Ferienjobs

Ferienjobs
Nägel musste man bei der Baumarktinventur zum Glück nicht zählen. Die konnte man wiegen.

Wie lange können bzw. sollen für die Kinder Ferien Ferien sein? Das habe ich mich schon sehr oft gefragt, denn schon in der Grundschule fanden die Lehrerinnen es eine gute Idee, den Kindern (meist freundlicherweise auf der persönlichen Schiene, ohne Eintrag ins Hausaufgabenheft) Aufgaben mit in die Ferien zu geben. Teilweise in absurdem Ausmaß. Ich habe mich bislang beharrlich geweigert die Kinder in der Grundschule umfangreiche Ferienhausaufgaben machen zu lassen.

Schon da habe ich mich gefragt, ob a) ich jetzt komplett Hippie geworden bin oder ich b) die Kinder verweichliche.

Brennender wird die Frage je älter die Kinder werden, da sie irgendwann in ein Alter kommen, in dem sich die Frage stellt, ob sie nicht mal den ein oder anderen Ferienjob machen könnten.

Ich selbst habe ab dem Grundschulalter regelmäßig Aufgaben erledigt, für die ich bezahlt wurde. Ich hab zum Beispiel das Treppenhaus des Mietshauses von oben bis unten durchgeputzt und dafür zwei Mark bekommen. Später habe ich Zeitungen ausgetragen und dann neben der Schule (nicht nur in den Ferien) regelmäßig gearbeitet. Ich musste. Zum einen, weil meine Eltern das wollten und zum anderen, weil es die einzige Möglichkeit für mich war an Geld zu kommen.

Ich habe so viele Jobs gemacht, ich kann mich gar nicht an alle erinnern. Die, die ich im Gedächtnis habe, habe ich aus Gründen im Kopf. So z.B. Inventuren in Baumärkten, bei denen ich ohne Handschuhe Sägeblätter gezählt habe, bis meine Finger blutig waren (Hey! Immerhin 15 Mark gab das pro Stunde. Irre. Wenn man da einfach 10 Stunden durchgearbeitet hat, war man reich!). Ich habe lange Zeit in einer Kneipe gekellnert, wo ich gelernt habe, wie man Schimmel abkratzt und Typen abwehrt, die einem Mal gerne die Gegend im Auto zeigen wollen, weil man nicht den typischen Lokaldialekt gesprochen hat: „Na, bist ned von hier, gell? Soll I dir amol die Gegend im Audo zeigen, hm?“

Ich habe nachts in Call-Centern gearbeitet, ich habe gebabysittet, ich habe Straßenumfragen gemacht, ich habe Nachhilfe gegeben, ich habe tagelang per Hand Tausende von Briefen eingetütet, ich habe VHS händisch digitalisiert, ich habe Lochkarten in einen Auswertungsautomaten eingespeist, ich habe komische Chipkarten eingelesen und irgendwelche Daten in großen Aktenschränken hinterlegt, die man über mehrere Etagen heranholen konnte und an Rechnern gearbeitet, die einen grünen Bildschirm und noch keine Maus hatten. Ich habe als Hiwi Forschungsarbeiten begleitet und in Kantinen gearbeitet, in denen ich morgens um 8 erstmal 150 halbe Brötchen mit Mett beschmiert habe.

Am grauenhaftesten war ein Ferienjob in einem Kleidungsversand, in dem man große Pakete öffnen und dann die einzelnen Kleidungsstücke für Boutiquen neu zusammenpacken musste. Ich erinnere mich noch ganz genau, dass man optisch nichts auseinander halten konnte: Mausgraue Pullover, steingraue, anthrazitfarbene, hellgraue, betongraue und dann rindenbraune, erdbraune, dunkelbraune, ebenholzfarbige, kaffeebraune, umbrafarbene und zimtfarbige. Schwarze, nachtschwarze, tiefschwarze, schwarzgraue, lackschwarze und zur Abwechslung purpurrote, tomatenrote, rubinrote, verkehrsrote, orientrote, braunrote und oxitrote Oberteile.

Mit einem großen Teppichmesser wurden die Kartons aufgeschlitzt und dann hat man sich die Bestelllisten geholt, die Teile durchgezählt, die richtige Paketgröße besorgt und anschließend wurden die Kleidungsstücke einsortiert. Man musste alles gebückt machen. Es war schrecklich anstrengend und unsäglich monoton. Glücklicherweise hab ich diesen Job mit meiner damaligen Teenagerfreundin gemacht, so dass wir wenigstens gackern konnten. Tatsächlich haben wir irgendwann so einen Unsinn veranstaltet, dass wir gefeuert wurden. Allerdings haben sie uns zwei Tage später wieder angerufen, ob wir nicht doch wieder arbeiten wollten, denn sie hatten niemanden gefunden, der in der Hochsaison aushelfen konnte. Und ja, wir gingen wieder hin. Immerhin gab es 12 DM die Stunde.

Mich haben diese Jobs sehr demütig gemacht. Ich wußte bei jedem Teil wie viele Stunden, Minuten, ja Sekunden ich dafür arbeiten musste. Eine Nacht Inventur im Baumarkt entsprach einer Diesel Jeans. Unglaublich teuer war die, aber ich wollte unbedingt eine schwarze mit weit ausgestellten Beinen.

Darüberhinaus haben mich die Jobs für die Schule motiviert. Viele der Leute, mit denen ich gearbeitet habe, haben diese Arbeiten als Festanstellung gemacht. Tagein, tagaus. Mir wurde ein guter Schulabschluss immer wichtiger. Um jeden Preis wollte ich nach dem Abitur die freie Auswahl, kein NC sollte mich an einem Studium hindern.

Mein Studium hätte ich ohne diese Jobs nicht geschafft. Manchmal hatte ich die letzten Tage vor Monatsende keinen Pfennig mehr und auch nichts zu essen. Ich hab mich dann einfach immer in WGs eingeladen und dort Nudeln gegessen oder bei Freundinnen und Freunden, die noch bei ihren Eltern wohnten und von den Eltern bekochen lassen.

All diese Erinnerungen haben in mir den Wunsch geweckt, dass meine Kinder so lange es geht ihre Ferien genießen können sollen. Ich wünsche mir, dass sie eine entspannte Zeit haben und dass sie sich bestenfalls auch mal tierisch langweilen.

Ich weiß nicht, ob ich ihnen dadurch etwas schenke oder im Gegenteil etwas nehme. Ich hab durch meine Jobs sehr viel gelernt. Die Praktika in meinem Studium waren nicht meine einzige Berufserfahrung, die ich dann bei Bewerbungen einbringen konnte.

Bis heute weiß ich, wie lange ich für welchen Gegenstand arbeiten muss. Oft rechne ich auch aus, was es kostet meine neu gekauften Schuhe zu tragen bzw. wie oft ich sie tragen muss, damit einmal Schuhe tragen weniger als einen Euro kostet und ich frage mich bevor ich in sie schlüpfe, ob ich den Betrag X jetzt in eine Schuhausleihstation einwerfen würde, wenn ich müsste.

