Ich interessiere mich seit jeher für Naturwissenschaften und somit auch für alle Formen von Gesetzen und Regelmäßigkeiten. Vermutlich rührt dies aus dem höchst menschlichen Bestreben stets einen festen Erwartungshorizont bilden zu können. Dies gelingt vor allem dann gut, wenn ich aus Einzelbeobachtungen treffende Vorhersagen ableiten kann. Das wiederum beschert mir Kompetenzgefühl und Bewunderung durch mein Umfeld, was auch nicht zu verachten ist.
So versuche ich bereits seit einigen Jahren herauszufinden zu welchen Gelegenheiten man das Wort „Mahlzeit“ benutzt und v.a. zwischen welchen Uhrzeiten man es als Grußformel einsetzt. Das erste Mal begegnete mir „Mahlzeit“ 1993 als ich bei Siemens arbeitete. Da begann man zwischen 09.00 Uhr und 09.30 Uhr allen Menschen Mahlzeit zu wünschen. Das Ganze endete schlagartig um spätestens 13.30 Uhr. Tatsächlich habe ich bis heute nicht herausgefunden wie die genauen Anwendungsuhrzeiten sind. Das macht es mir schwer, mich in die Gruppe meiner eifrigen mahlzeitwünschenden Kollegen zu integrieren. Kein Wunder also, dass ich stets der seltsame Vogel bleibe.