Trotzyoga

Eltern zwei- bis dreijähriger Kinder wird Trotzyoga ein Begriff sein. Für alle Eltern mit jüngeren Kindern beschreibe ich als Vorbereitung die vier gängigsten Positionen. Achten Sie beim Üben bitte auf eine saubere Ausführung und dass das Kind dabei schallintensiv ausatmet. Nur so erreichen Sie im Blütealter des Trotzes die maximale Ausprägung.

Position 1: Die Brücke des Aufstands

  yoga 3

  • Starte auf dem Bauch liegend
  • Stemme die Füße fest in den Boden
  • Mache einen runden Rücken und drücke ihn nach oben. Stelle Dir vor, Du möchtest die Zimmerdecke berühren
  • Einatmen und die Handflächen schulterbreit auf den Boden stellen
  • Fixiere die Daumen und schreie intensiv

Position 2: Der enttäuschte Profifußballer

yoga 2

  • Diese Position startet im stabilen Stand
  • Mit Schwung auf die Knie rutschen, dabei den Körper nach hinten werfen
  • Den Oberkörper soweit wie möglich nach hinten drücken. Die Kraft muss im Bauch gehalten werden
  • Versuche die Balance zu halten und strecke die Arme soweit es geht
  • Wedele mit den Armen in der Luft

Position 3: Der schwebende Bogen

yoga 4

  • Diese Position startet festgekrallt an einem Gegenstand
  • Ein Elternteil versucht das Kind langsam vom Gegenstand zu trennen und hebt es dabei leicht an
  • Strecke jetzt dein Brustbein nach vorne
  • Das Steißbein zieht in Richtung deiner Fersen. Atme dabei in den Raum zwischen deinen Schulterblättern
  • Wirf den Kopf in den Nacken

Position 4: Die Kerze des Aufstands

yoga 1

  • Stehe aufrecht
  • Atme kontinuierlich ein, während du die Arme gestreckt Richtung Boden führst
  • Die Finger sind dabei gespreizt
  • Die Knie sollten etwa hüftbreit geöffnet sein
  • Spanne die Bauchmuskulatur an und halte deinen Körper gerade
  • Versuche zwanzig Atemzüge so zu verweilen

 


Ergänzungen der Leserinnen aus den Kommentaren

Position 5: Des Fingers feuchte Verzweiflung von Julie Paradise

yoga5

…ist eher eine fortgeschrittene Variante, da hier allein mit der Kraft von Speichel und Atemtechnik gearbeitet wird, ausladende körperliche Aktivität tritt zurück zugunsten gekonntester emotional wirkender Manipulation:

  • Achte auf eine leicht gekrümmte Körperhaltung. Dein ganzes Wesen muss zutiefst empfundenen Schmerz ausdrücken, Einsamkeit und Enttäuschung.
  • Führe beide Hände an den Mund, tief atmen, schluchzen, jaulen. Jeweils 10-30 Wiederholungen.
  • Stecke beide Hände so weit wie möglich in den Mund. Zur Verstärkung der Wirkung ist auf guten Speichelfluss zu achten, möglichst so stark, dass sich Fäden und Rinnsale bilden, die herabtropfen können.
  • Achte auf den Ausdruck der Körperhaltung!!! Lautstärke ist hierbei wirklich nebensächlich, zwar solltest Du deutlich hörbar sein, wichtiger aber sind Jammerintensität (Heulton!) und Speichelfluss.
  • Besonders wirksam in der Öffentlichkeit, begleitet von wehklagenden Ausrufen wie “Aaaaauuaaaa!” / “Hunger” (etwa vor dem Süßigkeitenregal an der Kasse) oder “Ich bin lieb!”

