Beim abendlichen Bügeln hab ich mir wieder ein cooles Branding verpasst. Es ist so beruhigend in diesem fortgeschrittenen Alter zu sein. Mein Feierabend sah so aus: ein Schläfchen, der Mitbewohner kocht, wir essen zusammen und schauen ein Video. Dafür bügel ich seine Hemden.
Höhepunkt des Tages: Ein Fotoshooting für den Personal- und Sozialbericht. Wir stellten dynamische Mitarbeiter dar. Meine Kollegin war leider ansehlicher als ich und durfte in die erste dramaturgische Reihe. Ich immerhin in die zweite. Wir laufen 37 mal durch ein Drehkreuz und der Fotograf repetiert: „Ahhh, das war sehr gut. Einmal noch“. Nach dem vierten Mal hat er an Glaubwürdigkeit verloren. Fotosessions sind eine merkwürdige Sache. Man macht total merkwürdige Dinge, wie elefantengroße Ausfallschritte und der Mann mit der Kamera behauptet, hinterher sähe das natürlich aus. Das ist ungefähr so wie das was die Kommentatoren bei Dressurreitwettbewerben von sich geben, wenn der arme Gaul seitwärts schreitet und man das Gefühl hat, gleich verknoten sich die Beine und das Pferd kippt wie ein gefällter Baum um: „Es ist erstaunlich mit welcher Natürlichkeit der Reiter das Pferd zu lenken vermag“.
Ach: und ich hab mich als Groupie des Monats Juli bei I.Z.E.T.I.T beworben. Wehe, die nehmen mich nich. Noch mal klettere ich nicht in das Ding.