Fußball, ein Rant

Vor Wochen hätte ich mich noch schlapp gelacht, wenn mir jemand gesagt hätte, dass ich mal über Fußball bloggen möchte. Möchte ich aber.

In letzter Zeit habe ich mich nämlich mit der Frage beschäftigt, warum ich Fußball nicht leiden kann. Man fühlt sich während der WM sehr schlecht, wenn man sich nicht für Fußball begeistern möchte. Wie eine Außenseiterin, eine Spielverderberin, eine Spaßbremse. Und noch schlimmer, weil die Kinder sich dem auch nicht entziehen konnten, mache ich sie zu Außenseitern, wenn wir das ganze Trara nicht mitmachen. Keine Chance mit irgendwas gegenzuhalten wenn wir keine Aliens sein wollen. Sie werden von den Erzieherinnen in Schule und Kindergarten mit Deutschlandfahnen angemalt. Panini-Karten überall. Die Kinder erzählen sich die Fußballspiele. Selbst kleine Kinder dürfen die späten Spiele sehen.

Also mitmachen oder der Arsch sein?

Warum hab ich überhaupt was gegen Fußball?

Erstens: Ich finde es wahnsinnig langweilig. Riesiges Spielfeld und fast nichts passiert. Ein Tor. Zwei Tore. Wow.

Im Gegensatz dazu unterhält mich Handball oder Basketball ganz gut. Auch wenn da mein Auge für vieles zu langsam ist. Hä? Schrittfehler? Einmal geblinzelt – Tor. Kurz mal den Schuh gebunden. Tor.

Es mag sein, dass Fußball interessanter ist, wenn man was von Team-Strategien etc pp versteht, tue ich aber nicht – also: langweilig.

Zweitens: Irgendwas mit Geschlecht. Für die männlichen Vereine/Nationalteams interessieren sich viel mehr als für die weiblichen. Sie werden gefeiert bis zum Gehtnichtmehr. Ist das in anderen Sportarten auch so? Leichtathletik? Tennis (Meine Wahrnehmung sagt nein). Warum ist das so? Spielen die Frauenfußballerinnen wirklich auf einem anderen Niveau? Ist das bei Tennis anders?

Drittens: Die Feindschaften.

Gosh! Jeder Bundesligaverein hat irgendeinen Feindverein. Warum? Warum kann man nicht Schalke-Fan sein und die Borussia-Fans und/oder Fußballer lieb haben? Ich hab den Eindruck, dass dieser Feindschaftsquatsch ein großer Teil der Fußballkultur ist und das nervt mich.

Viertens: Der Fan als solches

Und zwar, das Klischee des Fans, das ich über die Massenmedien mitbekomme. Aggressiv, randalierend, besoffen, erhöht sich durch die Erniedrigung anderer. Sind mir persönlich Fans anderer Sportarten in dieser Art im Bewusstsein? Der grölende Golf-Fan? Aggressive Snooker-Fans?

„Boah, nuf, du nervst ja voll, welche Sportart gefällt dir denn?“ (Nicht dass das jemand in den Kommentaren sagen muss).

Nun, ich liebe Capoeira. Ich hab schon mal darüber geschrieben. Capoeira ist ein friedlicher Sport mit hohen Frauenanteil. Es geht um Akrobatik und Kommunikation, es geht um Musik, Rhythmus und Gemeinschaft. Es gibt kein dissen der Frauen, keines der weniger Talentierten, keines der Schwächeren.

Und ja, ihr dürft euch freuen, dass WIR Weltmeisterin sind. Aber muss denn die Welt stehen bleiben weil WM ist? Der Unterricht beginnt später? Kinospätprogramm wird gestrichen? In der U-Bahn wird der Spielstand durchgegeben? Wie bescheuert ist das denn? Schön fände ich es, wenn ich trotz Fußball weiterleben kann wie bisher. Oder wenn das Theater bei jeder verdammten Sportart gemacht wird. Dann freuen sich nämlich auch mal die Curlingfans wenn die S-Bahn den Spielstand der Curling-Liga durchgibt!

Mich haben in Bamberg die katholischen Prozessionen, die über Lautsprecher in die Straßen gebrüllt werden auch schon immer genervt. Der Bischof darf fürbitten bei 120 dB aber wehe jemand baute eine Moschee und man verhielte sich diesbezüglich genauso!

Also entweder alle oder keiner. Und wenn gefeiert wird, dann nehmt doch den Dreck wieder mit und beschießt mich nicht mit Feuerwerkskörpern.

Und was das Gaucho-Gate angeht: Ich fands voll daneben.

Ich hab, während ich gemeinsam mit den Kindern die Spiele angeschaut hab, ständig gesagt: Ihr könnt euer Team bejubeln, aber es ist absolut nicht nötig die anderen runter zu machen. Egal, ob andere das auch machen. Ob das vielleicht nicht so gemeint war. Ob das Tradition hat. Ob die Sitten beim Fußball eben so sind. Oder ob ihr das nicht angefangen habt.

Deswegen was den Gaucho-Tanz angeht:

Der Tanz an sich war nicht rassistisch. Er war aber geschmacklos, unüberlegt und überflüssig, und wertet die Gegner ab. Das sollten die Spieler einer Mannschaft nicht nötig haben, die 

a) Weltmeister sind.
b) für Fairplay einstehen sollten, auch außerhalb des Sports.
c) sich ihrer Vorbildfunktion dieser Tage durchaus bewusst sein sollten.

Amen (ich freue mich auf viele pöbelige Kommentare, mein Adrenalinlevel ist gerade in Stimmung).

72 Gedanken zu „Fußball, ein Rant“

  1. wool sagt:

    @ Nuf: 100% ACK !!!
    „22 Millionäre rennen hinter einem Ball her. Wenn ich einen Ball will, kauf ich mir einen.“

    Habe mir vorgenommen nach der Übertragung eines Motorradrennens auch nachts um 01:00 Uhr hupend durch die Stadt zu fahren… wehe jemand regt sich auf !!!

    Sorry, aber ich kann mich ALLEN anderen – mehr oder weniger – sportlichen Aktivitäten die mich nicht interessieren entziehen, indem ich am Fernsehgerät umschalte oder einem Turnier/Match/Wettkampf fern bleibe.

    Ausgenommen: Fußball.
    Da werden Straßenzüge blockiert (auch von offizieller Seite), Passanten belästigt, Ruhe gestört, randaliert etc…
    Und im Biergarten (erst kürzlich, sonntags wieder erlebt) grölt am Nebentisch eine Truppe von Fußballfans irgendwelche unverständlichen Parolen – und wehe Du verleihst deinem Missmut darüber Ausdruck…

  2. Satirki sagt:

    Tja, wer keine Ahnung vom Fußball hat und dennoch schreibt hat selber Schuld wenn geantwortet wird.