Position 6: Der butterweiche Mehlsack von Andrea

yoga6

  • lass bei Berührung (Hochnehmen, Richtungskorrektur, an der Hand nehmen) sofort und blitzschnell alle Muskeln erschlaffen
  • mach dich dabei so schwer wie möglich
  • halte die Entspannung mindestens 10 Atemzüge
  • verwandle deinen Körper beim Hochnehmen in etwas, das sich kaum Greifen lässt

Position 7: Der amselhafte Bauchwurf von Katharina

yoga7

Ausgangsposition ist Position 4: Die Kerze des Aufstands, am besten auf hartem Untergrund.

  • Mit einem kraftvollen Schwung aus den Fussgelenken heraus werfe man sich mit durchgestrecktem Kreuz
  • jedoch ohne Zuhilfenahme der Hände bei der Landung in kraftvollem Bogen auf den Bauch, so dass man noch einen Meter weiterrutscht
  • Danach kräftig und mit viel Timbre ausatmen
  • Das Ausatmen 30x wiederholen (geübte Trotzer bitte ohne zwischenzeitlichem Einatmen). Crescendo!

(Eine Variante dieser Figur beinhaltet das Hochnehmen der Hände, wobei bei jedem tonhaften Ausatmen mit den Handflächen auf den Untergrund geklatscht wird.)

Position 8: Der Seestern zeitgleich von Frische Brise und Frau Mutti

yoga8

  • Strecke Arme und Beine stocksteif von Dir
  • Halte den Atem für eine halbe Minute an
  • Beginne dann laut zu brüllen und wedle mit allen Gliedmaßen wild in der Gegend herum

Position 9: Die meditierende Flunder von Journelle (bei uns bekannt als „Supermann“)

yoga9

  • Die Position startet im Stehen
  • Über den Kniefall (vgl. Position 2) gelangt man in die Liegeposition auf dem Bauch
  • Hände sind weit nach vorn gestreckt
  • Die Beine liegen gerade
  • Es ist möglich, sehr lange und lediglich wimmernd in dieser Position zu verharren und sich so zu positionieren, dass Passaten über den Yogaisten steigen müssen
  • Eine Variante ist das Schlagen mit den Beinen und/oder das Trommeln mit den Händen, dann handelt es sich um den “Stachelrochen”.

78 Gedanken zu „Trotzyoga“

  1. MamaS sagt:

    Lol, wirklich selten so gelacht. Mausi ist ja erst 6 Monate, aber jetzt weiß ich schon, worauf ich mich einstellen kann! Danke!!

  2. Iris sagt:

    Endlich(!) kann ich auch noch etwas zu diesen *Übungen* beitragen:

    Unser Favorit: der kontrollierende Jammer-Rollmops
    Sobald das kindliche Gehirn erkennt, dass irgendetwas nicht nach seinen Wünschen abläuft, wird ein vorbereitendes „NEIIIIN“ ausgestoßen.
    Nachdem die Lungen damit komplett entleert und entspannt wurden folgt der theatralische Bodenwurf.
    Erfolgreich auf dem Boden angekommen folgt die kontrollierte, rollende Fortbewegung und unter Ausnutzung allen verfügbaren Fußboden-Raumes.

    Hinweis für Anfänger:
    Beim Rollen unter Tischen ist es extrem wichtig, diese vorerst komplett zu ignorieren. Der Tisch kann erst am Ende der Übung relevant werden, wenn das Kind versucht aufzustehen und der Einschlag am Tisch die Wiederholung der Übung einleitet.

  3. Mamamulle sagt:

    Ja, das kann die Mia (14 Monate) auch schon gut!
    Danke made my day!

    LG vom Mamamulle-Blog :)

  4. Syringa sagt:

    Eine Übung habt ihr noch vergessen:

    Erst brüllen und dann die Luft anhalten, bis man blau wird und umkippt. Konnte meiner in Perfektion.

