Jungs gegen Mädchen

An manchen Tagen bin ich wirklich wahnsinnig genervt. Zum Beispiel weil ich das zehnte Mal diese Woche höre, dass bestimmte Jungs in der Klasse meines Kindes meinem Kind wieder einmal die Trinkflasche abgenommen haben, sie über irgendeinen Zaun geworfen haben, weil sie das Hausaufgabenheft zerfleddert haben oder weil sie eine Stelle, wo die Freundinnen und Freunde meines Kindes gerne zusammen sitzen, vollgerotzt haben.

Vom anderen Kind höre ich, dass sich die Jungs der Klasse auf dem Schulhof treffen, um sich zu verprügeln. Sie geben sich Kopfnüsse, treten sich in die Hoden, schubsen sich. Als Spiel.

Wenn ich mich beschwere, höre ich in der Regel in Abwandlungen: „Hahahaha. So sind sie eben, diese Jungs. So wild und ungestüm. Das gehört zum Großwerden dazu.“

Nein, liebe Welt, so sind Jungs nicht. So sind Menschen, die kein Benehmen haben, die unerzogen sind, die grenzüberschreitend sind, die gemein sind, die einfach scheiße erzogen sind.

Was soll der Quark?

Als die Tochter das erste Mal erzählt hat, dass sie drangsaliert wird, haben wir im Spaß gesagt: „Sag dem Jungen doch bitte, dass er seine fehlgeleitete Zuneigung auch konstruktiver zum Ausdruck bringen kann. Zum Beispiel indem er dich fragt, was dir gefällt und ihr so Gemeinsamkeiten findet.“

Natürlich hat die Tochter mit den Augen gerollt.

(Natürlich haben wir dann besprochen, dass sie klar die Grenzen ziehen soll, dass so eine Trinkflasche total egal ist und sie sich keine Sorgen machen soll, dass sie sich immer Hilfe holen kann, dass sie berechtigt ist, sich zu wehren, dass Himmelherrgott das andere Kind das Problem ist, dass wir auch gerne Gespräche mit LehrerInnen, ErzieherInnen und Eltern zu dem Thema führen.)

Ich habe mich an anderer Stelle schon mal über so Kacksprüche wie „Was sich liebt, das neckt sich.“ aufgeregt. Wie kann man denn als Eltern sowas akzeptieren? Schlimm genug, wenn die Eltern eines Aggressors da mit den Schultern zucken. Die Krönung ist doch, dass das oft auch Eltern von Mädchen hinnehmen, die an den Haaren gezogen, geschubst oder beschimpft werden.

Wie krank ist das eigentlich?

Warum denken Menschen, dass es etwas mit Männlichkeit zu tun hat, andere zu verletzen?

„Du Schlampe“ Höhöhö. „Ich hab nur Duschlampe gesagt“.

Warum zur Hölle denken Menschen, dass es etwas mit Weiblichkeit zu tun hat, das zu erdulden?

Ich bin wirklich total wütend und weiß auch gar nicht wie ich mit sowas umgehen soll. Anderer Leute Kinder mag ich sowieso nicht erziehen. Das ist auch gar nicht meine Aufgabe.

Aber wie gehe ich mit meinen Kindern um, die sowas ausgesetzt sind. Mädchen wie Junge.

Denn ja, es gibt auch Jungs, die finden das total doof und denen bleibt es in einem gewissen Alter verwehrt Freundschaften zu Mädchen aufzubauen, weil wähääähä Mädchen ja doof sind und man nicht mit ihnen spielen kann, weil man ihnen die Schulranzen wegnehmen und ausschütten muss.

So witzig! Nicht.

Wie viel Kraft es ein Kind kosten muss, auf Freundschaften zu verzichten, weil es so einen Dreck nicht mitmachen will. Wie einsam manche Kinder sind, weil sie lieber alleine sind, als Mitläufer in solchen Gruppen zu werden.

Es bricht mir wirklich das Herz.

 

 

386 Gedanken zu „Jungs gegen Mädchen“

  1. m sagt:

    Yep. So sind Jungs. So waren sie schon immer. Hier gibt es nichts zu tun. Übrigens können Sie davon keine Ahnung haben denn Sie waren ein Mädchen. Ja, tatsächlich: Entgegen landläufiger Überzeugung gibt es Dinge, von denen Frauen keinerlei Wissen besitzen können. Auch wenn ihnen ihr aufgeblasenes Ego das absolut unmöglich erscheinen lässt.

    Wie es ist, ein Junge zu sein, zum Beispiel.

    1. dasnuf sagt:

      Frauen können gar keine aufgeblasenen Egos haben. Das lässt ihre Natur nicht zu. So sorry.

  2. Jan sagt:

    Also wir waren als Jungs in der Schule damals auch so Rabauken.
    In gewiser Weise sind Jungs halt so, das heißt aber nicht dass man da einfach wegsehen darf. Wir hatten unsere groben Spiele und haben uns rumgeschubst, wir haben die Mädchen geärgert und aus heutiger Sicht wohl auch einzelne Jungen und Mädchen schikaniert.
    Da liegen nämlich die großen Unterschiede:
    1. es gibt Raufereien in beiderseitigem Einvernehmen
    Hier sind sich meist zwei Jungen einig jetzt ihre körperlichen Kräfte zu messen. Wie junge Hirsche, Wildschweine usw.
    Aber auch hier sollten von Lehrern/Eltern, wenn es zu hart wird, eingegriffen und Grenzen gesetzt werden.
    2. jemanden ärgern (meist ärgern Jungen Mädchen)
    das ist natürlich auch wieder nur Imponiergehabe, soll die eigene Überlegenheit zeigen.
    Verlief bei uns immer harmlos, meistens irgendwas damit das Mädchen „Iiihh“ oder „du bist doof“ schreit. Sobald der/die Geärgerter deutlichen Unmut zeigt, wird das als Grenze akzeptiert und die Ärgerei beendet.
    3.Schikanieren
    Imponiergehabe ohne Grenzen zu akzeptieren und das Ziel ist den anderen wirklich mental zu verletzen. Hier gibt es keinerlei Toleranzgrenze.