    Also beim Golfen z.B fallen auch keine Tore und beim Kricket ist das sogar das schlimmste was passieren kann. Dennoch schauen sich einige so was an

    Volleyball (0 – in Worten nullllll- Tore seit dem ersten Anpfiff) wird von manchen auch gern gesehen. So ist dat nun mal. Unverständlich wie für manche 10 000 Meter Freistil live. Dort beginnt nach ca. 40 Bahnen die Sternstunde deutschen TV’s. 160 Bahnen ohne dummes Gelaber da selbst dem Hirnkeks von Kommentator nichts mehr einfällt.

    Dieses hochgejazzte Amazonengekicke ist im übrigen sowas von 80er, und zwar Paralympics dieser Ära. Hier Weltmeister im Weltmeister sein zu sein ist einfach nur peinlich, es sei denn Frau nennt die in Vitro gezeugte Tochter Lea (Penthesilea).

  3. Hey there! Do you know if they make any plugins to safeguard against
    hackers? I’m kinda paranoid about losing everything I’ve
    worked hard on. Any tips?

  4. Elle sagt:

    Also ich kann deine Sichtweisen irgendwie verstehen und irgendwie wieder nicht. Ich gucke Fußball nur zur EM oder WM , niemals nicht Bundesliga. Das langweilt mich . Aber wieso eigentlich? Ist doch im Grunde das selbe ?! Hmm..

    Ich gucke fast alle Spiele, fieber auch richtig für Mannschaften mit. Nein, ich bin nicht festgelegt auf „mein“ Land, dafür habe ich doch wohl nicht genug sportlichen Nationalstolz ^^ . Ich mag einfach die Atmosphäre und ich mag es gerade , das die Welt für eine Zeit still steht. Ich habe mich wahnsinnig fürs deutsche Team gefreut einfach weil sie sich so gefreut haben und symphatisch waren, und dann ists halt auch gut.

    Mein Sohn spielt selber Fußball und durfte auch die 1. Halbzeit des Finales gucken, (mehr hätte er eh nicht geschafft) . Fußball ist eben ein Sport der die Leute verbindet, man kann natürlich auch über die reden, die sich nicht benehmen können und alles mit ihrer Aggressivität kaputt machen. Das ist schade und nervig…

    LG

    Elle

  5. Mutter Rabe sagt:

    Und ich sach dir: Sei froh, dass du eine Frau bist. Mein Mann HASST Fußball. Und zwar aus genau den von dir genannten Gründen. Und der steht damit noch viel einsamer da als du. Der wird nicht gefragt, ob er das Spiel sieht, sondern nur wo. Und wenn die Führungsebene sich zur wichtigen Konferenz trifft, wird abends im Kollektiv Fußball geguckt – und er verschwindet mit einem Buch auf dem Hotelzimmer. So macht man natürlich keine Karriere;)

  6. David sagt:

    Also vor 10 Jahren hätte ich denn Beitrag so wahrscheinlich sofort unterschrieben, habe mich seitdem aber leider auch mit dem Fußball-Virus infiziert :)

    Was man als Nicht-Interessierter nicht so mitbekommt ist dass, trotz (oder teils auch wegen) der ganzen „Feindschaften“ Fußball eigentlich unheimlich verbindet.

    Sei es dass man ein Thema hat über das man stundenlang mit dem alten Großvater reden kann (der mittlerweile nicht mehr viel behalten kann, aber sich noch immer gut an das Finale in Bern von 1954 erinnert).
    Sei es dass man in Einem Pub in Liverpool genau wie in einer Tapas-Bar in Sevilla oder einer Bar in Düsseldorf immer ein Thema hat um mit den Leuten am Nachbartisch ins Gespräch zu kommen (ohne nach Feuer fragen zu müssen).

    Klar wird man bei einer Auswärtsfahrt auch mal angepöbelt oder nach einer Niederlage verspottet, aber da gibt es halt genauso auch immer Leute die sich von eigenen Auswärtsfahrten an deine Heimatstadt erinnern, die dir den besten Weg zum Stadion zeigen (natürlich mit dem freundlichen Hinweis dass man heute keine Punkte mit nach Hause nehmen wird) oder die in der Straßenbahn ihre Freuden (3 Siege in Folge!) oder Sorgen (Abstiegsangst!) vor dir ausbreiten.

    Gerade wenn man sonst eher ein reservierter Kopfmensch ist finde ich die Erfahrungen die man mit Fußball machen kann sehr schön

    Zum Thema warum Fußball: Ist die spannendste Sportart die ich kenne weil die meisten Spiele noch bis zur letzten Minute offen sind und (heute wahrscheinlich seltener als früher) doch immer wieder „Wunder“ passieren, wenn zum Beispiel das kleine Costa Rica England und Italien aus dem Rennen um die Weltmeisterschaft werfen, oder ein Verein mit einem Bruchteil der finanziellen Mittel dem FC Bayern München einen Sieg (oder zumindest ein Unentschieden) abtrotzen kann.

  7. Uli sagt:

    Darf ich auch meinen Senf dazugeben? Wie eine/r bereits sagte „der Apptetit kommt mit dem Essen“ – so war es bei mir ähnlich. Obwohl ich sonst wenig mit Fußball am Hut habe, habe ich mir bei der WM viele Spiele angeschaut – irgendwie kommt mir diese Großveranstaltung ganz anders vor als die üblichen Turniere. Das ist eine ganz andere Stimmung – und sehr groß war meine Freude, als unsere Mannschaft gewonnen hat. Was sich mir nur nicht ganz erschließt: Warum reicht es nicht, sich über den Erfolg zu freuen? Warum muss man auch noch den Verlierer so niedermachen? Damit meine ich nicht den „Gaucho-Tanz“, den ich nicht gesehen habe, sondern solche Zeilen wie die auf der BILD.

    haben nämlich sowohl die brasilianischen als auch die argentinischen Fans im Stadion, von denen viele ihre Kinder dabei hatten, leid getan. Aber ich hatte den Eindruck, dass ich mir mit dieser Meinung in meinem Umfeld keine Freunde gemacht, sondern nur verständnisloses Kopfschütteln geerntet habe.

