Aufzughonks

Es gibt Dinge, die sind unsichtbar bis man Kinder bekommt. Ein bisschen kennt man das aus der Fahrschulzeit. Wenn man den Führerschein macht, fahren plötzlich überall Fahrschulautos herum. Vorher gab es die gar nicht und nach ein paar Jahren sieht man sie auch nur noch selten.

Jedenfalls. Fahrschulautos gibt es natürlich auch schon die 17 Lebensjahre bevor sie einem auffallen. Genauso wie abgesenkte Bordsteine und rücksichtslose Idioten, die ihr Auto genau dort abstellen. So dass man z.B. mit Rollstuhl oder Kinderwagen nicht richtig durchkommt.

Hachja. Sie merken. Mein Adrenalinpegel ist immer noch erhöht.

Jedenfalls: Was echt auch nervt: Aufzughonks

Das sind Menschen, die zwei gesunde Beine haben, die aber trotzdem unbedingt Aufzüge benutzen müssen. Ich denke, es sind vielleicht Menschen – man will ihnen ja nichts Böses unterstellen, die einfach nicht wissen, dass bestimmte Personengruppen auf das Benutzen von Aufzügen angewiesen sind und nicht wählen können, so wie sie es theoretisch könnten.

In Einkaufszentren z.B. die diese liebevollen Sperrpoller an den Rolltreppen haben, damit man diese nicht mit Kinderwagen benutzen kann. Oder in U- und S-Bahnen, auf deren Gleis man gar nicht erst kommt, wenn man mit dem Kinderwagen nicht den Aufzug benutzt.

Dass diese Menschen die Aufzüge verstopfen ist eine Sache. Leider korreliert mit der Eigenschaft „Aufzug verstopfen“ leider auch noch die Eigenschaft „Kann Aufzüge nicht benutzen“.

Im Grunde ist das sehr einfach. Es gibt ein Knöpfchen für „rauf“ und eines für „runter“. Wenn man rauf möchte, drückt man das … RICHTIG … Knöpfchen „rauf“. Wenn man runter möchte, Sie ahnen es? … das Knöpfchen „runter“. Nun passiert folgendes: Wenn der Aufzug kommt und nach oben fährt, erlischt das Knöpfchen „rauf“. Fährt er nach dem Stopp nach unten, bleibt das Knöpfchen „rauf“ beleuchtet. Dann muss man noch nicht einsteigen obwohl die Aufzugtüren sich öffnen. Weil man möchte ja rauf und nicht runter. Man wartet einfach. Der Aufzug kommt wieder, versprochen!

Ich schildere das selbe Szenario jetzt nicht für „Ich möchte eine Etage tiefer“.

Also was lernen wir daraus? Wenn man rauf will und man fährt dann runter, um gleich wieder rauf zu fahren, verstopft man den Aufzug doppelt. Für die, die runter fahren wollen und für die, die von unten rauf fahren wollen.

Außerdem ist daraus zu lernen: Wenn man rauf möchte, drückt man nicht „rauf“ UND „runter“. Das kann man machen wenn man zwei oder drei Jahre alt ist, da ist das völlig in Ordnung – aber ab – sagen wir 25 – sollte man das verinnerlicht haben.  Es ist immer eine ODER-Korrelation. Man möchte rauf oder runter.

(Wenn man wirklich runter – rauf – runter – rauf möchte, dann sollte man vielleicht über die Anschaffung eines Privataufzugs nachdenken mit dem man diese Lust richtig ausleben kann.)

Please repeat after me:

Wenn es keinen zwingenden Grund gibt, den Aufzug zu benutzen, dann benutze ich ihn nicht. Ich nehme die Treppe oder die Rolltreppe.

Wenn ich einen Aufzug benutze, überlege ich vorher, ob ich rauf oder runter möchte. Wenn ich rauf möchte, fahre ich nur rauf. Nicht runter und rauf. Ich fahre nur rauf. Wenn ich runter möchte, fahre ich nur runter. Nicht rauf und dann erst runter.

Ich drücke nicht alle Knöpfchen.

Alles gemerkt? Super. Schlagartig werden Sie von geschätzen 6,3 Mio Menschen lieb gehabt, die täglich auf die Benutzung von Aufzügen angewiesen sind.

