Neuigkeiten aus dem frisch duftenden Freudental

20130921-163446.jpgNoch vor wenigen hundert Jahren glaubte man, dass die Berührung einer menstruierenden Frau Wein sauer mache, Bier umschlagen und Milch gerinnen lassen könne. Ferner würden Spiegel trübe werden und Metalle rosten, wenn eine menstruierende Frau sie anschaute.

Auch Mitte der 90er war „Die Geschichte der Menstruation [immer noch] eine Geschichte voller Missverständnisse…„. Wenn ich 2013 durch die Hygieneabteilung einer Drogerie laufe, sehe ich noch keine wesentliche Verbesserung. Denn die Frau scheint nicht nur menstruierend eine Zumutung zu sein. Die Frau als solches müffelt offenbar permanent aus dem Schritt. Nicht anders kann ich es deuten, wenn gut ein Drittel aller Produkte zur täglichen Hygiene – Slipeinlagen & Co. – mit Gerüchen versetzt ist, die nicht besser riechen als die kleinen Tannenbäumchen, die man sich ins Auto hängt, weil dort geraucht wird oder man gedenkt regelmässig nasse Hunde zu transportieren.

Produkte dieser Art werfen so viele Fragen auf. Wer benutzt sie und warum? Aber auch: wer entwickelt sie und warum?

Der ganzen Idee muss doch irgendein Irrglaube in altchristlicher Tradition zugrunde liegen (nachzulesen im Alten Testament im 3. Buch Mose), der die Frau als unrein ansieht – v.a. dann wenn sie ihre Tage hat. Aber da diese Gerüche ja nicht nur auf Binden sondern auch auf Slipeinlagen appliziert werden, scheint es da um eine generelle tiefsitzende, dem weiblichen Geschlecht anhaftende, Unreinheit zu gehen.

Ich stelle mir vor, wie solche Produkte entstehen. In meiner Phantasie sehe ich einen Sitzungsraum mit verglasten Wänden. Um einen großen Tisch sitzen mehrere Produktmanager. Eine Sekretärin serviert Kaffee und wünscht sich an einen anderen Ort, während ein Teil der Männer in Krawatten angestrengt auf ein Flipchart schauen. Vorne steht ein weiterer Mann, der über die weibliche Anatomie und den Zyklus referiert. Niemals nennt er die Dinge beim Namen. In dem Raum wurde noch nie das Wort „Vagina“ oder „Blut“ ausgesprochen. Er redet von „da unten“ und von „Monatsfluss“.

Einige der Herren schauen sich die Fußballergebnisse vom Wochenende an. Dann – plötzlich – hat einer eine Erleuchtung. „PARFENG!“ ruft er aus. „Parfum! Frauen lieben Parfum.“ Ein weiterer schreckt hoch. „BLUMEN!“ Ein Dritter wie von der Tarantel gestochen „JA! Blumenduft im Schritt!“

Und so war das parfümierte Hygieneprodukt für Frauen entstanden! Alle zufrieden! So schön!

Für meinen Teil finde ich diese Produkte absolut grauenhaft. Ich meine, da steht ja nicht mal: Duftet nach Blümchen. Nein! Die Gerüche heißen Freshness und versprechen Gerüche zu neutralisieren und Wäsche zu schonen! Odor Control! Und ich rede hier nicht von Produkten, die man nach einer Geburt im Wochenbett verwendet. Nein. Das sind Produkte, die man sich täglich in die Hose kleben soll, um die zarte Wäsche zu schonen. Vermutlich weil man jederzeit alles volltriefen kann.

Wie stellen die Werbenden sich eigentlich den Einstieg in solche Produkte vor? Eine Mutter, die sich ihre Tochter mal zur Seite nimmt und ihr zuraunt: „Schatz, ich muss Dir was sagen. Du bist jetzt in diesem Alter, wo du untenrum riechst und deine Spitzenhöschen naja sagen wir strapazierst. Ich hab dir deswegen diese wohlduftenden Slipeinlagen besorgt. Von nun an bis in alle Ewigkeit sollst du dir täglich ein bis drei Dinger in den Schlüpfer kleben.“

Als Mann hat man es, was Hygiene angeht, leicht. Duschen genügt offensichtlich. Als Frau kann man wohl froh sein, wenn nicht Produkte erfunden werden, die Wurzelbürsten und aggressive Kernseife zu einem einzigartigen Hygieneerlebnis verschmelzen. Für Frauen gibt es Duschgel und dann natürlich Produkte, die speziell für den Intimbereich sind. Doch – selbst wenn man sich täglich duscht, die Unreinheit ist unabschüttelbar und deswegen müssen wir uns mit chemisch duftenden Slipeinlagen weiter vor unseren offenbar ekelerregenden Gerüchen schützen.

