehen und anderswo.

    Achja, das mit der stillenden Frau in dem Film ist schon… komisch. Keine Ahnung was sich die Macher da gedacht haben.

    So. Wall of Text, wie immer.
    Und hab bestimmt wieder die Hälfte vergessen. Wenn mir noch was interessantes dazu einfällt reiche ich es nach. :)

    Oh, und danke an alle für die Buchtipps. :)

    Gruß
    Aginor

  11. Sven sagt:

    Wir (Mama, Papa und Kinder) fanden dieses Buch sehr schön, witzig und hilfreich:
    „Bevor ich auf die Welt kam: Wie Babys entstehen“
    (http://www.oetinger.de/buecher/bilderbuecher/ab-4-jahren/details/titel/3-7891-6701-0/8339/12831/Autor/Katerina/Janouch/Bevor_ich_auf_die_Welt_kam.html)

    Dort beschreibt ein kleiner Junge aus seiner Sicht was alles so passiert ist bevor er dann endlich geboren wurde. Inklusive sich kennenlernen und verlieben (oder eben auch nicht), Sex miteinander haben, was passiert im Bauch der Mama und Geburt und danach.

    Das Buch nimmt sich selbst nicht so ernst und wurde mit viel Witz und Augenzwinkern geschrieben.

    Viele Grüße
    Sven

  12. Ulschka sagt:

    „Total Normal“ (Beltz) hat bei uns altersmäßig an Peter, Ida und Minimum angeschlossen. Beantwortet viele Fragen zu körperlichen Veränderungen bei Heranwachsenden. Ergänzt persönliche Gespräche, regt Themen an und gibt Hilfestellung beim Beantworten von Fragen. Definiert „Familie“ recht umfangreich.

  13. Christiane sagt:

    Ich kann sehr empfehlen: Klär mich auf! 101 echte Kinderfragen rund um ein aufregendes Thema.

    1. dasnuf sagt:

      Steht schon oben, Danke :)

  14. Käthe sagt:

    Eine Neuerscheinung ist „ein Baby in Mamas Bauch“ . War mir an manchen Stellen zu ausufernd, hat aber insgesamt gute Inhalte. Zum Beispiel dass Liebhaben für alle ist, aber Sex nur für Große. Und dass man sich dafür auch später erst interessiert, wenn man erst mal groß und haarig ist. ( hier gibts auch deine Wunsch-Illustration, eine Reihe nackter Leute. Große Freude beim Kind über die nackigen Omas/Opas)
    Großes Plus auch für die süßen Männlein von Joëlle Tourlonias.

    http://www.amazon.de/Baby-Mamas-Bauch-Anna-Herzog/dp/3737352267

  15. vielen Dank fürs Verlinken! Die erwähnten Bücher hab ich eh auch schon rezensiert :-)

    1. dasnuf sagt:

      Ach, oh. Übersehen. Ich gehe sofort suchen.

      1. almut sagt:

        Ich habs nicht gefunden. Könnt Ihr 2 Zeilen über das „Make Love“ texten oder falls schon geschehen den Link dorthin posten? Ich suche nämlich eins für Ältere und hoffe, dass das was ist.

        1. dasnuf sagt:

          Habs auch nicht gefunden :( Katja hülf!
          Habs allerdings von einem Freund empfohlen bekommen, der eine pubertierende Tochter hat. Wenn ich es mir angeschaut habe, schreibe ich gerne ein paar Zeilen dazu.

