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Eine Kindergärtnerin berichtete, dass sich dieses Jahr außergewöhnlich viele Kinder entschieden hatten, die Faschingszeit als Gespenst zu bestreiten. Das hat mich überrascht. Ich ging davon aus, dass Kinder eigentlich immer Prinzessin, Cowboy oder Pirat sein wollen. Sich als Gespenst zu verkleiden hielt ich sowohl für kreativ als auch für elternfreundlich. Statt stundenlangem Nähen, schminken oder kostspieligen Fertigkostümen befriedet ein Bettlaken alle kindlichen Verkleidungswünsche auf einmal.
Umso erstaunlicher auf einen Kita-Fasching zu kommen und zwanzig kleinen Gespenstern zu begegnen.
Ich habe lange nachgedacht, wie die Kinder auf ihre Verkleidung kommen und wie gewöhnlich fiel mir die Antwort im Halbschlaf ein. Die Gespensterverkleidung ist Spiegelbild der Wirtschaftskrise. Kinder sind es gewohnt im Dunkeln zu leben. Trüge man ihren auf einen typischen Elternsatz zum Besten zu geben, so lautete der zweifelsohne: „Schatz. Mach das Licht aus, das is zu teuer wir ham doch kein Geld seit Papa arbeitslos is!“

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