Mama Leaks

WikiLeaks ist eine Internetplattform auf der geheime Dokumente veröffentlicht werden können, die von öffentlichem Interesse sind. Das ist für diejenigen, welche die Dokumente geheim halten wollten natürlich ärgerlich. Über das Thema Geheimnisse liest man in letzter Zeit viel. Die amerikanische National Security Agency überwacht u.a. Telefone und die komplette Internetkommunikation. Während die einen auf die Straße gehen, um für ihre Freiheit zu demonstrieren, zucken andere nur mit den Schultern und sagen: „Na und? Sollen sie doch. Ich habe nichts zu verbergen…“

Wie falsch dieser Satz ist, das wird einem erst klar, wenn man ein flüssig sprechendes Kind im Kindergartenalter hat. Denn dann hat man zumindest vor den Erzieherinnen im Kindergarten und gegebenenfalls auch vor den anderen Eltern im Kindergarten wirklich keine Geheimnisse mehr.

Jedes noch so kleine, unangenehme, vielleicht peinliche Detail, das sonst gut in den eigenen vier Wänden aufgehoben ist, verlässt mit dem Kind die Wohnung. Ganz zu Beginn, das muss ich zugeben, war ich sehr unvorsichtig. Ich dachte, ein dreijähriges Kind, das versteht noch nicht viel und ich habe mich mit meinem Mann bedenkenlos über alles unterhalten, das mir in den Sinn kam. Unachtsam lästerte ich über mir nicht zusagende Kleidungsstücke anderer Leute, um dann wenige Tage später genau vor diesen zu stehen und mein Kind sagen höre: „Ist das die häßlische Kleid von das du gesprecht hast, Mami?“ Kind 3.0 deutet begeistert auf das grellorangene Sommerkleid einer anderen Mutter. Ich hielt mich für besonders schlau und dachte, ach, wenn ich so tue als ob ich nichts gehört habe, dann muss ich die Frage nicht beantworten. Das führte aber nur dazu, dass Kind 3.0 lauter nachhakte: „IS DAS DIE HÄSSLISCHE KLEID? MAMAAAAA?“ Ich errötete und antwortete: „Was? Nein! Was meinst du denn? Hm?“ Dabei fiel mir auf, dass meine Stimme schon etwas überbetont fragend, schon leicht ins hysterische abgleitend klang. Ich packte Kind 3.0 also ohne Schuhe und verließ fluchtartig die Garderobe. Den ganzen Weg nach Hause hoffte ich, dass die Mutter uns nicht gehört hatte.

Die nächste Lektion in Sachen Geheimnisse war dann: Verberge alles, was Hinweise auf Geheimnisse geben könnte. Das können ganz banale Dinge sein. Das Läuseshampoo vom Geschwisterkind, das Warzenmittel im Medizinschrank, selbst Produkte zur Monatshygiene möchten nicht öffentlich diskutiert werden. Einmal unachtsam liegen gelassen, werden sie vom Kind gefunden und bieten Diskussionsmaterial für allerlei heikle Themen. Vielleicht bin ich da auch nur hypersensibel, aber wenn mein Kind am Spielplatz beim Schaukeln zum Nachbarskind schreit: „MEINE MAMA BLUTET AUS DER SCHEIDE! DEINE AUCH?“, dann fühle ich mich doch kompromittiert.

Selbst Dinge, die eigentlich nie geschehen noch jemals ausgesprochen wurden, haben ausreichend Potenzial zum Rechtfertigungsalbtraum zu werden. Einfach weil das Kind etwas beobachtet und sich selbst einen Reim auf die Geschehnisse macht, die nicht unbedingt dem tatsächlichen Tathergang wiedergeben müssen.