67 Gedanken zu „Aufzughonks“

  1. Viel schlimmer als die depperten Knöpchendrücker finde ich diese Teenie-Girlies, die mit ihren Handys an der Backe klebend in Fahrstühle kommen und dann in Straßenlautstärke weiterquatschen, ohne Rücksicht auf die anderen Fahrgäste in der Kabine. Und dann am besten noch lauter triviales oder sogar intimes Zeug rumposaunen müssen – welche Bekannte von ihnen gerade wo am Körper Ausschlag hat, etc. Oder Drohungen auf Kanak („Ey, Mädschen, isch schwöre, isch schwöre…!“). Und ganz schrecklich ist diese gekünstelte SMS-Sprache, die jetzt immer stärker Einzug findet im alltäglichen Sprachgebrauch. Neulich saß im Bus hinter mir ein Mädel, dass auf einen Witz einer Freundin mit „Hihihi, LOL!“ geantwortet hat. Die hat tatsächlich LOL gesagt! Nicht getippt, sondern gesagt!!!
    Wofür gibt es auf Smartphones eigentlich Text Messaging? Können die Gören ihre Gespräche nicht mehr leise führen und für sich behalten? Das Geräusch von Getippe stört doch nicht weiter – das impertinente Rauskrakelen in die Welt aber umso mehr.

    Ciao-ciao

  2. mein „Lieblingskommentar“ einer problemlos gehfähigen Dame Mitte 60 zu mir, die ich es wagte mit Kinderwagen noch in den Aufzug dazuzusteigen, so dass sie e i n e n Schritt zur Seite treten musste: „früher haben wir schließlich auch getragen!“
    …dit is Berlin…

  3. In dem Aufzug im Gebäude in dem ich arbeite gibt es eine barrierefreie Knopfleiste. Da können dann Rollstuhlfahrer problemlos alle Knöpfe erreichen, weil die nebeneinander angeordnet sind. Alle Knöpfe heißt aber auch: Alarmknopf.
    Mein Highlight sind die Leute, die mit ihrem Po auf dem Alarmknopf sitzen und dumm durch die Gegend gucken: „Was piept denn hier so?“. Gefolgt von den Leuten, die mit ihrem Po alle Knöpfe drücken, weil sie sich draufgesetzt haben. So fährt man nicht von der 5. ins Erdgeschoss sondern nimmt noch jede Etage dazwischen mit. Großer Spaß.

  4. Danke! Endlich hats wer wegverbalisiert, jetzt vielleicht kann ich doch ruhig schlafen. All die Menschen, die beide Knöpfe drücken, sind die gleichen die unsere Regierung wählen – da muss man sich einfach Sorgen machen…

  5. Ich hab das zwar so alles noch nicht erlebt, aber es wird ja nicht umsonst im Alexa die Schilder an den Aufzügen geben, die auf genau das von dir beschriebene hinweisen.
    Für mich gibt es genau eine Situation, in der ich – als nicht auf Barrierefreiheit Angewiesene – den Aufzug bevorzuge: wenn ich aus der U Samariterstraße in die Samariterstraße will ; )
    Aber ich mache Platz für Leute, die den Aufzug brauchen & halte die Tür auf, wenn Kunderwagenschieber es sonst nicht schaffen würden – Ehrenwort.

  6. Du hast so recht und dasselbe gilt für das Anstellen in Schlangen!!!

    Ischkönntmischaufregen, drei Schalter, EINE Schlange, warum funktioniert das in Deutschland einfach nicht??? „Entschuldigung, an welchem Schalter stehen sie an?“ „An dem, der als nächstes frei wird“ „grummelbrummelgrummel“ *geht an mir vorbei und stellt sich demonstrativ an einem bestimmten Schalter an*

  7. Sehr schöner, zum Schmunzeln anregender Text!

    ABER: Ich stand mit meiner Schwiegermutter in Belgien vorm Aufzug und erklärte auch ihr gerade zum tausensten Mal welchen Knopf man drücken soll und welchen nicht. Tja, was soll ich sagen, der Aufzug kam einfach nicht. Nach fünf Minuten Wartezeit drückten wir doch noch den anderen Knopf, und der Aufzug kam sofort…
    Seit dem frage ich mich, ob es in anderen Ländern andere Regeln geben könnte oder vielleicht auch innerhalb Deutschlands. Konnte dazu aber nichts finden.