Dass das nicht nur frauen- sondern menschenverachtend ist, wird schnell sichtbar, wenn man mal seine Phantasie spielen lässt und entsprechende Produkte für Männer erfindet. Das Duschgel Eichelfresh. Penis-Anti-Odor! Eine Hoden-Peeling-Creme, die makellose Reinheit verspricht? Ein Freshness-Spray, das man nach jedem Toilettengang aufsprühen kann?

Die Welt braucht solche Produkte nicht und v.a. braucht die Welt aufwachsender Mädchen und Frauen nicht den Glauben, dass der Genitalbereich grundsätzlich stinkt.

Eine Website eines Anbieters von Produkten, wie oben beschrieben, wirbt mit den Worten:

„[Jetzt] können Frauen sich täglich immer frisch fühlen. <HERSTELLERNAME> glaubt, dass Frauen, die sich rundum frisch fühlen, den Moment leben und das Leben mehr genießen können. Deshalb liefert <HERSTELLERNAME> das ultimative Frischegefühl. Damit Frauen täglich jeden Moment genießen können. […]“

Es wäre wirklich zum Lachen wenn es nicht zum Weinen wäre.

233 Gedanken zu „Neuigkeiten aus dem frisch duftenden Freudental“

  1. Lena sagt:

    *lach* Find ich so schön, dass es auch anderen Frauen auffällt. Da die Nachfrage das Angebot bestimmt, scheint es einfach zu viele Frauen zu geben, die sich in diese Sparte schieben lassen. Nun, mit Frauen, die von Anfang lernen, dass die Menstruation etwas unangenehmes ist, das man ruhig als ’seinen Mist‘ bezeichnen kann (ungelogen, schon oft gehört und erschrocken), lässt sich das auch einfach machen.

    Was verschwiegen wird, ist das moderne Monationshygiene und eben diese parfümierten Saugpads, das Problem eigentlich erst schaffen. Ist das nicht toll (für die, die es verkaufen)? Das Zeug ist so poly-getränkt, dass es jede wichtige Feuchtigkeit aus der Scheide saugt. Von den Fusseln, die Tampons hinterlassen mal ganz zu schweigen. Kein Wunder, dass da Gerüche entstehen. Aber wer erklärt diese ZUsammenhänge? Lieber soll man sich gegen die Pilzinfektionen mit noch mehr Chemie eincremen.

    Ich hatte so damit zu kämpfen…. und jetzt? Jetzt benutze ich waschbare Binden aus Baumwolle. Ausfluss? Nur noch an fruchtbaren Tagen und der riecht verdammt gut. Gerüche? Nope, nicht mal nach 4 ungewaschenen Tagen Survival“urlaub“camp. Müll? Keinen. Mehr Wäsche? Nein, ich brauch nur 2-3 pro Monat, weil ich es mit freier Menstruation verknüpfe. Kosten? Klar, die Anschaffung. Jetzt würd ich sie einfach selbst nähen.
    Ist das nicht ein bisschen zu viel öko? Nein! Öko ist da nichts dran. Ich find einfach weiblich. Nichts mehr mit ‚unsichtbare Blutung‘ und ‚er sieht nichts und riecht nichts und merkt nichts und kann dich deswegen auch weiter als sexuelles Objekt behandeln‘ gibts nicht mehr.

    Schöner Blobbeitrag!!! Danke!

  2. Lu sagt:

    Habe den Artikel jetzt erst entdeckt, war irgendwann auch total genervt, daß es so schwer war unparfumierte Produkte zu bekommen. Aber es gibt ganz viele tolle Slipeinlagen aus Stoff (bei Etsy z.B. oder auf youtube nach cloth pads suchen). Ich war etwas überrascht, aber aber die sind nicht eklig. (Die Wegwerf-Slipeinlagen/Binden fand ich immer eklig.) (Den youtube Kanal von Lovenaturedogs16 finde ich sehr toll.)

  3. Pingback: Kulmine
  4. tom174 sagt:

    Ich weiss, ich bin viel zu spät.. trotzdem etwas senf dazu.
    Duftende Slipeinlagen braucht imho kein Mensch, deine Idee wie die entstand, hink.
    „Ich stelle mir vor, wie solche Produkte entstehen. In meiner Phantasie sehe ich einen Sitzungsraum mit verglasten Wänden. Um einen großen Tisch sitzen mehrere Produktmanager. Eine Sekretärin serviert Kaffee und wünscht sich an einen anderen Ort, während ein Teil der Männer in Krawatten angestrengt auf ein Flipchart schauen. Vorne steht ein weiterer Mann, der über die weibliche Anatomie und den Zyklus referiert. Niemals nennt er die Dinge beim Namen. In dem Raum wurde noch nie das Wort “Vagina” oder “Blut” ausgesprochen. Er redet von “da unten” und von “Monatsfluss”.

