Genervt II

Teilzeit-Kommentare

Neulich hatte ich diesen Tweet in meiner Timeline

und ich dachte: Ja, ich kann das auch nicht mehr hören. Alle Varianten davon, denn ich habe einen Tag Homeoffice und bin flexibel im Kommen und Gehen. Ein Elterntraum – also ohne Quatsch.

Wären da nicht die Sprüche, die ich mir manchmal anhören muss (die natürlich, wenn man zur Sprache bringt, dass man abgenervt davon ist – immer nur lustig gemeint sind).

„Ach? Heute arbeitest du?“

„Ach? Gehst du schon?“

„Oh. Heute bist du aber spät.“

„Ich sehe im Kalender, du hast morgen Homeoffice, arbeitest du da bzw. kann ich dir dann was schicken?“

„Hm? Heute bist du aber lange da, du gehst doch sonst IMMER schon mittags?“

Vereinbarkeit sind eben nicht immer nur die tatsächlichen Arbeitsbedingungen sondern auch die Einstellung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das Ideal der Präsenzkultur und der Überstundenkult scheint aus manchen Köpfen nicht rauszubekommen sein.

Teilzeit-Unmöglichkeit

Und als am Donnerstag das Deutschland-Spiel um 18 Uhr lief, war ich doch etwas verwundert wie leer gefegt Büros sein können als ich gegen 19 Uhr nach Hause ging.

Leichtfertig hab ich dann das hier getwittert:

Dooferweise wurde das ziemlich oft gefavt und geretweetet, was bedeutet, dass man Replys und Direktnachrichten von Menschen bekommt, die naja, nennen wir sie impulsiv sind.

Da war alles dabei von „Unzulässige Verallgemeinerung“ über „Denk mal drüber nach, warum du so einen Mann nicht hast, vermutlich bist du es nicht wert“ bis hin zu Menschen, die acht Mal reply klicken, um mir zu erläutern was sie heute alles für ihre Kinder getan haben.

Formal korrekt ist übrigens der Hinweis der Verallgemeinerung – denn natürlich gibt es Männer, bei denen es nicht so ist, die z.B. extrem früh arbeiten gehen um sich nachmittags um die Kinder kümmern zu können und zwar weil sie es wollen und nicht weil sie müssen, weil die Frau es verlangt… und es gibt auch Männer, die in Teilzeit arbeiten [siehe Tweet oben]… nur leider ist Twitter auf 140 Zeichen begrenzt und ich konnte deswegen nicht schreiben:

Ich stelle mir gerade eine Welt vor, in der der überwiegende Teil aller Männer, die Väter sind, es genauso problemlos durchsetzen für ihre Kinder früher zu gehen, wie es offensichtlich klappt, wenn es um Fussball-Spiele geht.

Denn meiner persönlichen Erfahrung nach sind solche Männer immer noch die Ausnahme. Und wenn man Statistiken bemüht, dann scheint es sich nicht ausschließlich um einen Fall anekdotischer Evidenz zu handeln. In der Zwischenzeit arbeiten zwar fast 20% der Männer in Teilzeit wohingegen es bei den Frauen immer noch fast 60% sind [1].

Anderen Studien zufolge, ist die Verteilung bei Müttern und Vätern sogar drastischer:

Unter Müttern beträgt die Teilzeitquote sogar 70 Prozent. Väter sind dagegen nur zu 6 Prozent in Teilzeit beschäftigt.

Quelle: WSI Report März 2015

Das ist stimmig zu der Aussage:

Kaum kommen die Kinder, entscheidet sich ein Großteil der Paare für das „Zuverdienermodell“ mit vollzeitbeschäftigtem
Mann und teilzeitbeschäftigter Frau.

Quelle: IAB Kurzbericht April 2015

Immer wieder höre ich, das sei eben nicht so einfach, man könne als Mann nicht einfach in Teilzeit gehen… und dann frage ich mich, warum Frauen das aber können (Siehe Szenen mit dem Chef).

Aber gut.

Für Fußball ist es möglich, die meisten Replys haben mich belehrt, das sei ja nur in Ausnahmefällen während der EM. Naja und vielleicht bei der WM. Aber sonst eben nicht und das wäre dann ja auch ziemlich wenig wenn man das auf die Kindersituation überträgt.

Da zucke ich echt nur mit den Schultern. Denn das wäre wenigstens mehr als nichts.