    Achso, warum ich den Gaucho-Tanz nicht gesehen habe? Weil mir dieser Riesenhype in Berlin dermaßen auf den Senkel ging – da hatte ich nicht das Gefühl, bei einer Siegerehrung oder Freudenfeier zu sein, sondern auf einer Ballermann-Party mit der entsprechenden Untermalung durch Schlagermusik. Den Empfang 1990 auf dem Römer in Frankfurt fand ich irgendwie stilvoller und feierlicher. Aber sag sowas mal im Kollegenkreis. Da wirst du angeguckt wie ein Alien. Ich glaube, das war das einzige, was mich an dieser WM speziell genervt hat: dieses unglaublich seichte und überdimensional aufgeblasene Entertainment bis zum Geht-nicht-mehr.

    LG
    Uli

  8. Aurora sagt:

    Ich hab dieses Jahr sogar mal mitgeschaut und mitgefiebert (allerdings fast nie bei Deutschland, da bin ich ein klassischer Vaterlandsverräter…). Was mich ungemein nervt ist die ethische Grundhaltung, bei Fußball und auch bei der Olympiade. In Ländern, wo die Armut sehr hoch ist, viele Menschen obdachlos, keine Bildung, kein Essen, keine Freiheiten haben? Macht nichts, wir prügeln das Fußvolk weg und schmeißen Millionen aus dem Fenster um Stadien zu bauen, die keiner braucht und gelangweilte Multi-Millionäre zu bezahlen, die eh schon in der Bundesliga obszön viel Geld verdienen.

  9. Floyd sagt:

    Um es mal kurz mit FAZ Worten zu zitieren, die sich ebenfalls über den Tanz aufregten:

    Ihr Spott über den Verlierer ist nachvollziehbar, aber er hätte nicht vor einem Millionenpublikum ausgebreitet werden müssen.

    Darüber lohnt es sich kurz mal Gedanken machen. Was bedeutet das, wenn es hinter verschlossenen Türen vermeintlich erlaubt ist, in der Öffentlichkeit nicht?

    Der @Sven (pop64) hat eigentlich einen sehr gute Kommentar geschrieben. Vielleicht muss man tatsächlich mal Leistungssportler gewesen sein, um das verstehen zu können. Hm. Ich hab doch auch keine Ahnung. Was wollte ich ursprünglich sagen? Ähm, hab ich vergessen. Sorry für die Störung ;)

  10. Clara sagt:

    Zu diesem „Gaucho-Tanz“: Ich fand ihn auch total daneben. Dann dachte ich, ok, war halt die Erschöpfung, der lange Flug, die Euphorie, nicht schön, aber bitte, kann passieren.
    Doch jetzt habe ich genau das gelesen, weswegen ich solche Aktionen u.a. so saudämlich finde: Der Politik-Chef der Bild titelt nämlich zu dem Thema „Kein Mitleid für Verlierer.“
    Mir fehlt da die sportliche Fairness und Anerkennung der Leistung anderer. Genau wie Sie schreiben: „erhöht sich durch die Erniedrigung anderer“. Und so eine (Lebens-)haltung finde ich bedenklich, sie ist geprägt von schwarz-weiss-Denken, extrem konkurrent und ausserdem nicht erfüllbar, denn niemand kann (und sollte aus meiner Sicht) immer gewinnen.
    Und daher (lange Schleife) bin ich froh über Ihren Artikel, der in diese meiner Meinung nach dumpfen Mechanismen etwas reinpikt und hinterfragt.

  11. Christian Kunze sagt:

    Fußball, ein Rant…?

    Natürlich dreht bei einer WM das halbe Land am Rad. Natürlich ist vieles sehr extrem. Wie man damit umgeht, ist aber eine Frage der Einstellung.

    Wer damit wenig anfangen kann, kann sich natürlich beschweren und empören. Sich als Spielverderber/-in, Spaßbremse oder gar als Arsch fühlen.

    Man kann aber auch entspannt damit umgehen. Klar kann man sich der Prioritätenverschiebung Millionen anderer nicht entziehen. Aber so ist das halt, wenn man gemeinsam in einer Gesellschaft lebt.

    Meine Freundin schaut im Gegensatz zu mir und den meisten Leuten in unserem Umfeld keinen Fussball. Gar keinen. Macht sie das zur Spassbremse? Nein. Warum auch? Zur Spassbremse wird man, wenn man sich ständig empört.

    Sie war in den letzten Wochen extrem entspannt und happy. Klar fiel manches weg. Aber sie hat hundert andere Sachen gemacht, die den Rest des Jahres völlig überlaufen sind. Und die erstaunliche Ruhe, die gerade während der Deutschland-Spiele an vielen anderen Orten herrscht, genossen.

    Wie gesagt. Für mich eine Frage der Einstellung.

    Und dieses „Also entweder alle oder keiner“ halte ich eher für Quatsch. Man kann nicht permanent jemanden in der S-Bahn Zentrale abstellen, der aktuelle Sportergebnisse zu allen (Nischen-)Sportarten abgibt. Das darf aber nicht heißen, dass es auch zu WM-Zeiten, wo so viele andere Interesse daran haben, unterbleiben muss.

    Wenn Dinge grundsätzlich erst dann angeboten werden, wenn zugleich auch alle Nischen abgedeckt sind, wäre unsere Gesellschaft an so vielen Stellen so viel ärmer.

    1. Freddie sagt:

      So siehts aus. Vor allem kann man, wenn man sich schon nicht dafür interessiert auch mal die Klappe halten. Das Schlimmste sind nämlich die Leute, die sich ausdrücklich für irgendwas nicht interessieren, dann aber doch was dazu zu sagen haben. Eine deutsche Pest.

      1. dasnuf sagt:

        Oh weh. Klappe halten, verstehe.
        Erklär mal wie du genötigt wurdest das hier zu lesen? Ich möchte natürlich nicht, dass Menschen gezwungen werden hier mitzulesen. Ich würde gerne helfen das zukünftig zu unterbinden.

        1. Christian Kunze sagt:

          Ich habs jedenfalls gerne gelesen. So weit würde ich also nicht gehen.

          Bei so viel Zustimmung zu diesem Rant, wollte ich nur meinen Senf dazu geben, ab wann man tatsächlich zur Spassbremse wird. Scheint ja schon ein großes Thema zu sein.

          Ein entspannter Umgang würde wohl oft helfen.

          Wie gesagt, auch Fussballverweigerer können die WM-Abwechslung lieben. Das Land gerät halt aus dem „Gleichgewicht“. Für jeden Trubel entstehen an anderen Orten zum Teil faszinierende Ruheräume.

          Ich find solche Verschiebungen spannend. Und manchmal sogar schade, dass mich die Fussballbegeisterung dann doch zum Ort des Trubels führt.

          1. dasnuf sagt:

            Ich habe explizit nicht Dich gemeint mit meiner Bemerkung. Andere Meinungen kann ich durchaus tolerieren.
            Ich meinte Freddie, der mir empfahl die Klappe zu halten.