    Einige der Herren schauen sich die Fußballergebnisse vom Wochenende an. Dann – plötzlich – hat einer eine Erleuchtung. “PARFENG!” ruft er aus. “Parfum! Frauen lieben Parfum.” Ein weiterer schreckt hoch. “BLUMEN!” Ein Dritter wie von der Tarantel gestochen “JA! Blumenduft im Schritt!”“

    Wenn du glaubst, dass auf so einer Grundlage eine Millionen Entscheidung getroffen wird, dann ist dir nicht zu helfen.

    Die Always Reihe ist ja so eine, Always ist eine Marke von Procter&Gamble
    http://www.pg.com/en_US/company/global_structure_operations/governance/board_composition.shtml 5 von 11 Boardmembern weiblich, 5 männlich, wofür A.G. steht, keine Ahnung.

  5. anne sagt:

    Ich finde nicht, dass sich alles nach den übersensibelsten Frauen richten muss. Wenn es Ihnen nicht gefällt: kaufen Sie es nicht. Problem gelöst/umgangen.

    Die Welt dreht sich nicht nur um euch, liebe Feministinnen, auch wenn ihr eure Gefühle zum Mittelpunkt dieses Universums erklärt habt. Ihr seid hier dann doch nicht ganz allein.

  6. Petra Sood sagt:

    Vor über dreißig Jahren hat die Bielefelder Frauenärztin Iris Grützmacher schon über die Folgen der modernen Slipeinlagen, Binden und Tampons geschrieben. 1993 nochmal für uns überarbeitet: hhttp://tinyurl.com/p3le3u4
    Wir bieten seit 20 Jahren Alternativen http://www.kulmine.de

  7. Lisa sagt:

    So schön! Ich habe mich schon öfter mals gefragt ob ich wirklich die Einzige bin, die den Sinn von diesen Dingern nicht versteht… Wo ich doch in einer Zeit lebe, in der ich täglich dusche und meine Unterhöschen bei der Gelegenheit auch wechsle…

  8. Blogolade sagt:

    Ich weiß, ich bin spät dran und auch sonst lese ich eher still mit hier. Aber ich wollte mal erwähnen, dass es waschbare Slipeinlagen und Binden gibt. Das tönt auf den ersten Blick eklig, aber Baumwolle (ohne Duftperlchen) ist gesünder als dieses Watte-Plastikgemisch.
    Nur dass ichs mal erwähnt habe. Ich selbst nutze am liebsten nichts dergleichen. Wozu habe ich Unterwäsche?

  9. yggdrasil sagt:

    Vielen Dank für diesen Beitrag!

    So ganz kann ich aber nicht zustimmen, denn es gibt Alternativen, wie sie hier auch schon angesprochen werden. Parföng-frei, unstinkend und dazu auch noch umweltfreundlich, weil wiederverwendbar: Aus Stoffresten oder alten Kleidungsstücken genähte Binden, Mondtassen (bzw. Menstruationscups) oder Levantiner Schwämmchen. Man muss nur ein bisschen Zeit investieren und das evtl. vorhandene (antrainierte???) Ekelgefühl überwinden, sich während „der Tage“ „da unten“ hinzufassen und sich dafür ein-, zwei-, dreimal mehr die Hände zu waschen.

    LG

  10. Ti Na W sagt:

    Ich kann einfach nicht mehr aufhören zu lachen. Danke!

  11. wildewoelfin sagt:

    Die Hersteller sollten sich mal „Feuchtgebiete“ durchlesen/ansehen… nur mal so zum Schocken *fg*

    Danke für den Beitrag, sowas „erfrischendes“ auf diesem Gebiet, hab ich schon lange nicht mehr gelesen – und du hast sowas von recht

  12. Karin sagt:

    Ich hatte immer wieder Probleme mit den herkömmlichen Binden. Ich hab die einfach nicht gut vertragen. Auch die ohne Parfengg. Es gab ja mal eine Zeit wo das tatsächlich eher die Regel als die Ausnahme war. Ich hatte also die Nase gestrichen voll (sic!) von diesem chemisch ‚veredelten‘ Plastikzeugs. Zum Glück habe ich ziemlich schnell eine Alternative gefunden, die auch recht strapazierfähig ist. Alle anderen Bio-Slipeinlagen und -Binden, die ich vorher probiert habe, lösten sich schneller in ihre Bestandteile auf als ich gucken konnte. Jetzt nehme ich Binden und Tampons von natracare. Die sind zu 100% aus Baumwolle und werden nicht mit Chlor gebleicht. Kaufen kann man die bei Alnatura und in diversen Webshops. Seit ein paar Monaten gibt es bei Alnatura noch eine zeite Marke: Naty. Auch ohne Chlor und Parfüm. Die vertrage ich genauso gut wie die von natracare.

