Im Laufrad

Seit einem Jahr habe ich immer wieder kinderfreie Zeit. In diesen Zeiten habe ich versucht zu entschleunigen. Zu Beginn hat das gut geklappt, aber ich merke, wie mir das wieder entgleitet. Das Nichtstun, das Liegenlassen. Wenn ich das wirklich schaffen will, muss es mir vornehmen und mich daran erinnern. Ansonsten laufe ich im Alltagsmodus und da heisst es immer alles sofort erledigen. Egal, ob man Lust (hahahahaha!) drauf hat, ob man müde ist, erschöpft oder krank. Egal. Zähne zusammenbeißen und jeden Punkt erledigen und komplett abarbeiten.

Wenn man das mit Kindern nämlich nicht tut, dann kommt es zu Ketteneffekten, die man so leicht nicht mehr aufholt. So jedenfalls meine Erfahrung. Unter Garantie ist immer ein Kind spontan krank, will überraschend irgendwo abgeholt werden oder die Welt geht unter, wenn man nicht JETZT sofort irgendwas bastelt, was der Schule am Vortag eingefallen ist.

Mein Tag beginnt um 6 und endet quasi um 22 Uhr. Aber nur, wenn ich nicht zwischendrin anhalte. Frühstück machen, Schulbrote schmieren, sich selbst fertig machen, den Kindern beim Anziehen und Zähne putzen helfen, in die Schule bringen, in den Kindergarten bringen, weiter in die Arbeit, arbeiten, von der Arbeit in den Kindergarten, einkaufen (oft), nach Hause, Schulsachen erledigen, Hausarbeit, Abendbrot, Kleinkram erledigen, Kinder bettfertig machen, vorlesen, singen, Küche aufräumen. Dazwischen fallen Vorsorgetermine, Amtstermine, Kinderverabredungen, Kindersport, Sondereinkäufe (Schuhe, ständig wachsen die Kinder aus den Schuhen raus!), Steuererklärung etc. etc. an.

Alles auf die Minute getaktet. Wenn dem Kind auf halben Weg zur Schule einfällt, dass es sein Hausaufgabenheft am Schreibtisch vergessen hat, gerät der ganze Plan durcheinander. Zu spät in der Schule, die Türen geschlossen, die Tram verpasst, die Bringzeit ist vorbei… zu spät in der Arbeit, Minusstunden…

Egal wie gut man plant, egal wie viel Zeitpuffer, irgendwie passiert immer irgendwas, das das ganze Gebilde zum Einsturz bringt. Schneller! Das muss doch effizienter gehen? Hetzen! Kinder anflehen. Schneller. Schneller! Im Kopf schon immer beim nächsten Punkt auf der Agenda. Ich muss doch noch! Hab ich eigentlich schon? Wäre es nicht an der Zeit endlich mal wieder?

Das hatte ich so satt. Denn das Resultat ist immer das selbe. Am Ende des Tages hab ich nicht alles geschafft, ich bin völlig erschöpft und schlimmstenfalls hab ich eine Kacklaune.

Also hab ich damit aufgehört. Ich zwinge mich mit dem Kopf bei einer Sache zu bleiben. und nicht schon geistig in den nächsten Punkt der ToDo-Liste abzugleiten. Den Weg zum Kindergarten muss ich ohnehin gehen. Ob ich ihn in 8 oder 12 Minuten gehe, ist egal. Ich kann ihn hetzen, mein Kind an meiner Hand mit mir zerren und abgenervt sein, wenn es bei einer Baustelle stehen bleibt. Ich kann das aber auch lassen. Ich kann mein Kind an die Hand nehmen, ihm zuhören, mich beim Baggeranschauen entspannen und mich über das milde Herbstwetter freuen. Ich renne keiner verpassten Tram mehr hinterher. Wenn ich müde bin, gibts Pommes oder Tiefkühlpizza. Wenn die Sonne scheint, gibts Eis. Auch im Winter. Ich kaufe Fertiglaternen. Der Weihnachtsbaum ist künstlich. Wir schauen Shaun das Schaf und Sendung mit der Maus, wenn wir alle platt sind. Das Kinderzimmer wird nicht jeden Tag aufgeräumt. Die Klamotten haben manchmal Flecken und an und ab finden sie ihren Weg vom Wäscheständer gar nicht mehr in den Schrank sondern direkt an den Körper. Wenn wir was zum Kindergartenbuffet beisteuern müssen, besorge ich einen Kuchen, den man einfach nur auftaut.