  8. Hand, Fuß oder Kinderwagenräder in die Lichtschranke der Aufzugtür stellen, „Sind sie geheingeschränkt oder haben Sie einen für mich nicht sichtbaren Kinderwagen dabei? Nein? Gut. Ich habe Zeit.“-sagen und warten. Macht keine Freunde, hilft aber.

  9. Hab mich auch schon sehr oft aufgeregt. Jedoch gehöre ich jetzt manchmal auch zu denen, die unnötigerweise den Lift verstopfen: ich war in den letzten Jahren so viel mit Kinderwagen unterwegs, dass ich ihn heute oft ausversehen aus Gewohnheit nehme (in einem Kaufhaus wusste ich zuerst nicht mehr, wo die Rolltreppen sind :-) ). Vielleicht geht’s den anderen ja auch so? (obwohl: das rauf und runter fahren würde das ja nicht erklären…)

  10. Angeblich gibt es ja diesen Trick, dass man auf die „Tür zu“-Taste und gleichzeitig auf das gewünschte Stockwerk drückt, um dann direkt und ohne weiteren Halt da hinzukommen. Ich habe mich noch nie getraut, das auszuprobieren, denn es hätte ja nur Sinn, wenn andere Leute im Aufzug wären.

    Und für den Blutdruck: https://www.youtube.com/watch?v=8F2DeARttG4

  11. In einen mit Aufzughonks vollbesetzten Aufzug steige ich gar nicht erst ein weil das für meinen Blutdruck gar nicht gut wäre. Statt dessen gönne ich mir den Spass und spurte in die nächsten Etagen und drücke dort sowohl die „Aufwärts“- als auch die „Abwärts“-Taste. Bei abwärtsfahrenden Honkaufzügen macht das natürlich noch mehr Spass als bei den aufwärtsfahrenden aber man tut so wenigstens was für seine Gesundheit …

  12. yay! verstehe diesen rant als kritik am logik-design von aufzügen, da ist bestimmt noch raum nach oben … ich habe schon ziemlich extreme sachen in lifts erlebt, zb beispiel eine mutter mit einem kleinkindkinderwagen: die hat sich auf die schwelle gestellt (auf diese weise können die türen nicht mehr schliessen) und mit ruhiger stimme gefragt:

    „wollen vier von euch nicht vielleicht etwas für die gesundheit tun und die treppe benutzen? ich bleibe solange einfach hier stehen.“

    ich meine, let’s face it: die war ungefähr 1,95m gross und wusste, dass das eindruck macht. nach zehn sekunden ging es halt los und ein paar leute sind unter murren raus. der aufzug war die marke „langes rechteck“ und ich war glücklicherweise ganz hinten eingekeilt :) aber muss es so laufen?

    mutter mit kinderwagen vor dem aufzug ist vielleicht ein schöner versuchsaufbau, den man in verschiedenen ländern/ orten (urban, ländlich) aufstellen könnte. kämen bestimmt komplett unterschiedliche ergebnisse raus …

    1. Naja, ich bin zwar deutlich kleiner, aber die Gegenfrage «Willst du dir ’ne Anzeige wegen Nötigung einfangen?» hätte ich mir da schon erlaubt.

      1. Mütter mit Kinderwägen sind absolut nervtötend. Nach einer Knie-OP, die man mir (jung, normalerweise Treppen nicht abgeneigt) von außen nicht ansah, konnte ich mir über Wochen das Genöle an U-Bahn-Aufzügen anhören, weil ich Müttern mit Kinderwägen offenbar ihren Platz wegnahm. Mein freundliches Deuten aufs Knie und die Worte „Knie-OP“ interessierten zu keiner Zeit.

        Schönen Dank auch. Es gibt auch Orte ohne Rolltreppen, bei denen dynamisch aussehende Menschen auf Aufzüge angewiesen sind. Es wäre nett, wenn der Personenkreis mit Rädern einfach mal freundlich nachfragen würde und sich nicht grundsätzlich im Arschloch-Modus befindet.