  5. Charlotte sagt:

    ich hab lange nicht einen sooo witzigen Blog gelesen, habe am frühen Morgen schon Tränen gelacht – vielen Dank dafür! Die Zeichnungen sind einfach nur witzig und jeder, der Kinder hat, findet sich in irgendeiner Situation wieder. „die meditierende Flunder“ – wie kann man nur so geistreich sein! Soo witzig. Dieser Blog sollte noch viel mehr Bekanntschaft bekommen. Tolle Themen und wirklich liebevolle Darstellung von Geschichten, in denen sich jeder wiederfindet. Vielen Dank für diese Erheiterung!!!

  6. yvonne sagt:

    ******************KOMMENTAROMAT**********************
    Made my day
    *****************/KOMMENTAROMAT**********************

  7. mom sagt:

    Hm…bis vor kurzem habe ich ja noch mal daran gedacht, ein weiteres Kind in dieses Jammertal zu setzen, aber angesichts des Trotzyogas….
    naja, erst mal Prustspuren vom Bildschirm entfernen und dann noch mal überdenken….

    MADE.
    MY.
    DAY.

    Vielen Dank!

  8. Rumpelhanni sagt:

    ******************KOMMENTAROMAT**********************
    Made my day
    *****************/KOMMENTAROMAT**********************

  9. Patty sagt:

    Sehr schön! Vielleicht hilfts auch manch Erwachsenem? Sieht bestimmt lustig aus …

  10. doppelkeks sagt:

    Haha, unser Großer (3,5) kann das auch alles.
    Unser Kleiner (1) entwickelt dagegen gerade seine eigene Version: Das glitschige Klappmesser

    Ausgangslage: Sitzend auf dem Boden, Beine locker etwas auseinander nach vorn gestreckt.

    Wie geht es?
    Dann langsam, oder auch schnell – je nach Gemütslage, nach vorn fallen lassen, bis der Oberkörper den Boden berührt. Dabei kräftig und laut ausatmen („wäääääähhhhh“ bietet sich an) und diese Position halten.

    Zwischendurch wieder leicht nach oben kommen und gucken, was Mama macht (meistens lachen), nur um dann wieder kräftig nach vorn zu sinken und dem ganzen Weltschmerz Ausdruck zu verleihen.

    Gerne kann dabei der Fußboden mit Tränen und/oder Speichel benetzt werden. Steigert die Effektivität enorm und sorgt für lustige Szenen, wenn Mama oder der große Bruder anschließend auf der Schleimspur ausrutschen.

  11. HeigTech sagt:

    Soll Gott mal das Erwachsenen Yoga veröffentlichen? Kinder sind Ehrlich mit ihren Gefühlen und die Eltern die ihre Kinder nicht verstehen haben meistens etwas zu verbergen, wer sich über seine Kinder erhebt, erhebt sich über Gott, Schande über die, die ihre Kinder nicht verstehen… Amen!

    1. dasnuf sagt:

      Wie es denn die URL von Gotts Blog?

  12. Katarina sagt:

    Schade… ich kenn die von Anne, aber hier sind sie mir vor langer Zeit zum ersten Mal begegnet und hier hab ich sie auch immer am liebsten gehabt ;)

    1. dasnuf sagt:

      Nächsten Monat wieder :)

      1. Katarina sagt:

        Fein :) Freu ich mich drauf :)

  13. Katarina sagt:

    Ich vermisse schmerzlichst die Twitterlieblinge für den Mail *winsel*

  14. kitty. sagt:

    nachdem mich gestern ein 4-jähriger in der bahn einfach so von seinem sitzplatz aus gegens knie getreten und der entsetzte vater ihn zur rede gestellt hatte, konnte ich eine kostprobe des trotzyogas begutachten. ich ging erstmal in position 4, der junge sofort in die robbe (eine seitliche variante der 7), weil er sich partout nicht entschuldigen wollte wie angeordnet. wie praktisch, dass man diese übungen auf so wenig platz und an jedwedem ort ausführen kann! ich frage mich wirklich, ob eine choreografie aus allen übungen in verschiedener abfolge wohl die raumenergie verändern kann? die armen unwissenden, die nach dem jungen auf den plätzen saßen…

