Wenn ich mich an die Flick-Ausstellung erinnere, erscheint sie mir besser, als sie mir kurz nach dem eigentlichen Besuch erschien. Da stellten sich mir im Wesentlichen zwei Fragen:
1. Wie viel Zimmer besitzt Herr Flick, dass der ganze Müll in seine Gemächer passt?
2. Warum blieb mein sittlich-moralisches Empfinden so unberührt, obwohl an einigen Türen stand: bevor sie diesen Raum betreten, bedenken sie bitte, dass die Exponate ihr sittlich-moralisches Empfinden verletzen könnten?
Wie auf jeder Dokumente gab es zwischen dem ganzen mit Pornobildchen beklebten Gerümpel natürlich auch ansprechende Exponate. So zum Beispiel die Bilderserie eines verspäteten Pyromanen, der seine Wollmütze an einem langen Bindfaden an eine Rakete band, um den funkensprühenden Start seiner Kopfbedeckung fotografisch festzuhalten.
An mein trautes Heim erinnerte mich eine übergroße Sofa-Sessel-Kombination, auf die man sich platzieren konnte, um fern zu sehen. Da ich keinen eigenen Fernseher besitze, habe ich gierig Platz genommen und setze mich versehentlich auf eine ca. 20 mal 60 Zentimeter große Fernbedienung, die tatsächlich funktionsfähig war. Es hat großen Spaß gemacht die umliegenden Leute zu beobachten, wie sie sich in die Filme vertieften, um dann am Höhepunkt ihres Interesses umzuschalten.