    Grundsätzlich gehört dieses Verhalten alles zum Aufwachsen dazu, denn man testet seine Kräfte, seine Grenzen und lernt dadurch auch Grenzen zu akzeptieren und auch Konflikte zu lösen. Aber es ist in diesem Entwicklungsprozess natürlich immer wieder nötig, dass von Eltern/Lehrern deutliche Grenzen gesetzt werden, auch damit Kinder, denen noch das richtige Empfinden dafür fehlt, erkennen wo diese liegen.

    Ja, Jungs sind halt so, aber das bedeutet auch dass man ihnen halt deutlicher und häufiger Einhalt gebieten muss. Wie sollen die denn sonst lernen wie man sich später im Erwachsenenleben zivilisiert verhält. Eltern die hier nicht mitwirken wollen, sind vermutlich selber im Alltag rücksichtslos und aktzepieren Grenzen nicht.

  3. Danke. Allerdings finde ich es für die Entwicklung der Kinder, sofern sie das mögen, Rangeln und Raufen untereinander wichtig. Natürlich mit Respekt und nur, wenn es alle Beteiligten wollen. Mein Sohn hatte so eine Phase in der ersten Klasse, da hat er sich in den Pausen zum „Prügeln“ verabredet (3 Jungs und 1 Mädchen). Dann haben sie in verschiedenen „Techniken“ miteinander gekämpft.
    Verprügeln und Mobben ist was ganz anderes. Seit der 2. Klasse toben sie sich vor allem mit Fußballspielen aus.

  4. Melebert sagt:

    Nein, es ist nicht normal, wenn einfach so Gewalt gelebt wird. Das hat weder mit Junge-Sein zu tun noch mit einer Entwicklungsphase. Es ist nicht tolerierbar, wenn man den Anspruch hat zivilisiert miteinander zu leben.

    Danke Nuf, dass du sowas sichtbar machst.

  5. Suzie sagt:

    Dieses subtile Mobbing von Mädchen in der Schule, ausgrenzen, flüstern u.ä. finde ich viel schlimmer als eine Rauferei. Beim Schlagen steht man wenigstens Auge in Auge. Das Ausgrenzen der Mädchen wird oft hinter dem Rücken des „Opfers“ geführt. Und das „Opfer“ kann nicht darauf reagieren. Hinterhältig & gemein. Wenn der Junge mit einer blutenden Nase ankommt, hat man als Elternteil wenigstens was „handfestes“, mit dem man auch in Elterngespräche einsteigen kann. Das Mobbing ist nur „gefühlt“.
    Im übrigen haben wir einen Rabauken-Jungen im Freundeskreis, der auch am liebsten schießen spielt, gerne Filme schaut, den denen Männer/Jungens raufen, kämpfen, Laserschwerter benutzen.
    Dieser Junge hat das Lieblingsvideo meiner Tochter angeschaut. Taylor Swift „Bad Blood“. Da kämpfen Frauen. Auch gegen Männer. Er war danach total traumatisiert, dass Frau kämpfen & gegen Männer auch gewinnen. Männer gegen Männer = OK. Aber Frauen gegen Männer!!! Brachte das Weltbild zum einstürzen.

    1. Da sieht man mal beispielhaft, wie sehr solche medialen Vorbilder wirken! Die ja leider im Zeigen von Gewalt in den letzten Jahrzehnten immer extremer und krasser geworden sind.

    2. dasnuf sagt:

      Ein Unrecht mit dem anderen Unrecht zu rechtfertigen, finde ich argumentativ fragwürdig. Ausgrenzung ist so falsch wie körperliche Gewalt. Soll das eine toleriert werden, weil es das andere gibt?
      Wäre es nicht sinnvoller mit den Betroffenen auch darüber zu sprechen, was Ausgrenzung und „hinter dem Rücken lästern“ etc. mit den anderen macht. Empathie schulen.

      Und klar, ne blutende Nase sieht man leichter – ich denke aber, als Eltern kann man auch so aktiv nachfragen und weiß dann so einigermaßen mit wem das Kind zusammen seine Zeit verbringt, was es für Cliquen gibt, wo das Kind hingehören möchte etc.

      1. Suzie sagt:

        Theorie vs Praxis. Mit der Mutti an der Hand kommen & dann zu den Redelsführern sagen: „warum mögt ihr mich nicht?“ Das funktioniert nie & wird am Ende zu noch mehr Häme führen.
        Und am Ende ist jedes Kind froh, dass es selbst nicht das ausgegrenzte ist & einen Teufel tun, dieses Kind zu unterstützen. Gilt natürlich für Mobbing, wie auch für Gewalt.

  6. Vielleicht würde es helfen, im Sportunterricht ab der Grundschule allen Geschlechtern das „korrekte Kämpfen“ zu vermitteln? Also mit den früher einmal deutlich mehr verinnerlichten ethisch begründeten Einschränkungen und Regelungen (man hört auf, wenn sich jemand nicht mehr wehrt, kein Nachtreten, nicht mehrere gegen eine/n etc., keine bzw. keine ungleichen Waffen etc.).

    Da ich nicht weiß, wie Sportunterricht heute stattfindet, hab ich mal nachgelesen und fand sogar dieses „Lernfeld“:
    „Mit oder gegen Partner kämpfen (Ringen, Judo, Fechten etc.)• Körper trainieren und Fitness verbessern (Gymnastik, Kraft-, Koordinations- und Ausdauertraining, Entspannungstechniken)“
    http://www.netmoms.de/magazin/kinder/schule/sportunterricht-warum-ist-er-wichtig/

    Theoretisch/institutionell wäre das also durchaus machbar – und es läge an den Eltern, es auch einzufordern.
    Fit sein/werden, sich wehren können – das stärkt das Selbstbewusstsein und befriedigt auch den Drang nach Bewegung. Eigentlich sollte es täglich Sport geben!