    Viele Grüße
    Karin

  13. Mone sagt:

    Vor 5 Jahren schon habe ich einen Text dazu gelesen, der so schön ist, dass ich ihn immer wieder mal durchlese.
    http://insubordinant.wordpress.com/2008/01/09/keep-out-of-my-panties/

  14. ha – so siehts nämlich aus!

  15. Musematschka sagt:

    Wunderbarst!
    So schön, dass es einen ganz eigenen Punkt in meinen LiebLinks bekommen hat ;-)

    Gar nicht so schön find ich allerdings die Kommentare manchen Mannes hier, der scheinbar noch viel weniger Ahnung von der Materie zu haben scheint als mein eigener. Letzterem erschien es allerdings nur zu logisch, dass Parfeng im Intimbereich einfach mal gar überhaupt nie nix zu suchen hat. Korsicher Schafskäse hin oder her :D

    1. mom sagt:

      Also, wenn schon korsischer Schafkäse, dann nicht mit einer synthetischem Parföngnote drüberrum – sondern pur, wie die Natur ihn schuf! :-)

  16. <°((( ~~< sagt:

    Nun ist es ja beispielsweise auch so, dass sich Frauen heute selbst den feinsten Flaum von den Beinen rasieren müssen. Das tun sie eigenhändig. Hygienegründe kann ich keine entdecken. Riecht Beinbehaarung oder würde da was schimmeln? Anscheinend meinen sie, dass das irgendjeMANNd von ihnen erwartet. Oder sind es die Geschlechtsgenossinnen? „Iiiih, is die eklich! Sieh mal, unrasierte Beine!“

    Männer hingegen sollen unter allen Umständen Schuppen vermeiden – koste es was es wolle! Ebenso ist die Palette an Aftershaves unüberschaubar („kann man aber auch im Gesicht anwenden“) und wenn sie sich denn regelmäßig die Haare aus dem Gesicht schaben, muss der Rasierer jedes Jahr noch eine Klinge mehr haben. Damit gehen auch gleich die obersten vier Hautschichten ab.

    Soll heißen: Man kann wählen, welchem Modediktat man sich unterwerfen möchte.

    Dieses teure flüssige Geruchszeug schreibt man übrigens „Parföng“ ;-)

    1. Volatilelife sagt:

      Es ist eigentlich genau umgekehrt – die Haare dienen der Hygiene, da sie den Schweiß (und anderes) von der Haut wegbefördern. Noch dazu sind Haare ein Teil der Klimaanlage des Körpers.

  17. <°((( ~~< sagt:

    Ich habe hier 5 Liter blaue Ersatzflüssigkeit!

    (whoaah! 48 Kommentare in 24h…)

  18. Andrea sagt:

    ******************KOMMENTAROMAT**********************
    Genau!
    *****************/KOMMENTAROMAT**********************

  19. chrisfrei sagt:

    aber es gibt doch die man ball washer von axe. und bevor wir jetzt loslegen mit dem bashing gegen das sexistische marketing von lynx oder axe von P&G, HALLO IRONIE!!!
    Engel die vom Himmel gibts nur im Film, und auch wenn ich das Radio andreh werden keine Nippel steif..
    Also, hier nun die Balls Washer: http://youtu.be/mPwhMoQBg_8

  20. Hans-Jürgen sagt:

    Mich verwundert die Betonung, mit der Sie dieses – trotz eingeschaltetem Ironiemodus beim Lesen – belanglose Thema besprechen. Ich gewann den Eindruck, man lege Ihnen jedesmal vorm Slipeinlagenregal eine schussbereite Waffe an die Schläfe, um Sie zum Kauf zu bewegen … M. E. gibt es sehr viele Produkte vom SUV bis zum giftigen Kinderspielzeug, die angeprangert gehören, auch weil sie Dritten veritable Schäden zufügen. Und mit einer Slipeinlage kann man ja nun wirklich nur ein Selbstbewusstsein beschädigen, dass abwesend ist.