Manchmal wird mir auch klar, dass ich jetzt ohne Probleme für eine Nacht in einem Hotel so viel ausgebe, wie ich für einen Monat in meinem Zimmer als Studentin Miete gezahlt habe. Ich weiß nicht, ob man das je vergißt und ich weiß auch nicht, ob das hilfreich ist.

Deswegen weiß ich auch nicht, ob ich den Kindern irgendwann mal sagen sollte: So, jetzt seid ihr alt genug, jetzt könnt ihr auch mal arbeiten gehen.

Früher hätte ich auch hier gesagt: Geschadet hat es mir nicht. In der Zwischenzeit denke ich – doch hat es. Es hat mich hart gemacht, auch hart mir selbst gegenüber und ich habe v.a. gelernt: egal wie scheiße ein Job ist, du machst ihn jetzt und du meckerst nicht rum.

108 Gedanken zu „Ferienjobs“

  1. Pingback: Flocke
  2. qw.e.rt sagt:

    Ich bin als Schülerin kaum arbeiten gegangen, dann neben dem Studium aber jede Menge. Ja, mein Studium hat sich dadurch verlängert. Aber:
    1. ich wusste am Ende auch, dass wenn es erstmal mit dem großen tollen Job nicht klappen sollte, ich überleben und mich durchbeißen kann – gar kein Problem.
    2. als mir zum Ende die Motivation zur Abschlussarbeit gefehlt hat, waren Zeitarbeit und Nachtschichten in der Fabrik dann doch eine ganz gute Motivation, das einfach durchzuziehen.
    3. habe ich jede Menge Selbstbwusstsein, Lebens- und Arbeitserfahrung gesammelt. Als ehemals unsicheres Dorfmädchen nicht das Schlechteste.
    4. Arbeite ich nun im Sozialen Bereich. Einen Blick über den Unialltagstellerrand gemacht zu haben, finde ich hilfreich. Und zu wissen, wie es ist, wenn ständig Ebbe im Portemonnaie ist, schadet mir auch nicht.

    Das Einzige, was mir Nebenjobs nicht gebracht haben, war, die Relation von Geld und Arbeit kennenzulernen. Das hab ich auch so schon in meiner Familie gelernt. Als drittes von vier Kindern gab es eh keinen allzugroßen Luxus.
    Was ich aber wertschätzen gelernt habe, ist, was es bedeutet, keinerlei finanzielle Sorgen zu haben. Die hatte ich während neun langen Studienjahren nämlich ständig.

  3. Pingback: von Gast AutorIn
  4. Känguruh sagt:

    Ich habe von Ende der 80iger bis Anfang der 90iger viele Schüler- und Studijobs gemacht, Nachhilfe, Spüldienst, verschiedene Fabriken und Arbeiten in den fränkischen Weinbergen in Würzburg;
    von nervtötend bis super war alles dabei, meine Jobs in den Weinbergen zu verschiedenen Jahreszeiten waren ein Highlight, an das ich wirklich gerne denke. Meine Bezahlung war damals ungefähr so wie bei dir, in einer Buchbinderei bekamen wir 15 DM, das galt als guter Stundenlohn.
    Was ich im Vergleich wirklich krass finde: den 15 DM von damals stehen knappe 25 Jahre später heute ein Mindestlohn von 8,84 Euro gegenüber.
    LG

  5. Charlotte sagt:

    Ich bin mir nicht sicher, ob es bei dieser Frage ein Richtig oder ein Falsch gibt.

    Allerdings stimme ich mit den Leuten, die meinen, man MUSS in seiner Jugend unbedingt einen unterbezahlten, miesen Job gemacht haben, um Geld wertzuschätzen oder „die richtige Welt kennenzulernen“ (selbst, wenn zu Hause genug Geld da ist), überhaupt nicht überein.
    Wenn Schüler oder Studierende eine Arbeit machen, die ihnen Spaß macht, oder eben mehr Geld für sich haben MÖCHTEN, ist das natürlich etwas anderes.

    Aus meiner eigenen Erfahrung: Meinen Eltern war wichtig, dass ich mich zu jedem Zeitpunkt voll auf Schule und Studium konzentrieren kann, und haben mir deshalb immer alles Nötige und auch Hobbies (Instrument+Sport) bezahlt — es ist natürlich ein Privileg, dass sie sich das leisten konnten. Wir sind gemeinsam mit der Familie auch jedes Jahr verreist; auch das natürlich keine Selbstverständlichkeit. Ich war abgesehen davon aber nicht besonders anspruchsvoll und hatte nie das Gefühl, mehr Taschengeld zu brauchen. Ich bekam deutlich weniger als die meisten meiner Freunde, aber brauchte eben auch nicht mehr, weil meine Eltern die meisten Dinge übernahmen, die sie sinnvoll fanden. Meine einzige Erwerbsarbeit war Nachhilfe (mal mehr, mal weniger) und im Studium dann eine Tätigkeit als Wissenschaftliche Hilfskraft an der Fakultät.
    Das bedeutet aber nicht, dass ich wenig gearbeitet habe — im Gegenteil, ich habe sehr hart für mein Abitur und mein Studium gearbeitet. Um meinen Eltern dabei so wenig wie möglich auf der Tasche zu liegen, habe ich mich für eine Reihe von Stipendien beworben und diese auch bekommen, was dann ja im Prinzip auch Arbeit für Geld ist. Spätestens ab dem Master habe ich damit meinen Lebensunterhalt vollständig selbst bestritten, davor teilweise.

    Ich bin meinen Eltern unendlich dankbar für diesen Ansatz. Und ich habe übrigens auch keine Probleme, vernünftig mit meinem Geld umzugehen.

    Natürlich weiß ich, dass nicht alle Eltern dieselben Möglichkeiten haben wie meine und dass ich im Vergleich zu vielen anderen Kindern sehr privilegiert aufgewachsen bin, aber ich halte nicht so viel davon, Kindern gegenüber künstlich finanziell hart zu sein — das bedeutet ja nicht, dass man ihnen alles kaufen muss, was sie wollen oder sie total verwöhnen.
    Eine Freundin von mir ist Tochter hochrangiger Manager, ihre Familie hatte also immer viel mehr Geld als meine. Trotzdem hat sie neben dem Studium sehr viele Nebenjobs gehabt, inklusive langen Nachtschichten, nach denen sie oft völlig fertig war. Ich bin ziemlich sicher, dass ihre Studienleistungen darunter gelitten haben. Ich glaube, sie hatte andere Ansprüche an ihren studentischen Lebensstil als ich, insofern war die viele Erwerbsarbeit sicher auch ihre eigene Entscheidung, aber irgendwie fand ich da schon, ihre Eltern hätten da mal ein bisschen was rausrücken können…

    1. Charlotte sagt:

      Ah, das gesellschaftliche Engagement habe ich übersehen — ja, das war auch bei einigen meiner Stipendien Voraussetzung.
      Bei mir war das vor allem Schülerzeitung und Sportverein (Mannschaftskapitänin und Trainerin), also gewissermaßen über meine Hobbies abgedeckt.

      Es gibt in Deutschland aber sehr viele verschiedene Stipendien, und nicht alle davon haben soziales Engagement als Auswahlkriterium.