  12. Steffi sagt:

    ******************KOMMENTAROMAT**********************
    Genau!
    *****************/KOMMENTAROMAT**********************

  13. Andi sagt:

    ******************KOMMENTAROMAT**********************
    Made my day
    *****************/KOMMENTAROMAT**********************

  14. Nadja sagt:

    Ich mag diese Großereignisse wie wm oder em oder auch Olympia. Mein Freund ist ein sehr großer Fan, der auch regelmäßig spielt und zu Union ins Stadion geht.
    Wir haben das ganze Trara mitgemacht. Das Haus ist geschmückt, wir tragen Trikots und fanschminke. Ich gehe mit schwarz, rot, gelber blumenkette im Haar und dicken augenringen zur Arbeit. Unser Urlaub wurde mit dem Spielplan abgestimmt. Jeden Tag gab es ein essen aus dem Land, welches an dem Tag gespielt hat. Irgendwann merkten wir, das diese Länder oft verloren haben und so gab es dann französisch, brasilianisch und argentinisch. Wir haben einige interessante Dinge so kennengelernt.
    Die Ankunft der Mannschaft habe ich per livestream verfolgt. Fand den Tanz lustig. Die Jungs sind einfach nur happy. Da jetzt wieder so ein Drama drauß zu machen und was fremdenfeindliches zu sehen ist daneben und diese ganze Diskussion darüber nervt mich, wie andere das Fußball trara

    1. hafensonne sagt:

      Seh ich genauso. Einfach mal alle fünfe grade sein lassen und sich freuen ist hier eben nicht. Ich mag das auch, wie die WMs und EMs das öffentliche Leben bestimmen. Einem großen Teil Hype kann man sich entziehen, es gibt ja zum Beispiel keine Verpflichtung, sich die Vor- und Nachbereitung anzusehen. Ich verkneife mir das meistens. Auch ist man nicht verpflichtet, die unsinnigen WM-Produkte zu kaufen. Wer sich von der bloßen Zurschaustellung dieser Produkte im Supermarkt bereits genervt fühlt, hat wohl allgemein kein besonders belastbares Emotionsregulationssystem. Und dann am Ende den Jungs noch das Feiern zu verderben, nur weil sie eine kleine Einlage gegeben haben, die man missverstehen kann, wenn man das nur möchte… Hallo Deutschland :-/ Ausgerechnet die Argentinier haben die Brasilianer nach deren Niederlage gegen Deutschland mit Spott und Häme überschüttet, und das, wo sie sie nicht einmal selbst besiegt haben. Da sollte man wirklich mal die Kirche im Dorf lassen.

  15. Hans-Jürgen sagt:

    1. Sich über Fußball zu ereifern ist ein bisschen wie sich über das Wetter aufzuregen. Stimmt, es ist Ihr Blog, aber was für vieles Interessantes hätten Sie in der gleichen Zeit besprechen können …
    2. Ja. Dieser Gaucho-Tanz war peinlich-herablassend.

    1. dasnuf sagt:

      1. Das sehe ich anders. Und aus wessen Perspektive mit welchen Maßstäben soll ich dieses „Interessantere“ nochmal beurteilen und aussuchen?

      1. Hans-Jürgen sagt:

        Tzja. Das ist ja auch MEIN Problem, nicht Ihres …^^

  16. Leo Cernitori sagt:

    panem et circensis
    Juvenal (Google!) hat das vor ein paar Jahren schon ganz gut beschrieben.

  17. Susanne sagt:

    Schöner Beitrag! Mir fehlt nämlich auch das Fan-Gen, d.h. ich kann nur auf Dinge stolz sein, die ich selbst erreicht habe. Ich kann mich mit anderen freuen aber stolz geschwellt andere niedermachen… lässt mich immer nur verständnislos an der Seite stehen.

    Überhaupt bezweifle ich, dass all diese Fußballfans sich wirklich für den Sport begeistern. Ein gutes Spiel ist doch ein gutes Spiel, egal, wer gewinnt. Genauso nervt mich eigentlich jeder Sport im Fernsehen. Früher durfte man sich bei großen Sportereignissen noch für bestimmt Sportarten begeistern und konnte sich stundenlang die entsprechenden Wettbewerbe ansehen. Heute bekommt man nur noch die Ausschnitte zu sehen, wo Deutsche zu sehen sind.

    Selbst Sport machen – gerne, alles andere muss ich nicht haben.

  18. Katarina sagt:

    Hallo Nuf,

    als Theaterleiterin im Kino kann ich dir deine Kinofrage beantworten:
    Weil es einfach furchtbar unwirtschaftlich ist das Kino wärend einer WM so weiter laufen zu lassen wie im normalen Betrieb. Es kommt nämlich vergleichsweise niemand ins Kino. Die Projektoren laufen lassen kostet Strom, die Mitarbeiter und Vorführer auch. Selbst die Verleihverträge für die Filme werden anders verhandelt. Der Kühlschrank rattert und die Getränke wollen bestellt werden. Zu WM Zeiten sind das ganz andere Mengen als im normalen Hochsommer in dem evtl ein Potter, Fluch der Karibik, Ice Age oder ein Star Wars in die Kinos kommt.
    Die hier genannten Kostenfaktoren sind nicht einmal komplett alle, die in einem laufenden Kinobetrieb anfallen. Bei gefühlt zwei zahlenden Besuchern, die sich wärend einer WM am Abend in ein Kino verlaufen, ist es deshalb wirtschaftlich vernünftiger, an solchen Tagen den Betrieb schon nach den Nachmittagskindervorstellungen zuzumachen. Die großen Sommerblockbuster, die die Massen ins Kino locken, werden von den Studios ja auch erst wieder direkt nach der WM gestartet (aktuell in Dtl. Transformers 4).