Als mein Mann beispielsweise das Kind vom Kindergarten abholte, berichtete dies arglos von dem netten Mann, der die Mami morgens öfter besucht und zwar „Wenn du in die Arbeit gegangen bist, Papi“. „Die Mami macht immer halbnakisch auf und isch muss dann ganz leise sein wenn der Mann da ist.“ Zartes Nachfragen meines Mannes konnte die Situation auflösen. Schlussendlich handelte es sich um einen Nachbarn, der ein ungewöhnliches Talent hatte, immer genau dann zu klingeln wenn ich morgens unter die Dusche möchte. Ich denke, er ist shoppingsüchtig. Jedenfalls erhält er durchschnittlich ein Paket pro Woche, das der Postbote gerne bei uns hinterlegt. Er weiß in der Zwischenzeit an welchen Wochentagen wir morgens früh noch zuhause sind und holt dann seine Pakete ab. Vermutlich lauert er im Treppenhaus bis er hört, dass ich das Duschwasser aufdrehe und klingelt dann. Jeder hat halt so seine Hobbys. Wenn ich die Tür öffne und wir ein paar freundliche Worte austauschen, jubelt und grölt Kind 3.0 im Hintergrund. Da die Tür zum Hausflur geöffnet ist, bitte ich um Ruhe. Insgesamt eine eher harmlose Angelegenheit, die jedoch eine ganz besondere Note bekommt, wenn Kind 3.0 sie nacherzählt.

Und da wird es deutlich. Es geht bei Überwachung gar nicht um die tatsächlichen Geheimnisse, die man zu verbergen sucht sondern darum was andere durch Einzelbeobachtungen und deren Misinterpretation über das eigene Leben und Verhalten schließen.

103 Gedanken zu „Mama Leaks“

  1. Susanne sagt:

    Liebe Patricia, dies ist der Artikel, den ich immer verlinke, wenn mir jemand mit „Also, ich habe ja nichts zu verbergen!“ kommt. Es ist Dir wirklich genial gelungen, in einem höchst unterhaltsamen Artikel ein wichtiges politisches Statement zu verpacken. Vermutlich lese ich Dich deswegen seit Jahren so gerne, weil Du sowas kannst. Danke!

  2. Fledermama sagt:

    Als ich klein war erzählte ich immer „Die Mama geht ins Büro und der Papa ist den ganzen Tag auf der Bank“ – gemeint

  3. Manuel sagt:

    Na gut, dann kann ich mich ja auf was gefasst machen, wenn meine Tochter in den Kindergarten kommt. Danke, vielleicht können meine Frau und ich ein paar Peinlichkeiten vermeiden, mal sehen.

  4. Manuel sagt:

    Na gut, dann kann ich mich ja auf was gefasst machen, wenn meine Tochter in den Kindergarten kommt. Danke, vielleicht können meine Frau und ich ein paar Peinlichkeiten vermeiden, mal sehen.

  5. Jan sagt:

    Das kommt mir alles sehr bekannt vor. Meine Frau und ich machen das auch gerade durch unsere Kleine plappert einfach alles aus und uns ist das in einigen Fällen auch peinlich. Aber da müssen wir jetzt eben durch…
    Danke für den Artikel ;-)

  6. Holger sagt:

    So ist das eben mit einem Kleinkind das gerade anfängt klare Sätze zu formulieren.
    Da kommt schon einiges heraus…
    Ich hab herzlich gelacht ;-)

  7. Stefan sagt:

    Von Herzen gelacht, denn einiges kam mir sehr bekannt vor.

  8. Roy sagt:

    Wirklich köstliche Geschichten – zum Schmunzeln :)

    1. Meanie sagt:

      Naja, peinlich ist es auch wenn mein kleiner vor sich hin redet oder im Buss und Bahn immer noch meine Laterne singt :)))

  9. Jamie sagt:

    Vielen Dank lieber Bildblog-Leser. Ich bin etwas enttäuscht, dass du die Kommafehler nicht auch entdeckt hast, ehrlich gesagt.

  10. Enno sagt:

    Hi, bin auf deinen Blog erst über den Artikel bei welt.de aufmerksam geworden.

    http://www.welt.de/vermischtes/article136200138/Das-Leiden-der-Eltern-an-ehrlichen-Kinderworten.html

    Nicht schlecht, wenn man in so einem Aritkel erwähnt wird :-).