        1. Ich spreche hier Menschen an, die nicht auf den Aufzug angewiesen sind und insbesondere Alternativen wie Rolltreppen benutzen könnten. Keine Menschen mit Knie-OPs z.B. Im Übrigen kann auch jeder Mensch einfach weil er/sie WILL einen Aufzug benutzen (Ich laufe auch nicht im Hochhaus in die 10. Etage Treppen).
          Wenn dieser den Aufzug ordentlich bedienen kann, ist er gleichberechtigt zu allen anderen Aufzugangewiesenen.
          Gleich das Wort „Arschloch“ auszupacken, ist mir zB nicht in den Sinn gekommen. Mir geht es um das Verhalten, das es allen Beteiligten schwer macht Aufzüge überhaupt zu benutzen. Rücksichtslosigkeit und Unwissenheit.

      2. für mich stellt sich da immer eine andere, ganz einfache frage: warum schaukelt sich hier eine derartig banale situation so hoch? warum kommen viele menschen mit derartigen situationen nicht mehr klar? in einem ballungsraum wie london gibt es tonnenweise probleme, aber bei derartigen situationen geben sich zb die briten selten die blösse: beim anstehen im supermarkt zb wird einfach nicht rumgemault oder gedrängelt. es ist eine situation, der man nur mit gelassenheit begegnen kann, sonst macht man sich schnell lächerlich. mir fällt in unserem kulturraum (deutschland) immer wieder deutlich auf, dass solche „standards“ nicht mehr ernstgenommen werden, motto: wer bremst, verliert. das soll jetzt nicht wie kulturpessimismus klingen (alles geht den bach runter) sondern eher die tatsache herausarbeiten, dass ein derartiges miteinander einfach „quatsch“ ist und alltägliches sinnlos verkompliziert.

  13. Manchmal wünsche ich mir flächendeckend Shabbat-Aufzüge. Da muss mensch dann außer ein- und aussteigen nix weiter können…
    Aber natürlich sollen fußfitte Aufzughonks sich auf die Treppe verziehen.

  14. Der Titel ist hervorragend gewählt. Es gibt wenig was mir sooft begegnet und mir so dermaßen auf den Keks geht.

    Ich bin auch immer ganz ungläubig, wenn ich folgende Situation erlebe (ja, kommt häufiger vor):

    Man steuert mit dem Kinderwagen/der Karre auf den Fahrstuhl, in dem sich bereits gesunde, lauffähige Menschen befinden zu. Die merken dann, das sie da eigentlich nichts zu suchen haben, aber anstatt wieder herauszugehen, drücken sie ganz schnell und oft auf den Startknopf, in der Hoffnung schnell mit dem Fahrstuhl zu entschwinden.

  15. Du schreibst mir aus der Seele. Gerne auch gesehen: Aufzug öffnet sich und man schaut nur in starrende Gesichter, die keinen Zentimeter Platz machen (in der Regel ältere Leute). Mittlerweile bin ich da ja resolut und schiebe den Kinderwagen in die Masse rein und zwinge sie zum Platz machen.

    1. Das mache ich auch so. Gern auch mit Kommentar, so dass die Leute wissen, was ich mache: „So Luca, jetzt kommt unser Aufzug, da fahren wir mit.“ Oft ist ja hinten noch Platz. Die Leute stehen nur alle vorn an der Tür. Anscheinend haben sie Angst, die Haltestelle zu verpassen.

      Beim Aussteigen, dann auch mit Kommentar: „So, jetzt sind wir da und steigen aus.“ Funzt eigentlich immer ohne Probleme.

  16. ******************KOMMENTAROMAT**********************
    Word! Was habe ich mich schon aufgeregt über genau diese Typen!
    *****************/KOMMENTAROMAT**********************

    Es ist zwar richtig, sich mal den Frust über Aufzughonks (in meinen inneren Duden übernommen) von der Seele zu schreiben. Aber eine Hoffnung muss ich Ihnen dann wohl doch nehmen: dass es eine relevante Schnittmenge Ihrer Leser mit ebenjenen Denk-Lowperformern gibt, wage ich stark zu bezweifeln.

