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Die Tür, die ich morgens benutze um zu meinem Bürokomplex zu kommen, hat eine besondere Tücke. Auf der Innen- und Außenseite steht „drücken“. Wenn ich also von der U-bahn in das Haus möchte und zur Tür hechte, um die erste an der Tür zu sein und mir spiegelbildlich jemand gleich tut, stehen wir uns drückend und innerlich über die Blödheit des anderes fluchend gegenüber. Morgen für Morgen. Zumindest bis den Ofttürbenutzern einfällt, dass der Mensch auf der anderen Seite der Tür ebenfalls „drücken“ liest. Sollte man mit einem Seltentürbenutzer Angesicht zu Angesicht stehen, ist es umso wichtiger nicht klein beizugeben. Man muss pressen und drücken, sich mit dem ganzen Körpergewicht dagegen lehnen um am Ende als strahlender Sieger durch die Tür zu schreiten und den anderen wissen lassen: Ey! Auf meiner Seite steht auch D R Ü C K E N. Andernfalls stünde man ja als Depp da.

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Nachdem ich in Wiesbaden war, weiß ich wieder um die Vor- und Nachteile kleiner Städte. Als erstes fiel mir die unfassbare Stille ins Ohr. Mein Gehirn meldete in minütlichen Abständen: Irgendwas stimmt hier nicht, es ist total ruhig! Jetzt hör‘ doch mal hin – völlige Stille!
Wiesbaden ist ein gar hübsches Städtchen und prinzipiell auch von mir zu bewohnen. Es gibt Dinge, die es in Berlin nicht gibt, wie z.B. Bäcker. Sprich es gibt tatsächlich selbst angerührte und gebackene Brötchen. Großartig. Außerdem gibt es die von mir heiß geliebten Schokohefebrötchen, die ich mir jetzt in der Regel von meinen Frankfurtaufenthalten mitbringen muss.
Einziger Makel der Dialekt. Meine unglaubliche Adaptionsfähigkeit würde mir eine Integration jedoch schnellstens gelingen. Selbst wenn es um völlige Wortverschiebungen geht (und nicht nur jämmerliche Lautverschiebungen). So fand ich beispielsweise beim morgendlichen Brötchenkauf heraus, dass mit Stückchen Teilchen gemeint sind. Absurd!
Auch die Menschen sind ganz anders: positiv wie negativ. Zum Beispiel fiel mir meine Handtasche runter und der gesamte Inhalt verteilte sich weiträumig auf dem Boden. In Berlin hätte man mir in Windeseile vermutlich Handy, Digicam und Portemonnaie geklaut. In Wiesbaden sammelte ein junger Mann alles brav auf und überreichte es mir freudestrahlend.
Das Gegenteil von Freundlichkeit begrüßte uns direkt beim Einzug als wir den Transporter in der Einfahrt parkten. Da dauerte es keine 40 Sekunden bis eine Hexe aus einem Fenster schrie man möge umgehend das Auto entfernen ansonsten würde die Polizei geholt werden.
Wir parkten also brav gegenüber und schleppten Tonnen an Möbel und Kisten durch das enge Treppenhaus in den 5. Stock. Abends waren meine Unterschenkel so angeschwollen, dass ich das Gefühl hatte so schräg im Bett zu liegen, dass mir andauernd das Blut in den Kopf floss.
Zurück in Berlin entdeckte mein Ex-Mitbewohner dass er den Schlüssel seines Autos in Wiesbaden vergessen hatte. Welch Freude! Zumindest für mich, denn dann sehe ich ihn schon nächstes Wochenende, wenn er wieder herkommt um sein Auto abzuholen.

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Zum Wochenbeginn Teil 2 meiner dämlichsten Gedanken: Bis letzte Woche nahm ich an, dass es sich bei einem Autohof um einen Friedhof für Autos handele. Als mein Kollege mir von einem Reiseführer „Deutschlands schönste Autohöfe“ berichtete, kamen mir erste Zweifel an meiner Hypothese.

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Tchibo hat kürzlich das Berliner Restaurant Cibo Matto gezwungen den Namen in C. Matto zu ändern. Man befürchtete Verwechselungen, was in Anbetracht des Umstandes dass Menschen hierzulande ohne mit der Wimper zu zucken Gnotschi zu Schianti bestellen, eine relativ unbegründete Befürchtung ist. Wie hätte der bundesdeutsche Bürger darauf kommen sollen dass a) Tchibo und Cibo fast gleich ausgesprochen werden und b) Cibo Matto Tchibokaffee verkaufen könnte ohne diesen als solchen zu deklarieren.
Nun. Ich habe mehrere Nächte über deren Motivation nachgedacht und wie gewöhnlich, ist mir da was eingefallen. Vermutlich ist es recht lukrativ kleine Firmen zu verklagen. Die Telekom versucht das mit dem Buchstaben „T“ oder der Farbe „Telekom-Pink“ ebenfalls in regelmäßigen Abständen.
Ich habe daraus eine recht clevere Art reich zu werden entdeckt und mir die Markennamen „Eiscafe Venezia“ und „Restaurant Akropolis“ gesichert. Jetzt suche ich einen Juristen, der mit einer Gewinnbeteiligung loszieht und Deutschlands italienische Eisdielen und griechische Restaurants für mich verklagt.

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Schon am Wochenende vernahm ich die schönste Bemerkung der Woche: Oh Mann, wenn ich die schon höre! Yvonne Catterfeld ist doch Bin Laden auf die Ohren.
Ist sofort in meinen anktiven Wortschatz übergegangen. Reaktiviert habe ich die schöne Formulierung: Das ist mir doch völlig Latte.

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Wie sieht ihre ideale Vorstellung eines Wochenendes aus?

Ich stehe um 6.30 h auf, trage vier Stunden Kisten und auseinandergeschraubte Möbelstücke vom 2. Stock in einen Transporter. Dann fahre ich 5-6 Stunden nach Kassel, packe noch mehr Kisten in das Auto und fahre weiter nach Wiesbaden. Dort trage ich den ganzen Mist in die vierte Etage und gehe schlafen. Am nächsten Tag fahre ich wieder nach Berlin. Zwischendrin weine ich die ganze Zeit, weil meine allerliebste Busenfreundin, mein geliebter Ex-Mitbewohner, Fernseh- und DSL-Besitzer, Mittagspausenteiler und U-bahnbegleiter so weit von mir wegzieht.

Und wer ist schuld? Alle die, die sich weigern Bahn zu fahren! Denn führten sie mehr Bahn, hätten sie meinen Ex-Mitbewohner behalten können. Können sie aber nicht, weil I H R alle Auto fahren müsst.

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Heute Teil 1 meiner dämlichsten Gedanken: Bis vor 5 Jahren dachte ich, dass Olympia der Wettbewerb ist, bei dem Weltmeister gegeneinander antreten.
Wurde zum running Gag. V.a. die Ziehung der Paare („Oh Mist“, sagte der Schachweltmeister „Ich hab schon wieder den Boxer gezogen!“) und verschiedene Variationen von Wettkämpfen: Sumoringer gegen Bodenturnerin.