    Leider sind die Gewaltdarstellungen in Filmen in den letzten Jahrzehnten wirklich extrem krasser geworden. Da wundert es dann nicht, wenn Jugendliche es anscheinend normal finden, zu mehreren auf jemanden einzutreten, der bereits am Boden liegt.
    Wie man mit diesen „Vorbildern“ umgehen soll, weiß ich leider auch nicht. Dass sie wirken, ist aber kaum zu leugnen.

    1. Henriette sagt:

      Es beginnt ja auch immer früher in den Filmen. War „Cars“ noch ein netter Film über den Angeber Lightning McQueen, der sich zum Guten ändert, wurde in „Cars 2“ auf einer brennenden Bohrinsel schießend herum gebrettert. Und das lassen Eltern ihre Zweijährigen sehen.

      In der ersten Klasse haben die meisten Jungs an unserer Schule bereits alle Star Wars und Harry Potter Filme gesehen. Was werden die sich ansehen, wenn sie 12 oder 15 oder 18 sind???

      Ich denke bei dem ganzen Problem nicht nur an die Opfer, die Schmerzen und Demütigungen ertragen müssen und sich in der Schule nie mehr frei bewegen können, weil sie immer schauen müssen, wie sie dem Ärger aus dem Weg gehen können. Ich denke dabei auch an die Täter, die jetzt noch nicht ernsthaft bestraft werden können. Aber wenn ihnen jetzt keine Grenzen gesetzt werden, landen sie in zehn Jahren wegen Körperverletzung im Gefängnis.

      Meine Kinder sind auch Opfer solch unerzogener, rücksichtsloser, Kinder, die keinerlei Mitgefühl haben, aber natürlich selbst am lautesten schreien, wenn ihnen mal jemand die Meinung sagt oder sie am Arm packt, damit sie aufhören, auf andere einzuprügeln…

  7. Mel Kane sagt:

    Danke. Ich habe hier einen fast siebenjährigen, der lieber mit Mädchen spielt, längere Haare hat.. eine Bekannte (mit 0 Kindererfahrung aber immer einer Meinung) hat allerdings schon prophezeit, dass er seine beste Freundin sicherlich bald links liegen lassen wird, weil ihn andere Jungs auslachen.. Glücklicherweise gibt das Kind da nicht viel drauf und ich hoffe, das bleibt auch so..
    Außerdem habe ich vergessen, Quark zu kaufen.. (danke für die Erinnerung ;) )

  8. Der ?-gg-?Quatsch fängt aber bereits mit solchen Posts an: die genannten Verhaltensweisen findet man auch bei unerzogenen Mädchen!

    1. dasnuf sagt:

      wie bei allen Mann/Frau Themen: ja, gibt es auch bei Mädchen, aber sehr selten. Da winken in der Regel auch nicht alle ab, weil „normal“.

      1. Ivonne sagt:

        Ja klar, das sind die Kinder halt scheiße erzogen, praktisch, wenn man das immer auf die Eltern beziehen kann, weil das eigenenKind ja soo toll erzogen ist.
        Ich habe 6jährige Zwillingsjungs, die immer als die Bösen hingestellt werden. Sie benutzen Schimpfwörter, die sie auf dem Schulhof gehört haben, werfen mit Sand und raufen sich mindestens einmal am Tag. Aber das wird sofort uns Eltern unterstellt, das sie das von uns haben, obwohl das gar nicht stimmt.
        Und das das bei Mädchen selten vorkommt ist ja wohl auch der größte Witz, manche Mädchen, und das sind nicht wenige, sind genauso wie oben beschriebene Jungs.

    2. Ivonne sagt:

      sehe ich genauso

    3. Supersansa sagt:

      Nein. Kaum. Sage ich jetzt mal als Frau, die pro Jahr mit ca. 150 Kindern und Jugendlichen intensiv zu tun hat.
      Mädchen fallen kaum so aus dem Rahmen – wenn sie jemanden nicht mögen, sind sie eher subtil und hinterum feindselig-intrigant, rotzen aber nicht auf den Boden oder zerstören Trinkflaschen. Wenn sie ein Problem haben, werden sie meist autoagressiv und leben das nicht in der bzw. gegn die Gruppe aus.
      Ich würde argumentieren, dass das Rudelverhalten von Jungs nicht unbedingt mit Unerzogenheit zu tun haben muss, sondern damit, wie die Gruppe Männlichkeit und männliches Verhalten definiert. Und selbst wenn der Papa 50% Elternzeit genommen hat, man in der Familie auf gewaltlose Kommunikation und Empathie setzt und zu Hause die Jungs das Gemüse schnippeln (um mal beim Klischee zu bleiben), hilft das unter Umständen wenig, wenn die Gruppe klare Vorstellungen davon hat, dass Männlichkeit so bitte nicht aussieht. Und „Männlichkeit“ bzw. für Männer akzeptables Verhalten wird ja nicht nur in der Familie vermittelt, sondern auch sehr stark über das gesamte Umfeld – andere Familien, Mitschüler älterer Jahrgänge, Medien. Wenn die glauben, dass es männlich ist, herumzupöbeln, pöbeln sie herum. Auch, wenn sie abseits der Gruppe ganz andere Männerbilder erleben und sich auch selbst völlig anders verhalten. Aber die Gruppe hat eben einen ganz stark normierenden Charakter für ihre Mitglieder. (Auch in Mädchengruppen ist das so, aber da werden andere Verhaltensmuster akzeptiert und erwartet.)

      1. Supersansa sagt:

        Meiner Erfahrung nach muss die Gruppe massiv Gegenwind bekommen, wenn sie sich sozialunverträglich erhält. Und daran scheitert es oft.