  15. TheCounterpart sagt:

    Ich sehe hier eindeutig eine Marktlücke. Irgendwann wird es das Kinderyoga in ausgearbeiteter Form geben und Trotzyoga mit beinhalten. So sind die Kinder auch gleich noch geübter. Vielleicht wird es das ganze dann auch für Seniorengruppen geben um wieder das Gefühl der Jugend erleben zu können. (Habe gelernt, dass man mit Senioren ja gerne so umgeht wie mit Kindern)

  16. kerstin sagt:

    wunderbarst. habe einige postionen mit meinen großen kindern durchgeführt und kann sagen, trotzyoga ist wie fahrradfahren. einmal gekonnt, nie mehr verlernt.

  17. Kleiner Tip zum Mehlsack am Abend:
    Verwandle ihn mit einem Griff in den Hosenbund in die Brücke des Aufstands
    achte dabei mit der freien linken Hand auf das nach vorne fallende Kind
    anschliessend lässt sich das Kind am Hosenbund oder über der Schulter ins Bett tragen und hinstellen
    statt des Hosenbundes, der bei Schlafanzügen ja meist weniger stabil ist oder Einteilern kann alternativ natürlich auch das Umfassen der Hüfte dienen

  18. Katja sagt:

    Unser Kind macht die Brücke immer Rückwärts und lässt sich dabei dann wie ein „Mehlsack“ auf den Boden fallen…macht sich gaaaaaanz toll bei Steinfußboden und Co…ich kann bald eine Stempelkarte oder Stammkarte in der Kinderklinik beantragen.

  19. catzenkind sagt:

    Hier sehr beliebt der schwebenden bogen. ich hab sehr gelacht. danke dafür!

  20. Eva-Maria sagt:

    Schön zu sehen, dass das eigene Kind völlig normal und genau wie alle anderen ist. In ein paar Jahren werden wir darüber lachen. Seit ich selber zwei Kinder habe, habe ich auch eine ganz andere Sichtweise. Früher dachte ich immer „Was sind das für Eltern, die ihre Kinder so schreien lassen“… Der Mehlsack ist bei uns eine sehr beliebte Übung, wir nennen sie auch „Flüssigmachen“. Empfehlenswert für Kinder ab 2 ist auch, die Übungen einmal selber zu machen, am besten, wenn das Kindchen gerade zu einer Übung ansetzt. Kommt gut, manchmal kann man damit auch den Wutausbruch verhindern ;-)
    Interessant, dass wir es aus unserer Sicht Trotz nennen. Aus der kindlichen Sicht ist es ja nur der Versuch, mit den wenigen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln die eigenen Interessen durchzusetzen.

  21. evakarel sagt:

    habe gerade Tränen gelacht, Frau Nuf!! Danke.

  22. Chrissi sagt:

    Als Mama eines Fast-Zweijährigen lerne ich auf dem Trotzyoga-Gebiet jetzt täglich dazu. So schön bebildert und betextet lässt das Ganze doch direkt besser aushalten. Bei uns steht der butterweiche Mehlsack gerade ganz hoch im Kurs. Das kommt besonders gut bei der schwangeren Mama ;-)
    Liebe Grüsse
    Chrissi

  23. Katalin sagt:

    „Trockenes Holzbrett“ zweite Variante: (Nach der Bitte ins Bett zu gehen) Kind liegt auf dem Rücken auf dem Sofa, Bett, oder Sessel, plötzlich ohne Vorwarnung macht sich steiff, und wie ein Brett fliegt rhythmisch auf und ab, möglichst herzerweichend schreien, und möglichst mitten in der Nacht, oder wenn Besuch kommt, z.B. Onkel, Tante oder der Steuerberater.
    Es wirkt immer!