Seitdem ich das so entschieden habe, geht es mir und damit auch den Kindern besser. Ich muss nicht mehr auf Wochenenden oder Urlaub warten, um schöne Sachen zu erleben oder um auf Entspannung zu hoffen. Die schönen Momente warten einfach im Alltag auf mich. In den Gesichtern meiner Kinder, die mir mit leuchtenden Augen was aus ihrem Alltag erzählen, in ihren Händen, die sie mir beim Vorlesen auf den Arm legen oder in ihrem Lachen, wenn ich sie beim Schaukeln so hoch anschubse, wie ich kann.

Ich muss mich nur immer wieder ermahnen nicht in dieses Hamsterrad Alltag zu fallen. Natürlich kann man nicht immer tiefenentspannt sein und manchmal muss man eben doch einem Bus hinterher rennen – aber wenigstens habe ich gelernt zu differenzieren und eben nicht jedem verpassten Bus fluchend nach zu hetzen.

 

50 Gedanken zu „Im Laufrad“

  1. Ja, liebe Patricia, das kenne ich auch gut. Nach einer Woche krank im Bett habe ich das Gefühl, meine mentale To Do-Liste ist 2 Kilometer lang geworden. Ach, und da ist ja noch der Adventskalender, der gefüllt werden muss. Vielleicht nehme ich mir ein gutes Beispiel an dir und dieses Jahr gibts einfach welche aus dem Supermarkt! Danke für deinen Hinweis zur Entschleunigung. Alles Liebe, Laura

  2. jongleurin sagt:

    Sehr schön geschrieben, das kenne ich gut! Auch bei mir ist es eine bewusste Entscheidung, einfach so entspannt sein fällt wohl den meisten Mehr-Belasteten schwer. Und auch ich habe keinen blassen Dunst, wie komplett Alleinerziehende das machen.
    Es würde mich ja ungeheuer interessieren (falls unangemessene Neugier: sorry! einfach ignorieren), zu welchen Teilen du getrennt erziehst, also halb/halb mit dem anderen Elter oder anders gewichtet. Ich habe das 50/50-Modell und habe festgestellt, dass ich nach der Trennung deutlich entlasteter war: denn ich bin nicht mehr einseitig für den Kindsvater eingesprungen, die Sphären waren getrennt und somit auch die Organisation ums Kind rum.

  3. Papagena sagt:

    Ach, Du sprichst mir gerade so aus der Seele!
    Ganz großartig, genauso muss es sein!

    Herzliche Grüße von einer der tausend Mütter im Hamsterrad,
    Papagena

  4. HerrStrudel sagt:

    ******************KOMMENTAROMAT**********************
    Gerne gelesen
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  5. fujolan sagt:

    Hach, ich hab doch überhaupt nur die Kraft, noch den Text zu lesen, weil ich vorhin, frisch zurück von Dienstreise beschloss, NICHT die versprochenen Muffins für den Flohmarkt zu backen sondern einfach 2 Packungen gemischte Lebkuchen hinzugeben. Die kann man auch für 30 Cent das Stück verkaufen. So there.

    Hier statistisch belegt: Der Zuspätkomm-Unterschied zwischen „schnell schnell zur Arbeit“ und „nach dem gemeinsamen Tempo“ betrug maximal 15 Minuten, im Schnitt eher 8 Minuten.
    8 Minuten versus genervt und gestresst ankommen war es mir wert.

  6. ******************KOMMENTAROMAT**********************
    Gerne gelesen
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    Und: Genau!

