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Sehr geehrte Damen und Herren Produktentwickler Maybelline New York,

vergangene Woche habe ich ihr neues Produkt „forever superstay“ erstanden. Da ich kein sehr emotionsgeleiteter Mensch bin, habe ich mich nicht von dem verunglückten Anglizismus abschrecken lassen und aufmerksam die Beschreibung des Produktes gelesen, welche verspricht nach einmaliger Applikation den ganzen Tag rote Lippen zu schenken.
Ich solle laut Anleitung die flüssige Lippenfarbe auftragen und anschließend den Pflegebalsam benutzen, um die Lippen zu versiegeln. Da ich bereits sehr erfahren in Versiegelungstechniken bin – ich habe seinerzeit meine Dielen abgeschliffen und mit Lack versiegelt – bin ich mir sicher, keine Anwendungsfehler begangen zu haben.
Es ist vielleicht auch wichtig zu erwähnen, dass ich relativ schminkerfahren bin. Ich kann stolz auf 17 Jahre Schminkerfahrung zurückblicken. Besonders die ersten 5 Jahre in denen ich mich aufgrund eines ausdrücklich ausgesprochenen elterlichen Schminkverbots farblich verschönert habe, haben mir ein reichhaltiges Erfahrungsrepertoire effektiver und effizienter Schminktechniken beschert.
Nun muss ich Ihnen bedauerlicherweise mitteilen, dass Ihr Produkt nichts taugt.
Nach dem ersten Auftragen dauerte es keine zehn Minuten bis sich die Farbe wie Milchhaut eigenständig von den Lippen abzeiht. Die bloße Bewegung der Lippen führt dazu, dass sich die Lippenstiftfarbe am Stück löst. Das Ganze erinnerte mich an die abziehbaren Nagellacke aus den späten 80er Jahren (ich hoffe nicht, dass beide Produkte die selbe Zusammensetzung besitzen!).
Hochmotiviert durch den stolzen Preis Ihres Produkts versuchte ich es noch einige Male. Der Erfolg blieb leider weiterhin aus. Der Lippenstift löst sich in den ersten Minuten nach dem Auftragen und bleibt dann am nächstbesten Gegenstand kleben (Finger, Glas, Tasse). Dort ist er in der Tat kaum noch zu entfernen. Ich benötigte beispielsweise Make-up-Entferner, um den Lippenstift von meinem Kaffeebecher zu beseitigen.
Ich empfehle Ihnen deswegen, den Lippenstift aus Ihrem Produktportfolio rauszunehmen und z.B. an die staatliche Porzellan-Manufaktur Meissen GmbH zu verkaufen. Dort findet der Klebelack sicherlich Verwendung.

Herzlichst Ihre Nuf

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