  16. anna sagt:

    Ich finde das Buch „Vom Liebhaben und Kinderkriegen: Mein erstes Aufklärungsbuc?h“ von Sanderijn van der Doef, Marian Latour wirklich toll – es geht um alle möglichen Wege, wie man zu Kindern kommen kann (Schwangerschaft, künstliche Befruchtung, Adoption…), um homo- und hetersexuelle Liebe, um viele Familienformen, um Freundschaft und Küssen und darum, das Sex Erwachsenen Spaß macht und was sie tun können, damit nicht jedesmal ein Baby „entsteht“ – und das alles ganz liebevoll und freundlich und unkompliziert erklärt. Empfohlen für Kinder ab 4.
    Ich stöber jetzt mal durch die anderen Empfehlungen
    Viele Grüße
    Katho

  17. mardi gras sagt:

    Ich hatte mehrere Aufklärungsbücher Anfang der 1990er Jahre als ich noch nicht in der Schule war. Ich meine es gab eins, von dem ich rückblickend meine, dass es auch vermittelte, dass Sex auch Spaß macht. Es heißt „Lisa & Jan“, ist aber wohl mittlerweile vom Markt genommen worden und wird von „Bildungsplangegnern“ immer als besonders schlechtes Beispiel bzw. als Kinderpornographie herangezogen, weil es z.B. sexuelle Erfahrungen bei/zwischen Kindern thematisiert (ich finde die bildliche Darstellung eines Vaters, der seinem Sohn den Bauch massiert in dem Kontext äußerst fragwürdig.).

    Bedauernswert finde ich, dass auch Homosexualität, Transsexualität etc. in Aufklärungsbüchern nicht erwähnt wird, aber wenn sich nun mal alles um Fortpflanzung drehen muss…

  18. @dasnuf Unserem Sohn ist das Thema eher peinlich.

  19. Kasimon sagt:

    Ich hatte damals „What makes a baby“ mitcrowdgefundet. Das gibt’s inzwischen wohl auch auf deutsch. http://www.what-makes-a-baby.com/

  20. Barbara Brockmann sagt:

    Wir hatten ein Buch, es gab auch eins im Kindergarten, aber hauptsächlich haben wir geredet. Ich hatte vorher immer gedacht es sei schwer, war es aber gar nicht. Die Kinder haben gefragt, ich habe erzählt. Auch von den schönen Dingen, später auch von schwierigen Situationen etc.
    Meine Kinder sind damit prima klar gekommen.
    Da das Thema Aufklärung in unserer Umgebung auch aufkam habe ich meine Kinder gefragt ob das so gut gelaufen ist. Sie fanden es rückwirkend genau richtig. Es blieben keine Fragen offen.
    Und ich fand es doch manchmal ein wenig heikel, da waren die Kinder aber schon fast Teenager und das Thema komplexer.

  21. kunstecht sagt:

    wir sind schon eine Stufe weiter. Unsere sind 15, 17 und 23. Ich fand damals das Buch „Mama hat ein Ei gelegt“ so klasse….

  22. Eigentlich ist es traurig, dass immer noch ein solches extra Thema ist. Mit extra Buch, Film etc. Wünsche mir das Thema Sex wäre um einiges entkrampfter, so dass es ganz selbstverständlich vermittelt wird. Meine ist jetzt bald 2. Ich werde es versuchen :) Berichte dann in 5- 10 Jahren ob ich Erfolg hatte.

  23. Nadine sagt:

    Hallo,
    wir beantworten „einfach“ die Fragen, wenn welche auftauchen. Allerdings ist die Große hier so alt wie bei dir Kind 3.0, das sind die Themen vermutlich noch etwas anders. Eine Zeit lang war hier das Buch „Frag doch mal die Maus – Erstes Sachwissen: Wir bekommen ein Baby“ der Renner – da kann man ins Detail gehen, muss man aber nicht. Als das Thema besonders interessant war, haben wir noch „War ich auch in Mamas Bauch“ von Dagmar Geisler angeschaut. Das hat mir sehr gut gefallen, der Großen hat es auch gefallen, aber es hat sie (noch) nicht jede Seite interessiert. Da wird auch erwähnt, dass es Spaß macht und ein schönes Gefühl – wieviel Platz das einnimmt weiß ich aber nicht mehr genau. Es steht zwar ab 5 Jahren drauf, aber da ist genug Stoff drin auch für später noch (wie genau wandert was Ei…) Die Zeichnungen finde ich schön und die Geburt und anschließende Situation auch netter dargestellt als bei „Peter, Ida und Minimum“.