    Ich kann auch einige (peinliche) Anekdoten beitragen, die alle auf meiner Webpage http://www.kinderspruch.com veröffentlicht wurden

    Bspw:
    Simon 4 Jahre, nachdem er kurz vorher über Schwangerschaft und Geburt aufgeklärt wurde, sieht einen dickeren Mann in der Sauna und fragt ihn:
    „Und wann kommt das Baby?

    oder auch

    Junge im Zug zu seiner neben im sitzenden Mutter: Gell; Mama, über die dicke Frau gegenüber reden wir erst, wenn wir zu Hause sind, stimmt`s?

    Würde mich freuen, wenn du mal vorbeischaust und noch mehr wenn du die Sprüche deiner Kleinen postest. Werden dann auch auf meiner FB-Seite veröffentlicht.

    Bis bald

  11. Silvia sagt:

    Ich bin schon lange stille Mitleserin und wollte und musste mal schreiben, wie übelst genial ich deinen Blog finde! Gerade die Rubrik „Kinder, Kinder“ habe ich verschlungen, manche Texte (Flauschziege, BabyLeChuck) sogar zigfach. Wenn es mir nicht so gut geht, lese ich einfach bei dasnuf und schon fühl ich mich wieder flauschig! Wenn ich mal groß bin (ich 29, erstes Kind fast 3, zweites Kind fast 3 Monate), will ich auch so ’ne Mama sein wie du! :-)
    Lg, Silvia

    1. dasnuf sagt:

      Oh, das ist ein wunderbares Kompliment, vielen Dank!

  12. Kara sagt:

    Mein kleiner Cousin, damals 3, fragt in der Kita, ob er ins Waschbecken pullern dürfe, weil die Toilette besetzt war.
    Die Erzieherin mit strafendem Blick: „Sowas macht man nicht!“
    Kind: „Aber Papa pullert auch in Waschbecken.“
    Am Wochenende vorher waren die beiden auf der Männertoilette mit Pissoir einer Autobahnraststätte.
    Meine Tante durfte sich dann beim Abholen die Frage anhören, ob es stimmt, dass ihr Mann immer ins Waschbecken pullert…

  13. Vivi sagt:

    ******************KOMMENTAROMAT**********************
    Made my day
    *****************/KOMMENTAROMAT**********************

  14. Pingback: auf :::kHOSSmos
  15. Amelie sagt:

    Ach wie schön! Da kann wohl jeder etwas dazu beitragen. Unser Sohn brachte uns mit dieser Geschichte in Verlegenheit, aber auch zum Schmunzeln:

    In der Grundschule wurde die Uhr behandelt. Die Lehrerin wollte meinem Sohn helfen und sagte mit einem Fingerzeig auf die aufgemalte Uhr im Lehrbuch, die auf 16 Uhr stand: „Um die Zeit setze ich mich immer gemütlich hin, trinke eine Tasse Kaffee und esse ein Stück Kuchen.“ Mein Sohn erwiderte: „Bei uns gibt es keinen Kuchen. Der Papa ist zu dick, der muss Diät machen, hat die Mama gesagt.“ Peinlich, peinlich!! Kindermund tut eben Wahrheit kund.

  16. Rhonda sagt:

    Ja, Kindermund tut Wahrheit kund. Wenn der Kleine einen Nachbarn freudig ein „Hallo“ entgegen wirft, der nicht reagiert, ein erneutes „Hallo!“ wieder ohne Rückmeldung bleibt, und dann gefragt wird „wieso grüßt der Affe nicht?“ und man da steht und nicht die geringste Ahnung hat, wie er auf die Bezeichnung kommt … Zum Glück hat sich die Person nicht umgedreht, ich hätte keine Ahnung, wie man das erklären sollte, da es mir selbst ein Rätsel war …