    Wie sagen wir – um mal entgegen »Telespargel« oder »Waschmaschine« einen tatsächlich existenten berlinedemischen Spruch zu gebrauchen – Berliner doch so gern? »Das ignoriere ich doch noch nichteinmal …«

    1. dasnuf sagt:

      Nuja. Klar gibt es IMMER drängendere Probleme in dieser Welt. Ich hab mir eben das mal ausgesucht.
      Und aus der Perspektive eines halbwegs fertigen Menschens (oder besser Frau), ist das auch keine Bedrohung sondern schlimmstenfalls eine Beleidigung.
      Ich habe mir aber die Herstellerseiten angeschaut und die adressieren v.a. junge Mädchen. Das finde ich fatal. Ich stelle mir vor, wie es ist mit dieser Auffassung aufzuwachsen und dann stellt sich die Sache nochmal anders – nämlich gar nicht lustig – dar.
      Das mal am Rande.

      1. Hans-Jürgen sagt:

        Dann machen wir das doch so: Sie widmen Ihr wunderbares Potenzial den drängenderen Problemen dieser Welt und ich ärgere mich z. B. zum Ausgleich dafür mal über diese Axe-Reklame, die mir als Mann suggeriert, dass mich deren Düfte un-wi-der-steh-lich machen …^^

        1. mom sagt:

          Hans-Jürgen, hatten Sie schon mal eine Scheideninfektion?
          Falls JA, würden Sie nicht von einem belanglosen Thema sprechen.
          Natürlich ist, im Vergleich zur Staatsverschuldung Griechenlands, zum Bürgerkrieg in Syrien und zum Wahlergebnis das Thema „Slipeinlagen“ weniger weltbewegend. Aber belanglos ist es trotzdem nicht, wenn ich einmal pro Monat ein Produkt brauche, das fast ausschließlich in gesundheitsschädlicher Ausführung (Plastik & Parfum) zu haben ist.
          Da darf schon mal laut darüber geschrieben werden, kommen Sie darüber hinweg.

          1. Volatilelife sagt:

            Wenn einmal im Monat reicht – bei jungen Mädchen ist die Periode noch lange nicht regelmäßig, mal abgesehen von den Schmierblutungen die gerne mal zwischendurch kommen können.

            Und es bleibt dabei, dass den jungen Damen suggeriert wird sie stinken.

  21. anne sagt:

    die welt ist so schlecht zu euch, oder? SO SCHLECHT. dabei seid ihr doch frauen. da trampelt jemand auf euren gefühlen herum, die ihr doch zum mittelpunkt des universums erklärt habt.

    HAT DAS DENN NIEMAND MITBEKOMMEN?

    furchtbar. schlimm. ihr armen opfer.

  22. Eva Karel sagt:

    küss die hand, ich bin halb abgebrochen vor lachen. sie sprechen mir aus der seele, frau nuf.

  23. Claudia sagt:

    ******************KOMMENTAROMAT**********************
    Made my day
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  24. Sehr gutes Thema, sehr schön geschrieben, ich habe sehr gelacht, obwohl es wohl dem Grunde nach keinen Anlass dafür gibt …

    Es tut gut, immer mal wieder über Alltäglichkeiten bewußt nachzudenken, um dann zu entscheiden, ob ich das wirklich so möchte und brauche, wie es mir die Werbung und mein Umfeld ununterbrochen suggerieren.

    Vielen Dank!

    Liebe Grüße,
    Anja

  25. Sibylle sagt:

    Oh Danke! Nach langer Zeit ohne Zyklus stand ich neulich beim Erwerb der Monatshygiene vorm Regal und schimpfte laut vor mich hin, daß es nichts unparfümiertes zu geben scheint. Plastik und Parfüm sind doch die besten Wegbereiter für Pilz und Infektionen, aber dann kann man ja diese tollen Probiotischen Tampons kaufen (tut das jemand?), aha, darum also, das geht Hand in Hand.
    Ich motze jedenfalls nur laut vor mich hin, gegen Geruch hilft wechseln und waschen, sehr zum Amusement der Tochter.

  26. m sagt:

    Danke für den Artikel.

    Ob mit oder ohne Parfümierung – wozu überhaupt Slipeinlagen? Waschmaschinen sind eine praktische Erfindung.

    Während der Menstruation nutze ich eine Meluna, eine sogenannte Mondtasse (ich bevorzuge die Wortschöpfung meines Freundes, der mir bei Ankunft der Meluna per Post mitteilte: „Dein Blutbecher ist da.“ ;-)).

  27. T.M. sagt:

    Großartigst!!!!
    Schön, dass mir dieser Artikel genau dann in die Häbde fällt, wenn ich (völlig unhygienisch und ekelerregend) Slipeinlagen aus verbrauchter Wäsche nähe ????