  24. Franca sagt:

    es gab eine sehr schön gemachte Sondersendung von der Maus, so etwa vor 2 1/4 Jahren, 60 min zu „wie kommen die Babies rein und auch raus aus dem Bauch“, bei uns gerade richtig für Tochter 1 da Tochter 2 auf dem Weg war. Vielleicht gibt es die über die Mediathek? Da wurde ein Ehepaar über die ganze Schwangerschaft hinweg begleitet und alles sehr nett & kindgerecht erklärt.

    1. Da Na sagt:

      Gibt’s nicht mehr, soweit ich weiß. (Aber ich habe eine Sicherungskopie da, falls Interesse besteht ; )
      Leider endet die begleitete Schwangerschaft mit einem (Not-)Kaiserschnitt. Damit wird die Geburt ziemlich pathologisiert; das würde ich meinem Kind nicht unbedingt als erstes zeigen, wenn ich über’s Kinder-kriegen sprechen wollte.

  25. Jochen sagt:

    Wir haben noch dieses Buch: http://www.loewe-verlag.de/titel-0-0/mein_erstes_aufklaerungsbuch-4457/
    Darin geht es zwar auch vor allem darum, wie die Babys in den Bauch kommen. Es wird aber auch angesprochen, dass es Erwachsenen Spaß macht, sich gegenseitig nackt anzufassen und so.

    Und ganz toll finden wir auch dieses: http://www.mabuse-verlag.de/Mabuse-Verlag/Produkte//Mabuse-Verlag/Unsere-Buecher/Schwangerschaft-Geburt/Wie-entsteht-ein-Baby/id/239014
    Darin geht es aber überhaupt nicht um Sex. Das Buch verzichtet komplett auf Geschlechtszuschreibung in Bezug auf Zeugung, Schwangerschaft und Geburt.

  26. Pthagonal sagt:

    Im Bekanntenkreis (und jetzt auch bei uns) hat es geholfen (neben Gesprächen, selbstverständlich, aber ohne den Kindern das Thema nun unbedingt aufzuzwingen), einfach mal dieses Buch herumliegen zu lassen. So als Startpunkt und zum Beheben eventuell vorhandener „Informationsdefizite“ ganz passend. Besser, als wenn die Kinder selbst googlen und dann nur einschlägiges Material finden und glauben, so würde das mit der „Liebe“ funktioneren …

  27. die Judith sagt:

    „Wo kommen die kleinen Kinder her?“ von Thaddäus Troll. Ich bin mit der schwäbischen Version mit-aufgeklärt worden und finde das Buch trotz seines Alters immer noch sehr klasse, weil liebevoll gezeichnet und erklärt (Liebe! Sex macht Spaß!) . Kennt man das noch?

    1. Thankmar sagt:

      Ständig hatte ich das Buch im Kopf, mit dm ich aufgeklärt wurde, ohne zu wissen, welches das war, das hier nämlich, dankeschön!

      Iirc wird Sex bspw. mit Seilspringen verglichen: macht Spass, kann man aber nicht andauernd machen.

      Einen Blick wert ist vllt. auch das recht offenherzige Janoschbuch Mutter sag, wer mcht die Kinder. Ein Blick in die Kommentare offenbart, dass es aufgrund seiner Deutlichkeit polarisiert, es macht aber klar, dass Sex Spass macht. Wie es mit Spielarten der Sexualität umgeht oder den Genderrollen kann ich allerdings nicht mehr sagen.

