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Ümzug irreversible, so nenne ich meine Methode mit ebay umzuziehen ab heute. Gestern einen Heidenspaß* gehabt, als meine Möbel alle einzeln aus meiner Wohnung geschleppt wurden. Dabei gebar sich der ein oder andere Käufer etwas anstrengender und wollte die Möbel in Kleinstteile auseinander gelegt haben. Wäre ich ein Kerl, so hätte dieser Wunsch kaum Probleme bereitet, denn dann besäße ich Werkzeug. So musste ich mir welches leihen, was an und für sich auch kein Problem dargestellt hätte, weil ich einen handwerklich begabten Partner habe, der sich bereit erklärte mir helfend unter die Arme zu greifen bzw. meine zwei linken Hände linke Hände sein zu lassen und selbst einzuspringen.
Am Tag zuvor begutachtete ich das auseinander zunehmende Möbel selbst und stieß dabei auf eine Verschraubungskonstellation, die ich so noch nicht gesehen hatte. Kurzerhand griff ich zu meiner Digitalkamera und dokumentierte die Sachlage in der Hoffnung, meinem Partner die Problemkonstellation durch eine ausreichende Visualisierung im Voraus zu einer Lösung zu verhelfen.
Zusätzlich popelte ich mit dem einzigen Werkzeug, dass ich als brave IKEA Kundin mein eigen nennen konnte, einem Inbus, in den Schraublöchern. Anschließend übermittelte ich Fotos und meine gesammelten Friemelerfahrungen an den Handwerker des Hauses.
„Der Inbus passte nicht rein, weil man so um die Ecke schrauben muss“, so mein Resümee.
Am Tag darauf rückte mein Freund mit einem Inbus an und stellte fest: „Der Inbus passt nicht, er ist zu groß für die Öffnung.“
Die darauf folgenden physiologischen Prozesse, die durch den plötzlichen Wandel meiner emotionalen Lage ausgelöst wurden, erläutere ich an dieser Stelle nicht vertiefend.
Ich entschloss mich im Haus nach dem nötigen Werkzeug zu fragen. Diese Runde war sehr amüsant, da ich, wie bereits an anderer Stelle berichtet, keinen meiner direkten Hausmitbewohner kannte. So klingelte ich mich von der vierten Etage bis ins Erdgeschoss durch und kann nun zusammenfassen, es wohnen fast nur junge Leute im Haus, die alle eines gemeinsam haben: Sie sind sehr sympathisch besitzen dummerweise kein Werkzeug.
Hätte ich das bei meinem Einzug gemacht, wären wir sicherlich alle alle Freunde geworden. Ich hatte den Eindruck, dass die Show, die wir boten, begeisterte. Denn die Hinleitung zum Thema stellte ich fuchtelnd da, während ich dann im richtigen Moment meinen Freund ins Spiel brachte, der fachmännisch erläuterte, welches Werkzeug benötigt wurde. Wir beide wussten nämlich den Namen nicht und mussten das Tool pantomimisch darstellen.
Das Teufelsding haben wir am Ende anderweitig besorgen können. Denn es ist, recht undramatisch, Bestandteil der Standardausstattung eines jeden Werkzeugkoffers.
Das Möbel wurde auseinander geschraubt und abmontiert und im Akkord an die Schlange stehenden ebay-Käufer überreicht. Jetzt besitze ich nur noch ein Sofa, 3 Kommoden, einen Kühlschrank und eine Waschmaschine und all meine Besitztümer liegen auf dem Boden verstreut und verbreiten Aufbruchsatmosphäre.

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