    Oder wenn man im Sommer gerne mal mit Freundinnen einen Hugo zur Erfrischung trinkt, und beim nächsten Einkauf der Kleine ein „Mama, da ist Alkohol für dich!!“ quer durchs Geschäft ruft. Und schon ist man als Alkoholikerin abgestempelt bei den restlichen Einkaufenden …

    Ich liebe ihn trotzdem, oder gerade wegen seiner erfrischenden offenen Art :)

  17. Patricia sagt:

    Meine Mutter hat früher als Erzieherin im Kindergarten gearbeitet. Deswegen achtet sie penibel darauf, dass meine verquatschte Dreijährige nicht dabei ist, wenn sie pikante Dinge mit mir besprechen will. Und ich dachte immer, meine Mutter würde es übertreiben. :-)

  18. Till sagt:

    Der ganze Artikel schildert auch, das ein Betriebskindergarten vielleicht doch keine so gute Idee ist.

  19. Sabrina sagt:

    Ich schmeiße mich grad weg. Aber nur weil ich das Problem auch kenne. Ich habe 2 Damen zuhause und die waren nicht anders. Und das schöne ist in der Schule geht das weiter. So bei mir gerade in der 1. Klasse. Ich hoffe echt das es irgendwann mal aufhört.

  20. Sina sagt:

    Genial! Das sind Situationen und Geschichten, die man nie vergessen wird und auch noch den Enkelkindern erzählt :-D

  21. 163 sagt:

    Vielen Dank! Wollt ich nur sagen.

  22. Sehr schöne Beschreibung :)

    Obwohl ich mich mit dem Thema Überwachung befasse, regelmäßig über die Sitzungen des NSA-Untersuchungsausschusses schreibe und auch an Demonstrationen gegen Überwachung teilnehme, habe ich das Buch „1984“ in dem George Orwell den ultimativen Überwachungsstaat beschreibt immer noch nicht ganz gelesen.

    Das Lesen fällt mir besonders schwer, wenn die Parallelen von Buch und Wirklichkeit wieder einmal so stark sind, wie jetzt. Im Buch „1984“ beschreibt Orwell, dass selbst Kinder in die Überwachung eingebunden sind.

    An „dasNuf“ – meine Annerkennung: Sie beschreiben es viel netter und es leichter zu verdauen ;-)

  23. Statistiker sagt:

    Hmmm, der Sohn meines Chefs war auch gut. In der Kita:

    „Was macht denn dein Papa?“

    „Der ist beim Bau!“

    Hmmm, irgendwie nicht falsch….. Leiter des Landesbetriebes für Straßenbau und Verkehr wäre korrekter (ca. 7.500 € brutto), aber egal…….

    1. mimimi sagt:

      Ach Gottchen, wenn du dich nun darüber definieren musst, dann sag deinem Kind doch, wie viel sein Bonzenpapi nach Hause bringt, damit die anderen Eltern es auch erfahren und dich als wäret du was ganze Besonderes behandeln.

      1. Käthe sagt:

        War doch gar nicht sein Kind und demnach auch nicht sein Einkommen..

  24. Gast sagt:

    Zitat Fehlerteufel: Mir fiel auf, dass “dabei viel mir auf” falsch geschreiben ist.
    :D

  25. fehlerteufel sagt:

    „Dabei viel mir auf, dass meine Stimme schon etwas überbetont fragend, schon leicht ins hysterische abgleitend klang.“

    Mir fiel auf, dass „dabei viel mir auf“ falsch geschreiben ist.

    VG

    1. fehlerteufel sagt:

      (sic!)

    2. dasnuf sagt:

      Vielen Dank lieber Bildblog-Leser. Ich bin etwas enttäuscht, dass du die Kommafehler nicht auch entdeckt hast, ehrlich gesagt.