      2. dasnuf sagt:

        Ja, sorry, ich wollte nicht so klingen als wenn ich nur _einen_ Grund sehe. Natürlich ist so ein Verhalten nicht durch Eltern verschuldet. Ich glaube aber, dass sie die ersten Jahre, wenn die Peergroup noch nicht so viel Einfluss hat, eine wesentliche Rolle spielen und dass dieses kollektive Hinnehmen mit dem Argument „So sind sie halt, die Kinder“ nicht gut ist und sowas eher begünstigt.
        Die Wahrscheinlichkeit, dass in dem von Dir beschriebenen Szenario Jungs rauskommen, die ihre Männlichkeit über Pöbeleien und Schlägereien definieren, halte ich für sehr gering.

        1. Supersansa sagt:

          Die Wahrscheinlichkeit, dass in dem von Dir beschriebenen Szenario Jungs rauskommen, die ihre Männlichkeit über Pöbeleien und Schlägereien definieren, halte ich für sehr gering.

          => Meinst Du das Gemüseschnippel-Szenario?
          Dann habe ich mich nicht verständlich genug ausgedrückt, sorry. Ich glaube auch, dass da tendenziell letztlich junge MÄNNER rauskommen, die Männlichkeit nicht über prügeln & pöbeln definieren – ABER in einer bestimmten Phase der Kindheit und Jugend in einem Gruppenszenario, das Männlichkeit so definiert, da durchaus mitmachen können – um nicht aus der Hierarchie rauszufallen, um nicht isoliert zu werden, oder aber auch, weil sie in dieser Phase mehr von der Peer-Group beeinflusst sind als von zu Hause und wirklich denken, so muss das….
          Und da hilft es dann sehr, wenn Erwachsene, insbesondere Männer, und noch besser Männer mit einem guten sozialen Standing, so eine Pöblergruppe nicht machen lassen, sondern klar sagen, dass Jungs/Männer so NICHT handeln, wenn sie Ehre im Leib haben o.ä. Da kommen am Ehesten diese Jungs zur Besinnung.

  9. Aginor sagt:

    Aus meiner Erfahrung heraus war das noch nie anders.
    Ich hatte ehrlich gesagt gehofft es wäre jetzt anders. Bin traurig dass es nicht so ist.
    Meine Kinder sind noch nicht im Kindergarten oder der Schule, aber ich will weder dass mein Sohn noch meine Tochter so einen Mist tut oder erdulden muss.
    „Ignorier ihn doch einfach“ und ähnliche Sprüche werden meine Kinder nicht von mir zu hören bekommen. Einfach mal draufschlagenmit allen zur Verfügung stehenden Mitteln (nein, nicht körperlich wenn es vermeidbar ist) wird die Devise sein falls sich dieser Mist nicht bis dahin endlich ändert.

    Gruß
    Aginor

  10. Du hast so Recht!!! Und ich nehme mir noch mal und noch mehr vor, meinen Sohn so zu erziehen, dass er alle anderen Menschen respektvoll behandelt – also auch und erst recht Mädchen! Ich hoffe, dass viele Eltern ihren Söhnen beibringen, sich quer zu stellen, wenn andere Jungs angeblichen Männlichkeitsritualen fröhnen. Es gehört ja immer auch Mut dazu, nicht mitzumachen.

  11. Pingback: pat
  12. Lisa Fischer sagt:

    Danke für deine immer wieder so tollen Worte!

  13. Ich kann das nicht verstehen wieso man sowas macht

  14. Max sagt:

    “So sind Menschen, die kein Benehmen haben, die unerzogen sind, die grenzüberschreitend sind, die gemein sind, die einfach scheiße erzogen sind.“

    “Anderer Leute Kinder mag ich sowieso nicht erziehen. Das ist auch gar nicht meine Aufgabe.“
    Die kurzen Textausschnitte zeigen das Grundproblem. Das viele mit der Situation nicht zufrieden sind aber nicht bereit Zeit/Geld zu investieren sie zu verbessern.

    Erziehung ist eben nicht nur Eltern und Lehrersache. Wenn ein Kind sagt: „Du Schlampe“ Höhöhö. „Ich hab nur Duschlampe gesagt“.
    und es stehen Erwachsene dabei und sagen nichts dann ist das die Bestätigung für das Kind das es okay ist.

    Zum einen Wünsche ich mir das anstatt das immer nur Anforderungen an Lehrer und Schule gemacht werden man auch selber versucht zu unterstützen. Bei unserer Berliner Schule sind über 500 Grundschüler d.h. rund 50 Lehrer und Erzieher aber eben auch 500-1000 Eltern mit Berufen und Kontakten. Wenn dann z.B. der Chorleiter in Rente geht ist es viel einfacher einen Nachfolger zu finden wenn die Eltern mit helfen. Und die Kinder haben weiterhin die Möglichkeit sich in verschiedenen Dingen auszuprobieren und positive Gemeinschaftserlebnisse zu sammeln.

    Oft werden auch schon leicht Verhaltensauffällige Kinder nicht zu Kindergeburtstagen eingeladen. Das grenzt sie noch mehr aus und verhindert das positive Vorleben von Gemeinschaft.

    1. dasnuf sagt:

      Wenn sowas in meiner Anwesenheit passiert, sage ich natürlich was. Was ich nicht mache, ist im Nachhinein zu einem Kind zu gehen. Da ist für mich die richtige Ansprechstufe dessen Eltern und auch die Schule, die da nicht aktiv wird.

      Die Kinder, die meine Kinder tätlich angehen zum Geburtstag einzuladen, ist ein bisschen viel verlangt, finde ich.

    2. Cathrin sagt:

      die Frage dabei ist – und ich habe sie mir letztens in ähnlicher Situation im Bus gestellt – wie man was sagt. Dann steht man vor ner Horde zB 5. Klässler und die finden dich nur witzig… ein älterer Schüler (vom Kaliber, wo ich mir zweimal überlegen würde was zu sagen) wurde auch nicht ernstgenommen und beschimpft. Er hätte sie sich locker schnappen können, stattdessen blieb er ruhig und hob nur die Augenbraue. Aber – was macht man in so einer Situation?