  24. Und hier noch eine Übung von einer geübten, erfahrenen Mami, drei eigene Kinder, ein Pflegekind und etliche Tageskinder: “ Das trockene Holzbrett“ es gibt zwei Variante
    Kind auf Mamas Arm, schmeisst sich überraschend nach hinten versteift, Arme und Beine neben dem Körper, und es wird nur eingeatmet, möglichst eine Minute. (Ausatmen kommt mit grosser Wucht später) Ziel ist dass Mami noch schnell die Füsse greifen kann, dann kann Mami das Kind auf einer Handfläche davontragen. Bitte aufpassen, denn aus dem Holzbrett wird bals ein Waschlappen so ähnlich wie das Mehlsack. Ein super Gefühl

  25. Kathrin sagt:

    Bei uns auch gern genommen:
    der Verzweifelte Specht.
    Gehe auf Hände und Knie herunter, mache den Rücken ganz rund und schlage mit der Stirn mehrfach auf den Boden. Atme im Rhythmus der Schläge laut jammernd aus. („Oh-oh-oh-oh“ oder „uah-uah-uah“ gehen dafür sehr gut, auch „Nei-ei-ei-ein“ eignet sich hervorragend)
    Lasse dich danach trösten, weil dir der Kopf weh tut.

    Variante 1: Stütze die Hände gegen eine Wand oder Tür und schlage mit dem Kopf zwischen die Hände.

    Die restlichen Positionen kenne ich aber auch ;)

    1. Lisa-Maus sagt:

      Ist zwar schon etwas älter, aber immer noch aktuell:

      Den verzweifelten Specht kennen wir auch: mitten in der Nacht, ganz am Anfang der Autonomiephase, der aller erste Wutanfall, Kind wollte mitten in der Nacht aufstehen und was essen und wir- verschlafen wie wir waren- haben diesen Wunsch leider nicht direkt verstanden.

      Dass Unser Kind gerade Schreiyoga ausprobieren wollte, haben auch unsere Nachbarn nicht verstanden. Sie haben das Jugendamt benachrichtigt. Diese Dame erkannte zum Glück die Situation und konnte uns beruhigen indem sie uns versicherte, dass das Kind noch weitere „nachbarnbelästigende“ Positionen üben wird.

  26. Tine sagt:

    Der Flummi

    – Beginne im Stehen
    – Atme tief ein
    – Balle die Fäuste und winkle die Arme an, die Fäuste kommen vor der Brust zur ruhe
    – Springe in kurzen Abständen auf und ab
    und atme dabei tief brüllend aus.

    Mantra 1: „Nein, Nein, Nein“
    Mantra 2: „Doch, Doch, Doch!“
    Mantra 3: „Ich will aber, Ich will aber, Ich will aber“

    Gut geeignet als morgendliche Übung vor dem Kindergarten in Kombination mit dem „amselhaften Bauchwurf“ und „der Flunder“

  27. karin sagt:

    Ich hätte da noch Speed-Yoga anzubieten:

    Das Kindchen steht mit beiden Beinen fest auf dem Boden, ballt die Händchen zu Fäusten, stampft in kräftiger Manier mit einem Bein auf den Boden auf, immer heftiger, immer schneller, so als wolle es einen großen Nagel in den Fussboden rammen. Paralell dazu hat es den Mund weit geöffnet und atmet mit sehr lautem Geräusch aus. Variationen des lauten ausatmens können so Worte wie ‚ICH WILL ABER!‘ sein.

  28. Dennis sagt:

    Die Sichel

    Beginne im stehen und lasse dich lustlos resignierend zu Boden sinken.

    Spanne deine Rücken an und versuche die Beine zu heben. Fang an zu jammern.

    Wenn du genug rotz und schnotter gesammelt hast, dann hebe den Kopf und arme um die perfekte Sichel zu sein.

