3. Die Natur als solches
Die Natur und ich, wir sind keine Feinde im engeren Sinne. Ich bin sogar auf dem Land aufgewachsen. Jedoch vergrub ich mich in meiner Kindheit lieber in Büchern und wurde in meiner Jugend leider fernsehsüchtig. So kam ich mit der wilden und ungezügelten Natur eher selten in Kontakt. Theoretisch kann ich siebenundzwanzig verschiedene Baumsorten voneinander unterscheiden. Praktisch verhält es sich bedauerlicherweise so, dass die Blätter, Rinden, Farben und Oberflächenstrukturen eher selten wie im Buche aussehen.
So bleibt es bei den Grundkategorien Baum, Wiese, Tier zweibeinig, Tier vierbeinig, Tier mehr als vierbeinig. Erschwerend kommt meinen urlaublichen Naturbeobachtungen hinzu, dass ich bereits zu Beginn meine Kontaktlinsen an die Ostsee verloren habe. So lief ich augenkneifend aber guter Dinge durch die Natur und versuchte das Aufregendeste dennoch mitzubekommen. Am zweiten Abend sah ich beispielsweise eine riesige Fledermaus im Sonnenuntergang hektisch auf und ab fliegen. Nach einiger Zeit lies sie sich elegant auf dem Wasser nieder und angelte sich sogar einen kleinen Fisch. Ich schätze, fischende Fledermäuse sind selbst in meernahen Gegenden eine kostbare Seltenheit.
Eine andere Konversation ging so:
– Ohhhh! Schau mal Schatz!!! Daaa! Dahaaaa
(Mein Freund schaut in die angezeigte Richtung)
– Was ist denn da?
– EIN TIER DA AM BAUM!!!
– Ähm, was denn? Ein Eichhörnchen oder was?
– Neineineinein. Es hat einen roten Kopf! Schau doch dahaaaaa!
– ?
– Na da, gleich klöppelt es!
– ???
(Es ertönt ein regelmäßiges Klopfen)
– Ein Buntspecht?
– Jajajajajaja! Genau!