    2. Charlotte sagt:

      Ich kann auch defitiv sagen, dass ich, hätte ich neben meinem Studium anderweitig arbeiten müssen, definitiv nicht dieselben Studienleistungen erbracht hätte, und dann wäre ich jetzt auch beruflich nicht dort, wo ich bin.
      Während meines Bachelorstudiums (naturwissenschaftlicher Doppelbachelor) habe ich im Semester ca. 60 Stunden die Woche fürs Studium gearbeitet; mehr wäre da einfach nicht drin gewesen. In den Semesterferien war es natürlich weniger, da waren „bloß“ Laborpraktika.
      Natürlich hätte ich das Studium auch mit weniger Einsatz geschafft, aber eben nicht mit denselben Ergebnissen.

  6. mom sagt:

    Ich musste nie neben der Schule arbeiten und auch während des Studiums nur wenig, weil meine Eltern, die sehr früh für sich selbst sorgen mussten, mir ein sorgenfreies, konzentriertes Lernen/Studieren ermöglichen wollen.
    Das war natürlich sehr nobel von ihnen, heute denke ich, dass sie mich unbedingt zu Nebenjobs verdonnern hätten sollen, weil ich ein unglaublich praxisfernes, abgehobenes, alltagsuntaugliches Wesen war. Ein paar miese kleine Jobs hätten mich wahrscheinlich sehr geerdet.
    Mein eigener Sohn hat sehr bald angefangen, zu jobben, und das hat ihm viel Selbstbewußtsein und Realitätssinn vermittelt. Er war so ein Typ, der mit Schule rein gar nichts anfangen konnte, und der fachlich dementsprechend schwach war und Schwierigkeiten mit dem gesamten schulischen Setting hatte – in der Schule galt er, mehr oder weniger subtil, als Versagertyp. Da half es enorm, dass er wußte: ich bin gut im Job, ich kann dieses und jenes eigenverantwortlich stemmen.

  7. Pingback: Anne
  8. Hari sagt:

    Ich habe (ebenso wie du) mein halbes Leben lang neben Schule und Studium gejobbt. Neben Studium war besonders bitter, da ich frisch verheiratet kein Bafög bekam. Mit 2 Nebenjobs studiert es sich nicht besonders komfortabel.
    Was man beim Jobben lernt ist, dass man für Arbeit entlohnt wird. Aber was viel wichtiger ist: eine Tätigkeit verlässlich auszuführen, auch wenn man nach 2 Tagen keinen Bock mehr hat/es regnet/Bodennebel hat/15km mit dem Fahrrad durch den Regen hinradeln muss. Man lernt sich durchzubeissen. Nicht aufzugeben. Man wird im Unternehmen gebraucht, man ist einen Vertrag eingegangen, das zieht man jetzt durch.
    Heute sind wir selbst Arbeitgeber. Man merkt, dass das „Durchbeissen/Durchhalten“ vielen jungen Menschen völlig fehlt. Die haben nach ein paar Tagen keinen Bock mehr, wollen nicht mehr arbeiten, alles zu anstrengend, sind unzuverlässig, nicht belastbar und denkfaul. Da habe ich oft das Gefühl, ich muss „ermahnende Mutti“ spielen, um deren Arbeitskraft zu erhalten. Ernähre dich ausreichend, schlafe genügend, ziehe dich warm an…so Geschichten, sonst halten die ihre Schichten nicht durch. Und wir sprechen hier von Menschen Mitte 20.

    Wir haben Bekannte im auszubildenden Handwerkssektor, die finden kaum geeigneten Nachwuchs.

    Etwas ist mir von meiner Jugend in Erinnerung geblieben:
    Nach dem Abi habe ich (ganz solide) eine Ausbildung gemacht. Der Freundeskreis studierte ausnahmslos. Ich wurde viel bemitleidet, wenn ich Montag morgens früh raus musste. Der Freundeskreis beabsichtigte eh „Manager zu werden“ und wie jedermann weiss „kann man da kommen und gehen, wie man will“. Mit dieser Lebenseinstellung landete überraschenderweise keiner im Management.
    Von daher kann ich jedem Elternteil nur anraten, den Nachwuchs zum Jobben zu schicken.
    Seht es als Investition in die Zukunft eurer Kinder!

    1. Anne sagt:

      Ich frage mich schon ein bisschen, warum hier ausgerechnet die freie Wirtschaft retten soll, was offensichtlich jahrelang bei der Erziehung und in der Schule versäumt wurde. Du schreibst nur von Sachen, die ich entweder von meinen Eltern oder in der Schule oder bei meinen Hobbys gelernt habe. Man hält sich an seine Verabredungen, wenn man was lernen will, muss man sich anstrengen, es macht nicht alles Spaß, muss aber manchmal sein, wenn man nicht genug Klavier übt, guckt die Klavierlehrerin streng, wenn man zu spät kommt, muss man sich entschuldigen und hat hoffentlich einen guten Grund.

      Was geht da auf einmal schief, was irgendwie vor nicht allzu langer Zeit anscheinend noch ganz gut funktioniert hat? Ganz ehrlich, der vielleicht nie gemacht Ferienjob ist hier nicht das Problem, sondern all das, was vorher und nachher fehlt.

      1. mom sagt:

        Hier aus dem Bildungswesen!
        Hier hat sich ja die Ansicht durchgesetzt, dass Schule „Spaß“ machen soll und ohne „Motivation“ durch die Lehrkraft verständlicherweise gar nichts geht. Weiters wurde hier die Parole ausgegeben, dass, der, den es an unseren Schultyp verschlägt, zum höchstmöglichen Abschluß hochzuhieven ist. Zur Not wird auch gerne mal das Niveau entsprechend gesenkt, das ist politisch so gewollt.
        Wie sehr wird jemand, der sich auch bei Minimalleistung plötzlich mit einem Abitur wiederfindet, gelernt haben, dass er „durchbeißen“ muss?

        Dazu kommt eine unglaubliche Betütelung durch das Elternhaus. Die meisten Schüler/innen, egal welchen Alters, müssen nicht im Haushalt helfen und haben keine fixen Aufgabenbereiche, die sie erledigen müssen. Es wird oft seitens der Eltern das volle Unterhaltungsprogramm und reichlich Taschengeld geboten, unabhängig von den Leistungen der Schüler/innen.
        Bei mir saß schon mal stolz eine Mama in der Sprechstunde und berichtete mir, dass „wir endlich eine Vier“ geschafft hätten. Wir, das waren sie und der 16-jährige Zehntklässler, mit dem sie für die Prüfung gelernt hatte. …

        1. Sven sagt:

          Hach, es ist sogar bewiesen, das gehirngerechtes Lernen Spaß machen muss. Dass die Neugier von Kindern und Jugendlichen aufrecht erhalten werden muss, damit Lernen sinnvoll funktioniert. Aber warum der Wissenschaft folgen, wenn es uns „früher“ auch nicht besser ging? Ich frage mich ja ab und an ob das Neid ist, oder ob es einfach eine Aufwertung der eigenen Lebensleistung sein soll, wenn mensch über junge Menschen herzieht …