  26. Eve sagt:

    Erstes Weihnachten im neuen Haus, 1977. Meine Eltern hatten – neben meiner Oma – den alleinstehenden Wohnungsnachbarn aus der alten wohnung, einen Jugoslawen, eingeladen. Geggen den erklärten Willen meiner Oma, die Weihnachten nicht mit ‚Fremden‘ feiern wollte …
    Heiligabend. Oma: ‚Ach, ist das nicht gemütlich?‘ (<- das hatte Lorot bestimmt von uns ;-) ) … und ich, gerade 6 Jahre alt geworden: ' Ja, Oma – du wolltest ja nicht, dass Herr Z. mit uns feiert!' – Groooße Peinlichkeit … ;-)

  27. fujolan sagt:

    Och lasst doch die Kinder-Anekdoten mitlaufen.

    Kinderaussagen, überwachungsrelevant „Hast du grade beim Geldautomaten SECHS ACHT DREI FÜNF eingegeben?“….

  28. Hanna sagt:

    ******************KOMMENTAROMAT**********************
    Made my day
    *****************/KOMMENTAROMAT**********************

  29. Klaus D. sagt:

    „…weil das Kind etwas beobachtet und sich selbst einen Reim auf die Geschehnisse macht, die nicht unbedingt dem tatsächlichen Tathergang wiedergeben müssen.“
    .
    Und das Schlimme ist: der Geheimdienst arbeitet genau so!

    1. Dirk Moebius sagt:

      Ja. Siehe den Fall Andre Holm.
      Da wird dann die Tatsache, dass jemand sein Handy nicht mitnimmt, wenn er abends weggeht, „konspiratives Verhalten“.

  30. Mo sagt:

    Da gibt es doch dieses schöne Foto mit dem Schild im Kindergarten:

    Wenn Sie uns versprechen,
    dass Sie nicht alles glauben,
    was ihr Kind vom Kindergarten erzählt,
    versprechen wir Ihnen,
    dass wir nicht alles glauben,
    was ihr Kind von zu Hause erzählt!

  31. Stefan sagt:

    Die Kommentare enthalten ja sehr viele lustige Anekdoten, aber ich habe das komische Gefühl, dass das die falsche Schwerpunktsetzung ist. Ich freue mich, dass das Nuf so einen wundervollen, lustigen Schreibstil hat, aber vielleicht können wir den letzten Absatz nochmal irgendwie betonen:
    „Es geht bei Überwachung gar nicht um die tatsächlichen Geheimnisse, die man zu verbergen sucht, sondern darum, was andere durch Einzelbeobachtungen und deren Misinterpretation über das eigene Leben und Verhalten schließen.“

    „Ich habe doch nichts zu verbergen“ ist eben falsch, und genau deshalb ist die Totalüberwachung (des Internets / der Kommunikation / des Alltags) unbedingt anzuprangern und zu bekämpfen!

    1. Michael sagt:

      Oder: Wir müssen alles komplett überwachen. Dann können auch keine Missverständnisse mehr entstehen ;-)

  32. Nihilistin sagt:

    ******************KOMMENTAROMAT**********************
    Made my day
    *****************/KOMMENTAROMAT**********************

  33. Gion sagt:

    Unser 4jähriger Neffe übernachtet ab und zu bei uns, inkl. dazugehörigem Baden, Zähneputzen etc.
    Was dazu führte, dass er beim Zähneputzen in der Kita plötzlich begann, an seinen Zähnen herzumzuzerren. Begründung: „Ich will meine Zähne rausnehmen zum Putzen, so, wie die Oma!“

  34. Floyd sagt:

    Gut verpackte Geschichte. Jetzt teilen alle witzige/peinliche Momente ihrer Kinder, dabei ging es doch um die Überwachung. Vielleicht bin ich auch nur zu paranoid ;)

  35. Tamara sagt:

    ******************KOMMENTAROMAT**********************
    Made my day
    *****************/KOMMENTAROMAT**********************

  36. Michael Weiß sagt:

    Tränen gelacht.
    Erinnert mich an eine Geschichte mit meiner Tochter, die im Alter von 3 Jahren an der Supermarktkasse zu ihrer Mutter laut genug, dass es alle Umstehenden hören konnten, sagte: „Aber heute bezahlen wir, ja ?“
    Wie sich später herausstellte, hatte ihre Mutter, meine Frau, das vorige Mal mit einem Einkaufsgutschein bestritten.