    Die Übung ist erst fertig, wenn du zur Seite gekippt bist. Dann wirst du vom Boden aufgehoben (möglichst schwer machen, mit „mehlsack“ kombinieren)

  29. Little B. sagt:

    Fällt eher unter die Atemübungen: Der brüllende Löwe/Drache/Dino

    * Stehe gerade, Beine gerne hüftbreit auseinander
    * Hebe die Hände, dass sie neben die Ohren sind
    * Kralle die Finger
    * Stoße einen markerschütternden Schrei, bevorzugt NEIIIIIIIIIIN aus

  30. Rana sagt:

    Eigentlich möchte ich auch noch manchmal den Seestern geben – aber meine Umwelt lässt mich nicht…. LG von Rana

  31. Journelle sagt:

    Falls nicht schon geschehen, möchte ich noch auf die „Meditierende Flunder“ aufmerksam machen:
    Die Position startet im Stehen
    Über den Kniefall (vgl. Profifussballer) gelangt man in die Liegeposition auf dem Bauch.
    Hände sind weit nach vorn gestreckt.
    Die Beine liegen gerade.
    Es ist möglich, sehr lange und lediglich wimmernd in dieser Position zu verharren und sich so zu positionieren, dass Passaten über den Yogaisten steigen müssen.
    Eine Variante ist das Schlagen mit den Beinen und/oder das Trommeln mit den Händen, dann handelt es sich um den „Stachelrochen“.

  32. Denise sagt:

    kürzlich in der u-bahn auf dem weg vom kindergarten nachhause in einem anfall von plötzlich aufkommendem trotzyoga in seiner höchsten reinheit und professionalität… position 1-7 unterlegt von kräftigem geschrei, gesabber, gefuchtel und gebrüll – begleitet von einem konstant tiefen einatmen und einem laaaangen darauffolgenden oooooooooooohhhhhhmmmm meinerseits. eine 50 minuten session vom feinsten. meine tochter ist allerdings noch nicht mal ganz zwei. wir fahren jetzt auch wieder öfters mit dem auto… wahrscheinlich so lange, bis sie erwachsen ist!

  33. Nina sagt:

    Ich hätte da noch den „Schraubenzieher“ auf Lager. Ist allerdings eine Partnerübung. Geht so:

    suche dir einen einen Partner, möglichst einen Erwachsenen, der dich hochhebt
    in der Ausgangsposition „auf dem Arm“ warte auf den richtigen Moment (z.B. beim Überqueren der Kreuzung)
    strecke zuerst ruckartig das Hinterteil aus, drücke dich dabei kraftvoll von der Brust deines Partners ab (hier kommt es auf den Überraschungsmoment an)
    wenn der Partner mit einem Arm den Griff lockert, um dich zu halten, zieh den Hintern schnell ein und winde dich mit dem ganzen Körper um ca. 180 Grad (oder weiter) wobei die Füße sich weiter vom Oberkörper abstoßen, die kann mehrfach wiederholt werden
    Ziel ist eine Position kopfüber die durch ein Griff des Partners an den Füßen stabilisiert wird
    sobald die Position erreicht ist können die Muskeln entspannt werden
    Für Fortgeschrittene: wer die nötige Körperbeherrschung hat, kann während der Übung noch schlagen und treten

    1. dasnuf sagt:

      Das ist so ne Mischung aus Position 3: Der schwebende Bogen und Position 6: Der butterweiche Mehlsack und nur für geübte Eltern.

  34. Claudia sagt:

    Dann gibt es da noch den „Festmacher“, am effektivsten, wenn auf dem Arm von Mutter oder Vater befindlich. Wenn eine Trotzattacke sich Bahn bricht, versteife dich unverzüglich (mach fest) und spanne alle Muskeln längstmöglich an. Verdeutliche deine Position des Widerstandes durch lautes Gebrüll oder, falls die Füße Bodenkontakt haben, durch auf- und abhüpfen.