  7. Hanna sagt:

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    Made my day
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  8. ******************KOMMENTAROMAT**********************
    Genau!
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  9. minnies sagt:

    Sehr gut! Baustellen sind auch wirklich interessant und ich bleib jetzt auch ohne Kind an der Hand mal stehen, um dem Lilliputz zuzuschauen, wie einfach er den Herbst aufräumt.

  10. Mama notes sagt:

    Danke für die Erinnerung und Bestärkung. Ich finde das alles richtig, was Du schreibst. Das war auch ein wichtiger Punkt, den ich in meiner Erziehungsberatung erhalten habe. Nicht immer in Kopf alle To Dos und Pläne wälzen, die noch effizientere Reihenfolge ausdenken und innerlich schon bei Schritt 15 zu sein, obwohl wir tatsächlich erst bei Schritt 3 sind.
    Das ist anfangs eine harte Übung für den Kopf und die Selbstdisziplin. Aber es bringt wirklich viel. Könnte ich mal wieder machen, diese Übung! :)

  11. Kerstin sagt:

    Ein ganz wundervoller Beitrag, dass ich fast versucht bin, ihn auszudrucken und mir an die Wand zu kleben.
    Ich gerate leider viel zu Oft in diese Hamsterradhetze und muss mich dann wieder erden. Kinder, Haushalt, Arbeit und am Ende vergisst man zu leben.

    Mir helfen immer meine Zwerge, mit ihrem ganz eigenen Tempo. Der Weg zwischen Haustür und Auto ist bei uns vielleicht dreißig Meter lang. Neulich sprach mich eine Nachbarin an. Sie sähe uns so gerne zu, wenn wir ihn bewältigen. Das sei so süß.

    Und ich habe dann gedacht: Recht hat sie. Ich könnte mich ärgern oder zwei wütende Kleinkinder unter den Arm geklemmt vom Auto zur Tür tragen, aber was solls. Wir brauchen halt dreißig Minuten für dreißig Meter. Gestern mussten sie Blätter sammeln und es gab Steine zu bewundern, drei Pfützen zum reinpatschen und ein vergessener Blumenkübel. Wir kommen trotzdem irgendwann an. Mit schwarzen Fingern vom Autofelgen bewundern.

    Aber sie sehen dabei so süß aus und ich bin glücklich, die Zwillinge zu haben.

  12. Silvia sagt:

    Wunderschön geschrieben! Wenn meine Kinder schlafen, mache ich rüsichtslos das, auf was ich gerade Lust habe. Auch und gerade dann, wenn die Wohnung wie ein Saustall aussieht.

  13. Anni sagt:

    Dieses noch effizienter, noch besser getimed, am besten noch perfekt gestyled und total ausgeschlafen -> es nervt doch und es muss überhaupt nicht sein. Gar nicht! Immer dann, wenn etwas schiefgeht, so wie du es gerade beschrieben hast, dann denke ich mir: „Isses das jetzt wert gewesen? Scheißehetze,… nee und alle schlechte Laune jetzt…“ Wohlmöglich kriegt ein Kind dann noch meine schlechte Laune ab, wegen wenigen Minuten, die man „zu spät ist“. Es ist ja doch viel wichtiger, dass man glücklich ist, die Zeit mit den Kids genießt, es ist die Freizeit, auch wenn es kurz vor der Arbeit/Schule ist. Die Zeit gehört mir/uns. Und wenn ich dann innerlich doch in Hetze verfalle, dann erinnere ich mich selbst daran, nen Gang runter zu schalten. Es ist mein Leben und meine Zeit.

    btw. ich las irgendwo letztens von einer Frau, die Sterbende begleitet und ein Buch darüber schreibt. Wenn man Menschen auf dem Sterbebett fragt, was sie in ihrem Leben anders gemacht hätten, wenn sie könnten, sagten die meisten: Ich wünschte ich hätte mehr mein eigenes Leben gelebt. Und ich wünschte, ich wäre einfach mutiger gewesen und mich was getraut. Das, was mich glücklich gemacht hätte.