  37. „Ich hab einen kleinen Lulu, aber mein Papa der hat einen großen Lulu!“ – schönes Zitat, das mir die Kindergärtnerin mal mit einem Grinsen serviert hat ;)

  38. endorphenium sagt:

    zu schön. und erinnert mich daran, dass ich selbst wohl als kind bei einem arztbesuch meiner mutter beim frauenarzt (inkl. opa, der den fahrer spielte) das wartezimmer belustigte. es kam eine ziemlich alte frau rein, die gebückt an einem stock ging und einen lodenmantel trug. und ich habe dann laut gefragt, ob sie eine hexe ist. sie sah wohl genau so aus, wie sie in märchen beschrieben sind.

    alle anwesenden (inkl. opa) außer meiner mutter haben wohl auf einmal die zeitschriften direkt vor das gesicht gehalten.

  39. Lars sagt:

    Sehr unterhaltsam und wahr!

    Mir kommt dabei folgende Anekdote meiner Cousine in den Sinn, als sie noch jünger war:

    Kind zu Mama: „Papa hat im Fernsehen Frauen auf Matratzen geguckt!“
    Mama: „Aha. Waren die Frauen denn nackig?“
    Kind: „Jaaaaa.“
    Mama zu Papa: „Was hast Du denn geguckt?“
    Papa: „Olympia. Stabhochsprung der Frauen“.

    ;-)

  40. Goldammer sagt:

    Beim Hotdogessen während des Elterncafés in der Kita: „Papa, das Würstchen sieht aus wie Dein Penis.“

  41. Alex sagt:

    Köstlich! Ich kann das ganze so nachvollziehen. Meine Frau und ich überlegen auch manchmal,was die Erzieher im Kindergarten so alles von uns wissen.

  42. Ori sagt:

    haha, sehr gut XD ich fang dann schon mal an mit trainieren, damit das später nicht peinlich wird ;-)

    die kleine schwester einer freundin hat mir mal erzählt, dass ihre mama manchmal bänder im popo hat. äh ja, tamponbänder halt ;-) war auch sehr lustig :)

  43. Hehe, ich bin Erzieherin ;-)

  44. rrho sagt:

    Da wird es dann zum Fluch, wenn man mit seinen Kindern möglichst offen und ernsthaft spricht… :-P

  45. Kiki sagt:

    ******************KOMMENTAROMAT**********************
    Made my day
    *****************/KOMMENTAROMAT**********************

  46. Thankmar sagt:

    Wir versuchen auch, unsere eigenen Schamigkeiten möglichst wenig weiterzugeben, laufen also nackt durch die Wohnung und verwenden korrekte, neutrale Bezeichnungen. Ergebnis: etwa dreijährige Tochter brüllt aus purer Langeweile und Spinnerigkeit im Einkaufswagen: „Papa, soll ich dir mal in den Penis beißen?“

    1. Steffi sagt:

      Jetzt hab ich Tränen in den Augen!!! Der ist einfach zu gut :D

  47. Ramona sagt:

    Ach ja genau. Erinnert mich immer wieder an die Situation mit der Tochter in einem Raststättenklo. Sie war so klein, dass wir noch gemeinsam in eine Kabine gingen. Ich tat also, was man so auf dem Klo tut und meine Tochter beobachtete mich und vermeldete lautstark protestierend: „Oh Mama, das ist gemein. Du hast eine Mikkimaus Schlüppi an und ich nicht!“ Das war meine erste dieser Situationen…

  48. Meine Tochter kann noch nicht reden, aber ich erinnere mich immer mit Begeisterung an die Bonmots meines Cousins. Der hatte große Freude daran, unserer Oma solche Dinge zu erzählen wie: „Der Papa hat ne Pistole. Damit erschießt der Abends die Ratten im Keller.“ Oder, beim Anblick seiner aus der Dusche steigenden Tante: „Du hast ja große Brüste…*grübel*…DIE sind schwer!“