  19. Salka sagt:

    In meinen Augen hast du es sehr treffend auf den Punkt gebracht. Sport interessiert mich normalerweise null, aber Fußball-WM und -EM verfolge ich doch immer wieder. Dabei gucke ich mir dann aber das Spiel an und gut ist, rede vlt. noch am nächsten Tag über die ein oder andere spektakuläre oder außergewöhnliche Situation. Das wars dann aber auch, keine Fähnchen, kein sonstiges Gedöns. Deshalb nervt mich wirklich dieses Getue drumherum, im Supermarkt alles voll, im Radio nur Fußball (O-Ton NDR Kultur (!) „Wir melden uns sofort vom Flughafen Tegel, wenn ein deutscher Spieler was sagt“), überall die überkandidelten Autos (die auch alle eine eingebaute Vorfahrt haben), und im Kindergarten ein riesen Hype darum. Mit der Folge, dass mein zweijähriger(!) Sohn zu Hause „Ole Ole“, „Deutschland vor, noch ein Tor“ und, das allerschärfste, „Bier her, Bier her, oder ich fall um“ singt und ich diese *** Schminke nicht aus dem Gesicht kriege. Vom Geböller kriege ich zum Glück auf dem Dorf nichts mit.
    Der einzige Trost, nach vier Wochen ist es vorbei…

  20. pana7otta sagt:

    ******************KOMMENTAROMAT**********************
    Genau!
    *****************/KOMMENTAROMAT**********************

  21. ******************KOMMENTAROMAT**********************
    Gerne gelesen
    *****************/KOMMENTAROMAT**********************

  22. sven sagt:

    Als ehemaliger Sportler erlaube ich mir eine Meinung.
    Gewinnen ist supergeil, der Tanz war OK und den Verlierer veräppeln ist völlig in Ordnung, besonders im Team nach diversen Bier.

    1. dasnuf sagt:

      Pfui. Zum Glück bin ich so tolerant, solche Meinungen zu ertragen.

  23. Gminggmangg sagt:

    ******************KOMMENTAROMAT**********************
    Genau!
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  24. Thankmar sagt:

    Ich guck gerne mal Fussball, aber nur mit meiner Frau als geselliges Ereignis und nur die größeren Turniere wie DFB-Pokal, Champions League (der Name ist allerdings doof) und eben auf Nationalmannschaft-Niveau. Bundesliga ist mir zu viel Klein-Klein und zuviel Drittens und Viertens.

    Einerseits nervt mich das Trara um den Fußball, das ganze Schland-Getue und vor allem die Berichterstattung darum unfassbar, weil die ÖR so überhaupt kein Maß mehr halten können. Andererseits könnte ich nicht für meine Gebühren die Spiele, die ich sehen will, sehn, gäbs die große Aufmerksamkeit nicht. Bis auf Erstens geht es mir insgesamt so wie Dir. Zu Hause haben wir mit den Kindern die Deutschland-Spiele um 18:00h geguckt, sonst nichts. Bildchen und so haben wir nicht mitgemacht.

    Aber von wegen langweilig: Wie bei allem ist es mit Fußball auch so, dass man so viel rausholt wie man reinsteckt (dass das evtl. so ist, deutest Du ja auch an). Ich hab nicht allzuviel Ahnung, aber genug, um zu sehen, wie sich die Mannschaften anstellen. Einfach durch gucken antrainiert. Der Appetit kommt beim Essen sozusagen, das muss man dann natürlich auch wollen. Am Ende sind etwa ein Drittel aller Partien interessant, ein Drittel sind Mittelmass, der Rest ist Langeweile, die man dann auch abstellen kann. Dabei hilft es natürlich, für eine Mannschaft zu halten. Wenn Deutschland nicht spielt (ich halte dann doch zu denen, die mir „näher“ sind) drücke ich grundsätzlich dem Underdog die Daumen, um mich ein wenig zu involvieren.

    Und spannend, nicht lachen, ist auch die psychologische Entwicklung in manchen Spielen: Wie verkraften die Spieler den Erwartungsdruck? Sind sie noch hungrig, wie es immer schön heisst? Können Sie nach einem Rückstand noch aufholen? Können sie auch noch in der 85. anrennen, auch wenn es vorher nichts gebracht hat? Etc. pp. Da passieren die merkwürdigsten Dinge, da verliert eben der amtierende Weltmeister 4:0, Griechenland wird Europameister oder Schweden holt aus einem 0:4-Rückstand ein Unentschieden raus. Was ich sagen will: spannend ist nicht unbedingt jede Minute auf dem Feld, aber die Gesamtdramaturgie.

  25. AnneR sagt:

    ******************KOMMENTAROMAT**********************
    Made my day
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  26. Moss sagt:

    Ey!! Wieso reibe ich mich eigentlich dort auf, anstatt mich hier einfach verstanden zu fühlen?

    Mennooo.

    Aber sonst:
    ******************KOMMENTAROMAT**********************
    Genau!
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    1. dasnuf sagt:

      Komm in die Arme der Flausch-Filterblase :D

  27. Och. Du bist längst nicht alleine. Auch in unserem Freundeskreis sind Fußballfans rar. Geht prima ohne ;-)

  28. Uli sagt:

    Der unglaubliche WM Hype nervt übrigens auch die Fußballfans selbst:
    http://www.br.de/mediathek/video/sendungen/quer/20140626-quer-fussball-fans-schland-genervt-100.html

    Ich persönlich bin froh, wenn du „langweilige“ Bundesliga wieder anfängt.

  29. antagonistin sagt:

    Danke, danke, danke. Ich wähnte mich bei diesem Thema gänzlich allein. Ich finde Fußball abgrundtief langweilig, den Hype zu EM- und WM-Zeiten spooky und das doch sehr gehäuft grölend auftretende Fan-Klientel anstrengend bis beunruhigend. Das Flaggenzeugs überall macht mir darüber hinaus in tiefster Seele Unbehagen, weil bestimmte Assoziationen nun mal da sind.

    Fußball ist in meinem Erleben nicht einfach nur irgendein Mannschaftssport wie jeder andere auch. Die seltsamen Reaktionen vieler Fans (ja, nicht aller, ich weiß) machen deutlich, dass die Grenze zwischen Freude und Fanatismus fließend ist…

  30. Gaucho sagt:

    *plonk*

  31. Guido sagt:

    Die übergroße Mehrheit konsumiert das alles nur und der Begriff Sport passt eigentlich nicht so recht als Beschreibung. Es ist Entertainment. Und die Fussball-WM ist das größte Entertainmentereignis der Welt. Größer als Olympia. Größer als wenn die Stones, Prince, Justin Bieber, Placido Domingo, Helene Fischer und weiß der Geier wer noch zusammen ein Konzert geben. Dementsprechend ist die mediale Präsenz der WM – nicht nur in Deutschland.

    Ich konnte früher die Fussball-Begeisterung auch nicht verstehen und ich kaufe auch heute keine Trikots, Fanschals oder andere Devotionalien. Deutsche WM-Spiele zusammen mit anderen zu gucken, ist für mich heute einfach ein großer Spaß. Social Networking im Real Life. Warum einige das so miesepetrig betrachten und verkrampft auf gleichgeschlechtliche Aspekte etc. runter brechen müssen, verstehe ich nicht.

