Liebes Tagebuch,
heute ist ein ganz doofer Tag. Ich bin sauer und bald habe ich ganz doll viel Zeit sinnlos meine Zeit zu verplempern.
häßliche Grüße
nuf
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Liebes Tagebuch,
heute ist ein ganz doofer Tag. Ich bin sauer und bald habe ich ganz doll viel Zeit sinnlos meine Zeit zu verplempern.
häßliche Grüße
nuf
Übermorgen ist es soweit. Ich werde umziehen und zwar 192 Stunden. Einhundertzweiundneunzig Stunden ohne Internet. Nur ich und die Kartons. Oh Gott! Wie ich das hasse. Chaos und in der neuen, hellen Wohnung sehen, wie schmutzig alles ist und seit zwei Jahren das erste Mal wieder selbst putzen!
30 Kisten sind es geworden. Davon sechs mit Klamotten. Will mir das irgendwas sagen? Hm? Erwähnte ich die zwei Kisten Schuhe?
Hmmm, das Mittagessen schmeckte aber umami!
1908 entdeckt. Hat das schon mal jmd gehört?
Suche ein neues Zuhause für mein Schnucki. Zum Umzug ist die Trennung unvermeindlich.
Gibt’s eigentlich Wahnsinnige, die am 30. Oktober nichts zu tun haben und mir bei meinem Umzug helfen mögen?
Als Ausgleich gibt es am 17.12. (Datum gemutmaßt) eine Puschenparty (Es denkt doch nicht irgendwer, dass er ohne Hausschuhe auf dem frisch abgezogenen Holzboden stehen darf?).
Im Eingangsbereich werden Stoffhandschuhe ausgeteilt und es gibt Ganzkörperplastikanoraks. Nicht dass jemand etwas vollstaubt. Rauchen nur bei -20 Grad auf dem Balkon. Zu trinken gibt es nur Wasser und es werden leicht abwischbare Speisen gereicht.
Die heilige Designercouch wird in Plastikfolie eingewickelt und wehe (!) jemand berührt die.
Sonst wird es aber Spaß machen. Da ihr Blogger seid, habt ihr alle iPods, die ihr bitte mitbringt. Musik kann ich natürlich keine machen – man will ja nicht gleich am Anfang die Nachbarn vergraulen.
Schönes Bild. Ich stelle mir unser neues Wohnzimmer vor und in der Mitte tanzen Menschen in Fellhausschuhen lautlos, vielleicht ein bisschen knisternd zu Musik, die nur sie hören, während die Schüchternen am Rand stehen und wortlos an ihren Wassergläsern nippen.
Mit italienischem Essen bin ich ein bisschen eigen. Es hat schon zu großer Verwunderung geführt, dass ich gesagt habe: Die Pizza war lecker, und gleichzeitig behauptete: Das ist keine gute Pizza.
Das liegt maßgeblich an meiner italienischen Familie. Denn echte italienische Pizza gibt es kaum.
Die meisten italienischen Restaurants sind entweder von Türken geführt und die machen leckere aber an deutsche Bedürfnisse angepasste Pizza oder einige Deutsche erfinden die Haute Cousine italiana und bieten leidlich gutes italienisches Essen mit Firlefanz zu astronomischen Preise an. Eins der Restaurants, die auf meiner Da-gehe-ich-nie-mehr-hin-Liste ganz oben steht, ist beispielsweise das 12 Apostel. Die Bedienungen sind unfreundlich, langsam, die Pizza kommt kalt auf den Tisch und eine große Saftschorle kostet 7 €. Ich habe keine Ahnung, warum die überhaupt noch Gäste haben.
Letzte Woche entdeckte ich nun ein italienisches Restaurant, dass mich so begeisterte, dass ich am liebsten jeden Tag dort hin gehen würde und ganz sicher meinen Vater hinschleppen werde, sofern er mich mal besuchen kommt.
Das Cenacolo in der Sredzkistraße 23 ist das erste wirklich tolle italienische Restaurant in Berlin, das ich kennen gelernt habe.
Sicher ist es laut und voll dort, aber wer in Italien war, weiß, dass italienische Restaurants laut und voll sein müssen. Man kommt mit Kind und Kegel und schreit sich die neusten Skandale aus Politik und Showbusiness über den Tisch oder philosophiert darüber, was man mit dem potentiellen Lottogewinn anfangen könnte.