    Das ist wohl der Auslöser für mich gewesen, zu sagen: Nö. Mach ich jetzt anders.

    1. Bronnie Ware – 5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen

      Trotz Bestsellerliste ein sehr empfehlenswertes Buch, aber das nur nebenbei bemerkt.

      Was den Text angeht: Volltreffer!

  14. Sven sagt:

    ******************KOMMENTAROMAT**********************
    Genau!
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  15. Mike sagt:

    Auch wenn ich hier wahrscheinlich dafür gelyncht werde:
    Ich bin soooooo heilfroh, dass wir eine gute Kinderfrau haben, das macht das Leben so viel einfacher (beide Vollzeit berufstätig mit 3 Kindern mit 1x 7 und 2x 4 Jahren).

    Wobei eine (gute) Putzfrau alleine auch schon sehr viel Entspannung bringt zu deutlich niedrigeren Kosten – gerade im privaten Bereich geht das oft überraschend günstig.
    Da kann man dann das Nicht-Hetzen machen ohne dass es gleich überall aussieht wie Sau.

    Und ja, ich bewundere berufstätige alleinerziehende Eltern (egal welchen Geschlechts) – wirklich der Hammer was die leisten. Wenn ich alleine schon dran denke, was bei uns für die Hausaufgaben der Großen an Zeit draufgeht…

    1. Ellie sagt:

      Wundert mich jetzt, dass du denkst, HIER dafür gelyncht zu werden..

      1. Mike sagt:

        Och, man(n) weiß ja nie – bin da eher das Heise-Forum gewohnt, da passiert sowas dauernd.

        Ich finde es übrigens auch faszinierend, wie schwer sich manche Leute alleine schon mit dem Gedanken tun, eine Putzfrau anzuheuern. Klar, die wühlt dann jeden Tag buchstäblich in der Schmutzwäsche herum, aber so what… dafür müssen wir das dann nicht machen :-D

  16. susanna sagt:

    Bravo, bravo, bravo!

    Ich bewundere, dass Du die Dinge jetzt so hältst, wie Du oben beschreibst.

    Meine Kinder sind schon „aus dem Gröbsten raus“ und fast möchte ich hinzufügen: leider. Denn ich wünschte, ich hätte auch – so wie Du – einigen vermeintlichen Zwängen ade gesagt, als die Kinder noch kleiner waren.

    „Seitdem ich das so entschieden habe, geht es mir und damit auch den Kindern besser.“
    -> Das glaube ich Dir aufs Wort.
    Und ich glaube auch, dass ich meinen kleinen Kindern oft das Leben unnötig schwer gemacht habe. Indem ich versuchte, irgendwelche Erwartungen zu erfüllen – von denen ich womöglich nur dachte (!), dass die Umwelt sie an mich stellt. Und indem ich vesuchte, irgendwelchen „Das-muss-so-denn-das-machen-alle“-Mist durchzuziehen, den ich eigentlich nervtötend fand.

    Schade drum.
    Und eine bittere Erkenntnis.
    Gott sei dank sind die Kinder noch nicht ganz erwachsen.

    Aber ich freue mich über Leute wie Dich, die beizeiten vernünftig werden und das Laufrad verlassen.

  17. Oliver Kalitowski sagt:

    Respekt und Anerkennung dafür, das Du das überhaupt alles so auf die Kette bekommst. Ich würde dabei grandios scheitern.

  18. Dentaku sagt:

    Genau getroffen.

    Die Lösung klingt ein wenig nach dem Kanban-Vorgehensmodell für die Softwareentwicklung: „Begrenzung des Work in Progress (WiP)“. Da funktioniert es ja ganz gut, warum kriegen wir es zuhause alle nicht so hin?