    Die Punkte 3 und 4 mit den Feindschaften und total besoffenen Fans betreffen eine Minderheit der Fans. Das pauschal gegen den Fussball zu werten, ist wie „Ich finde Polen doof, weil Polen klauen.“

    Das Gaucho-Ding war überflüssig und stillos. Und es gibt unglücklicherweise denen Auftrieb, die Fussball generell als Sportart für diejenigen verstanden sehen wollen, die nicht gerade zur intellektuellen Elite gehören.

  32. BlogDog sagt:

    So, alle Kommentare gelesen – und auch den Artikel. Als bekennender Nicht-Fußball-Fan habe ich mich dennoch über den Erfolg „unserer Jungs“ gefreut. Dem ganzen Rummel ringsherum konnte ich ausweichen, denn bis raus aufs Dorf haben es nur ein paar ganz hart gesottene geschafft.

    Auch mir ist der Fußball in 90% der Spiele zu träge, zu langweilig, zu wenig dynamisch. Ich habe mich deshalb einer Randsportart verschrieben – dem Floorball.

    Das fetzt! Ein schneller, dynamischer und torreicher Hallensport. Gibt es im Übrigen auch in Berlin. Nur so ein Tipp: das solltest Du dir mal anschauen ;-)

  33. @juergenarne sagt:

    Nun. So einfach ist das natürlich nicht.
    Zum einen zu einem so langen Text mit so vielen Unbekannten ein kurzes Statement abzugeben, das nicht die gleichen Fehler macht. Zum anderen Ihnen hier nicht in allen Punkten zu widersprechen, denn hie und da haben Sie ja gar nicht so unrecht. Ich fang mal vorne an.
    1. In einem Fussballspiel passiert ziemlich viel, wenn man genau hinsieht. Manche Spieler laufen in den 90 Spielminuten bis zu 30 km.

    2. Ja, der Damen-Fussball führt ein Schattendasein. Das hat mehrere Gründe. Zunächst ist die Disziplin bei den Damen nicht ganz so alt wie bei den Herren, weswegen weniger Vereine das anbieten, das Gefälle zwischen dein einzelnen Mannschaften viel größer ist als bei den Herren usw… Das hat schon mal zur Folge, dass Bundesliga-Spiele zwischen den Damen vom VFL Wolfsburg und Turbine Potsdam auch schon mal 11 zu 2 enden. Trotz dieser 13 Tore sind diese Spiele aber – wider Erwarten – nicht etwa spannender als ein eins zu null bei den Herren, sondern langweiliger. Der geneigte Fussball-Fan will zwar Tore sehen aber auch zwei Mannschaften auf Augenhöhe. Das findet man im Damen-Fussball selten. Ebenso wie im Tennis. Während die vier Herren an der Spitze der Tennis-Weltrangliste seit zehn Jahren ein munteres Bäumchen-Wechsel-Dich spielen, wechseln die ersten 10 Plätze der Damen-Weltrangliste so rasch, dass man sich zuweilen die Namen nichtmal merken kann. Das ist sehr schade. Was ich damit sagen will: Ja, ich finde auch Tennis, Basketball und Handball zwischen Männern spannender. Lediglich bei Volleyball, vornehmlich bei der im Sande ausgetragenen Variante, lasse ich mich auch gerne dazu hinreissen, Auseinandersetzungen zwischen Damenmannschaften anzuschauen. Und das NICHT wie man nun meinen sollte, wegen der knappen Oberbekleidung (die findet sich ja auch im Tennis). Und ja: Die deutschen Damen sind in den nur sechs bisher ausgetragenen Weltmeisterschaftsturnieren ZWEI MAL Weltmeisterinnen geworden. Genau so oft wie die USA. Warum diese beiden Sterne nicht auch das Trikot des DFB zieren, ist mir ein Rätsel. Das zeigt: nicht alles ist schlecht im Frauenfussball und schon gar nicht in Deutschland.

    Was haben Sie vergessen? Natürlich: Die Medien. Die Fussball-WM ist auch und vor allem deswegen so ein (zum Teil ganz schön unerträgliches) Tätteretää, weil jeder Sender unbedingt darüber berichten will. Die Medienmacher scheinen der alten Mähr auf den Leim zu gehen, dass die Volksseele nach Fussball dürstet. Wo das herkommt? NUN… wir erinnern uns… 1954. Zwei verlorene Kriege, viele tot, alles am Arsch und trotzdem gewinnen die paar Hansel, die die Ostfront, der Bombenkrieg und die Kriegsgefangenschaft noch übriggelassen haben, in einem packenden Finale die Fussball-WM. Und BÄM! Schon sind wir wieder wer.

    Natürlich lässt sich das nicht wiederholen, auch wenn die Herren Delling, Opdenhövel und Co. uns das vor jedem Spiel immer wieder weis machen wollen. Zum einen wird die Situation (hoffentlich) nie wieder so beschissen sein wie 1954, zum anderen ist Fussball von der reinen, unschuldigen Sportart zum schmutzigen Geschäft oder zum schlichten Politikum verkommen. Was mich nämlich an der ganzen Show stört, ist die Tatsache, dass für das Vergnügen einiger Fans aus reichen Ländern immer mehr Menschen unter sklavenähnlichen Bedingungen schuften müssen. Spätestens da bleibt mir das Jubeln im Halse stecken.

    1. Der Spieler, der in einem 90-minütigen Spiel 30 Kilometer läuft, kann dann auch bei der nächsten Olympischen Spielen beim Marathon starten und dort mit einer Zeit um 2:10 Minuten um die Goldmedaille mitlaufen. Ca. 13 Kilometer pro Spiel sind gehört zu den Spitzenwerten in einem normalen Bundesligaspiel der Männer.

    2. Der Spieler, der in einem 90-minütigen Spiel 30 Kilometer läuft, kann dann auch bei den nächsten Olympischen Spielen beim Marathon starten und dort mit einer Zeit um 2:10 Minuten um die Goldmedaille mitlaufen. Ca. 13 Kilometer pro Spiel gehört zu den Spitzenwerten in einem normalen Bundesligaspiel der Männer.

  34. Daniel sagt:

    Ich mag keinen Sport und Fußball schon gar nicht, die WM habe ich so gut wie möglich zu ignorieren. Leider ist das nur schwer möglich da man von allen Seiten mit diesem nervigen Mist bombardiert wird.

    Selbst wenn es dann endlich überstanden scheint wird weiter über das Thema Weltmeisterschaft breitgetreten mit Auswertungen … fehlt eigentlich nur noch das die Spiele der letzten 100 Jahre wiederholt werden mit Kommentaren von Atze S., Günter J und anderen „Promis“.

    Die Gaucho-Nummer der Nationalelfen war schon sehr daneben, aber was habt ihr anderes von überbezahlten Profisportlern erwartet?

