Nehmen wir an, eine Schülerin arbeitet in den großen Sommerferien als Aushilfe in einer Bäckerei. Sie ist fleißig und zuverlässig und so kommt es, dass man ihr bald den Verkauf überlässt. Als sie morgens den Laden aufschließt und die Vitrine herrichtet, sind in den hinteren Räumen noch die Bäcker aktiv. Plötzlich ruft es nach vorne:
„Ilse, kommste mal her, wir brauchen Hilfe“
Ilse trottet nach hinten und bekommt einen fünf Kilo schweren Klumpen Teig auf den Arm gelegt.
„Hier Ilse, entsorg den mal. Der is nüscht jeworden.“
Ilse schleppt den Teigballen in den Hinterhof und schmeißt ihn in die eiserne Mülltonne.
Bis zum Nachmittag ist Ilse mit dem Verkauf diverser Brötchen, Plunder und Kuchen beschäftigt. Als der Abend kommt, räumt sie artig auf. Sie freut sich auf den Abend im Park, heute war es ziemlich heiß. Schnell will sie noch die Mülltüte aus dem Verkaufsraum nach hinten bringen.
Doch was ist passiert?
Als sie die Tür öffnet ist der Boden mit Teig überzogen. Ihr Blick richtet sich auf die Tonne. Sagen wir lieber: an den Ort wo die Tonne war. Anstatt dessen sieht sie nur einen blasenschlagenden Teigberg. Lediglich der Deckel der Tonne sitzt seitlich versetzt wie eine Baskenmütze auf dem Teigungeheuer.
Als ich diese Geschichte hörte, stellte sich mir eine Frage: Wie entsorgt man sachgerecht Hefeteig? Hätte Ilse den Teigberg zerteilen müssen und die kleinen Teigknödel in verschiedene Mülltonnen werden müssen? Gibt es für die Bäckerinnung gar Hochsicherheitsmülltonnen, ähnlich der bombensicheren Frachtcontainer in der Luftfahrt, in die man Teigreste werfen kann? Wirft man Teig in Zentrifugen und extrahiert den Zucker so dass den Hefepilzen die Nahrungsgrundlage entzogen wird?
Fragen, bei denen mir nur ein Bäcker weiterhelfen kann.