  15. Der Kölner sagt:

    Das geht gar nicht. So ein Verhalten ist ein No-Go. Und ja in Schulen wird sowas tot geschwiegen. Präferie da die Aug um Aug Methode. Mein Kind sollte sich bei so etwas wehren, nachdem wir alle anderen Methoden probiert hatten. Schule mochte das nicht, war mir egal. Wenn nun mal Gespräche mit Eltern, Kindern nix bringen und die Schule nix gegen so ein Verhalten kann.

    Für solche Situationen sind SV Kurse/Kampfkunst Kurse ganz gut. Stärken das Selbstvertrauen & zeigen teilw. wie man das ohne Kampf regelt.

    1. dasnuf sagt:

      Ja, ab einem gewissen Punkt gilt natürlich: wehren
      Ich hoffe allerdings, dass es eben auch andere Wege gibt.

  16. Zuckerziege sagt:

    Wir haben im KiGa Jungs, die mit 5 schon „Mädchen sind doof, mit denen spielen wir nicht“ predigen. Leider plappert das mein Sohn nach. Neulich auch ein Faustschlag ins Gesicht vom gleichen Kind – ein anderer Junge schlägt oft in die gleiche Kerbe und haut mit drauf.

    Die Erzieherinnen verzweifeln an dem völlig erziehungsresistenten Verhalten.

    Bei beiden Jungs hat sich im letzten Jahr etwas gravierend in der Familienkonstellation geändert und die haben einiges hinter sich. Keine Entschuldigung, aber so erkläre ich mir das. Denn sie können auch anders. Aufmerksamkeit ist Aufmerksamkeit – egal, ob sie positiv oder negativ generiert wird. Leider ?

    1. Max sagt:

      “im letzten Jahr etwas gravierend in der Familienkonstellation geändert und die haben einiges hinter sich. Keine Entschuldigung, aber so erkläre ich mir das.“

      Einem 5 Jährigen die Schuld dafür zu geben das er sein Fehlverhalten nicht reflektieren kann ist verrückt. Kinder unter 7 Jahren sind nicht ohne Grund vom Gesetz her nicht Recht- und Schuldfähig.

      Ein Kind mit kaputtem Elternhaus kann mehr Einfluss auf dein Kind ausüben als du! Und daran ist das 5 jährige Kind schuld? Denk bitte nochmal darüber nach!

    2. dasnuf sagt:

      Es ist für Erzieherinnen natürlich auch schwer, wenn die Eltern nicht am gleichen Strang ziehen. Es ist ja auch verständlich, wenn man punktuell überfordert ist. Wenn es um Aufmerksamkeit geht, dann hilft bei der Altersgruppe oft schon, wenn man den Aufmerksamkeitsfokus auf das „Opfer“ und nicht auf den „Täter“ setzt.
      Ggf. kann man ja auch mal zu einer Beratungsstelle.
      Dass im Kindergartenalter Kinder in Ermangelung von sprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten und wenig erprobten Lösungsstrategien handgreiflich werden, ist zu einem gewissen Grad normal, denke ich.
      Ich spreche hier von Grundschule und v.a. weiterführende Schule. Da sind die Kinder durchaus anders kognitiv ausgestattet.

  17. Obwohl Jungs dieses „körperliche“ zu brauchen scheinen-das aneinander reiben,ranggeln,Kräfte messen.
    Das ist okay- so lange keiner leidet.

    1. dasnuf sagt:

      Mädchen brauchen das auch. Grenzen testen, klettern, Bewegung, rangeln etc.
      Das wird ihnen nur systematisch aberzogen. Schon von klein an. Nicht schmutzig machen! Nein! Das ist gefährlich! Mädchen machen sowas nicht!

      Ich finde sich austesten ist was anderes als dauerhaftes Bullying.

      1. Flo sagt:

        Das ist aber nicht vergleichbar. Jungs und Mädchen im Ganzen gesehen sind halt nicht gleich, haben nicht die gleichen Hobby und Vorlieben und Veranlagungen.

        Deshalb ist ein Schulsystem, dass Kinder zum Stillsitzen und Mundhalten verdonnert eben auch so schlecht für Jungs. Das sieht man an den Noten und Abschlüssen.

        Würde Sport oder Bewegung generell noch eine nennenswerte Rolle spielen, wären Jungs eben in den Pausen nicht komplett überdreht und könnten sich im Unterricht auch auf Mathe und Deutsch konzentrieren.

        Das magst du als Frau nicht nachvollziehen können, ist aber einfach so.

        (Das schlechte oder asoziale Benehmen ist ein anderes Thema und hat damit nichts zu tun. Betrifft aber beide Geschlechter.)

        1. dasnuf sagt:

          Wie gesagt: der ewige Streit, ob das wirklich am „Y“-Chromosom hängt. Dann wäre es natürlich tragisch, denn dann kann man dagegen ja nichts tun.
          Ich finde es falsch zu sagen, dass „die Jungs generell mehr Energie haben“ und „es den Mädchen generell leichter fällt, still zu sitzen.“
          Es gibt jeweils Kinder, bei denen das so ist und denen dann nicht gut tut zwangsweise still sitzen zu müssen.
          Ich war zufällig ein lautes, energiegeladenes Mädchen. Zufällig interessiere ich mich für Technik, hab nichts übrig für Rosenblätter und so. Was nun. Bin ich dann keine richtige Frau? Genauso gibt es Jungs, die es lieben zu basteln, zu malen, die eine schöne Schrift haben etc etc etc.

          Das Schulsystem sollte möglich machen, dass beide Gruppen berücksichtigt sind. Das auf das Geschlecht zu attribuieren, produziert eben im schlimmsten Fall die oben beschriebenen Probleme.

