Zu Gast im Female Leadership Podcast von Vera Strauch

Mit Vera Strauch habe ich darüber gesprochen wann und warum es sich Frauen manchmal gegenseitig schwer machen und warum wir in unserer weiblichen Sozialisation oft lernen uns an irrelevanten Nebenschauplätzen aufzureiben (z.B. in Sachen Aussehen und/oder Partnersuche). Vera Strauchs Podcast ist wirklich großartig und ich habe als Hörerin schon viel gelernt. In Lesungen empfehle ich immer Folge 289 mit Franziska Schutzbach.

Die Brotzeit ruft

Wie einige bestimmt schon gemerkt haben, bin ich jetzt in diesem Alter, in dem man wandert. Wobei – ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich ein Alterseffekt oder ob das eine Folge der Pandemie ist. Vermutlich werde ich das nie genauer erfahren. Sei es drum. Nachdem wir jetzt einige Male in der böhmischen und in der sächsischen Schweiz waren, wurde mir immer wieder gesagt, das seien keine richtigen Berge und auch der Üetliberg sei kein richtiger Berg – also sind wir mal ins Voralpenland gefahren.

Bevor jetzt wieder jemand sagt, die Voralpen seien keine echten Berge: Der Teufelsberg in Berlin (da wohne ich, also nicht auf dem Teufelsberg – sondern in Berlin) ist 120 m hoch. Gleichzeitig ist der Teufelsberg der höchste Berg in Berlin. Der Berg, wo wir wandern waren, ist damit 14,425 Mal höher und ganz ehrlich: das geht für mich als Berg durch. Dass der höchste Berg in den Alpen nochmal 2,78 mal höher ist, schert mich nicht.

In den Voralpen hat jedes Huhn ein eigenes Trampolin
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Meckernde Frauen

Odo hilft im Haushalt.

Neben Adultimus ist auch das Thema der meckernden (Haus)frau aus dem neuen Buch Musterbruch geflogen. Dabei finde ich es total wichtig. Weil dauermeckernde Frauen sind ein Problem. Für die, die sich das Gemecker anhören müssen und für die, die ganze Zeit meckern noch mehr. Im Grunde sind sie ja ein kulturelles Meme, ganze Comedyprogramme nähren sich von der „meckernden Alten“.

Erst vor kurzem hat Vereinbarkeitsexpertin Jo Lücke eine Diskussion zu der Aussage auf diesem Plakat angestoßen.

Meine ersten Jahre als Mutter und Langzeitbeziehungspartnerin habe ich mich auch so gefühlt: Äh, wie meine eigene Mutter?
Das fand ich besonders schmerzhaft, denn in meiner frühen Adoleszenz und die ersten rund 25 Jahre als Singlefrau wurde mir immer das Gegenteil bescheinigt. Ich sei unbeschwert, unbesorgt sogar, würde selbst mittelmäßige Katastrophen als Möglichkeit sehen, was lustiges draus zu machen. Selbst die ersten Jahre mit Kind habe ich das durchgehalten: Probleme sind nur dornige Chancen! Im Grunde versteckt sich in jedem Scheitern eine lustige Bloggeschichte! Alles eine Frage des Mindsets! Lächle und die Welt lächelt zurück! Nimms mit Humor. Sei doch nicht so.

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Wie können wir die Männer motivieren?

Welches Törtchen dürfen wir als Feministinnen dem gleichberechtigungsunmotivierten Mann heute anbieten? Darfs a bisserl mehr sein? Sahne vielleicht noch?

Während überall noch nachgedacht wird, wie wir dem unwilligen Mann die richtigen Argumente darbieten können, um sich an einer gerechteren Verteilung von Sorge- und Erwerbsarbeit zu beteiligen, denke ich: Wer nicht will, der hat schon. Ok. Danke. Ciao.

Eine sehr gängige Frage in Interviews lautet: „Wie können wir denn die Männer motivieren, damit sie sich mehr in die Sorgearbeit einbringen?“
Ich hab schon für Raus aus der Mental Load-Falle Argumente zusammengetragen und auch in Musterbruch nochmal neue Fakten zusammengestellt.

In der Zwischenzeit bin ich es leid diese Argumente aufzuzählen. Sie überzeugen sowieso keinen Mann, der nicht von selbst motiviert ist.

Im Väterreport 2023 werden Vätertypen zusammengetragen.
29% aller Väter sind „überzeugte Rollenbewahrer“. Die haben exakt Null Interesse daran, dass sich an der Verteilung von Erwerbsarbeit und Sorgearbeit etwas ändert.
19% sind „etablierte Konventionelle“. Auch sie sind „vergleichsweise wenig in die Betreuung ihrer Kinder involviert. […] Die meisten haben keine Elternzeit genommen und dies wäre auch nicht infrage gekommen.“
(Persönlich finde ich ja, das klingt exakt wie die „überzeugten Rollenbewahrer“?)

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