Teresa Bücker hatte interessanterweise einen ähnlichen Gedanken:

Und sehr schön schließt der letzte Tweet den Bogen zum ersten Thema im Blogpost


[1] Und wer mir mit „persönliche Entscheidung“ kommt, der bekommt von mir den sizilianischen Todesblick.

108 Gedanken zu „Genervt II“

  1. Bei mir im Team erwarten gerade relativ viele Väter Nachwuchs. Ich finde es beeindruckend, wie selbstverständlich die Männer heute in Elternzeit gehen. Negativ beeindruckend, weil es für die mir bekannten Fälle außerhalb der Vorstellungskraft zu liegen scheint, dass ein Vater anders als parallel zur Mutter den 1. und 12. Monat („dann kann man mehr mit den Kleinen anfangen“) Elternzeit nehmen könnte.

    Meine Ankündigung, dass meine Frau und ich ein anderes Modell wählen werden, bei dem ich direkt nach der Geburt erst einmal Urlaub und Überstunden abbaue und dann ab dem 7. Monat auf 60% Teilzeit zu gehen gedenke (mithin also in den ersten 12 Monaten gerade einmal 0,4 Monate „weniger arbeite“ als genannte Kollegen) hat auf jeden Fall schon einmal interessante Reaktionen hervorgerufen… Befremdlich war vermutlich vor allem der Gedanke, tageweise allein für das Baby verantwortlich zu sein statt schön – ggfs. im Urlaubsdomizil – den Spielonkel zu geben während Mami Essen kocht, Wäsche wäscht und am Besten noch zum Windeln wechseln bereit steht.

    Und ja, ich weiß dass das oben beschriebene noch keine ausgeglichene Aufgabenverteilung ist, allerdings mussten wir für das erste Jahr diverse Interessen unter einen Hut bringen (bei beiden Eltern kurz nach der Geburt bevorstehende Veränderungen im Berufsleben, die Verhandlungen mit den Arbeitgebern tatsächlich nötig gemacht haben weil wir durch das Raster der gesetzlichen Anspruchsregelungen gefallen sind). Umso erschreckender, wie viel Überraschung und Unverständnis bereits so eine kleine Abweichung von der „Norm“ hervorrufen kann. Ich bin gespannt, wie sich die Aufteilung dann langfristig entwickeln wird. Mein Frau wünscht sich, mittelfristig wieder 75% im Job zu sein. Mal schauen, wie die Kita und ich ihr das ermöglichen können :)

  2. Oh mein Gott, für mich sagen solche „lustig gemeinten“, hirnlosen Kommentare in erster Linie sehr viel über diejenigen aus, die sie vom Stapel lassen; wie wenig sie in der Lage sind, sich in andere hineinzuversetzen und wie wenig teamfähig sie eigentlich sind – und wieviel Neid und Gehässigkeit aus ihren Worten spricht.

    Generell habe ich den Eindruck, dass die Mitarbeiter in solchen „Teams“ nicht mit-, sondern gegeneinander arbeiten und frage mich, ob es bei denen denn keine Teambesprechungen gibt, wo festgelegt wird, wer wann und wo an dem und dem Tag arbeitet.

    Mich interessiert bei der Info „Kollege X macht heute Home-Office“ nur, ob ich ihn auf eine Liste der anwesenden Personen setzen muss, um die ich mich bei Feueralarm kümmern muss. Ob sie ihren Job vom Schreibtisch, von zu Hause oder von der Parkbank aus erledigen, ist mir erstmal herzlich wurscht – da wir alle über bestimmte Programme und Systeme und was weiß ich noch alles ständig miteinander in Kontakt stehen, können wir auch jederzeit problemlos sehen, wer an welchem Fall gerade arbeitet. Ist alles elektronisch nachweisbar, dito die Zeiterfassung.

    Und by the way (auch wenn’s off-topic wird); es gibt nicht nur Berufstätige/Angestellte, die sich um Kinder zu kümmern haben, sondern auch Angehörige pflegen; und auch nicht immer sind es die Frauen, die schlechter als der Ehemann verdienen – manchmal sind sie auch von heute auf morgen Alleinverdienerin, die sich um drei People kümmern darf, weil der Mann erwerbslos oder arbeitsunfähig wird oder eine selbständige Tätigkeit in den Sand setzt (zugeben, die letzte Situation habe ich in meinem Umfeld noch nicht kennengelernt, aber sie ist mir gerade eben noch als Eventualität eingefallen).

