In der Zeit, in der ich noch aktive YPS-Leserin war, war mein großer Traum immer eine dieser, meist auf den Rückseiten angebotenen, Urzeitkrebsburgen zu besitzen. Ich weiß bis heute nicht was das ist – aber haben wollte ich es in jedem Fall.
Also für jene, die noch nicht wissen, was sie mir zum 30. schenken. Das ist der erste Wunsch auf der Liste.
Stichwort YPS: Alles, was man geduldig wachsen und züchten musste, ging bei mir kaputt. Mein Großvater hatte einmal ein ganzes Jahr damit verbracht Minitomaten in Minigewächshäusern aufzuziehen und sie mir stolz überreicht. Innerhalb einer Woche hatte ich sie tot gepflegt. Leider habe ich seinerzeit meine Unfähigkeit im Umgang mit filigranen Lebensformen nicht innerhalb der Familie publik gemacht. Diesem Umstand ist sicherlich zu verschulden, dass meine Tante dieses Jahr auf die Idee kam mir einen Bonsai zu schenken.
Die Miniulme besitzt nach nur vier Wochen Pflege lediglich drei Blätter. Gäbe es einen Arzt in meiner Nähe, könnte ich endlich den Todeszeitpunkt feststellen lassen. Sollte dem entgegen jemand begnadeter Bonsaizüchter und Ulmenliebhaber sein, würde ich mein jämmerliches Ülmchen auch gerne verschenken.
Nachtrag: Recherchen auf der YPS-Seite ergaben, dass die Minitomaten samt Gewächshaus am 17.04.78 erschienen sind. Selbst wenn mein Großvater dann noch ein komplettes Jahr züchtete, war ich noch nicht mal vier Jahre alt, was mein völliges Unvermögen im Umgang mit den Pflänzchen verständlich machen würde.
Nachtrag II: Ich kann mich jetzt leider nicht mehr bei meinem Opa entschuldigen. Aber wenn ich an die Zeit zurückdenke, in der er noch in Deutschland lebte und ich klein war, ist es ein Wunder, dass er mich als Enkel nicht verstoßen hat. Neben den ganzen tot gezüchteten Pflanzen, habe ich als 3 bis 6jährige noch wenig Sinn für Wertschätzung gehabt. So kann ich mich beispielsweise lebhaft daran erinnern, dass ich viele der Geschenke, die mein Großvater mir gemacht hat (z.B. eine Ampeltaschenlampe im Miniformat), wenige Stunden später am Spielplatz des Hochhauses an die anderen Kinder verkauft und mir von dem erworbenen Geld (20 Pfennig) Brausebonbons gekauft habe.