re:publica, Tag 1.0

Als bekennende Sozialphobikerin durfte ich mich den ganzen Tag an diplixens Jackettzipfel hängen (außer in den vier Pipipausen, die er netterweise kurz gehalten hat). Ich habe deswegen seiner bereits niedergeschriebenen Zusammenfassung des Tages kaum etwas hinzuzufügen.

Außer vielleicht, dass ich es schade fand, aus Platzgründen nicht mal in die Nähe des Türrahmens des Panels „Shitstorm? You can do it!“ gekommen zu sein und dass ich als Diplom-Psychologin die inszenierte Persönlichkeit von Sascha Lobo natürlich nach diesem großartigen Vortrag über die Trollforschung wieder ein bißchen mehr verehre.

(Ach und übrigens, wenn ich das im Vortrag über Medienkompetenz richtig verstanden habe, bekommt man sein Netzpferdchen erst auf die Unterhose getackert, wenn man beliebige Passagen aus Muschileaks zitieren kann ohne dabei frauenfeindliche Witze im Hinterkopf zu haben.

Im selben Vortag gab es übrigens eine Folie zu sehen, die zeigte, wie ein Kind mit einer Axt spielte (2. Reihe, 3. Bild von rechts). Dies sollte ein Symbol der Gegenseite dafür sein, dass man das Internet für Kinder lieber filtere oder am besten gar nicht erst zugänglich mache – schließlich lasse man die armen Kleinen auch nicht mit Äxten hantieren. Mich hat diese Folie nachhaltig verwundert – denn ich bin große Verfechterin davon dass man Kinder durchaus mit Äxten spielen lässt. Das meine ich ausnahmsweise sogar ernst. In unserem Haushalt sind keine Kindersicherungen und ähnlicher Unsinn zu finden. Das spart Unmengen an Geld und ermöglicht den Kindern einen kompetenten Umgang mit Messer, Schere, Licht. Es ist also keine Frage ob sondern wie man die Kinder (altersgemäß) heranführt.

Ein weiterer Grund warum ich mich auf das Erscheinen des Buchs „50 Dangerous Things (You Should Let Your Children Do)“ freue.