    LG
    Ulrike

  3. Einen Punkt würde ich noch machen wollen:
    Es gibt auch Menschen die in Teilzeit arbeiten, aber ihr Arbeitspensium permanent nicht gebacken kriegen, so das sich nicht unberechtigt ein „xy ist ja nie da“ Gefühl einstellt. Ich habe hier einen Kollegen der 30 Stunden arbeitet und regelmäßig rufen an seinem abwesenden Tag Kunden an, die er irgendwie „vergessen“ hat. Das nervt mit der Zeit ungemein und macht man zwangsläufig auch an der Teilzeit fest.

  4. Aber hier ist doch der Knackpunkt: in der Firma selber wird es toleriert, dass mann/frau wegen Fußball pünktlich/früher geht. Mit den Wort „Na macht hin, dass ihr den Anpfiff noch seht!“ Aber wenn man geht, weil das Kind krank ist, kommt ein vorwurfsvolles „schon wieder?“. Und immer noch davon abgesehen, dass ich es für einen Trugschluss halte, dass der Mitarbeiter, welcher bis 19:00 im Büro siezt, wirklich produktiver arbeitet, als der bis 15:00…

  5. Ich bin letzte Woche irgendwann mal im Gehen – nach 9 Stunden plus 30 Minuten Pause, in der ich nicht im Mittag war… auf den allerletzten Drücker, bevor für die Stempeluhr die nächsten 15 Minuten Pause anzählt – dem Chef in die Arme gelaufen. „Gehst du schon?“… „Ja. Ich bin seit 7 Uhr hier, es ist jetzt 16.30 Uhr.“ Im ÖD (und seit fünf Jahren mit den gleichen Arbeitszeiten). Nur weil der gnädige Herr morgens spät kommt (weil er jeden Morgen seine Kinder in Schule und Kita bringt, was ja löblich ist – und das obwohl seine Frau nur TZ arbeitet, weil sie voll nichts findet), zählt sämtliche Arbeitszeit vor 9 in seinen Augen nämlich nicht.

    Besonders schön bei meiner Kollegin, die sich von Mo – Do jeden Mittag um 12 Uhr „Oh, du gehst schon? Schönen Feierabend…“ und Fr um 13 Uhr „Du kommst jetzt erst?“ anhören muss. Jede Woche. Warum sie schon geht? Weil sie INTERN eine zweite halbe Stelle hat und von Büro A in Gebäude B in Büro C in Gebäude Y umziehen muss zwischen den Stellen. Und die darum, um überhaupt noch eine Mittagspause einschieben zu können, Freitags nochmal für zwei Stunden bei uns reinschneit, um auf ihre 20 Stunden zu kommen. Da hat sie dann aber auch schon vier Stunden im anderen Büro gesessen und kommt nicht von zu Hause. Die gleichen Sprüche. Seit drei Jahren. Jeden Tag.

  6. Ich kann ja verstehen, dass solche Kommentare nerven und blöd sind. Ich darf mir sowas auch ab und zu anhören und antworte dann meist: „Jo, ich geh jetzt zu meinem Erstjob als Familienmanagerin.“
    Was mich allerdings noch viel mehr an diesen Vereinbarkeits-Diskussionen nervt, ist, dass immer davon ausgegangen wird, dass alle! Frauen in die Teilzeit gedrängt werden. Ist das echt so schwierig zu verstehen, dass sich manche da wirklich bewußt und aus reinem Herzen für entscheiden? Ich will nicht voll arbeiten, sondern die Nachmittage mit meinen Kindern verbringen. Ich will auch nicht, dass meine Kids 10h+ fremdbetreut werden. Ich will auch keine Karriereleiter hochkrabbeln, ich bin zufrieden mit meiner Arbeit. Irgendjemand muss die Arbeit schließlich auch machen und es kann nun mal nicht jeder Chef sein, der nur deligiert…
    Mein Mann arbeitet Vollzeit und hat auch so noch genügen Care- und Haushaltsaufgaben. Ja, dass geht, vor allem weil er das auch so möchte.

    1. Ich glaube nicht, dass davon ausgegangen wird, dass alle Frauen in Teilzeit gedrängt werden (ich gehe nicht davon aus). Ich arbeite selbst 30 Stunden und bin froh damit. Was ich möchte, ist, dass Frauen wirklich entscheiden können, ob sie wollen oder nicht. Dass sie nicht „aus Vernunft“ entscheiden, weil zB der Mann 1/3 mehr verdient, dass es sinnvoll ist dass er weiter voll arbeiten geht.
      Da ist für mich der Haken. Die Bedingungen sind aktuell nicht so, dass Frauen frei entscheiden können.
      Wer Teilzeit arbeiten möchte – bitte sehr gerne. Ich finde es auch toll.

