Als handfeste Autofahrphobikerin, die ich tatsächlich bin, lieh ich mir das Auto meines Vaters. Ein knallroter Alfa 164. Leider vergaß ich ihn darüber zu informieren. Das fiel mir aber erst auf, als ich die ersten 234 von schätzungsweise 20.783 Stufen zu einem Wolkenkratzer, der meinen Arbeitsplatz beherbergte, erklommen hatte. Ich zog also mein Handy um ihn anzurufen. Das Handy war leider mehrere Kilo schwer und entgegen des Wortlauts höchst unhandlich. V.a. weil ich in mein Daunenbettzeug gewickelt war, was das Treppensteigen zusätzlich erschwerte. Im rechten Arm trug ich zudem einen Säugling mit Bartstoppeln. Der rief mir mit dröhnender Stimme in mein Ohr: Handystrahlen töten und Autofahren auch!
Ja, ja, denke ich. Wir fahren lieber S-Bahn. Doch der Bahnsteig nach Karlshorst war nur über eine Hängebrücke von einigen hundert Metern Länge zu erreichen.
Hätte ich nicht auch noch Stöckelschuhe getragen, wäre das evtl. bewältigbar gewesen. So aber steckte ich jeden Schritt in dem Gehseil fest.
Zum Glück hat mich Traumdeutung nie interessiert und an das Unterbewusste glaube ich auch nicht. Allerdings mache ich mir ernsthafte Sorgen um den Vertusstheitsgrad meiner Träume.