          1. mom sagt:

            Ja, ich kenne die einchlägige Literatur. Aber es reicht schlicht nicht aus, so wie Schule „gestrickt“ ist, können wir nicht jeden immer neugierig halten, und bei einem Pflichtkanon ist auch nicht zu erwarten, dass jeder immer neugierig auf alles ist, was der Lehrplan uns so vor die Füße wirft.
            Aber, selbst wenn einer voller Begeisterung und Neugier für, sagen wir mal, die englische Sprache ist, kommt irgendwann der Moment, wo potentiell unangenehmere Aspekte des Sprachenlernens anstehen. Vokabeln müssen gelernt werden. Grammtikalische Strukturen müssen gelernt werden. Aktiv gelernt, wiederholt, geübt, das geht natürlich besser, wenn jemand prinzipiell Spaß und Interesse am Fach hat, aber selbst mit dem größten Interesse der Welt muss man sich hinsetzen und lernen, wiederholen, üben.
            Es macht Spaß, wenn man’s kann. Es macht Spaß, stolz und Freude, wenn man sich in einem fremden Land gut verständigen kann. Aber der Vorgang des Hinsetzens-und-Lernens kann nicht immer Spaß machen, zumindest in einem Schulsystem, in dem ein Schüler sich nicht auf Themen beschränken kann, die ihn interessieren.
            Man denke nur an den eigenen Job – da gibt es Teilbereiche, die machen Spaß, Freude, sind erfüllend, aufregend, toll – und dann gibt es Teilbereiche, die sind einfach nur unspannend, dämlich, unbefriedigend. Und man wird nur Erfolg haben und letztlich zufrieden mit sich sein, wenn man auch diesen Teilbereichen Aufmerksamkeit widmet. Und dieser Ansatz – Pflichtbewußtsein, Durchhaltevermögen, usw. – wurde in weiten Bereichen der Pädagogik in den letzten Jahren stark vernachlässigt zugunsten von „Hey, es muss dir Spaß machen! Weil sonst kann dein armes Gehirn gar nicht lernen!“.
            Und nein, ich habe keine Lust, über junge Menschen herzuziehen, aber ich beobachte Fehlentwicklungen, die mich sehr besorgt machen.

            Fun fact: Das Fach, in dem ich mir am Meisten gemerkt habe, so dass ich noch Jahre später Leute coachen konnte, war Latein. Die Lehrerin war superstreng und wir hatten soviel Angst vor ihrer Reaktion auf Nichtwissen und Nichtkönnen, dass wir alle gelernt haben wie die Blöden. Die „Hey, es soll euch Spaß machen!“-Fächer kann ich bis heute nicht, mit Ausnahme meines Lieblingsfaches, wo ich wirklich großes Interesse hatte und selber mehr lernen wollte.

  9. Erasmus sagt:

    In jedem Fall sollten Jugendliche früh selbst arbeiten gehen. Nur auf diese Weise kann man die Beziehung zwischen Arbeitszeit und Geld lernen. Wenn das erst nach dem Studium passiert ist das viel zu Spät.
    Bei den ersten Jobs kann man auch mal nach einer Woche hinschmeißen oder sich kündigen lassen, das sind auch wichtige Erfahrungen. Ich habe mit 15 Jahren angefangen zu jobben. Heute weiß ist was für mich eine gute Arbeit ist und wie hoch mein persönlicher Stundenlohn ist.
    Kinder brauchen keine 12 Wochen Leerlauf im Jahr, nach spätestens einer Woche kommt die Langeweile.

    1. Sven sagt:

      Ich weiß nicht, ob Ihnen bewusst ist, wie viel Arbeit „Schule“ für Kinder und Jugendliche bedeutet, die hört nicht automatisch dort auf, wo die Ferien beginnen und somit haben Kinder und Jugendliche auch keine 12 Wochen Leerlauf, sondern neben der Erholung, die Kindern und Jugendlichen eben auch zusteht, sind auch die Ferien eine Zeit, in der Kinder und Jugendliche viel lernen und zwar ohne einen Ferienjob zu haben. Das Problem hier ist wohl, dass die Schule nicht als „Arbeit“ anerkannt wird, sondern das immer abgetan wird und der Stress und die Auslastung eben nicht anerkannt werden. Ist ja nur Schule, ist ja keine richtige Arbeit …

  10. Dilara sagt:

    Bei mir war es auch ein Mittelweg, wenn auch ein steiniger: Meine Mutter konnte sich als Alleinerziehende viele Sachen einfach nicht leisten für mich. Ich war damals das einzige Scheidungs- und Schlüsselkind an der ganzen Schule,das war für mich oft härter, als die Tatsache, dass wir weniger Geld hatten. Aber darum geht es ja gerade nicht, sorry.
    Ich habe relativ wenig Taschengeld bekommen und habe mir für Extras, die ich mir eingebildet habe (ein Walkman…) gearbeitet: Rasen gemäht, Garten gepflegt, bei Inventuren ausgeholfen, Babysitting… die Bedingung meiner Mutter war, dass weder die Schule noch mein Schlaf bzw. meine Gesundheit darunter leidet. Für mich war das wirklich gut so und in dem Ausmass würde ich es auch anderen Kindern zumuten. Ich durfte aber tatsächlich erst ab 14 Jahren arbeiten gehen.

  11. Croco sagt:

    Meine Eltern mussten in ihrer Jugend nebenher schwer arbeiten auf dem Feld, im Haushalt und in der Gärtnerei. Und hatten kaum Zeit für sich. Das wollten sie uns ersparen. So hatte ich Zeit zu lesen, für Jugendgruppen und lange Sommer im Freibad. Ich habe viel ehrenamtlich gemacht, weil ich Freude daran hatte. Ich habe in der Bücherei ausgeholfen, habe Gottesdienste organisiert und Jugendgruppen in die Ferien begleitet. Ich war nie anspruchsvoll, wenn ich doch was besonderes wollte, habe ich die Eltern gefragt. Da ich später Naturwissenschaften studierte, war in den Semesterferien kaum Zeit für Arbeit oder Reisen. Da lagen halt Praktika, Prüfungen und Exkursionen. Zwei Sommer lang habe ich Briefe ausgetragen um das Geld für ein Auto anzusparen. Mein Studium habe ich in Rekordzeit durchgezogen, und bin nur durch eine einzige Prüfung gefallen.
    So war ich mit 24 im Referendariat und sehr stolz darauf, selbst regelmäßig Geld zu verdienen. Ich achte das Geld als Lebensgrundlage, doch ist es mir heute noch nicht besonders wichtig. Ich kann meine Ansprüche immer noch der vorhandenen Geldmenge anpassen. Gelernt habe ich, dass mir das erfüllte Tun Freude macht, und mein Lebensglück wenig mit Geld zu tun hat.