  19. saskia sagt:

    duhastsorechtduhastsorechtduhastsorechtduhastsorechtduhastsorechtduhastsorecht …
    deswegen: unser fußboden ist dreckig, die fenster blind, der supermarkt ist unser kühlschrank und vorratsraum, tv manchmal ein segen, zimtschnecken aus tk-teig für alle (schul-/kiga-)veranstaltungen obligatorisch ;-)

  20. Tom sagt:

    Das wäre sicher auch ein guter Artikel für das „flow-magazin“.

  21. Anke sagt:

    Oh my.

    Auch uns, trotz 2 Elternteile, geht es so. Schon krass, wenn einem das „fremde“ Menschen wie einen Spiegel vor das Gesicht halten.
    Nur komme ich scheinbar nicht raus. Mein eigener Anspruch scheint zu hoch zu sein. Hm.

  22. The Counterpart sagt:

    Ich finde den Beitrag super! Mehr Eltern sollten sich darüber klar werden, egal ob allein oder gemeinsam erziehend.

    Ich denke das Problem liegt darin, dass man als Mensch immer über alles die Kontrolle haben will, man fühlt sich gestresst wenn etwas außerhalb des Rahmens dieser fällt und das auch noch evtl. von anderen verursacht, weil nicht einplanbar.
    Stress ist etwas das man sich im Kopf macht und wenn man Dinge lernt hinzunehmen die dann doch nicht so optimal laufen, wird wohl einiges einfacher. Für sich und in dem Fall auch für die Kinder. Wer will schon Eltern die ständig gestresst sind…?

  23. Katrin sagt:

    Treffer, versenkt! Aber sowas von.

  24. Sue sagt:

    Ja!
    Neulich habe ich ein Selbstexperiment durchgeführt, „ein Tag ohne Eile“. Es klappt nicht immer, aber den Kindern tut es unendlich gut, nicht permanent angetrieben zu werden, und auch mir hat dieser Tag ein bisschen die Augen geöffnet. Ok, am Ende des Tages bin ich trotzdem ein bisschen ausgerastet, aber immerhin nur einmal und nicht zwanzigmal…

  25. Bettina sagt:

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    Genau!
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    Danke für den Reminder – man nimmt sich die Entschleunigung ja immer wieder vor und vergisst es im Alltag dann doch. Einen Anfang habe ich dieses Jahr gemacht: Ich mache nicht mehr 3 Adventskalender selbst, sondern ich habe welche gekauft (Du weißt schon welche, der Tipp stammt von Dir ????) – das nimmt mir schon mal einiges an Vorweihnachtsstress. Da läuft doch was falsch, wenn man sich Mitte November schon drauf freut, dass Weihnachten vorbei ist!

  26. Alexander sagt:

    ******************KOMMENTAROMAT**********************
    Gerne gelesen
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  27. joriste sagt:

    aber sowas von ja genau!
    und danke!

  28. Andrea sagt:

    ******************KOMMENTAROMAT**********************
    Genau!
    *****************/KOMMENTAROMAT**********************

  29. Katharina sagt:

    Genau so und nicht anders. Und trotzdem so schwierig….

  30. Kirsten sagt:

    Stimme Dir total zu. Es war so entspannend, als ich mir zugestand: Ich renn nicht mehr wegen der S-Bahn. Kommt doch fünf bis zehn Minuten später die nächste. Was soll das! Die Kür wäre: Ist mir doch egal, wenn ich ein paar Minuten zu spät bin. Daran arbeite ich noch :-)

  31. Joerg sagt:

    Das spricht mir so aus der Seele

  32. kati sagt:

    können sie nicht nur, müssen sie sogar.
    ich bin allein erziehend mit 2 kindern und job und könnte mich jeden morgen selbst ohrfeigen für mein rumgestresse ob der zeit/wegstrecken – optimierung. dabei ist es, ganz ehrlich, doch kackegal, ob ich um 8 oder um 5 nach 8 in der arbeit bin, n´est-ce pas? aber es ist absolut nicht egal, ob ich meinen großen mit einer dicken umarmung und nem guten wunsch in seinen alltag entlasse, oder mit einem „schnell schnell die hausschuhe an, ich muss doch zum bus rennen!“. ich hab sogar schon ernsthaft überlegt, ob ich nicht, mit baby im tuch, auf sonem rollerdings fahren könnte, um schneller zu sein. es ekelt mich geradezu an.
    also habe ich gestern den gleichen entschluss gefasst – weniger hetze, mehr zen.*
    scheinbar nicht als einzige…but hey, it´s that time of the year ;-)