    Mein Vierjähriger beherrscht das perfekt. Da hilft dann nur ausbocken lassen und ein innerliches „Ommmm“

  35. Sue sagt:

    Wunderbar. Ich hab so gelacht! Unsere Miniwolke beherrscht auch instinktiv diese Übungen perfekt.

    Eine weitere konnte ich beobachten:

    Der Kreisel der Verzweiflung

    * Schmeisse dich flach auf den Boden (mit Vorliebe schmutzige Supermarktböden)
    * Atme laut und möglichst geräuschvoll aus
    * Hebe deinen Hintern in die Luft, lauf mit den Beinen, Lass dabei den Kopf auf dem Boden liegen, so das du einen vollständigen Kreis in schreiender Manier beschreiben kannst. Das kann auch in Etappen erfolgen (Hintern hoch, „laufen“, Hintern runter, Hintern hoch „laufen“ …)

    :)

    1. dasnuf sagt:

      Ich glaube, das ist eine Variation von Position 1: Die Brücke des Aufstands

      1. Sue sagt:

        mhm… mit Rotierender Bewegung… :)

        Hab mir überlegt ob ich das mal filme… :) >> Aber da leidet ja die Glaubwürdigkeit. :)

  36. Großartig!

    Meine Söhne (3+5) beherrschen auch alle Formen des Trotzyoga, die kleine Schwester (1) lernt fleißig ;-)

  37. Han Kamuffel sagt:

    Noch lache ich herzlich, meine Tochter ist 6, aber im September taucht Tochter Nr.2 auf und so langsam schleicht sich da was ein…dieses mulmige Gefühl, dass da was ist, zwischen dem 1. und dem 4. Geburtstag…

  38. Barbara sagt:

    Herrlich -einfach nur herrlich… unser Trotzkopf kann sie alle perfekt ausführen, bevvorzugt das theatralische auf den Boden werfen mit trommeln….

  39. Corinn sagt:

    Wunderschön und vielen Dank für die Zusammenfassung. Besonders gelungen ist der butterweiche Mehlsack und bei „Dem schwebenden Bogen“ darf bei „Wirft den Kopf in den Nacken“ nicht vergessen das dies ruckartig und blitzschnell passiert, um dabei empfindliche Teile des Erziehungsberechtigten wie Kinn, Nase oder Schläfe zu treffen.

  40. Themama sagt:

    Oh oh, was da wohl noch alles auf mich zukommt… aber so bin ich bestens vorbereitet ;-)

  41. Der „Seestern“ ist ein Klassiker.

    „Strecke Arme und Beine stocksteif von Dir. Halte den Atem für eine halbe Minute an.
    Beginne dann laut zu brüllen und wedle mit allen Gliedmaßen wild in der Gegend herum.“

  42. Katharina sagt:

    Oh, und der klassische Bauchplättler fehlt bei der Aufzählung:

    #7 der amselhafte Bauchwurf
    Ausgangsposition ist Figur #4, „Die Kerze des Aufstands“, am besten auf hartem Untergrund.
    Mit einem kraftvollen Schwung aus den Fussgelenken heraus werfe man sich mit durchgestrecktem Kreuz, jedoch ohne Zuhilfenahme der Hände bei der Landung in kraftvollem Bogen auf den Bauch, so dass man noch einen Meter weiterrutscht. Danach kräftig und mit viel Timbre ausatmen. Das Ausatmen 30x wiederholen (geübte Trotzer bitte ohne zwischenzeitlichem Einatmen). Crescendo!

    Eine Variante dieser Figur beinhaltet das Hochnehmen der Hände, wobei bei jedem tonhaften Ausatmen mit den Handflächen auf den Untergrund geklatscht wird.

    1. agatha sagt:

      Ohja, Bodenwerfer heißt der hier und ist soo klassisch-grundlegend, dass man die Trotzintensität mit ihm bemißt, Einheit: Bodenwerfer/Tag, wahlweise auch pro Stunde.

