Am Wochenende ist es soweit. Wir fahren nach Legoland. Wenn ich in meinem Bekanntenkreis herumfrage, so scheint es mir, als sei bereits jeder schon mal in Legoland gewesen. Nur die kleine Nuffi nicht. Lediglich zwei Mal war ich mit meinen Eltern in Geiselwind. Dort gibt es so einiges an Fahrgeschäft, was mich aber nie interessierte. Was ich da richtig toll fand, war das Affengehege. Die Affen laufen dort frei umher und man kann durchlaufen. Jedenfalls bis 1980. Dann passierte etwas, das zur Schließung des Affengehege führte.
Es war Frühling 1980. Ich hatte meinen Jeansoverall mit Schlaghosen an. Ich wog ca. 22 Kilo und war 1,20 Meter groß. In der Hand hielt ich eine Banane. Diese wollte ich nach und nach an die lustigen Affen verfüttern. Da stand ich und wedelte mit der Banane, um die Affenhorde auf mich aufmerksam zu machen. Nach nur wenigen Sekunden erspähte einer der Oberaffen das leckere Obst in meiner Hand, rannte in einem Affentempo (ha, ha!) auf mich zu und entriss mir selbige. Das hat mich sehr, sehr wütend gemacht. Doch nicht gleich die ganze Banane! Den Plan hatte ich anders ausgetüftelt! „Böser Affe!“, dachte ich und rannte den Affen hinterher. Im vorderen Stück des Geheges gab es keine Bäume und so dauerte es nicht lange, bis ich den Affen eingeholt hatte. Ich entriss ihm die Banane. Das wiederum entsprach nicht den äffischen Erwartungen und der Affe nahm mir die Banane erneut ab. Ich lies mir das noch zwei, drei Mal gefallen, dann schlug ich den Affen. Der Affe ließ sich nicht lumpen und haute kurzerhand zurück. So keilten wir uns, bis der doofe Affe schließlich anfing mich zu beißen. In der Zwischenzeit war mein Vater zu uns gerannt und zog den Affen weg, der sich mit beiden Händen in meinen Haaren festkrallte. Von der anderen Seite kam der Tierpfleger und zog mich weg, was sich ein wenig schwierig gestaltete, weil ich den Affen würgte.
Der Affe wurde verhauen, ich wurde verhauen, das Affengehege geschlossen. Das ist die traurige Wahrheit.