  28. Anna Na sagt:

    Ich mag ja Peter, Ida und Minimum.
    Und diesen Film: https://m.youtube.com/watch?v=C-uXEkDpZXw

  29. Nina sagt:

    Katharina von der Gathen, Anke Kuhl „Klär mich auf 101 echte Kinderfragen rund um ein aufregendes Thema“. http://www.klett-kinderbuch.de/index.php?id=392
    Ziemlich super, weil es eben nicht nur um heterosexuelle Reproduktion geht, sondern auch um schwulen und lesbischen Sex, um „nein“ sagen, um schöne Gefühle und doofe Gefühle etc. Zugrunde liegt dem ganzen echte Fragen, die Grundschulkinder zu dem Thema haben. Liebevoll und lustig illustriert von Anke Kuhl.
    Große Empfehlung!

    1. dasnuf sagt:

      Danke :D steht schon oben unter „Vorhanden“

      1. Nina sagt:

        Oh ja, entschuldige, übersehen in meiner eigenen Begeisterung :)

  30. „Das Aufklärungsbuch“ von Sylvia Schneider und Birgit Rieger, fand ich als Kind super und ist immer noch toll.

  31. Katharina sagt:

    Interessante Fragen, die bei uns erst so langsam aktuell werden in den nächsten Jahren.
    Ich bin gerade hochschwanger mit Baby Nr.3, aber die kleine große Schwester (3 Jahre) interessiert sich nicht für wie-kommt-es-da-rein, sonder nur für wann-kommt-es-da-raus. Die große große Schwester (fast 6) hat diesbezüglich auch noch keine konkreten Fragen gestellt. Ich bin dafür, dass Thema offen zu besprechen, wenn es aufkommt, aber solange es sie nicht weiter zu beschäftigen scheint, warte ich mal ab.

    Allerdings haben wir schon seit langem Peter, Ida und Minimum zuhause und lesen es auch öfter. Angeschafft habe ich es v.a. weil ich es auch aus meiner Kindeheit in guter Erinnerung hatte. Bisher haben wir auch einige Stellen immer wieder übersprungen.

    Ich empfinde die Mutter nicht als ständig genervt und den Vater als abwinkend. Es gibt am Anfang die Szene, wo Mama ausrastet, weil sie müde und gereizt ist und Papa erklärt, dass auf die schwangere Mama nun Rücksicht genommen werden müsse. So weit hergeholt finde ich das nicht. Später verzeiht sich Mama dann auch mal für einen Spaziergang, weil ihr alles zuviel ist mit den zeternden Kindern. Das alles im klassischen Rollenmodell. Mich irritiert/gruselt in dem Buch viel mehr die Krankenhaussituation – Geburt im Krankenhaus und dann das Baby wie damals üblich nicht bei der Mutter, sondern mit den ganzen anderen Neureborenen im Raum hinter der Glasscheibe.
    Die Doppelsite mit verschiedenen nackten Menschen ist auch nicht (mehr?) drin.

    Ich erinnere mich dunkel an ein ganz gutes Aufklärungsbuch, das ich dann zur Pubertät bekam. Aber leider komme ich weder auf den konkreten Titel noch Autor.

    Nun jedenfalls bin ich auch gespannt auf alle Tipps, die jetzt gegeben werden.

    1. dasnuf sagt:

      Ich habe nicht recherchiert, ob das Buch seit den frühen 80ern inhaltlich überarbeitet wurde. Vielleicht wurde es modernisiert? (Wobei von den Müttern getrennte Säuglinge spricht ja nicht unbedingt dafür)

  32. Julia sagt:

    Sex und Spaß… das dürfen wir den Kindern nicht sagen, sonst wollen die das auch machen! Und darum geht es doch: Den Kram für die Kinder madig machen, damit sie sowas ja nicht auch betreiben und dann gleich schwanger werden! Sollen sie damit warten bis sie 18 sind. Oder besser 80! Dann bin ich tot und muss mir keine Sorgen um Syphilis machen.

    Davon abgesehen – danke, für den Tipp mit Krachbumm! Bin ich vor Ewigkeiten drüber gestolpert und hab’s dann verloren und wusste nicht mehr, wie es hieß und so.

    Und: Hach, man müsste ja selbst so ein Kinderbuch machen… das wär’s doch…

  33. „Mami hat ein Ei gelegt“ von Babette Cole. Ist allerdings eher für jüngere Kinder angelegt.