  12. Nihilistin sagt:

    Bei mir ist es zwar schon 35 Jahre her, aber ich würde eine -möglichst selbst gewählte – Ferienarbeit jeder/jedem Jugendlichen empfehlen. Egal, wie viel Geld es von „zu Hause“ gibt. Es ist ein mit nichts vergleichbares Erleben, eigenes (mit Arbeit verdientes) Geld in den Händen zu halten.
    Ich finde, dass auch in der heutigen Zeit 1 oder 2 Wochen der Ferienzeit dafür aufwendbar sind. Das, was man dort für das Leben lernt, ist 1000mal mehr wert als jede Matheklausur-Paukerei.

  13. Sarah Hansen sagt:

    Die Frage ist mehr als berechtigt! Es kommt sicherlich auch ein Stück weit auf die Tätigkeit an, die ausgeübt wird.
    Ich selbst habe mit Babysitten und Nachhilfe geben begonnen und mich so außerhalb der Schule als kompetent erleben dürfen.
    Vielleicht ist das auch noch ein Aspekt, der in Betracht gezogen werden kann?

  14. Tigerbabe sagt:

    Ich musste nie als Jugendlicher arbeiten. Dank meiner spendaplen Großeltern hatte ich immer genug Geld, dadurch wurde mir der Wert von Geld leider erst sehr spät bewusst. In unserer Gesellschaft ist Geld alles, das wurde mir leider erst mit Mitte 30 klar. Seitdem spekuliere ich erfolgreich an der Börse, aber ich bereue es zutiefst, dass ich nicht viel früher damit angegangen habe. Keine Freiheit, keine Unabhängigkeit ohne Geld. Das sollte man Kindern unbedingt vermitteln.

  15. Berit sagt:

    Ein schwieriges Thema.

    Ich musste auch neben dem Studium arbeiten und die Energie, die ich dafür aufbringen musste und letztendlich auch einfach die Zeit, hätte ich sehr gut woanders gebraucht, nämlich für mein eigentliches Studium. Wenn man dann die Kommilitonen sieht, die NICHT arbeiten gehen müssen und denen Mama und Papa das dritte Auslandspraktikum finanzieren… was soll ich sagen. Mich hat das nicht demütig gemacht, sondern einfach unfassbar wütend und ohnmächtig. Um Stipendien brauchte man sich auch nicht bewerben, weil *taddaaa* man dafür Auslandspraktika brauchte. Auf die Rückfrage, wie ich die machen soll ohne entsprechende finanzielle Unterstützung von zuhause, kam nie eine Antwort. Vermutlich hätte ich mich mehr anstrengen müssen und nebenbei arbeiten (hahaHAAAA). Ehrlich, mir klappt da immer noch das Messer auf, aber gut.

    Der einzige Vorteil von miese-Nebenjobs-machen ist nur, dass man danach weiß was man garantiert nicht machen möchte und wie man als Chef niemals werden will.

  16. May sagt:

    Ich habe auch früh Geld verdient, wenn auch nie auf so harte Weise, wie du. Meine Jobs waren teilweise sehr monoton, teilweise sehr schlecht bezahlt und teilweise auch herausfordernd, aber einige (wie auf dem Markt verkaufen) haben mir auch wirklich Spaß gemacht.

    Ich habe wie du dadurch gelernt, dass ich später einen Job haben möchte, der mir wirklich Spaß macht und der besser bezahlt ist. Ich habe auch gelernt, den Wert von Geld zu schätzen.

    Daher wünsche ich mir, dass es bei meinen Kindern einmal ähnlich ist. Dass sie Ferienjobs haben, aber eben auch echte Ferien. Dass es kein Zwang ist.

    Und falls das nicht klappt, falls der Leistungsdruck zum Beispiel so steigt, dass sie neben der Schule kaum arbeiten können, dann ist das zumindest aus der Ferien-Job-Perspektive auch nicht schlimm (das mit dem Leidtungsdruck finde ich schon schlimm).

    Ich denke, sie schätzen den Wert von Geld auch jetzt schon (zumindest die Große mit 7 Jahren) und ich bin optimistisch, dass es so bleibt:
    https://meinglueck.wordpress.com/2017/12/21/gutgemacht-blogparade-was-habe-ich-aus-meiner-sicht-besonders-gut-gemacht-in-der-erziehung/

  17. Blackeyed sagt:

    Ich selber musste als Schülerin nicht arbeiten, habe aber mit 16 in den Sommerferien freiwillig gejobbt. 3 Wochen arbeiten und 3 Wochen frei waren auch wirklich kein schlechter Deal, wobei die Arbeit klassische Fließbandarbeit war. Vom Geld habe ich mir das s Jahr über Extras und mein Hobby finanziert. Als Studentin habe ich in den Semesterferien immer gearbeitet, auch meist Fabrikjobs. Allerdings nicht die kkomplettem Ferien durch, so dass immer noch genug Zeit für Hausarbeiten und Urlaub blieb. Ohne das Geld wäre es notfalss auch gegangen, es war für mich aber selbstverständlich um meinen Eltern nicht mehr auf der Tasche zu leeren als eh schon. Im Nachhinein finde ich das völlig ok und was gelernt habe ich auch dabei.

    Was ich heute aus Vorgesetztensicht sagen muss: bei vielen meiner stud. MAs merkt man, dass sie noch nie gearbeitet haben. Und nicht zwingend darauf angewiesen sind. Und das nervt. Ich muss Ü-20jährigen mehrfach erklären, was Pünktlichkeit heißt, das ein leicht schmerzender Arm nach einer Impfung ein bisschen übertrieben für eine Krankmeldung ist, dass die Winterzeitumstellung keine glaubwürdige Ausrede für dauernde Unaufmerksamkeit ist etc. etc.
    Auch bei der Eigenverantwortung und dem Mitdenken beim Arbeiten sind die Unterschiede gravierend.
    Da merkt man zum einen deutlich, wer schon mal gearbeitet hat und zum anderen wer wirklich darauf angewiesen ist. (und ich spreche von einem gechillten Bürojob zu ordentlichen Konditionen).

    Für eigene Kinder würde ich daher schon darauf bestehen, dass die Grundversorgung gesichert ist aber Extras erarbeitet werden müssen. Das macht später auch den Einstieg ins Berufsleben einfacher und schmerzfreier. Auch arbeiten muss man schließlich lernen und die Wertschätzung des Geldes wer ebenso.