      (Ich beneide die Kinder auch nicht)

  43. Andrea sagt:

    #6 Der butterweiche Mehlsack
    – lass bei Berührung (Hochnehmen, Richtungskorrektur, an der Hand nehmen) sofort und blitzschnell alle Muskeln erschlaffen
    – mach dich dabei so schwer wie möglich
    – halte die Entspannung mindestens 10 Atemzüge
    – verwandle deinen Körper beim Hochnehmen in etwas, das sich kaum Greifen lässt.

    Vielen Dank für # 1 bis 4!

    1. dasnuf sagt:

      Krchch, den kennen wir auch. Ich werde bei Gelegenheit versuchen das zu malen.

    2. Katharina sagt:

      Oh ja! Der butterweise Mehlsack ist ein Klassiker!
      Die anderen auch.
      Herzliche Grüsse und danke für den Lacher von der Mama eines Dreieinhalbjährigen, sehr geübten Kampftrotzers.

  44. pittilicious sagt:

    Unser Schnuff ist jetzt eindreiviertel Jahre. Mein Mann verzweifelt jetzt schon manchmal am Trotz, und der ist doch noch so „untrotzig“. Muss ihm das Trotzyoga wohl mal als Bettlektüre ausdrucken. :)

    Danke!

  45. #5 Fingers feuchte Verzweiflung

    … ist eher eine fortgeschrittene Variante, da hier allein mit der Kraft von Speichel und Atemtechnik gearbeitet wird, ausladende körperliche Aktivität tritt zurück zugunsten gekonntester emotional wirkender Manipulation:

    * Achte auf eine leicht gekrümmte Körperhaltung. Dein ganzes Wesen muss zutiefst empfundenen Schmerz ausdrücken, Einsamkeit und Enttäuschung.
    * Führe beide Hände an den Mund, tief atmen, schluchzen, jaulen. Jeweils 10-30 Wiederholungen.
    * Stecke beide Hände so weit wie möglich in den Mund. Zur Verstärkung der Wirkung ist auf guten Speichelfluss zu achten, möglichst so stark, dass sich Fäden und Rinnsale bilden, die herabtropfen können.
    * Achte auf den Ausdruck der Körperhaltung!!! Lautstärke ist hierbei wirklich nebensächlich, zwar solltest Du deutlich hörbar sein, wichtiger aber sind Jammerintensität (Heulton!) und Speichelfluss.
    * Besonders wirksam in der Öffentlichkeit, begleitet von wehklagenden Ausrufen wie „Aaaaauuaaaa!“ / „Hunger“ (etwa vor dem Süßigkeitenregal an der Kasse) oder „Ich bin lieb!“

    PS: Wir lieben unsere Kinder. Meistens.

    1. dasnuf sagt:

      Diese Pose habe ich zumindest schon mal bei anderen gesehen. Man kann auch in die spuckigen Hände pusten bis die Spucke Blasen wirft.

  46. Thankmar sagt:

    ******************KOMMENTAROMAT**********************
    Genau!
    *****************/KOMMENTAROMAT**********************

  47. Dentaku sagt:

    Großartig! Unser Vierjähriger beherrscht noch immer alle Grundformen korrekt.

    (aber seltsam: auf dem iPad erscheinen alle Grafiken um 90° im Uhrzeigersinn gedreht. auf dem Mac ergibt’s mehr Sinn)

  48. Huch, ich bin nicht mehr einmalig hier – es gibt noch eine Clara, aber ohne Blog.
    Ich kann mich noch so lebhaft daran erinnern, obwohl schon so viele Jahre her – mit „Trotzyoga“ hätte ich eine gute Hilfe an der Seite gehabt.

  49. Clara sagt:

    Genial!! :-))

  50. Nora sagt:

    Made my day!!!
    Danke dafür! :D

  51. Sanníe sagt:

    Ich glaube, noch spüren zu können, wie sich jede Position anfühlt, und beneide Sie nicht.

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