  35. Katharina sagt:

    JA!
    Und die Deutschen waren im Fussball schon öfter Weltmeisterinnen als Weltmeister. Aber irgendwie interessiert das nur ein paar Emanzen. Fussball scheint eine Randsportart zu sein, also wieso nicht wieder mal eine Life-Übertragung im Synchronschwimmen der Männer?

  36. Peter. sagt:

    Ganz viel Zustimmung und Verständnis.
    Ich hab die WM intensiv verfolgt. Für mich sind das aber auch nicht „meine Jungs“ oder gar „Helden“. Die patriotischen Begleiterscheinungen sind mir zuviel, das Unverständnis einiger Zeitgenossen gegenüber dem Unverständnis einiger Nicht-WM-Fans gegenüber der WM-Euphorie trifft wiederum bei mir auf – tadaa – Unverständnis.

    Ein Punkt aber finde ich diskussionswürdig: In Zeiten, wo über immermehr Anonymität und fehlenden Zusammenhalt gesprochen wird, genieße ich die Zeit, in der tatsächlich ganz Deutschland mit einem Interesse geeint zu sein scheint. Ich mag das, wenn man nicht an der WM vorbeikommt, eben weil das ein so seltenes Gefühl ist. Nicht aus patriotischem Gründen, sondern weil ich dieses Zusammengehörigkeitsgefühl mag. :)

  37. Michael sagt:

    Siehe mein Kommentar auf Twitter (@rotnroll666).

    Was das Tanzen angeht, Kommentar meines Sohnes, 4.5: „Warum ärgern die jetzt?“ Im Grunde empfinden die jungen Menschen das exakt richtig. Warum man dann als Gesellschaft immer wieder die „Das war schon immer so, muss so sein und wird immer so sein“ Keule rausholt, erschließt sich mir nicht. Gleiche Kategorie wie „Das sind Jungens, die müssen sich jeden Tag kloppen“.

  38. Als das Gaucho-Ding kam, habe ich den Fernseher ausgeschaltet. Freuen ohne Gegnerschmähung – DAS wäre weltmeisterlich gewesen.

  39. Was Punkt 2 angeht, würde ich – ohne es gutzuheißen – die (vielleicht zu steile) These aufstellen, dass bei fast allen Sportarten, den Männern mehr Aufmerksamkeit (und damit verbunden mehr Geld) gewidmet wird (über die Gründe möchte ich mich nicht auslassen, weil das den Kommentar sprengen würde). Ausnahmen gibt es dann in Deutschland ab und an, wenn eine deutsche Frau in einer Sportart besonders erfolgreich ist, es aber keine vergleichbaren Erfolge durch deutsche Männer gibt (bspw. im Eiskunstlaufen als Kati Witt noch aktiv war oder beim Tennis als Steffi Graf noch gespielt hat und Boris Becker schon abgetreten war).

    Den Rest kann ich aber ziemlich gut nachvollziehen und würde dir größtenteils zustimmen (abgesehen von 1. Auch ohne Ahnung von Fußballtaktik und -technik schaue ich gerne Fußball ;-).

    Viele Grüße,
    Christian

  40. Curima sagt:

    Lustig – mir ging es während der WM ja genau andersrum. Ich so sehr interessiert an der WM und überall in meiner Timeline nur Leute, die 3 x täglich erzählen mussten, dass Fußball ja so dämlich ist. Sozusagen kam ich mir auch wie die Spielverderberin vor, aber eben weil ich Fußball geschaut hab und nicht, weil nicht.

    Ich kann deine Argumente ja nachvollziehen. Mich würde es auch nerven, wenn wegen eines Ereignisses, was mich null interessiert, mein tägliches Leben beeinflusst wird (Stichwort Kinovorstellungen etc.). Und Leute, die nachts um böllern oder Autokorso fahren, find ich generell nervig, völlig egal, wieso sie das machen. Genauso wie ich auch nicht Weltmeister bin, sondern die deutsche Mannschaft. Naja, das ist im Prinzip das, was mich genervt hat: Dass alle WM-Zuschauer mit dem gröhlenden Schlaaand-Pulk auf dem Fanfest gleichgesetzt werden.

    Ach, ich verlink jetzt mal den Beitrag, den ich dazu geschrieben hab: http://xeledonsspiegel.wordpress.com/2014/07/09/die-sache-mit-dem-fusball/

    Den Gaucho-Tanz fand ich auch irgendwie….ungünstig. Wobei ich wirklich davon ausgehe, dass das von den betreffenden Spielern einfach lustig gemeint war und sie im Freudentaumel nicht mehr drüber nachgedacht haben, ob das jetzt ne doofe Aktion ist oder nicht. Ich denke aber nicht, dass einer von denen das in irgendeiner Weise so gemeint hat, wie es jetzt teilweise hingestellt wird. Aber ja, sie hättens besser gelassen.

    Dass über andere Mannschaften herziehen kann ich aber auch nicht verstehen. Als Deutschland so hoch gegen Brasilien gewonnen hat, war ich so traurig für die Brasilianer, dass ich mich gar nich freuen konnte, dass Deutschland im Finale ist.

  41. Es ist in Deutschland ein Massensport auch wenn die Masse sicherlich nur konsumierend an dieser Sportart teilnimmt. Dennoch, der DFB ist der Fußballverband mit den meisten Mitgliedern der Welt. Damit ist König Fußball in Deutschland Nationalsportart #1. In anderen Ländern stehen andere Sportarten an dieser Stelle und werden ähnlich gehypt (Vgl. Super-Bowl in den USA).

    Fußball interessiert in Deutschland einfach überdurchschnittlich viele Menschen, jedenfalls mehr wie Tennis oder Eishockey. Und selbst die die sich nicht dafür interessieren, sind sie zur WM fasziniert von diesem Sport bzw. dem Drumherum – der Stimmung rund um das Event, dem gemeinsamen Erleben, Freuen und auch Leiden.

    Dennoch, Kritik ist durchaus an einigen Stellen auch berechtigt (einige hast du ja bereits erwähnt). Was mich bspw. sehr gestört hat, war die übertrieben lange Vor- und Nachberichterstattung an den Spieltagen.

  42. Latze sagt:

    Als stark Fußballinteressierter mein Kommentar zu
    – Zweitens: Männerfußball wird hierzulande und international seit 150 Jahren geguckt und beachtet, Frauenfußball seit, sangwermal, 20. Ja, das ist bei anderen Sportarten anders, Tennis zum Beispiel waren die Stars schon immer geschlechtsunabhängig gleich oder zumindest ähnlich prominent. Im Hockey in D waren die Frauen in den 20er/30er Jahren erfolgreicher und prominenter als die Männer. Beim Fußball müssen wir diesbezüglich nochmal den Deckel draufmachen und in 100 Jahren wieder nachgucken.

