Es gibt Tage, da sterben Menschen und an anderen werden sie geboren. Wenn man diese Menschen kennt, dann werfen diese Ereignisse ein seltsames Licht auf das eigene Leben.
Als ein kleiner Punkt auf dem Faden des Lebens, schaue ich verängstigt in die Zukunft. Sie ist unsichtbar. Seltsamerweise beunruhigt diese Ungewissheit mehr als die verblassende Erinnerung an die Vergangenheit. Die entsteht in jeder Sekunde neu und erzeugt eine kleine Perlenkette der Erinnerungen. Manche Perlen hat man vielleicht gar nicht erlebt sondern nur erzählt bekommen und doch werden sie sichtbar. An manchen Stellen der Kette sind die Perlen eng aneinander gereiht und wenn man eine betrachtet, erscheint aus dem Nichts gelegentlich eine weitere, bis dato verloren geglaubte. An anderen Stellen ist nur der schwarze Faden.
So wie die Erinnerung verblassen auch die Gegenstände, die ein Menschenleben begleiten. Dinge verschwinden. Wir verschenken, wir schmeißen weg und verlieren, wir ersetzen und verkaufen und am Ende bleibt nichts.
Mir gefällt die Vorstellung, dass Materie nicht verloren geht und die Kohlenstoffatome, die mich formen vielleicht einmal ein Dinosaurier waren, ein anderer Mensch, eine Blume und dass sie, wenn ich auch nicht mehr bin, etwas neues werden, was sich nicht an mich erinnern kann.