  49. Katinka aus LE sagt:

    Gestern am Mittagstisch (der Vater sieht seine Eltern seit Jahren nicht mehr): Papa, wirst Du nie wieder zu Deinen Eltern gehen? Darauf folgte eine ausführliche, ehrliche und versuchsweise altersgerechte Antwort an die 6-jährige. Nachmittags dann bei den Grosseltern, wir waren noch nicht mal zur Tür rein: Papa kommt wieder zu Euch, wenn Ihr Euch bei ihm entschuldigt. Grml. Musste ich mich das erste Mal rausreden. Danach beim Kuchen essen zur Oma: Papa sagt, er backt bessere Kuchen als Du! Hihihi. Stimmte völlig, musste man ihr nur nicht unbedingt so direkt unter die Nase reiben. Musste mich zum zweiten Mal herausreden….Zu schön.

  50. Lik sagt:

    Ich dachte bisher immer, jenes kleine, unangenehme, vielleicht peinliche Detail, das sonst gut in den eigenen vier Wänden aufgehoben ist, verlässt Ihre Privatsphäre via Twitter.

  51. Dentaku sagt:

    ******************KOMMENTAROMAT**********************
    Genau!
    *****************/KOMMENTAROMAT**********************

  52. Hilliknixibix sagt:

    Meine zweieinhalbjährige Nichte erzählte kürzlich beim gemeinsamen Abendbrot: „Meine Eltern putzen siss abends niss die Zähne!“ und
    „Wenn iss ma groß bin, trinke iss auch Bier wie meine Eltern immer.“

    Nicht zu stoppen, diese unbändige Lust am Erzählen und Ausschmücken. Das macht’s auch irgendwie lustig.

    Danke für den Artikel!

  53. Muyserin sagt:

    ******************KOMMENTAROMAT**********************
    Made my day
    *****************/KOMMENTAROMAT**********************

  54. Anke sagt:

    Hallo,
    Kinder reimen sich ihren Alltag aus ihren Beobachtungen ab. Je realistischer das ist, was sie beobachten, umso freier, entspannter und ehrlicher ist das Zusammenleben.
    Wenn K3 sich mit 6 Jahren Slipeinlagen an die Hose klebt und somit ungefähr das nachspielt, was sie weiß, dann finde ich das okay. Wenn sie mit anderen Kindern drüber redet, dass Mama aus der Scheide blutet, ist das für mich auch okay. Es zeigt, dass sie erklärt bekommen hat, wie manches so funktioniert und dass es im Haus Dinge gibt, die für die Kinder einfach noch nichts sind, weil sie sie noch nicht brauchen.
    Ich bin in einem Haushalt groß geworden, der viel verheimlicht hat, Geschichten erfunden hat, um Dinge zu erklären, die ich mir nicht erklären konnte. Ich habe schon früh gespürt, dass das gelogen war und mich verletzt gefühlt.
    Heute, mit meinen Kindern, lästere ich auch über seltsame Farbzusammenstellung von anderen Menschen, aber wir erklären auch, dass das nur unser Sinn für Kleidung ist, und dass es schön ist, wenn sich alle so kleiden, wie sie sich wohlfühlen. Von daher würde ich auch dazu stehen, meinem Kind in der Garderobe zu sagen, dass ich ein Kleid nicht mag. Aber eben immer mit dem Zusatz, dass das einfach mein Geschmack ist.

    Kurz: Ich muss mich nicht rechtfertigen, wenn ich ehrlich mit meinen Kindern bin. Man kann alles altersgerecht aber ehrlich mit Kindern besprechen, dann braucht man auch keine Angst haben. Und das ist was Schönes.