    – Drittens: Das ist das einzige, was auch mich am Fußball wirklich anwidert. Ich kann und will dieses Feindschaftsding niemals verstehen. Ein Abgrund der menschlichen Natur.

    1. Oni sagt:

      Dass Frauenfußball nicht beachtet wurde, liegt wohl vor allem daran, dass er in den „wichtigen Fußballnationen“ lange Zeit explizit von den Verbänden verboten war. Erst 1970 wurde er in Deutschland vom DFB erlaubt und selbst dann noch belächelt. 1971 waren mehrere Frauenfußballverbände gegründet und die UEFA hat aus Angst vor Konkurrenz den Sport, auch wenn er von Frauen gespielt wird, anerkannt. (Quelle: Wikipedia)
      Zwischen den Weltkriegen war Frauenfußball dagegen zeitweise beliebter als Männerfußball, was vor allem am Mangel an jungen, unverletzten Männern lag.

  43. Pterry sagt:

    Ich muss hier mal negativ anmerken, dass im Text die neue Lieblingssportart von Kind 1.0 nicht erwähnt wird. An Jugger find ich nämlich auch gut, dass es „Mixed“ ist (obwohl ich persönlich Ultimate Frisbee näher stehe).

    1. dasnuf sagt:

      Das ist in der Tat zu rügen!

  44. Dentaku sagt:

    1.: GENAU!

    2.:

    Spielen die Frauenfußballerinnen wirklich auf einem anderen Niveau?

    Darüber habe ich schon mehrfach mit Leuten geredet, die sich mit sowas auskennen, und glaube inzwischen, dass der Frauenfußball einfach nur einige Jahrzehnte hinterherhinkt — und zwar wegen:
    1 Weniger Geld von Sponsoren und aus Fernsehrechten.
    2 Spielerinnen können nicht Vollzeitfußballerinnen sein.
    3 Spielniveau erreicht nicht das des Herren-Profifußballs
    4 Weniger Aufmerksamkeit.
    5 GOTO 1
    Wir müssen also alle dringend nächstes Jahr die WM in Kanada mindestens so intensiv Verfolgen wie die gerade vergangene damit sich da mal was ändert.

    1. dasnuf sagt:

      Frauenfußball crowdfunden!

  45. Rano sagt:

    Nun….ich war sehr lange Fußballfan. So ein „Richtiger“ mit Auswärtsdauerkarte, Trikot, Bierpulle usw… Trotzdem habe ich einen Uni-Abschluß und kann lesen und schreiben. Und ich lese auch immer mit viel Vergnügen deinen Blog. Will sagen: „Den Fußballfan“ gibt es nicht und Berichte in den Medien sind meistens stark verzerrt und einseitig. Genau wie bei Berichten über „linke“ Demonstrationen.

    Aber ich gebe dir recht: WM, das ist einfach zu viel und weist dem (Männer-) Fußball eine Bedeutung zu, die er nicht haben sollte. Außerdem kann man gar nicht mehr so richtig mitmachen, weil man sonst mit all den ahnungslosen Event-Mutanten und den nationalistischen Geiferern in einen Topf geworfen wird.

    Herzliche Grüße
    Georg

    In deiner Twitterliste fehlen übrigens zwei der ältesten und erbittersten Rivalitäten:
    Köln – Mönchengladbach und Köln – Düsseldorf.

    Sehr interessant ist übrigens in dem Zusammenhang Dynamo Berlin und Union Berlin, denn das hatte immer auch eine politische Bedeutung (Dynamo, der „Stasiclub“ mit dem vielen Geld und den Stars der DDR und Union als „Traditionsverein“ der kleinen Leute)

    1. dasnuf sagt:

      Ich schreibe deswegen extra „Klischee“. Natürlich sind nicht alle so. Aber bei anderen Sportarten fällt mir das einfach nicht so auf. Die bekomme ich gar nicht mit sozusagen. Das ist für mich der Unterschied.

  46. Du sprichst mir so aus der Seele. Ich bin auch froh, dass das endlich vorbei ist. Habe es immerhin geschafft, bis auf das Endspiel (Gruppenzwang im Urlaub) kein einziges Spiel gesehen zu haben. Können wir dann jetzt bitte wieder zur Normalität zurück kehren?

  47. angela sagt:

    Danke. Jetzt fühle ich mich gar nicht mehr so einsam.

  48. Sebas sagt:

    Wir müssen reden. Das geht so nicht.

    1. dasnuf sagt:

      Oh, Mist. Ich wünschte, ich erinnerte mich.
      Hmmm.

      HSV ist doooof! Nänänänänänääänääää!

      (So in der Art?)

  49. Steve sagt:

    Erstens! <3

    (alles andere selbstredend auch)

  50. Feathers McGraw sagt:

    Fussball anschauen ist mir auch zu fad. Ich hab zum Finale „The girl who leaped through time“ (danke dafuer – hab rceht schnell eine japanische Version mit Untertiteln gefunden) gesehen und nebenbei ein bisschen auf Twitter verfolgt – das war ganz ideal.

    Ich freu mich schon wenn „mein“ Team gewinnt, aber das geht mir bei anderen Sportarten auch nicht anders. wobei ich fast alles lieber schaue als Fussball.

    Ich hab den Gauchotanz nur in Facebookbildern gesehen und finde das ehrlich gesagt nicht so wahnsinnig wichtig. Aber ich bekomme grundsaetzlich Hautausschlag wenn das Hauptargument ist dass man sich nicht so anstellen soll.

    Ich mochte Stimmung 2006 eigentlich auch ganz gerne, aber ich hab schon damals kein Spiel gesehen. Dieses mal hab ich mit einiger Muehe das Tor von Goetze auf Youtube (mit tuerkischem Kommentator) ergooglet, das wars. Reicht ja auch.

  51. Nova sagt:

    Du hast Recht!!!!

  52. Chris sagt:

    Finde auch, dass der Sache in jeder Hinsicht deutlich zuviel Aufmerksamkeit gewidmet wird.

    Weiterer nervender Aspekt: Man konnte ja auch kaum noch irgendwas einkaufen, was nicht irgendwie mit dem Thema aufgeladen wurde. Letztens „Halbzeit-Eier“ gesehen. Fußball-mäßig (also wie ein klassischer Ball: weiß und schwarz und so) angemalte hartgekochte Eier. Zu Mondpreisen, sei dazugesagt.

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