  17. Auch sehr nett zu beobachten ist, wenn es mehrere Aufzüge gibt, einer da, zwei weg, und dieser eine – zu 110 % gefüllte – will gerade die Türen schließen, draußen stehen noch gefühlte 120 Leute rum, einer drückt, die Tür eben dieses einen sich in der Vorbereitung für die Abfahrt befindlichen Aufzuges öffnet sich wieder, keiner will raus, keiner kann rein, es beginnt von vorne, die Tür will schließen, die anderen beiden können nicht kommen, weil sie sich nicht angesprochen fühlen, weil ja dieser eine ja noch da ist, einer drückt, die Türen öffnen sich, mittlerweile ist auch noch die nächste Bahn eingefahren, weitere 150 Personen wollen auch mit dem Aufzug fahren, die Türen schließen sich, einer drückt …

      1. und in dem knallvollen Aufzug macht dann noch jemand eine Dose Bier/ Cola etc auf, es schäumt, die Dose wird in den einzigen Freiraum gehalten – über den Kinderwagen …… Mordgedanken

  18. Habe erstaunt festgestellt, dass sich vielen Menschen das Konzept hinter den zwei Knöpfen am Fahrstuhl auch einfach nicht erschließt. Ich hab’s irgendwann so mit ca. 10 oder so gerafft: Pfeil nach oben heißt, ich möchte rauf, runter umgekehrt.

    Meine Mutter versteht das Konzept bis heute nicht. Ich habe sie mal den falschen Knopf drücken sehen und fragte dann nach. Sie meinte: „Ist doch egal, welchen Knopf man drückt, oder?“ Nee, ist es eben nicht. Hat sie auch bestimmt wieder vergessen.

    Aus irgendwelchen Gründen scheint das nicht intuitiv zu sein. Vielleicht sollte man das Konzept Fahrstuhl an sich noch mal überarbeiten. Das Apple machen lassen. So was halt. Alternativ diesen mit offenbar dezenter Busfahrergemütsverfassung formulierten Artikel ausdrucken und an die Türen hängen. Dann aber in „tl;dr“-Form. Wir haben ja keine Zeit.

    1. Ne, das hat nichts mit „Wir haben ja keine Zeit“ zu tun. Es ist einfach unmöglich, wenn ich mit Kinderwagen 15 min und länger warten muss an einem Aufzug weil ich langsamer bin und nicht so rücksichtslos bis ich dann auch mal rein darf.
      Das passiert nicht 1-2 mal pro Woche sondern 1-2 mal am Tag wenn man mit Kinderwagen unterwegs ist.
      Ich sag ja: ich glaube, die meisten Leute wissen einfach nicht wie lästig und anstrengend das ist.
      Ansonsten: Pah! Werde ich halt Busfahrerin.

      1. Öhm, ich meinte doch, keine Zeit, um zu lange Zettel zu lesen. Also die Leute, die das Konzept „Aufzug“ nicht begriffen haben, würden’s nicht lesen und so.

        Ich denk immer noch, die Welt braucht einen iLift.

    2. Thomas: Ich hab mal bei den Alles-Drückern nachgefragt.
      Antwort 1: „Ich will daß der Aufzug zu mir runterkommt (um dann mit mir hochzufahren), also rufe ich ihn runter“ = Pfeil-Runter-Taste obwohl man rauf will
      Antwort 2: „Wenn ich alles drücke kommt er schneller“
      Ersteres finde ich durchaus noch irgendwie logisch (wenn auch total krude), zum zweiten fällt mir nüscht mehr ein.

      1. „Ich will daß der Aufzug zu mir runterkommt“ – und wenn der Aufzug bereits unten (als weiter unten als man selber) ist?
        Die überwiegende Mehrheit der Aufzüge die ich kenne verfügt nicht über eine Anzeige, die die aktuelle Aufzugsposition mitteilt.
        Wie würden die Antwort-1-Leute dann die beiden Knöpfe erklären?

        Am Ende bleibt so oder so nur Unverständnis zurück…

      2. Yepp, genau das wurde mir auch mal erklärt!

        In der Branche ist es wohl Allgemeinwissen, dass ein gewisser Prozentsatz der Bevölkerung tatsächlich denkt: „wenn er zu mir runterkommen soll, muss man“ runter“ drücken, wenn der Aufzug rauf kommen soll, drücke ich „hoch“.

        Das frustrierende ist, dass diese Menschen sich auch nicht die korrekte Bedienung länger als einen Tag merken können.