    VG Anke

  55. Friederike sagt:

    Herzlich gelacht. Und mich erinnert:

    Nichte, fünf Jahre alt, soll in der benachbarten Zoohandlung einen Zettel abgeben: „Junge Meerschweinchen, bald abzugeben.“
    Zoohändler vorwurfsvoll: „Marie! Ist das Meerschweinchen SCHON WIEDER schwanger??“
    Nichte, strahlend: „JA! Und die Mama AUCH!“

  56. Pterry sagt:

    ******************KOMMENTAROMAT**********************
    Made my day
    *****************/KOMMENTAROMAT**********************

  57. Großartig geschrieben, danke dafür!
    Meine Lieblingsanekdote in diesem Kontext:
    Die Tochter einer Bekannten hatte im Kindergarten auf die Frage nach dem Beruf des Vaters geantwortet, er sitze nur den ganzen Tag vor dem Fernseher. Als im Zuge der Vorbereitung eines größeren Kindergartenausfluges dann die Gruppenleiterin die Mutter dieses Mädchens zur Seite nahm, um ihr zu erklären, dass wegen der Arbeitslosigkeit des Vaters ein Zuschuss seitens des Kiga durchaus möglich wäre, fiel die Frau aus allen Wolken. Ihr Mann war nämlich nicht arbeitslos, sondern machte relativ oft Homeoffice…

  58. Hihihi. Das einzige, was mich noch so richtig ins Schwitzen bringt nach mittlerweile 12 Jahren Abhärtung (Kind 1 sprach erst mit 2 Jahren, das dann aber über Nacht in ellenlangen Sätzen mit Relativkonstruktionen), ist wenn die Kinder freimütig erzählen, warum der Papa nicht bei uns wohnt. Meine gesamten Versuche, die Umstände kindgerecht in Worte zu packen, werden komplett sabotiert. Sie machen sich ihren eigenen Reim. Was ja auch okay ist. Maulkörbe und Familiengeheimnisse halte ich nämlich für schrecklich für Kinderseelen. Insofern ist dein Vorgehen, alles von ihnen fernzuhalten, was Anlass zu öffentlichen Diskussionen geben könnte, echt schlau. Mir aber zu viel Arbeit. :)

  59. Kirsten sagt:

    ******************KOMMENTAROMAT**********************
    Made my day
    *****************/KOMMENTAROMAT**********************

  60. Norbert sagt:

    Großartig. Ich breche zusammen vor Lachen. Trotz Dauerrregen hier in Tübingen kann der Tag jetzt weitergehen. Danke.

  61. Miriam sagt:

    Ich hatte einmal die Befürchtung, dass ich zum ersten Mal in meinem Leben Herpes habe. Mein Stiefsohn (5) machte dann daraus den „Herpes-Song“. :D Ich weiß nicht, ob er den am Montag drauf im Kindergarten auch noch gesungen hat, aber eigentlich ist das der einzige Grund, weshalb ich froh bin, dass sein Vater und ich in einer anderen Stadt wohnen. :D

  62. Nicola sagt:

    Ich liege am Boden :) Mal sehen, was hier später weitergetragen wird. Zwar ist gerade der Sprachknoten geplatzt, aber es ist noch nicht Geheimnisgefährdend :) Ich erinnere mich, wie wir damals im Laden standen und meine Schwester meinem Onkel quer über die Auslagen zurief: Papa ist besoffen.. :) Wir hatten am Vortag eine Feier, die er nicht so gut verkraftet hatte.. Oder 1990 unserem Ostbesuch (die uns ein Gastgeschenk mitbrachten) sagte: Eure Wurst war schimmlig.. Ob ich selber sowas rausgehauen hab, weiß ich nicht, möchte aber nicht meine Hand dafür ins Feuer legen :)

    LG Nicola

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Mehr als 5x können Sie in einem Monat nicht kommentieren. So sorry! Ist das Gegenteil der Fall und sie möchten einen Kommentar hinterlassen, wissen aber nicht, was sie schreiben sollen, dann nutzen Sie den KOMMENTAROMAT! Ein Klick auf einen der Buttons unten trägt automatisch die gewählte Reaktion in das Kommentarfeld ein. Sie müssen nur noch die Pflichtfelder "Name" und "E-Mail" ausfüllen und den Kommentar abschicken