    *zen war allerdings ganz schnell weg, nachdem mein telephonanschluss den dienst quittiert hat und ich den „freien“ nachmittag meines „kurzen“ tages in der ‚*#+^°’*#*!!“?? kundendiensthotline des anbieters verbracht habe, komplett mit abgespacter warteschleifenmusik und zero ergebnis. kacklaune wieder da. essen bestellt. auf dem sofa gechillt statt gekocht. immerhin..

  33. dingsl sagt:

    ich las neulich den spruch „stop the glorification of busy“
    – und hier fiel er mir wieder ein. es braucht viel mehr so achtsame frauen wie dich, dass endlich ruhe einkehren kann in kopf und geist. nicht nur dem der eltern sondern auch dem der kinder.
    (damit beziehe ich mich auf familienkonstellationen in denen zumindest von der anzahl der erwachsenen her eine aufgabenteilung und entlastung möglich ist. alleinerziehende können sich achtsamkeit nur sehr schwer leisten.)

  34. Da geht’s mir wie Dir. Obwohl nur ein Kind und gemeinsam erziehend. Allein Deine Aufzählung all dieser Alltäglichkeiten macht mich schon müde. Als unsere Hündin noch lebte, fiel es mir leichter, mal innezuhalten. Dank Gassi hatte ich jeden Tag Zeit, einfach nur in der Gegend herumzuglotzen respektive sehr langsam durch meinen Kiez zu mäandern (der Hund war ja schon alt und nicht sehr fix auf den Beinen). Das war schön.

  35. A-M sagt:

    Dass ich Tränen in den Augen vor Lachen habe, passiert mir bei deinen Artikeln ja häufiger, aber dass ich Tränen in den Augen habe, weil ich mich grad so angesprochen gefühlt hab … tja.

    Während ich den ersten Teil las, dachte ich nur so, shit, geht das jetzt echt immer so weiter?
    Beim zweiten Teil war ich dann etwas versöhnlich gestimmt, denn, du hast recht, wenn man die Dinge, die man gerade tut, mit ganzem Herzen tut, dann kann man sie auch genießen.

    Manchmal ist es aber gar nicht so leicht, das zu beherzigen. Momentan ist leider so eine Zeit bei mir.

  36. Greta sagt:

    Grazie mille, sei riuscita ad esprimere esattamente come mi sento ora. Che lo stress non condizioni la nostra vita!!

  37. rrho sagt:

    ******************KOMMENTAROMAT**********************
    Genau!
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  38. Lena sagt:

    Genau! Danke für die Erinnerung ans Schritt-für-Schritt-Machen, ich vergesse das auch immer wieder und lasse mich stressen. Ist wohl ein lebenslanger Lernprozess…

  39. Thankmar sagt:

    ******************KOMMENTAROMAT**********************
    Genau!
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    Wir sind zu zweit erziehend und es geht uns manchmal ähnlich. Wie sehr man da allein manchmal einfach funktionieren muss, mag ich mir gar nicht ausmalen. Von Hobbies, auch nur kleinen, lese ich bei Deiner Aufzählung bspw. gar nichts. Ich kann mich da wenigsten ab und zu mal um mich selbst kümmern.
    Dir viel Kraft weiterhin!

    1. dasnuf sagt:

      Ich bin ja nicht alleinerziehend sondern getrennterziehend.
      Ich habe „echte“ alleinerziehende Freundinnen und ehrlich gesagt frage ich mich da oft, wie man das durchhält… ich habe ja durchaus Unterstützung und was Hobbys angeht: twittern und bloggen
      Das genügt mir und entspannt mich.

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