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Es scheint als habe ich eine schreckliche, schreckliche Metamorphose durchgemacht. Einst war ich strikter Vegetarier, Antialkoholiker und auch sonst eine ziemliche Spaßbremse. Jetzt bin ich schamloser Zimmerpflanzentöter. Um in meinem Wohnzimmer Platz für das Sofa zu schaffen, kam mir in den Sinn einige der elendig aussehenden Gewächse zu entsorgen. Ich stellte sie also vorläufig in den Flur und wie das so ist, vergaß ich sie regelmäßig zum Müll zu bringen. Wer auch immer mich besuchte und fragte, was mit den Pflanzen geschähe, war aufs Äußerste entsetzt über mein grauenerweckendes Vorhaben. Pflanzen hätten doch eine Seele, man könne sie doch nicht WEGWERFEN! Wie herzlos sei das denn? Ich solle sie lieber auf die Straße stellen und liebevoll einen Zettel mit der Aufschrift „Nimm mich mit, ich suche ein neues Zuhause“, versehen. Papperlapapp, denke ich und nehme die erste Pflanze mit nach unten. Und was tut sie? Sie springt vor dem Biomülleimer beherzt aus dem Topf und wählt den Freitod vor der Zuführung zu stinkenden Gemüseresten. Jetzt bin ich traumatisiert. Ich muss immer an sie denken wie sie daliegt, zerschmettert, mitten in ihrem eigenen Humus, die gebrochenen Ästchen quer über den Weg verteilt. Ich habe mich jetzt selbst bei Greenpeace angezeigt und warte, dass sie mich holen.

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