      3. „Wenn ich alles drücke kommt er schneller“

        Das stimmt bei vielen Aufzügen in Deutschland allerdings tatsächlich. Szenario:
        Person A steigt im Erdgeschoss ein und drückt den Knopf für die 10. Etage. Gleichzeitig wartet Person B im 5. Stock und möchte ins Erdgeschoss. Wenn Person B jetzt den „runter“ Knopf drückt, dann fährt der Fahrstuhl erst ohne Halt in den 10. Stock, lässt Person A raus, und nimmt dann erst auf dem Rückweg Person B aus dem 5. Stock mit ins Erdgeschoss.
        Wenn jetzt Person B allerdings beide Knöpfe drückt, hält der Fahrstuhl auf dem Weg nach oben im 5. Stock, Person B steigt ein, fährt gemeinsam mit Person A in den 10., wo A dann aussteigt und der Fahrstuhl mit B dann erst ins Erdgeschoss fährt.

        Person B ist jetzt natürlich nicht schneller im Erdgeschoss, aber der Aufzug hat schneller bei ihr gehalten. Insofern kann beide Knöpfe drücken durchaus die Wartezeit auf den Aufzug verkürzen. Dass der Aufzug danach natülich erstmal falsch weiterfährt scheint bei der allgemein Aufzuglegasthenie nicht weiter ins Gewicht zu fallen, die Dinger sind ja eh unberechenbar…

  19. Seufz.
    Ich arbeite in einem großen Gebäude (6. Stock) mit viel viel Publikumsverkehr für den 1.-5. Stock. Ich kenne sie ALLE…die OftDrücker, AllesDrücker, HochUndRunterDrücker, Reindrängler, in-den-Stock-drunter-Fahrer. Je länger ich sie kenne, desto lüsterner werden meine Mordgedanken.
    Meine Lieblinge sind die (meist älteren Männer): Kommen in den Aufzug rein, mustern mich von oben nach unten und sagen „Erdgeschoss“. Ich prüfe dann immer im Spiegel, ob ich eine Liftboy-Mütze trage. Mütter mit Kinderwagen, die schlecht an die Knöpfe rankommen, machen das NIE (für die mach ichs dann aber auch freiwillig).

    1. Und was passiert denn?
      Also…ja…nicht den Erdgeschoss-Knopf drücken, schon klar.
      Aber dann?
      Das klingt nach etwas, das sehr viel Spaß machen kann. ;)

    1. Solche Leute werden irgendwie ziemlich still, wenn der dicke Glatzkopf in Hoodie und BW-Hose vorn im Aufzug schnell noch einen Stiefel in die Tür stellt und den anrollenden Mutter-Kind-Troß ’reinwinkt. Erst vorletzte Woche in Heidelberg erlebt.

  20. Ich könnte mich an dieser Stelle ereifern über Leute, die glauben, dass sie aus dem fahrenden Zug aussteigen könnten und sich zu dem Zweck an den anderen Fahrgästen verbeidrücken müssten. Auch habe ich den Eindruck, dass viele in Kindergarten und Grundschule erlerntes „Erst aussteigen lassen, dann selbst einsteigen“ im Eifer des Getümmels gern einmal vergessen. Vor jedem Wandertag fragte uns unsere Grundschullehrerin „Wie verhalten wir uns in der Straßenbahn?“ – Antwort unisono „Ordentlich!“. Jawoll, so und nicht anders.

    1. @Iris: Ich hatte sogar schon den Fall, daß sich in einem Flieger nach „Erreichen der Parkposition“ ein Typ von hinten nach vorn durch die aufgestandenen Fluggäste arbeite und auf meine wütende Frage erwiderte: „Ich habs eilig, muss als erster hier raus.“
      Schade, daß man keine Waffen mehr ins Flugzeug mitnehmen darf.

    2. Und mein Mann hat mal zwei Erzieherinnen in der Straßenbahn gefragt, warum sie den Kinder nicht beibringen würden, dass alle etwas davon hätten, würden erst die Fahrenden aussteigen und dann die Wartenden einsteigen. Ich meine, diese 20 Kinder hatte gar keine Platz und haben Omas beiseite gestoßen. Zur Antwort bekam er von dem Opa, der die dritte Begleitperson miemte, ein seeehr lautes: „Sie Klugscheißer!“. Jawoll, da freut man sich, dass es noch andere Kindergärten in der Stadt gibt! Aber immerhin wurde er nicht geduzt – alte Schule halt ;-)