  18. Lew Myschkin sagt:

    Ich hab mit dreizehn begonnen, zu arbeiten, habe dabei viel über das Leben gelernt und wenig Geld bekommen. Die von Dir angesprochene „Arbeitszeit/Geld“ Relation habe ich dadurch gelernt. Ich habe eigentlich nicht lange für mein Auskommen, sondern meist für Luxus und Stolz gearbeitet (wollte/konnte meine Eltern nicht leicht um was bitten).
    Die meisten Jobs in meinem Hauptberuf habe ich durch Kontakte in den Nebenjobs bekommen. Was mir momentan das Leben erleichtert sind Qualifikationen, die ich in Nebenjobs erworben habe. Und mein soziales Spektrum wurde dadurch unendlich erweitert, die von meinem Vater propagierte Maxime „Der Mensch fängt mit dem Abi an“ war mir deshalb von jeher mehr als fremd und unsinnig.
    Der Sohn meiner Lebensgefährtin hat mit 26 angefangen, einen HiWi-Job auszuüben, um sich sein Sozialleben (Zigaretten, Feiern) leichter zu finanzieren. Der hat jetzt schon (Studium in München) Lebenserhaltungskosten von 1.800 Euro, ein Auto, das er selten fährt (und das er abmelden würde, wenn er es selbst finanzieren müsste) und hat mir stolz erzählt, dass er sich einen Pc hat kaufen lassen, auf dem 4 Instanzen seines Lieblingsspiels gleichzeitig laufen können. Die Relation zum Wert des Geldes fehlt dem sonst sehr sympathischen Menschen komplett, ich halte es zumindest für wahrscheinlich, dass er dadurch mittelfristig Probleme bekommen wird.
    Andererseits ist die Position meiner Mitschüler, die seinerzeit in Schulzeit und Studium NICHT arbeiten mussten, zumindest vordergründig nicht schlechter als meine – empirisch hab ich also keinen Beleg, dass es mir wirklich genutzt hätte. Dass es mir nicht geschadet hat, reicht mir als Argument keinesfalls, war nämlich ziemlich anstrengend, so retrospektiv…

  19. Claudia sagt:

    Bei uns stellt sich die Frage gar nicht weil Schule und Job ginge nicht.
    Wenn ich dem Kind eine gute Schulbildung mit auf den Weg geben will kann ich sie nicht arbeiten lassen. Die ist mit lernen auch regelmässig am WE völlig ausgelastet.
    Das erlebe ich aber nicht nur hier sondern auch in meinem Umfeld bi denen die sich aufs Abitur vorbereiten. Davon sind die wenigsten Selbstläufer und wenn du 3 x die Woche erst um 18 Uhr Heimkommst und dann noch Hausaufgaben erledigen musst bleibt wohl wenig Zeit zum nebenher arbeiten. Und da werden die Ferien auch ganz sicher zur Erholung gebraucht.

    Ich glaube aber trotzdem das mein Kind den Wert des Geldes zu schätzen weiss auch ohne diese Erfahrungen weil, wenn wir in Urlaub fahren wollen, andere Dinge zurückstehen müssen. Wir dafür sparen und es dieses Jahr deshalb z. B. keine Weihnachtsgeschenke gab sondern Geld ins Sparschwein wanderte das für den Urlaub bestimmt ist.
    Ich glaube es gibt sehr viele Möglichkeiten den Kindern den Umgang und den Wert des Geldes nahezubringen. Dafür muss man keine blutigen Hände haben.

    Ich selber bin it 15 in die Ausbildung gekommen und habe ab da mein Geld selbst verdient. Nein geschadet hat es mir nicht. Aber aus heutiger Sicht hätte ich gerne mehr Chance auf Bildung gehabt.

    Und nicht alles was früher gut war ist heute schlecht und umgekehrt.

    Claudia

  20. Anne sagt:

    Ich glaube auch an den guten Mittelweg. Als Schülerin musste ich nicht arbeiten, wollte aber gern Gruppenleiter im Ferienlager sein. Das hat irre Spaß gemacht und ich hatte damals Einblicke in Familienstrukturen, die mich bis heute beschäftigen. Im Studium hatte ich die Grundfinantierung über Eltern und Bafög. Musste also nie Hungern. Hab aber immer 10-15 Stunden gearbeitet, um auch feiern gehen zu können und in den Urlaub zu fahren. Und da dann auch doofe Jobs wie Kellnern (seitdem esse ich nur noch Eis, wo ich auch sehr, wie es zubereitet wird und gebe immer Trinkgeld), Callcenter, Klamottenverkäufer und Messehostess. Aber ich hab aus allem viel mitgenommen, Geld schätzen gelernt, Demut bestimmten Jobs gegenüber und meine Motivation gewonnen, mehr zu erreichen. Ich denke, mit meinem Sohn will ich es genauso machen. Er soll sich um Existenzielles keine Sorgen machen müssen, aber ich wünsche ihm Ehrgeiz und Neugierde. Und Luxus (und dazu gehört auch die teure Jeans) muss man sich verdienen. Aber immer mit der Weitsicht, dass Schule und Studium nicht darunter leiden dürfen.

    1. dasnuf sagt:

      Ich hab die Jeans deswegen extra erwähnt. Da wohnte ich noch zuhause und die Grundversorgung war gewährleistet. Ich hätte ja entscheiden können, dass es sich gut ohne jene Jeans lebt.
      Später war das anders. Da hätte ich von dem Unterhalt und dem Kindergeld, das ich bekommen habe, nicht leben können.
      Hat aber übrigens bei mir dazu geführt, dass ich mein Diplom in 7 Semestern fast hatte*. Dafür hatte ich eben nie Urlaub und nie semesterfreie Zeit und habe gut 20 Std die Woche gearbeitet (inkl. Wochenende).

      *fast, weil ich eine Prüfung nicht gemacht hatte und so ein Semester komplett unter Studentenbedingungen arbeiten konnte und am Ende eben die eine Prüfung nachgeholt habe.

  21. Modeste sagt:

    Das Argument, etwas habe nicht geschadet, hört man ja öfters. Eigentlich geht es dann immer um unangenehme Angelegenheiten, und ob sie einem wirklich nicht geschadet haben, weiß man natürlich schon deswegen nicht, weil man nicht weiß, wie die Welt (und man selbst) wären, wäre alles anders gelaufen.

    In Bezug auf Arbeiten als Teenager mag es sein, dass man bestimmte Lehren mitnimmt. Geld zu schätzen gehört sicher dazu, wenn ich Deinen Text lese. Frau Ziefle brachte bei twitter noch an, man müsse arbeiten lernen. Ich sehe das eigentlich dezidiert anders:

    Ich glaube, Arbeiten lernt man beim Arbeiten. Dazu machen Leute Praktika, Refendariate oder Traineeships, und wenn sie erst arbeiten lernen, wenn sie 30 sind und Junior Consultant: Auch gut. Wird schon klappen. Ich kenne niemanden, der ein Studium überstanden hat und dann nicht arbeiten kann.

    Viele andere Dinge lernt man aber nur, wenn man Raum dafür hat. Ich würde mir für meinen Sohn deswegen wünschen, dass er viel reist. Dass er sich Projekte ausdenkt, und die dann durchzieht. Ob das eine Band ist oder Jugend forscht, oder ob er einfach ganz viel liest: Arbeiten wird er immer, aber Leidenschaften entdecken und ausleben wird er später nicht mehr in derselben Weise. Und was den von Frau Ziefle angesprochenen Respekt angeht: Den gibt’s auch für das tolle Musikschulkonzert. Oder die Teilnahme am Bundeswettbewerb Mathematik. Und wenn es ganz gut läuft, braucht man gar keinen Anlass für Respekt. Und (jetzt kommt es ganz hart): Ich würde mir wünschen, dass der F. lernt, das Geld eigentlich nichts ist, das wirklich zählt. Neugierde, Leidenschaftlichkeit, Großzügigkeit gegenüber sich und anderen. Das finde ich wirklich wichtig, und das braucht Raum.