  28. Volatilelife sagt:

    Das mit den Düften ist aus meiner Sicht nicht gut. Ich habe das an ganz anderer Stelle als negativ empfunden – wir waren in den USA und das Hotel wollte besonders nett sein und hatte Windeln bereit gelegt – in der richtigen Größe. Also zogen wir diese unserem kleinen Scheisser an – und gingen dann kurze Zeit später ins Restaurant. Nach 3-4 Gängen waren wir wieder fertig, der kleine hatte die ganze Zeit mit uns/den Sitznachbarn/dem Personal/so vor sich hingespielt und war so ganz fidel.

    Ca. 4 Stunden später zurück im Hotelzimmer kontrollierten wir die Windel – und die war randvoll mit Kacka. Es roch nicht, die Windel hatte, das hatten wir so nicht bemerkt, geruchsneutralisierer und einen Geruchsstoff. Normalerweise kontrollieren wir die Windel nicht, weil das so stinkt, dass man nicht reinschauen muss – sondern auf 5 m Entfernung Bescheid weiß.

    Der Po war dann sehr rot und wir benutzten eine Salbe, ebenfalls vom Hotel – aber diesmal nach langem studieren der Inhaltsstoffe, die das ganze entschärfte.

    So ähnlich sehe ich das mit den meisten Körpergerüchen. Riecht man normal, also ohne die Zugabe von speziellen Parfums, dann ist alles gut. Manchmal riecht es aber komisch – was ein Indikator sein kann, dass irgendwas nicht in Ordnung ist – bspw. das man sich mal waschen sollte, dann bekomme ich das nur mit, wenn die Gerüche nicht von Chemie überlagert sind.

    Gerüche geben Informationen weiter – bin ich sauber? Gesund?

    Ich würde hinter dem Geruchsthema nicht unbedingt eine Attacke auf Frauen und ihrer Menstruation vermuten – sondern eine grundsätzliche Abneigung gewisser Bevölkerungsgruppen auf uns Menschen mit ihren komischen Eigenheiten. Dass wir Bluten, Eitern, rumspritzen mit Sperma, Kacken müssen, alt werden, manchmal in Jungen wie alten Jahren den Urin nicht halten können, Haare überall bekommen.

    Und gegen ALL das gibt es Mittel – gegen Inkontinenz, Gerüche aus allen Bereichen (bei Männern wohl eher Fuß- und Schuhdeo), dann für alle Gerüche in allem – Deo, Creme, Duschgel, Shampoo, Zahnpaste, Seife, Slipeinlagen, Taschentücher…

    Wir rasieren uns die Haare weg, damit wir wieder prä-pupertär aussehen. Wir nehmen Gerüche, damit wir riechen wie … nicht wie Menschen, wir haben Cremes und mehr um mit 50 auszusehen wie mit Anfang 20. Saugen uns das Fett ab. Das als Angriff auf die menstruierende Frau zu sehen – kann man machen. Greift aber zu kurz.

    Sollte das bei manchen Männern und Frauen dahinterstecken, tun diese mir leid. Diese Menschen sind krank und müssen sehr unglücklich in ihrer Haut sein.

  29. Vulkanente sagt:

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    Made my day
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  30. Stephanie sagt:

    Interessant, dass Sie schreiben: »Die Frau als solches« als wäre die Frau sächlich, und nicht: »Die Frau als solche« (… müffelt offenbar permanent aus dem Schritt).

    1. dasnuf sagt:

      Das ist ein Stilmittel und soll verstärken wie unangemessen die Grundidee ist.

  31. Wortmischer sagt:

    Mit Verlaub: Viele wissen ja gar, dass Hygieneartikel Frauen das Leben retten können!

  32. Hilft es, zu sagen, dass die meisten Männer so etwas gar nicht wollen und auch nicht fordern, sondern nur eine Handvoll Werbepappnasen, die meinen festzulegen zu müssen, was Männer und Frauen zu wollen haben sollen?

  33. Oliver K. sagt:

    Als Mann braucht man sowas auch nicht. Hodenpeeling, pah.
    Einmal im Monat mit dem Kärcher in den Schlüpper und dann ist da alles blitzsauber :o)

  34. Nihilistin sagt:

    Ich fürchte, die von Dir beschriebene Szene in der Entwicklungsabteilung stimmt genau so. Zu 100%. Vielleicht sollten wir versuchen, all die Sekretärinnen zu überzeugen, „Maßnahmen“ gegen diese bekloppten Typen zu ergreifen. Ich fange gerade an, durch Slipeinlagen verschlossene Luftröhren vor meinem inneren Auge zu sehen…….