          1. Henriette sagt:

            Das mit der Energie halte ich für ein Gerücht. Ich hatte als Kind auch zu viel „Energie“, bin ständig auf Möbeln rumgeturnt etc. Meine Schwestern und Freundinnen auch. Und bei uns in der Schule gab es trotzdem viel weniger Prügeleien, Geschubse etc.

            Wir sind aber z.B. mit dem Rad zur Schule gefahren oder gelaufen oder wenigstens zum Bus gelaufen. Ich sehe heute so viele Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto anscheinend am liebsten bis ins Klassenzimmer fahren würden. Und diese Kinder wurden nach 12 oder 14 Monaten Elternzeit ganztags in die Kita gesteckt und später die maximale Zeit in den Hort. Bitte nicht falsch verstehen, natürlich ist Fremdbetreuung wichtig und ich war selber Hortkind bis 17 Uhr. Aber früher gab es eine gesunde Mischung von Kindern, die nach der Schule nach Hause gingen, teilweise auch als Schlüsselkinder, sowie Kindern, die kurz oder lang in den Hort gingen. So hat man sich gegenseitig erzogen. Die einen waren selbständiger, die anderen hatten mehr Mitgefühl.

            Die Kinder ab Jahrgang 2008 sind mehrheitlich viele Stunden von klein auf fremdbetreut. Und die Meinung der wenigen, die zu Hause Rücksicht, Mitgefühl und gutes Benehmen gelernt haben, werden dafür ausgelacht. Denn in der Ganztagskita und im Hort gibt es einfach nur ein schlechtes Betreuungsverhältnis. Da wird man entweder zum rücksichtslosen Schläger oder man lernt, dem Ärger aus dem Weg zu gehen.

            Das ist meine ganz persönliche Erfahrung und Meinung.
            Letztendlich kommen wir doch immer wieder an den Punkt, dass Kindererziehung sehr wichtig ist, aber weder gut bezahlt wird noch die entsprechende Anerkennung bekommt.

        2. Supersansa sagt:

          Ja, ich glaube auch, das Jungs da in der Regel anders ticken als Mädchen. Es gibt ein Buch von Vera Birkenbihl zu dem Thema, „Jungen und Mädchen: wie sie lernen“, das ich mit viel Interesse und Gewinn gelesen habe. Kann ich nur empfehlen.

  18. AnitaWorks sagt:

    Ich habe zwei Jungs und zwei Mädchen.
    Und solches Verhalten ist einfach ein NoGo, egal wer es ausübt.
    Lehrkräfte müssen da früh regulierend eingreifen.

    Sowas vertieft sich leider schnell und gibt sich nicht von alleine.

  19. Ist das ein JÜL-Problem? 1 Jahr Grundschule und Hort haben mich entsetzt als Mutter einer Erstklässlerin. In Hamburg ist in der neuen klasse davon nichts zu spüren. Unsere Tochter ist viel entspannter als in Berlin und das trotz super Grundschule in Friedenau u. Wechsel kurz vor schuljahresende. Und wir haben das von Mädchen-Seite genauso erlebt. Ellbogen und „mein Kind muss Erste/r sein“ war die Devise

  20. Ja, Danke. Wenn der Junge mit durchgeblutetem T-Shirt nach Hause kam und „wir haben mit beiden geredet“.

  21. Monia sagt:

    Ich finde auch, dass man da schnell und frühzeitig eskalieren sollte. Wir sind gerade erst ein paar Wochen Schul-Eltern und haben einen Jungen in der Klasse, der offenbar auch sehr gewaltbereit ist und z.B. andere Kinder auf den Kopf haut oder in den Bauch. Noch lasse ich – der Lehrerin zuliebe – das Thema ruhen. Sie hat zum ersten Mal ein erstes Schuljahr und soll die Chance bekommen, das zu regeln, ohne, dass es sofort einen Shitstorm gibt. Sie hat mit dem Kennenlernen der Kinder und der Einführung ihrer Regeln sicher gerade genug zu tun. Aber wenn sie den Jungen nicht in den Griff bekommt oder es sich rausstellt, dass es sich hier nicht nur um Umstellungsschwierigkeiten handelt, dann schicke ich eine erste E-Mail. Auch wenn meine Tochter nicht betroffen ist. Sie erzählt mir geschockt davon. Da ich meine Tochter kenne, weiß ich, dass sie den Unterschied zwischen spielerischem Knuffen und gewalttätigem Schlagen kennt. Ob sie das Opfer ist oder nicht, ich werde mich dort einmischen. Denn man weiß ja nicht, ob die Opferkinder sich trauen, das zu Hause zu erzählen. Ich finde, dass an der Stelle egal sein sollte, ob man sich bei den anderen Eltern beliebt macht oder nicht. Und ich finde es toll, dass du so ein Thema aufgreifst. Ich finde, dass es (genau wie gerade in der Politik) heißen sollte: Wehret den Anfängen!

  22. Gleichzeitig finde ich es falsch, wenn Kinder sich gar nicht mehr körperlich auseinandersetzen dürfen. Buben wie Mädchen

    1. Henriette sagt:

      Wir hatten auf dem Schulhof eine Ecke, da durfte man sich anstellen und andere im Ringkampf herausfordern. Jeweils der Gewinner des Zweikampfes wurde vom nächsten in der Reihe herausgefordert. Es gab ganz klare Regeln und es hat nicht weh getan. Es hat Spaß gemacht und man konnte auch mal Dampf ablassen, vor allem, wenn man auf jemanden traf, über den man sich vorher geärgert hatte.
      Das wäre doch eine prima Lösung.
      Denn wer sich nicht „körperlich auseinandersetzen“ will, stellt sich dort einfach nicht an.

      1. Supersansa sagt:

        Wow, das ist echt mal eine innovative Idee. War das selbstorganisiert oder „offiziell“ von der Schulseite so geschaffen?