      Weil ich aber Teilzeit arbeite, musste ich mir immer anhören: Wir haben das ja gemacht, damit du dich mehr um die Kinder kümmerst… und wenn ich dann gesagt habe: dann versuche es doch auch mit Teilzeit und wir teilen uns alles, hieß es pauschal: Du weisst, dass das nicht geht.
      Mal abgesehen davon habe ich nie verstanden warum ich wegen meines Teilzeitjobs auch jeden Morgen (auch am Wochenende) früh mit den Kindern aufstehen musste… aber das ist dann doch eine andere Diskussion.

      1. Ich kann den Grundgedanken verstehen, aber mir stößt das hier im Text dann doch sauer auf:
        „[1] Und wer mir mit „persönliche Entscheidung“ kommt, der bekommt von mir den sizilianischen Todesblick.“?

        1. Weil es eben für den Großteil der Frauen keine freie, persönliche Entscheidung ist.
          Für die allermeisten ergibt sich das aus den strukturellen und gesellschaftlichen Bedingungen (und erscheint ja auch ganz logisch).

          Man kann es gerne machen UND es ist trotzdem im Grunde keine freie, persönliche Entscheidung, weil man gar nicht die Wahl hatte zwischen den verschiedenen Modellen und Aufteilungen.

          Mit dem Argument der persönlichen Entscheidung wird oft der Prozess der Veränderung aufgehalten und untergraben. Deswegen schreibe ich das.

      2. Die Frau kann nicht frei entscheiden, ob sie Teilzeit arbeiten möchte?
        Aber der Mann kannes? Einfach so?
        Das ist sehr einfach gedacht und liest sich polemisch.

        Das Leben unterliegt Bedingungen, die man akzeptiert hat. Wenn man diese Bedingungen nicht mehr akzeptiert, kann es nur bedingt die Aufgabe anderer sein, diese zu ändern.

        1. Als herrsche bei der Familienplanung parlamentarischer Zwang.

          Man kann nicht von sich auf alle anderen schließen. Es ist tatsächlich immernoch ein Fakt, dass der Großteil der Teilzeitbeschäftigten Frauen sind. Oft sind es ökonomische. Wenn in einer heteronormativen Familie das Gesamteinkommen mit einem Mann in Vollzeit und einer Frau in Teilzeit größer ist als wenn Mann in Teilzeit und Frau in Vollzeit arbeitet, dann überlegt man sich das wohl nochmal. Das hat dann aber wenig mit wirklich freien Entscheidungen zu tun. Dazu kommt noch der nicht unwesentliche Faktor der Retraditionalisierung, der bei vielen Paaren nach der Geburt des ersten Kindes zum Tragen kommt. Am Ende muss es vernünftige Aushandlung untereinander geben, damit alle zufrieden sind. In vielen Fällen übrigens reicht es aus, wenn der Mann die Care-Arbeit der Frau anerkennt und schon wird oberflächlich das Gefühl einer gleichberechtigten Partnerschaft wieder hergestellt. Die Soziologen beschäftigen sich sei x Jahren damit und bisher hat sich reichlich wenig geändert, auch wenn ab und zu mal von der Erosion der bürgerlichen Kleinfamilie und des Ernährermodells gesprochen wird.

          Man kann die Bedingungen des Lebens akzeptieren oder aber sie aufzeigen und versuchen sie zu ändern.

          1. Oft sind es ökonomische Gründe, die dazu führen, dass Frauen in Teilzeit und Männer in Vollzeit landen. Da war der Kopf schneller als der Finger.

  7. Vielen Dank, wieder sehr gerne gelesen!
    Was mir sofort einfiel: Eine Bekannte von mir hat eine 70%-Stelle als Ärztin und muss sich von ihrer Chefin immer anhören, sie sei eine „Hobby-Ärztin“, wenn sie pünktlich geht, um die Kinder von der Kita abzuholen.

    1. Klar, ich übe meinen Beruf auch nur hobbymäßig aus. Fun, fun, fun!

      Ugghhh, bei solchen Aussagen möchte ich mich zappelnd auf dem Boden winden und meinen Kopf auf denselbigen dotzen und dabei die ganze Zeit „Kokolores, Kokolores“ rufen.

