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Die Wohnungssuche nervt zwar, bringt dennoch schöne Momente mit sich. So stehen am Sonntag um 13 Uhr ca. 10 Leute in der Brunnenstraße und warten auf den Makler. Statt des einen kommen vier.
Die beginnen damit sich gegenseitig zu befragen: „Darf ich mal fragen, von welcher Firma sie kommen?“ „Von wem haben sie den Auftrag?“ „Eigentlich betreuen wir exklusiv dieses Objekt!“ „Ach ja? Wie soll das denn gehen? Die Wohnungen in der 3. Etage haben wir auch schon vermittelt!“ „Das kann doch gar nicht sein, die stehen doch leer“ „Gar nicht und ich gehe jetzt mit meinen Kunden in die Wohnung“ „Nein“ ICH gehe jetzt nach oben!“ „NEIN ICH!“
Während sich die Makler gegenseitig an die Gurgel gehen, unterhalten sich die Mietinteressenten und stellen fest, dass es unterschiedliche Provisionen, Miet- und Nebenkostenpreise gibt. Einer der Wartenden versucht den Maklerstreit zu schlichten. Ein fünfter Makler kommt hinzu, schnappt sich die gelangweilt Dastehenden und nach einer halben Stunde können wir endlich die Wohnung anschauen. Die hat leider knapp 2 Meter hohe Decken und die Fenster beginnen auf Kniehöhe und enden so, dass man auf eine weisse Wand schaut, wenn man aufrecht steht.

Jetzt werden wir Zettelchen aushängen und Belohung aussetzen. Wer uns zu einem unterschriebenen Mietvertrag hilft bekommt ein Paar hundert Euro bar auf die Hand. Als Dank.

Wir suchen nach wie vor: 4 Zimmer-Altbauwohnung, nur in Ausnahmefällen Erdgeschoss (z.B. Garten, Hinterhof…) sonst Etagenwohnung. Küche muss groß genug für Tisch und Stühle sein. Bad nach Möglichkeit mit Fenster. Balkon muss sein – ohne den ziehe ich nicht um.
Bezirke: Prenzlauer Berg, Pankow, Mitte evtl. Friedrichshain oder Wedding (kommt auf die Lage an, da die KiTa gut erreichbar sein muss)
Holzboden wäre schön.
Kosten: ca. 800 warm.

Wir sind beide Akademiker, beide berufstätig bei seriösen Arbeitgebern, mietschuldenfrei, schuldenfrei im allgemeinen, spielen keine lauten Instrumente, hören nie laut Musik, haben nicht mal einen Fernseher, schreien uns nie an, machen keine Partys, haben keine wechselnden Geschlechtspartner und sind auch sonst sehr lieb.

Hier eine Auflistung meiner Verfehlungen der letzten 30 Jahre.

– Bei der Beichte habe ich oft Dinge erfunden, damit ich dem Pfarrer etwas beichten kann. Ich habe jedes zweite Mal gestanden, dass ich das Mal davor gelogen habe. Meine zehn Vaterunser habe ich aber brav gebetet.
– Meiner Mitschülerin Isabell W. habe ich ein 30 cm Holzlineal geklaut.
– Meiner Mitschülerin Jutta H. habe ich zwei Barbiekleider entwendet.
– In der Teenagerzeit habe ich gelegentlich hinter dem Rücken meiner besten Freundin gelästert.
– Als wir das 4. Mal umzogen, habe ich in der neuen Klasse verbreitet, mein Vorname sei „Anders“. Zudem erfand ich Geschichten, um mich interessant zu machen.
– Meiner Stiefmutter habe ich zum Geburtstag einen Blumentopf geschenkt, der bis auf die dünne Humusschicht an der Oberfläche, mit Fliegeneiern gefüllt war.
– Meine Schwester habe ich mehrere Male an den Haaren gezogen.
– Meinem ersten Freund habe ich gesagt, dass der Sex toll sei.
– Als ich 18 war, habe ich auf einer Party aus Versehen auf einen geschlossenen Klodeckel gekotzt. Der Klodeckel war mit einem fluffigen Pelzüberzug in Mintgrün verschönert.
– Zur Abi-Zeit hatte ich zwei Freunde gleichzeitig.
– Seitdem gibt es keine weiteren Verfehlungen.
– Ich lüge oft.

Hobbys: Treppenhaus putzen, Mülltonnen rausstellen, anderer Leute Altpapier aus dem Flur räumen, Türen um 20 h (bei Bedarf auch früher) zuverlässig abschließen, Ich übernehme gerne leichte Hausmeistertätigkeiten, kaufe am Wochenende für ältere Mitbewohner ein.
Außerdem trage ich in der Wohnung auf den wertvollen Holzböden Filzpantoffeln und weiße Handschuhe damit ich die frisch gestrichenen Wände nicht beschmutz!

Wohnungsangebote an mich.

16 Gedanken zu „112409429694879940“

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