  35. Hallo,

    habe mich mal vor einem Jahr a ähnlichem/gleichen Thema ereifert.

    http://www.stadt-land-mama.de/content/brauche-ich-duftbinden

    Lieben Gruß,

    Caro xxx

  36. antagonistin sagt:

    Danke, einfach nur danke. Endlich werde ich verstanden. Es ist noch keine Woche her, da tingelte ich durch diverse Geschäfte um meine bevorzugte Marke (später dann aus Verzweiflung irgendeine Marke) ohne diesen widerlichen Autobäumchen-Geruch zu bekommen. Keine Chance. Es scheint, als hätten sämtliche Hersteller ihr Sortiment über Nacht vollständig (!) auf diese stinkenden Horrorteile umgestellt. Tipps für geruchsfreie Produkte werden sehr gerne entgegengenommen. Hauptsache ich fühle mich nicht mehr wie ein wandelnder Raumduft.

    1. Tina sagt:

      Billig-Marke von Kaufland. C.osmea oder so. Ohne Folie ohne Parfeng. Alle 4 Wochen im Sonderangebot. *like*

      1. antagonistin sagt:

        Danke. Der nächste ist hier zwar Kilometer entfernt, aber einen Test ist es wert. :)

    2. Miriam sagt:

      Bei dm und in Hamburg bei Budni gibt es Slipeinlagen von Jessa. Entweder „normal“ (die blaue Packung) oder „nature“ (die grüne Packung). Beides ohne Folie und Frischeduft.

  37. Pingback: Bemerkenswert
  38. mom sagt:

    Das wäre doch mal was für virales Guerillamarketing – einen genialen Spot über das Hodenpeeling, mit viel Weichzeichner und einer Kamera, die sanft über irgendwelche Körperlandschaften gleitet und dazu die schwärmerische Stimme aus dem Off. Kann das irgend wer machen, der mehr filmerisches Talent hat als ich? Bittebittebitte…

    Ich kenne übrigens einen Herren, der jahrzehntelang als Vertreter in Damenbinden und Tampons durch die Lande gereist ist und dessen beneidenswerte Aufgabe es war, den Supermarktleiterinnen die Freunden der Seitenflügel näherzubringen. Sein zweites Spezialgebiet waren Windeln. Wegen der Produktähnlichkeit.
    Und er hat tatsächlich lange über diese seine Fachgebiete erzählt, ohne jemals das Wort „Blut“ in den Mund zu nehmen. Es blieb bei „Äh-Flüssigkeit“.
    Eine Frau hätte das Zeuch wahrscheinlich authentischer verkaufen können.

  39. Ramona sagt:

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    Genau!
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  40. Nudel sagt:

    Ich finde Sie beeindruckend.

  41. abc sagt:

    Vielen Dank, wie wahr! Ich würde außerdem so gerne in einer Welt leben, in der „die Flüssigkeit“ in den Werbespots ROT ist und nicht blau!

  42. cloudette sagt:

    ******************KOMMENTAROMAT**********************
    Made my evening!1!11!
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  43. nickel sagt:

    Oh man, darüber habe ich auch schon nachgedacht. So manches Mal wird es einem gar schwer gemacht, Binden ganz ohne Duft zu finden. Ich will das nicht! DAS Zeug stinkt wirklich.

    Und es ist ungesund! Das ist so ähnlich wie duftendes Klopapier. Wenn man das täglich benutzt, kann man sich gerade als Frau eine prima Genitalinfektion holen. Super. Großartig. Denn dann stinkt es wirklich.
    Aber dann kann man ja zu parfümierten Slipeinlagen greifen. Oh welch Glück!

    Wie trist mein Leben doch ist, so ganz ohne Müffelschutz.

    Schließlich können nur Frauen, die sich rundum frisch fühlen….jaja, wissen wir.

  44. Allein Deine Überschrift! Großartig!

    Ansonsten bleibt nur Kopfschütteln…

  45. eeek sagt:

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    Genau!
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  46. Ich habe jetzt große Lust, auf irgendeiner Kosmetikpackung den Schriftzug in „Hoden-Peeling“ zu fälschen. Dann das Ding im Bad vor dem Spiegel stehenlassen und abwarten, was Besucher sagen. Vielleicht neben einer teuren Tönung für Golden Balls? Hach. Entdecke die Möglichkeiten!

    1. JST sagt:

      Maximilian – können wir bitte gemeinsam 100 Stück solcher Packungen in die Drogerieketten stellen? Ich hätte so Bock drauf!

