Pictoplasma 2013 – es ist (wieder mal) Liebe

Bis Sonntag, den 14. April läuft das Pictoplasma-Festival noch. „Pictoplasma is an organisation dedicated to the art of character design, and are notable for bringing it into the mainstream.
Ich habe nach einem deutschen Ausdruck gesucht, der the art of character design so beschreibt, dass man versteht, um was es geht, aber ob da figürliche Darstellung mehr aussagt… hm. Für mich als Laie ist das Comic-Kunst in allen Erscheinungsformen – egal ob Illustration, Skulptur oder Graffiti.

2009 gab es die große Pictopia Ausstellung im Haus der Kulturen der Welt. Von dort kenne ich das Pictoplasma-Festival. Wir sind zufällig auf das Festival gestoßen. Keine Werbebroschüre dieser Welt hätte uns wohl hingelockt. Denn egal wo ich etwas dazu lese, ich verstehe fast nichts. Ähnlich wie bei der Transmediale. Auch da wird in aufgeblasenen Worten etwas beschrieben und wenn ich es nicht ohnehin schon kennen würde, ich würde niemals hingehen.

Ich sehe in diesem Bereich eine echte Marktlücke. Die Organisatoren solcher Festivals scheinen so – nennen wir es – betriebsblind zu sein, dass sie nicht mehr die Perspektive des (Kunst)Konsumenten einnehmen können und mit Worthülsen und so verwirrend die einzelnen Projekte beschreiben, dass man (zumindest ich) absolut nichts mehr versteht. Ich klicke mich durch die Webseiten und bin froh, wenn ich rausfinde, zu welcher Zeit die Ausstellung überhaupt stattfindet. Der Rest – böhmische Dörfer.

Ohne die entsprechenden Bilder, die Werke der Künstler zeigen, käme ich nie auf die Idee mir das Ganze anzuschauen.

Dieses Jahr nehmen 22 Galerien am Pictoplasma-Festival teil. Von heute an, sind sie von 12 bis 20 Uhr geöffnet, um insgesamt 27 KünstlerInnen zu präsentieren. In jeder teilnehmenden Galerie liegen Karten aus, die zeigen wo die anderen Galerien zu finden sind.

Richtig cool wäre es natürlich wenn die Organisatoren eine öffentliche Karte angelegt hätten. Oder wenn es eine App gäbe, die einem den Weg zeigt. So irrt man je nach Ortskundigkeit ein bisschen mit der Papierkarte durch die Gegend.

Wichtig zu wissen ist vielleicht noch, dass nicht alle Projekte bereits ausstellungsreif sind. Einige Werke entstehen erst während des Festivals. Einige Galerien sind ein bisschen schwierig zu finden, selbst wenn vorne das Pictoplasma-Fähnchen dran hängt. Manchmal muss man beherzt in eine offen stehende Tür, einen Hinterhof oder in eine Bar treten, um erst nach einigen Schritten festzustellen, dass man richtig ist. Selbst wenn man böse angeschaut wird. Das sind dann nur einige der Künstler, die offensichtlich nachtaktiv sind oder von all den fremden Menschen nichts halten.

Wenn ich 22 Galerien geschrieben habe, dann stimmt das nur bedingt. Ausstellungsorte wäre richtiger. Manche Künstler werden nämlich in Räumen von Bars oder Bekleidungsgeschäften ausgestellt. In jedem Fall lohnt der Spaziergang durch die besagten Ausstellungsorte. 14 davon befinden sich in Mitte, die restlichen sind in Kreuzberg.

Wir haben für die 14 Orte rund 4 Stunden gebraucht. Mehr Zeit hatten wir auch nicht. Danach waren wir total platt. Laut Tracking-App waren das über 11.600 Schritte und gut 8 km. Man muss schon SEHR ehrgeizig sein alles sehen zu wollen. Wir splitten deswegen lieber auf zwei Tage.

Der Spaziergang durch die Ausstellungsorte nennt sich Character Walk und ist kostenlos.

Gut die Hälfte der Werke hat mich total begeistert. Also begeistert wie ich bin kurz davor die gelegentlich anwesenden KünstlerInnen zu umarmen und ihnen zu danken, dass sie mir mit ihren Werken so viel Freude bereiten. (Viele von ihnen findet man übrigens auf instagram. So hält die Freude auch noch nach dem Festival an).

Nachfolgend meine Highlights. Ich bin keine Kunstexpertin, deswegen maße ich mir gar nicht erst an, die Werke der Künstler zu beschreiben. Am Besten einfach den Link klicken und sich selbst einen Eindruck verschaffen. Es ist auch möglich meine Bilder auf instagram anzuschauen und dort einfach mit dem Hashtag #pictoplasma weiter zu suchen.

Francisco Miranda zu finden in den Ausstellungsräumen General Public in der Schönhauser Allee 167c 
(leider kein Bild)

Anna Hrachovec zu finden in der Galerie small place in der Brunnenstraße 178/179
Anna Hrachovec

Andrea Wan (auf instagram @andrea_wan) und Felt Mistress (auf instagram @feltmistress) in der Galerie Sur la Montagne in der Torstraße 170
Andrea Wan
Felt Mistress

Sehr sehenswert auch der Weg zur neurotitan Galerie im 2. Hinterhof der Rosenthaler Str. 39 (1. Etage) mit AARGH and MONKEY sowie Cherry
AARGH
Cherry

Vor Begeisterung geplatzt bin ich dann fast bei den Werken von Juan Carlos Paz aka BAKEA (auf instagram @bakea) im Instituto Cervantes in der Rosenstraße 18/19 (Hier nicht aufgeben, eine der vier Türen ist wirklich geöffnet!)
Bakea

Eine Übersicht aller KünstlerInnen ist auf der Seite des Pictoplasma-Festivals zu finden.
Als Service hier die verkürzte Runde mit meinen persönlichen Highlights als Google Map.


View Character Walk #pictoplasma #berlin #2013 in a larger map

Ein Gedanke zu „Pictoplasma 2013 – es ist (wieder mal) Liebe“

  1. Das ist ja hier ausgesprochenes Service-Bloggen – mal sehen, ob ich mich am Wochenende in die „Spur des Nufs“ begebe oder meine eigene lege.
    Danke!

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