  8. Zitat eines schwedischen Chefs zu seinem deutschen Mitarbeiter, 17.30:
    Warum sitzt du denn noch hier und bist nicht bei der Familie? Gibt es Probleme bei der Arbeitsorganisation, brauchst du Unterstützung?
    Dort lehren sich die Büros zwischen 16h und 17h (und kommt mir nicht mit deutscher Produktivität, die Daten wiederleg ich euch mit den Eurofound Survey Daten)

  9. Ich hab beim Lesen deines Blogs immer das Gefühl mich für unser „m80% f40% Zuverdienermodell“ schämen zu müssen. SIE! wollte das so. Ich hätt auch gern. Kinder groß ziehen is als Job allemal erfüllender als BuHa. Keine Chance gegen die erwachende Muttergefühle :)

    1. Die Dr. Sommer in mir sagt, dass man dann ja Teile auch gemeinsam machen kann? Es muss ja nicht immer entweder der Papa oder die Mama sein? Dann hast du mehr von deinen Kindern und sie mehr von dir und der Mutter ist nichts „weggenommen“?

  10. Ich bin sehr froh, dass ich noch an keinem Arbeitsplatz solche Sprüche habe hören müssen. Und musste feststellen, dass es auch gar nicht so schwierig ist (okay, in meinen privilegierten Arbeitsverhältnissen zumindest), über Teilzeit, Kinderbetreuung usw. zu sprechen. Manchmal muss ich Kolleg_innen oder Kund_innen daran erinnern, dass man Termine nach 16 Uhr mit mir nur nach Rücksprache ausmachen kann, aber auch das ist dann eigentlich kein Problem.

  11. Für solche Fälle haben wir eine Mobbingkasse. Blöde Sprüche kosten 50 Cent ins Sparschwein. Als Agentur gehört es ja quasi zum guten Ton, sich darüber lustig zu machen, daß beim Kunden ab 17 Uhr niemand mehr zu erreichen ist.

  12. Oh, daran erinnere ich mich noch gut und ich habe nicht mal Teilzeit gearbeitet, sondern nur „normal“ von 8-17 Uhr. Sowas wie das: „Wie? Du fängst schon um 8 an? Da kann man doch noch gar nicht arbeiten.“ war nicht als Scherz gemeint.

  13. außerdem schaffen viele Väter es auch bei „Kinderbedingter Ausnahmesituation“ nicht, sich zu engagieren – man denke an Krankheiten, Schulfeste, Elternsprechtage, Kieferorthopädenbesuche…die Muttiquote liegt da locker bei 80-90%

  14. ich bin so froh, dass ich seit 3 jahren in einer behörde teilzeit arbeite, die eine stempeluhr hat. so kommen die kommentare wie du sie zitierst hast zwar immer noch, aber ich kann damit ganz anders umgehen weil ich mein zeitkonto (und damit die schwarz auf weiss bestätigung meiner arbeit) im kopf habe. das war beim vorherigen arbeitgeber mit vertrauensarbeitszeit wirklich ätzend…..
    wir haben übrigens eine gruppenleiterin, die aus prinzip keine teilzeitkräfte (zu 100% frauen) anstellt (oder aus mutterschutz/elternzeit zurücknimmt) weil sie meint das gutes arbeiten in unserem bereich so nicht möglich sei (soziale arbeit…..) und einen gruppenleiter, der ausschliesslich teilzeitkräfte einstellt, weil er sagt dass niemand effizienter arbeitet als frauen in teilzeit.

    hast du denn eine empfehlung als antwort auf die beknackten kommentare? ich gerate nämlich ständig in so einen rechtfertigungsdruck, den ich für unangemessen halte….

    1. Leider nein.
      Ich sage nur, dass ich das nicht hören möchte (wir haben auch eine sehr genaue Zeiterfassung, die gerne jede/r prüfen kann).

  15. Ätzend. Ich hatte auch mal einen Chef, der jedes Mal „ach, heute nur halbtags“ sagte, wenn ich nach einem normalen Arbeitstag ging. Als ich irgendwann mal anmerkte, dass ich das nur halb-lustig fände, kam… naaa? Genau. Ich müsse doch auch mal einen Spaß verstehen und solle nicht so empfindlich sein.

    Bei der jetzigen Arbeitsstelle ist mein Home-Office-Tag auch Grund zum Zweifel. Übrigens weil mein Chef nicht gut von zu Hause aus arbeiten kann. Well…

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