  23. Ich finde, Jungs und Mädchen dürfen wild sein. Und die aggressiven/fiesen Jungs sind oft garnicht wild.

  24. Hier im Kindergarten fängt es auch langsam an mit „wilden Jungs“ – wie das erst in der Schule wird, weiß ich auch nicht.

  25. Ich kann dad auch nicht verstehen. Ich hab mich da letztens direkt eingeschaltet.

  26. Nein, so meinte ich das nicht. Sondern dass unter dem Label „wild“ Verhalten normalisiert wird, das aber kritisch betrachtet werden sollte. So wie es im Blogpost steht.

  27. molekular sagt:

    Beim Sachen zerstören & mobben sollten Lehrer einschreiten…(Ansage, Eintrag ins Klassenbuch, gibt’s das noch?Tag nach Hause schicken)

  28. Tigerbabe sagt:

    Vor 40 Jahren „in meiner Jugend“ hatte man die Wahl mitmachen oder selbst Opfer werden. Ich habe mich für Täter entschieden. Ich schäme mich heute noch dafür. Ich war in einem Internat, man war Tag und Nacht den stärkeren Mitschülern ausgeliefert. Es war die schlimmste Zeit meines Lebens.

    1. dasnuf sagt:

      Es ist ja auch furchtbar wenn man als Kind auf sich alleine gestellt ist. Wie soll man da anders entscheiden?

    2. Siegfried sagt:

      Ja, das kenne ich. Ich war zwar nicht im Internat, hatte aber ähnliche Probleme. Da ich schon immer der Kleinste und Schwächste war, war die Option „Täter“ für mich damals witzlos. Daher habe ich mich damals einfach komplett ausgeklinkt. Man muss halt lernen, dass man dann von den Jungs entweder verkloppt wird, oder, wenn es gut geht, ignoriert wird. Und von den Mädchen wird man entweder ignoriert oder ausgelacht. Ich habe 3 Kreuze gemacht, als die Schule endlich zu Ende war. Meine heutige Frau habe ich erst danach kennen gelernt. Um Etwas kämpfen oder mich durchzusetzen habe ich so nie gelernt. Auch heute ziehe ich mich bei Prolemen eher zurück.

  29. Katharina sagt:

    ******************KOMMENTAROMAT**********************
    Genau!
    *****************/KOMMENTAROMAT**********************

  30. Pia Ziefle sagt:

    der Junge, über den die Erzieherin zur Mutter sagte, er sei noch nicht schulreif. Weil er sich nicht prügle wie die anderen Jungs.

  31. giardino sagt:

    Da fällt mir nichts zu ein. Aber ich war ja auch nie schulreif.

  32. als Jungs-Mutter (und ehemaliges Mädchen) werde ich mein bestes tun, meinen Sohn anders zu erziehen. Weil es eben nicht normal ist.

  33. Rosi sagt:

    Hasse ich als Jungsmutter auch. Meine haben Mädchen auch ehrlich gesagt viel lieber, weil die einfach netter sind. Und neulich musste ich mal innerlich mit den Schultern zucken, weil eine der ich-erziehe-meinen-Jungen-zu-einem-Rabauken Mutter einen noch übleren Kameraden dann aber schlimm fand. Tja, so ist es aber überall: die Jungs werden zum achsomännlichen Fußball gekarrt, die Mädchen zum achsoweiblichen Ballett. kampfhunde vs pinkies. Pfffff.

    1. Siegfried sagt:

      Und dabei snd weder die Jungs noch die Mädchen in der Mehrzahl mit diesem aufgezwungenen Rollenverhalten einverstanden oder glücklich. Meine Erziehung war zum Glück deutlich besser. Aber ich habe lernen müssen, nirgendwo dazu zu gehören.

    2. Anna sagt:

      Tjaa, wenn die mal wüssten, was für ein verflucht hartes Business Ballett ist, dagegen ist ein Christiano Ronaldo oder Bastian Schweinsteiger der „Pinkie“ (was auch immer das ist). Krafttraining von klein auf für die Jungs, Schmerzen hat man halt (ausgerenkte Schulter wird in der Kulisse wieder eingerenkt und dann wieder zurück auf die Bühne) etc., Disziplin, immer besser sein müssen als die anderen…

  34. Ja. Insbesondere das Fazit. Es bricht einem wirklich das Herz.

  35. Käthchen So sagt:

    Args: ich bin mir nicht sicher…

  36. Klar raufen Jungen, aber aufzeigen dass es Mist ist, gehört als Eltern dazu. Und das leider immer wieder.

    1. Siegfried sagt:

      Nein, es ist nicht prinzipiell Mist. Kleinere Raufereien gehören für Jungs dazu. Ihnen einzureden, dass sie deswegen „böse“ sind, macht sie krank. Die Grenze ist da überschritten, wo Anderen ernsthaft geschadet wird. Den einen oder anderen blauen Fleck kann ein Junge problemlos ignorieren. Aber wenn es um Verletzungen oder um Mobbing geht, dann sind die Jungs zu weit gegangen.

  37. Herr Görtz sagt:

    Kinder dürfen auch nicht das Gefühl bekommen, dass sie ausgeliefert sind, Ihnen niemand hilft. Denn so ging es mir früher #Factsaboutme

  38. Käthchen So sagt:

    Ich rede und rede und rede.
    Trotzdem: ich bin mir sicher, dass meine Söhne nicht auch Teil des Problems sind. Gruppendynamik ist Mist.

  39. Herr Görtz sagt:

    Die Eskalationsstufen sind: Klassenlehrer, Schulleitung, Schulaufsicht, Anwalt, Polizei, Gericht.
    Sind schließlich alles Straftaten.

    1. Seifert Matthias sagt:

      Der Fisch stinkt vom Kopfe her.

  40. Herr Görtz sagt:

    Als Vater eines Mädchens würde ich sowas niemals, niemals hinnehmen. Never ever! Das schwör ich!