  34. frauziefle sagt:

    Wir beantworten die Fragen, die sie haben. Wenn sie neue Wörter anbringen, erkläre ich, was das ist. Wir zappen bei Liebesszenen in Filmen nicht weg. Seit sie Modern Family schauen (wegen wem wohl ??) wissen sie sehr viel mehr über Sex, aber auch über Beziehungen und über Familien, die es geben kann.
    Mit allen Kindern sprechen wir über die körperlichen Entwicklungen die anstehen, die bei anderen Kinder vielleicht schon eingetreten sind.
    Wir sprechen vor allem über die Vielfalt an Beziehungen, dass es nicht nur Mama-Papa-Kind gibt, sondern homosexuelle Paare, fluide Menschen, und alles möglich ist. Alles sein darf, niemand verurteilt werden darf. Sie sehen im Umfeld allerhand Paarkonstellationen, und sie benutzen „schwul“ oder „lesbisch“ nicht als Schimpfwort. Beispielsweise. Überhaupt verbiete ich sexuell konnotierte Schimpfwörter.
    Ich möchte, dass sie in erster Linie von der Freude erfahren, mit jemandem zusammen zu sein, dazu gehört vor allem eine gute und liebevolle Einstellung sich selbst und dem eigenen Körper gegenüber. Sich selbst auch zu kennen. Abgrenzung zu kennen.
    Alles Dinge, die ohnehin zum gesunden Aufwachsen gehören, und dann hinübergeschoben werden können, wenn die Zeit dafür gekommen ist.
    (wie lange man schwanger ist, wusste ich bis zum ersten Kind nicht. Wirklich wahr. Buchtipps habe ich leider keine.)

  35. MrsCgn sagt:

    @dasnuf Wozu braucht es da ein Buch? Wir reden, wenn das Thema irgendwie zur Sprache kommt. Ganz easy, spontan, locker.

  36. Tine sagt:

    Hallo,
    ich kann nur aus meiner Erfahrung berichten – ich habe meinen Sohn in den Sommerferien vor der Einschulung aufgeklärt und den Faktor Spaß an Sexualität und schöne Gefühle mit eingebunden.
    Mein Fazit: never ever again!

    Schöne Gefühle?? Will ich auch! Sofort!
    Das Thema ist bis heute (jetzt ist er 9 Jahre alt) sehr präsent in seinem Kopf.
    Ich glaube, als „Infoveranstaltung“ bezüglich der Fakten wäre das anders gelaufen und nicht so spannend. Vielleicht aber auch nicht, wer weiß das schon.
    Ich weiß nur, dass ich Kind 2 nicht wieder so aufklären werde – falls das nicht Kind 1 ungefragt für mich übernimmt. ;-)
    Viele Grüße
    Tine

    1. dasnuf sagt:

      Öh? Und die darf das Kind nicht haben oder sich selbst machen oder wie? Ich fürchte, ich verstehe nicht ganz das Problem.

      1. Tine sagt:

        ein Problem gibt es nicht. ;-)

        ich finde es nur nicht zweckmässig, schon früh zu sehr auf die körperlichen Gefühle der Erwachsenen bei der Sexualität einzugehen. Weil es damit eben kein Erwachsenending mehr ist, sondern die Ungeduld wächst, wann man selbst diese tollen Dinge erleben kann. Und zwar nicht mit sich selbst (immer gerne!), sondern mit anderen.
        Ich weiß nicht wie ich es ausdrücken soll – es nimmt die kindliche Naivität des ersten Verliebens, Schmetterlinge im Bauch…. Zuviel Wissen zur falschen Zeit.
        Und damit meine ich nicht, wenn Kinder sich selbst anfassen um schöne Gefühle zu haben. Es geht darum, dass das Thema Sex mit anderen schon zu sehr in den Vordergrund rückt.
        Zumidest ist das meine Erfahrung.

        Lieben Gruß

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