    1. dasnuf sagt:

      Ja, ich glaube auch, dass man die wünschenswerten Erfahrungen mit freiwilligen Projekten machen kann. Als ich Deinen Kommentar gelesen habe, ist mir noch ein Aspekt eingefallen: Für viele Stipendien musste man sogar ehrenamtliche Jobs oder besonderes gesellschaftliches Engagement nachweisen und da hat mich dann oft der Hass gepackt: Wie hätte ich das auch noch nebenher schaffen sollen? Ich war mit Studium und uncoolen Nebenjobs total ausgelastet. Für eine Bewerbung zum Stipendium kam ich deswegen nie in Frage.

      1. Modeste sagt:

        Ging nicht erst vor einigen Monaten durch die Presse, dass Stipendien überdurchschnittlich oft an Menschen gehen, die sie gar nicht brauchen? Das ist natürlich eine veritable Schweinerei, ich hoffe, das ist heute nicht mehr so.

        1. Frau Hysti sagt:

          Als Mutter eines frischgebackenen Stipendiaten habe ich gelernt, dass es sich bei den großen deutschen Stipendien um Begabtenförderung handelt. Soziale Aspekte spielen bei der Vergabe vordergründig keine Rolle. Erst bei Ermittlung der monatlichen Förderung kommt das ins Spiel, hier gelten die BAFÖG-Grenzen. Da ist das Stipendium aber schon vergeben. Es wahr aber so, dass das Bewerbungs- und Auswahlverfahren durchaus kostenintensiv war. Reisekosten mussten selbst getragen werden, für ein 2-tägiges AC wurde eine Kleiderordnung verlangt, der ein normaler Student nicht ohne weiteres nachkommen kann. Uns hat das Ganze mehrere hundert Euro gekostet (Reise Süddeutschland -Berlin, diverse Klamotten) und wir haben das durchaus auch als Selektion gesehen. Wer den Vorlauf nicht stemmen kann, ist raus. Das ehrenamtliche Engagement hat bis zum Schluss eine wesentliche Rolle gespielt, da wird wirklich sehr intensiv nachgefragt. Unser Sohn arbeitet nicht, studiert schnell und gut und bringt sich massiv ehrenamtlich ein. Er hätte beim besten Willen keine Zeit für einen Nebenjob, da er bisher in allen Semesterferien Pflichtpraktika hatte, was für zukünftige Lehrer und vor allem für deren zukünftige Schüler aber eine sehr gute Sache ist.
          „Braucht“ jemand wie unser Sohn ein Stipendium? Nicht zwingend, es würde auch so gehen. Aber ich finde es gut und fair, dass junge Menschen mit überdurchschnittlichen Studienleistungen – neben dem Ehrenamt ein wichtiges Kriterium – und überdurchschnittlichem gesellschaftlichen Engagement gefördert werden. Es geht hier ja auch um umfangreiche ideele Förderung über die Studieninhalte hinaus und wer hat nicht gern überdurchschnittlich gut ausgebildetes und motiviertes Personal an (gesellschaftlich) relevanten Stellen?
          Bitte also nicht Begabtenförderung und wirtschaftliche Förderung (BAFÖG) von Studierenden vermischen. Es ist beides gut und richtig.

        2. Charlotte sagt:

          Es kommt auf das Stipendium an; es gibt in Deutschland neben den Stipendien der großen Begabtenförderungswerke noch eine Reihe andere, und lange nicht alle verlangen soziales Engagement.

          Auch bei den parteinahen Stiftungen ist das unterschiedlich — meine Mutter hat z.B. mit einem Stipendium der Friedrich-Ebert-Stiftung studiert, dass sie neben ihren akademischen Leistungen auch deshalb bekam, weil sie aus einer Arbeiterfamilie stammt, in der sie als Erste studiert hat. Ehrenamtlich engagiert hat sie sich damals nicht und in der SPD war sie auch nie. (Ob die Vergabe da heute noch so funktioniert, weiß ich aber nicht.)

      2. hafensonne sagt:

        Ich habe ein Stipendium bekommen*, allerdings nicht von den großen Stiftungen. Ehrenamt war verlangt, bei mir hat die Mitarbeit in der Fachschaft und Gremien dafür ausgereicht.

        *Leben konnte ich davon freilich nicht, ich habe immer mindestens 20 Stunden nebenbei gearbeitet.

      3. Fujolan sagt:

        Also:
        Es gibt alle möglichen Stipendien. Die „großen Werke“ (Studienstiftung, Parteien, Kirchen) vergeben staatlich mitfinanzierte Begabten-Stipendien – daran denken die meisten, die Stipendien hören.
        Bei den großen Werken ist Leistung/Begabung ein erstes, „leitendes“ Auswahlkriterium – das ist Vorgabe des Bundes, reine Sozialvergabe ist nicht erlaubt (Zitat „Dafür gibts ja bafög“….bitte jetzt kein rant, ich kreig selbst die Pest bei dem Satz).

        Ich war Auswählerin der Vorauswahl in einem der großen Werke. Leitworte bei den Auswahlgesprächen waren „engagiert“ und „reflektiert“. Wenn ein Jugendlicher gejobbt hat, um sich finanziell über Wasser zu halten oder die Familie zu entlasten, galt/gilt das dort selbstverständlich als Engagement. Auslandsaufenthalte (die heute wie Sand im Meer bei solchen Bewerbungen auftauchen) sind EBEND AUS SOZIALEN GRÜNDEN kein Muss, können aber ein Indiz für Neugier/Über den Tellerrand gucken sein.

        Wenn jemand sich das Studium mit Jobben finanziert, dann wurde das bei der Leistungsbewertung berücksichtigt.
        Wenn jemand allerdings neben Elternvollfinanzierung noch jobbt fürs Auto, dann wurde schon nochmal nach Engagement geschaut.

        Unterschätzt nicht die Begabtenwerke.

        Aber: Praktiken wie „Fahrtkosten selbst finanzieren“ sind Mist

    2. hafensonne sagt:

      Ich weiß nicht. Mein persönlicher Eindruck ist, dass die nachwachsenden Leute zusehends nicht arbeiten können. Sie haben oft sogar Probleme, sich ganz einfach mal was sagen zu lassen. Von Pünktlichkeit und anderen Selbstverständlichkeiten gar nicht erst anzufangen. Bei einem Job, auf den man warum auch immer angewiesen ist, kann man sich das einfach nicht leisten.

  22. B.Anker sagt:

    Ich hab während der Schule die letzten zwei Jahre gearbeitet und während des Studiums. Ich hatte hatte ähnlich viele doofe Jobs (Telefon Marketing,Haarsträhnen auswiegen! Etc). – das war wichtig und hat definitiv geholfen den Wert von Arbeit und Geld zu begreifen. Ähnlich wie du hatte ich bei Hilfsjob die Motivation , dass ich diesen Job nur für kurze Zeit mache und irgendwann was „richtiges“.
    Ich gebe nicht schnell mein Geld aus aber Leiste mir auch Dinge bewusst. Unsere Kinder können sich gelegentlich mit unliebsamen extra Aufgaben (Balkon aufräumen, Auto innen reinigen etc) etwas dazu verdienen.