  41. Entspricht erschreckend oft meinen Erfahrungen als Mädels-Papa.

  42. Christian sagt:

    Ich muss (leider?) das „das war damals nicht so“ verneinen.
    Je nach Gegend war das exakt so. Gestern Abend noch las ich auf Twitter von einer Mutter sinngemäß „Kind wurde heute in den Bauch getreten“ – und mein reflex war „und? Dafür ein Tweet?“
    Und dann ging das Gehirn an und fragte „Gehts noch?“ und dann bestätigten mich die Reaktionen auf Twitter, dass das natürlich nicht normal ist. Sondern nur da wo ich aufwuchs normal war – normal in dem Sinne, dass es halt alle taten, niemand es hinterfragte und es Eltern und Lehrern voll egal war.
    Was natürlich heute leider weder Dir, Nuf noch sonstwem hilft – ich wollte es nur erwähnen. Zum einen, weil ich früher war alles besser nicht so mag und zum anderen, weil es beweist, dass das Problem dummerweise viel älter ist.

    1. Cathrin sagt:

      „wir“ haben uns „damals“ (~6-8. Klasse) auch in der Schule geprügelt. Zum Spaß. Aber mit Regeln… Auf die Idee zwischen die Beine oder in den Bauch zu treten kam keiner, andere Personen als Fo*e oder Schw*lutscher zu bezeichnen – da wäre keiner drauf gekommen. Blaue Flecken hatten wir, ja. Aber wenn jemand keinen Bock mehr hatte wurde aufgehört. Da hat auch keiner auf jemanden eingetreten, der am Boden lag.
      Ich hoffe, ich kann meinem Sohn ausreichend Stärke auf den Weg mitgeben um den mist nicht mitzumachen. Meine Mutter hat es bei meinem Bruder geschafft – der ist dann auch dazwischengegangen. War trotzdem beliebt

  43. Dave sagt:

    Spricht mir als Vater von 2 Mädchen aus der Seele. Nein, wir waren damals nicht so.

    Es werden derzeit Generationen sozial nicht kompatibler Wesen herangezogen, weil „Jungs nunmal so sind“ und Erziehung offenbar zu anstrengend ist. Wenn die nicht von selbst nicht irgendwann die Kurve kriegen, dann sieht die Zukunft meiner Geschlechtsgenossen düster aus.

    1. Henriette sagt:

      Hierzulande ist es ja nicht gut angesehen, zuhause zu bleiben und die Kinder selbst zu erziehen. Also lässt man sie möglichst früh fremdbetreuen. Dass sie dort nur minimal erzogen werden, liegt auch daran, dass zu wenig Geld in Kitas und Schulen fließt. Der Beruf der Erzieherin bekommt wenig Anerkennung und schlecht bezahlt ist er auch. Kein Wunder, dass diesen Beruf nicht unbedingt diejenigen machen, die ihn idealerweise machen sollten. Und selbst wenn, dann müssen sie auf so viele Kinder gleichzeitig aufpassen und Defizite der Elternhäuser auffangen, dass sie ihren Job nicht zu ihrer oder unserer vollen Zufriedenheit ausüben können.

    2. Cindy nicht aus Marzahn sagt:

      Als Mädchen von damals? Doch. „Wir“ waren so. Und ich komme aus dörflichen / kleinstädtischen, recht idyllischen Verhältnissen. Umgeben von Lehrer-, Beamten- und Angestelltenkindern. Von sozialem Brennpunkt weit, weit weg.

      Ich erinnere mich an Prügeleien unter den „Jungs“, schon in der Grundschule, dass uns auf dem Schulspielplatz irgendwann die Schaukel abmontiert wurde, weil „die Kinder“ sich im Umgang damit (teilen, nicht anschubsen bis wer fällt, nicht die Schaukel gegen andere Kinder werfen) nicht beherrschen konnten und dass wir irgendwann nicht mehr Seilspringen durften, die „Jungs“ benutzten die Springseile gerne zum gegenseitigen verprügeln. Ich erinnere mich an zahlreiche Federtaschen oder Brotdosen, die ich nie wieder gesehen habe (oft, weil sie von „Jungs“ auf irgendwelche Dächer geworfen wurden). Ich erinnere mich an Filzschreiber und Füller (oh Himmel, die guten Lami-Füller), die (von „Jungs“) so hart auf den Tisch geschlagen wurden, dass die Mine sich einschob oder die Feder brach. Ich erinnere mich an Monate/Jahre (da waren wir allerdings „älter“, also ca. 9. Klasse), in denen wir ein Schulgebäude mit einer anderen Schule/Schulform teilen mussten, in denen am Ende unsere Pausenzeiten versetzt durchgeführt wurden, damit die Prügeleien zwischen „Jungs“ von Schule A und Schule B aufhörten (und schon da waren Messer mit im Spiel, das war in den 90ern!). Ich erinnere mich, und zwar wortwörtlich, an die Duschlampe. Da muss ich in der 5./6. Klasse gewesen sein.

      Aber ja, vielleicht war unsere soziale Inkompatibilität subtiler. Die Narben waren wohl häufiger seelisch als körperlich, gegen die körperlichen Attacken wurde häufig vorgegangen, wo kein Blut, da kein Täter und schon gar kein Richter. Vielleicht wird heute mehr darüber gesprochen? Vielleicht sind wir als Eltern heute entsetzter, weil sich trotz aller Kampanien nichts geändert hat? Vielleicht sprechen unsere Kinder heute häufiger mit uns, weil wir sie anders erziehen als wir erzogen worden sind? Vielleicht sind wir heute einfach vernetzter? Vielleicht ist es heute schlimmer? Gewaltätiger? Ich habe keine Ahnung, aber ist keine plötzliche, neue Modeerscheinung.

  44. Björn sagt:

    Stimm ich dir absolut zu!
    Diese Bengel gehören in ein Erziehungslager oder so ;)

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