  21. Ich mag ja am liebsten diese Gruppen von 3 pubertieren Mädels, die mit ihren 27 Primarktüten den gesamten Aufzug blockieren. Oder wenn mir am Bahnhof der leere Aufzug vor der Nase wegfährt und beim wieder auftauchen genau ein junger Mann drin steht, dessen riesen Kopfhörer wohl nicht mehr auf die Rolltreppe gepasst haben. Oder Menschen, die es nicht schaffen, zusammen zu rücken. Oder Radfahrer im super knappen Sportoutfit mit schnittigen Rennrädern, die dank neuester Raumfahrttechnik vermutlich ganze 359 g wiegen aber aus Gründen nicht getragen werden dürfen. Vermutlich würde dann der Lack splittern oder die falsche Muskelgruppe trainiert oder so…. Man könnte fast sagen, ich mag generell keine Menschen, die Aufzug fahren. Ausser sie verfügen über Kinderwägen, Rollatoren oder Rollstühle. Oder sehr schwere Fahrräder und Sympathie.

  22. Ach, wie sprichst du mir aus der Seele!
    Ganz besonders toll noch wenn sich mehrere Aufzüge nebeneinander befinden, und man mit Kinderwagen nicht schnell genug ist zum nächsten ankommenden Aufzug zu sprinten bevor sich die Massen reinquetschen. Habe mir schon überlegt vorne einen Rammbock oder ähnliches zu installieren. Glücklicherweise ist unser Kinderwagen klein und leicht genug dass ich ihn Treppen hoch und runtertragen kann.

  23. Du sprichst mir so aus der Seele – das Nach Oben UND Nach Unten drücken führt obendrein dazu, dass man in einem – sagen wir – zehngeschössigen Gebäude auf JEDER Etage anhält, obwohl dort gar niemand mehr zusteigen möchte.

    Vor dem Aufzug stehen und wiederholt, in möglichst hoher Frequenz auf den Knopf drücken beschleunigt übrigens die Ankunft des nächsten Aufzuges.
    Nicht.

  24. Wir haben gebaut, wir brauchten Möbel, wir hatten einen Kinderwagen und saßen auch schon mal über eine Stunde im 6ten Stock einem großen Möbelhauses fest, weil sich die Leute leider zu fein waren, die Rolltreppe zu nutzen, die genau neben dem Aufzugschacht verlief.
    Das war das allerletzte Mal, dass wir mit einem Kinderwagen in ein Geschäft gegangen sind. Sind dann auf Tragesysteme umgestiegen.

    Ich persönlich würde nie auf die Idee kommen, den Aufzug zu nutzen, wenn daneben eine Rolltreppe ist.

  25. So wahr.

    Und ich bin so froh, dass wir inzwischen alle Kinderwagen wieder losgeworden sind. Das hier beschriebene Szenario endete nämlich oft damit, dass ich nach einer Viertelstunde voller-Aufzug-kommt-aufwärts-vorbei, voller-Aufzug-kommt-abwärts-vorbei einfach den ganzen Kinderwagen samt Kind über den Rolltreppenpoller gehoben oder die Treppe runtergetragen habe.

  26. Bitte verzeihen Sie mir die persönliche Frage aber könnte diese sagen wir mal ein wenig pöbelige Grundlaune, in der Sie sich offenbar gerade befinden, und in der Sie auch diesen entzückenden kleinen Schmähartikel über dumme, faule Ignoranten verfasst haben, vielleicht etwas mit dem überraschenden Ausscheiden von Phillip Lahm aus dem Kader der Deutschen Fussball-Nationalmannschaft zu tun haben?

  27. Ich bin gar nicht sicher, ob der Aufzug auch wirklich wiederkommt.
    Da empfiehlt es sich durchaus, einzusteigen sobald sich irgendeine Tür öffnet. Koste es was es wolle.

    Gleiches gilt übrigens auch für Züge.
    Die Gefahr, dass der Zug abfährt, ohne dass man ihn betreten konnte ist virulent und tatsächlich gegeben!!!1!eins
    Deshalb: Wenn der Zug hält, mittig vor der Tür Position beziehen und sich gegen den Strom der Aussteigenden in den Zug reindrücken. Die haben ja gut reden (und leicht meckern), sie waren schließlich schon drin und laufen nicht Gefahr, nicht mitgenommen zu werden! Das müssen die doch verstehen!

    Immer wieder ganz großes Kino, wie sich die Leut so gebärden.

      1. Sehr traurig, dass solche Gedanken überhaupt erwogen werden.
        Beweist es doch, dass diese Geschichten einen wahren Kern haben und es diese Menschen hier und da wirklich gibt.

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