  23. Steffi sagt:

    Ich als Studentin muss nebenbei 20 Stunden die Woche im Einzelhandel arbeiten, um mir mein Leben (Miete, Essen etc) zu finanzieren.
    Die Arbeit ist nicht nur nervig und hilft mir für mein Studium oder meinen späteren Beruf kein bisschen, sie sorgt auch dafür, dass ich für mein Studium (zu) wenig Zeit habe und deswegen langsam aber sicher die Motivation verliere, überhaupt noch weiter zu studieren (immerhin muss ich diesen Lebensstil noch mindestens 3 Jahre so weiter machen.)

    Ich bin wirklich fest davon überzeugt, dass man Kindern auch so beibringen kann, dass Geld nicht vom Himmel fällt. Ich würde meinen Kindern das Studium so finanzieren, dass sie maximal für Luxusextras wie Urlaub oder Markenkleidung einen Minijob annehmen müssten.

    1. hafensonne sagt:

      Hm, ich habe eine ähnliche Geschichte, aber völlig andere Erfahrungen damit gemacht. Das gleiche studiert wie dasnuf und nebenher 20 Std. im Einzelhandel gearbeitet. Ich war zwar nicht ganz so schnell wie dasnuf, habe aber unter Regelstudienzeit abgeschlossen mit Sehr gut. Eine der Motivationen, schnell fertig zu werden, war die Aussicht darauf, mit dem Abschluss keine Pulllover mehr falten zu müssen, was mir bei Abbruch sicherlich geblüht hätte. Für meinen Beruf hat mir diese Erfahrung sehr geholfen.

  24. Barbara sagt:

    Ich habe erst gestern genau über dieses Thema nachgedacht. Während der Schulzeit hab ich wenig gejobbt, aber während dem Studium immer und oft hatte ich ziemliche Geldsorgen. Das würde ich meinem Sohn gerne ersparen, weil es die Möglichkeit gibt, sich mit anderen Dingen zu beschäftigen, eine gewisse Freiheit.
    Andererseits hab ich vor einigen Tagen einen Bekannten getroffen, der bis zu seinem PhD von seinem Vater finanziert wurde und er hat gemeint, auch schlechte Erfahrungen (bzgl mieser Jobs) sind Erfahrungen, die er überhaupt nicht hat..
    Vielleicht ist es gut, einen Mittelweg zu finden…

  25. mrs.huebi sagt:

    Genau meine Gedanken. Noch ist das große Kind in der Kita, aber mir spukt diese Frage auch im Kopf herum. Ich möchte nicht, dass mein Kind diese Existenzsorgen im Bauch spürt und immer vernünftig sein muss, doch gleichzeitig lernt man auch soviel, lernt sich zu organisieren und strukturieren, wird demütig und nachhaltiger im Konsum.
    Doch wie habe ich die privilegierten Kommilitonen beneidet, die sich einen Job allein zum Lebenslauf aufhübschen gesucht haben.
    Danke für den Artikel.

  26. Sissi sagt:

    Ich musste während ich die Schule besucht habe nie arbeiten. Ich habe die Pfandflaschen weggebracht und konnte das Geld behalten, ansonsten hatte ich mein Taschengeld. Mit 13 hatte ich glaube ich Mal den Wunsch in den Ferien zu arbeiten, habe aber keine Stelle gefunden. Später hatte ich neben der Schule schlicht keine Zeit mehr.
    Direkt nach dem Abitur habe ich dann aber losgelegt und zuerst neben dem Studium zwei Jahre als Verkäuferin im Buchhandel gearbeitet. Danach im Callcenter, in Immobilienfirmen, als Betreuerin im Ferienlager, als wissenschaftliche Hilfskraft in Forschungseinrichtungen, etc.pp. so habe ich während meines kompletten Studiums ca. 10-15h pro Woche gearbeitet.
    Ich denke es war richtig und für mich passend, dass ich erst in meiner Studienzeit damit angefangen habe. Es hat mir die Möglichkeit gegeben mich auf die Schule zu konzentrieren und später habe ich durch die harte Arbeit auch noch den Wert des Geldes zu schätzen gelernt.
    Achja, außerdem haben meine Studentenjobs mir dann auch tatsächlich den Einstieg in den Arbeitsmarkt erleichtert. Das ist bei Schülerjobs ja meist nicht der Fall.

  27. Xylakant sagt:

    Ich hab zu Schul und Studienzeiten auch allerlei Jobs gemacht, die irgendwo zwischen lästig bis richtig anstrengend waren. Erntehelfer aufm Feld, Nachts Pakete sortieren und einladen und so Zeug. Ich bin auch heute noch der Überzeugung, dass es mir nicht geschadet hat. Ja, das hat mich sicher härter mir gegenüber gemacht, aber das finde ich nicht schlimm. Ganz im Gegenteil, auch heute hat der Job wie eigentlich alles mal seine nervigen Tage, aber ich schätze mich doch glücklich, dass ich eben nicht Vollzeit für nen Hungerlohn Hilfsarbeitern machen muss, dass ich nicht mehr am Ende des Monats auf die letzten Euros schauen muss, sondern zu denen gehöre, die zumindest halbwegs Kontrolle über das haben, was sie tun, dass ich mir in gewissem Umfang leisten kann was ich gerne haben will. Und ich glaube, das könnte ich nicht in dem Ausmaß, wenn ich die andere Seite nicht zumindest ansatzweise mal gesehen hätte.

  28. Herr Jeh sagt:

    „Mich haben diese Jobs sehr demütig gemacht. Ich wußte bei jedem Teil wie viele Stunden, Minuten, ja Sekunden ich dafür arbeiten musste.“

    Ich kann alle Gedanken in diesem Text 1:1 nachvollziehen. Ich habe mir schon damals geschworen, dass meine Kinder nie bei strömendem Regen einen 100 Kilo schweren Bollerwagen 10% Steigung für einen Hungerlohn hochziehen zu müssen.
    Jetzt, wo ich zwei Töchter habe, gilt das immer noch (oder erst Recht). Andererseits lässt einen hart verdientes Geld die Dinge schon wesentlich mehr wertschätzen. Es ist schwer, hier den richtigen Weg zu finden.

  29. Ich habe 3x in den Sommerferien gearbeitet, um mir Sachen zu kaufen, die mir meine Eltern nicht gekauft hätten. Und tatsächlich auch um die Zeit rumzukriegen. 6 Wochen Ferien auf dem Dorf… Sind lang.
    Aber es war eine Wahl und das war gut so. Hätte mich vermutlich maßlos angekotzt, das machen zu müssen.

    1. Susann sagt:

      War bei mir ähnlich und ich halte das für einen guten Mittelweg. Den Kindern fehlt so nichts und sie werden aber auch nicht materiell verwöhnt. Ich musste arbeiten um in den Urlaub fahren zu können. Das hat mir, denke ich, tatsächlich nicht geschadet. Für Essen und die Miete hatte ich aber auch ohne jobben immer genug (bzw. wohnt man als Teenager ja sowieso noch zu Hause, aber von 15 € Taschengeld im Monat kann man schlecht wegfahren…)

  30. Anne sagt:

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    Genau!
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