  47. Von meiner Tochter weiß ich, dass solche Sachen mit den Slipeinlagen und der Frische eigenständig in der Mädchenwelt marodieren. Selbst wenn man versucht, das Mädchen ganz entspannt mit den körperlichen Gegebenheiten bekannt zu machen, kommen andere Mädchen, die mit viel Iiih und Gittttt am liebsten den Bereich zwischen Nabel und Knie zur verbotenen Blümchenzone zu deklarieren würden.
    Woran liegt es? Ist es allein die Werbung, gemacht von Kerlen, die beim Anblick einer genutzten Binde am zweiten Menstruationstag in Ohnmacht fallen, weil es gar nicht blau ist, das Blut? Oder spielen da auch Mütter mit, die ihren Mädchen mit acht Jahren schon die erste Schachtel Trullalla ultra mit Geruchsstop und Duftkontrolle in die Puppenstube stellen, weil sie stets saubere Unterwäsche bei ihren Töchtern sehen möchten?
    Ist es das ultimative Reinlichkeitsbedürfnis?
    Aufkeimende Wünsche nach Slipeinlagen werden von mir mit einem Schulterzucken und dem Aspekt des Geld-lieber-in-einen-fetten-Eisbecher-mit-Sahne-investierens abgetan. Klappt erfreulich gut.

  48. Katharina sagt:

    Ich erinnere mich, wie ich Anfang der 1990er Jahre chronische Pilzinfektionen „da unten“ hatte, kaum war eine weg kam schon die nächste. Bis mir die Frauenärztin den Befehl gab, „da unten“ nur noch mit Wasser zu waschen und viel frische Luft „da unten“ ranzulassen.
    Die ersten paar Tage befürchtete ich, dass die gesamte Gymnasialklasse mitbekam, wie ich „da unten“ roch. Die Zeit verging und ich roch nicht mehr als vorher, sondern im Gegenteil eher weniger, weil sich meine Haut „da unten“ nicht mehr mit allerlei Säften gegen die ständigen Chemieangriffe verteidigen musste. Und aufgrund der nicht mehr vorhandenen Slipeinlagen konnte natürlich vorkommende Körperfeuchte auch ohne weiteres entweichen, ohne dass mein wertes „da unten“ den ganzen Tag sozusagen im eigenen Saft vor sich hin köchelte.
    Einzig bei Wüstenreisen finde ich Slipeinlagen praktisch, wo man weiss, dass man für 2 Wochen keine Dusche oder Waschmaschine sehen wird und „da unten“ tatsächlich wie ein korsischer Schaftskäse zu riechen beginnt. Die Details erspar‘ ich Euch….

  49. Sister_Ray sagt:

    This!

    Es regt mich jedes Mal auf, wenn ich ewig brauche um Slipeinlagen etc. zu finden, die nicht parfümiert sind. Ich will keine freshness pearls oder so einen Quatsch, ich will bloß meine Unterhose trocken und schmierfrei halten.

    1. kaa sagt:

      Dm hat bio-slipeinlagen, kein plaste, biobaumwolle, kein Geruch und nicht viel teurer als der „Durchschnitt“.
      Ich meine-ohne Gewähr, dass Rossmann auch solche hat-jeweils unter der Eigenmarke(Sind aber die gleichen, werden von derselben Firma produziert-nur der Folienaufdruck is unterschiedlich)
      Bei dm sind die von Jessa.

  50. Da Na sagt:

    ******************KOMMENTAROMAT**********************
    Genau!
    *****************/KOMMENTAROMAT**********************

  51. Uwe sagt:

    Auf den Schreck erst mal onanieren gehen.

  52. Kann ich alles unterstreichen würd gern auch noch hinzufügen, dass diese Duftdinger (und die meisten Slipeinladen/Binden) obendrauf noch ungesund sind.
    Was krank ist stinkt (kann jedenfalls nicht sagen, dass Plastikbindenverursachte Infektionen neutral riechen)- doch statt zu gucken, dass es vielleicht mal ein Krankheitsrisiko für Frauen weniger gibt, klatscht Industrie halt Parfum drauf.

    Ich hoffe hoffe hoffe wirklich, dass viele Menschen im Umfeld junger Mädchen und Frauen deutlich machen wie unnötig sowas ist und auch: wie schädigend ein staubtrockener Intimbereich bei weiblichen Menschen ist usw usw usw

    Viele Grüße

  53. Ohwei. Ich fühl mich grad so unfrisch.

    Und ganz, ganz aufrichtig und völlig peinlich politisch inkorrekt: ich finde, dass Frauen „da unten“ gut riechen. Täglich.

    Es ist wirklich schade und bezeichnend für die Gesellschaft, dass alles nach Blümchen und Frische riechen muss. Männer aber nicht. Die sollen nach Kraft und Protz riechen.

    Viele Grüsse, Christine – ganz bei dir.

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