Zudem gibt es dort Pizza aus dem Holzofen mit ausschließlich frischen Zutaten, groß wie Wagenräder und gerade so belegt, dass es nicht zu viel und nicht zu wenig ist. Serviert wird auf schönen, dickwandigen Tellern, die vorgewärmt sind und so dafür sorgen, dass man viel reden kann, bevor das Essen kalt ist. Auf dem Vorspeisenteller sind Zusammenstellungen zu finden, die ich tatsächlich nur von meiner sizilianischen Nonna kenne. Es ist alles frisch gemacht und man kann in die Küche schauen und sehen wie die Gasherde Stichflammen schlagen und die Köche eifrig die Zutaten in großen Töpfen kochen oder in Pfannen schwenken.
Gestern musste ich noch ein zweites Mal hingehen und die Muscheln probieren, die wirklich sehr gut waren. Das Muschelfleisch war fest, alle Muscheln frisch und geöffnet, die Soße hervorragend und es war kein einziges Sandkorn zu finden, so wie es in anderen Restaurants oft der Fall ist.
Die Kellnerinnen kümmern sich um ihre Gäste, lächeln, machen Platz am Tisch und bringen unaufgefordert zusätzliche Servietten, wenn man sich beispielsweise mit Muschelsoße besudelt hat. Insgesamt tolle, rustikale italienische Hausmannskost. Kein Schnickschnack aber die Details stimmen.
Ümzug irreversible, so nenne ich meine Methode mit ebay umzuziehen ab heute. Gestern einen Heidenspaß* gehabt, als meine Möbel alle einzeln aus meiner Wohnung geschleppt wurden. Dabei gebar sich der ein oder andere Käufer etwas anstrengender und wollte die Möbel in Kleinstteile auseinander gelegt haben. Wäre ich ein Kerl, so hätte dieser Wunsch kaum Probleme bereitet, denn dann besäße ich Werkzeug. So musste ich mir welches leihen, was an und für sich auch kein Problem dargestellt hätte, weil ich einen handwerklich begabten Partner habe, der sich bereit erklärte mir helfend unter die Arme zu greifen bzw. meine zwei linken Hände linke Hände sein zu lassen und selbst einzuspringen.
Am Tag zuvor begutachtete ich das auseinander zunehmende Möbel selbst und stieß dabei auf eine Verschraubungskonstellation, die ich so noch nicht gesehen hatte. Kurzerhand griff ich zu meiner Digitalkamera und dokumentierte die Sachlage in der Hoffnung, meinem Partner die Problemkonstellation durch eine ausreichende Visualisierung im Voraus zu einer Lösung zu verhelfen.
Zusätzlich popelte ich mit dem einzigen Werkzeug, dass ich als brave IKEA Kundin mein eigen nennen konnte, einem Inbus, in den Schraublöchern. Anschließend übermittelte ich Fotos und meine gesammelten Friemelerfahrungen an den Handwerker des Hauses.
„Der Inbus passte nicht rein, weil man so um die Ecke schrauben muss“, so mein Resümee.
Am Tag darauf rückte mein Freund mit einem Inbus an und stellte fest: „Der Inbus passt nicht, er ist zu groß für die Öffnung.“
Die darauf folgenden physiologischen Prozesse, die durch den plötzlichen Wandel meiner emotionalen Lage ausgelöst wurden, erläutere ich an dieser Stelle nicht vertiefend.
Ich entschloss mich im Haus nach dem nötigen Werkzeug zu fragen. Diese Runde war sehr amüsant, da ich, wie bereits an anderer Stelle berichtet, keinen meiner direkten Hausmitbewohner kannte. So klingelte ich mich von der vierten Etage bis ins Erdgeschoss durch und kann nun zusammenfassen, es wohnen fast nur junge Leute im Haus, die alle eines gemeinsam haben: Sie sind sehr sympathisch besitzen dummerweise kein Werkzeug.
Hätte ich das bei meinem Einzug gemacht, wären wir sicherlich alle alle Freunde geworden. Ich hatte den Eindruck, dass die Show, die wir boten, begeisterte. Denn die Hinleitung zum Thema stellte ich fuchtelnd da, während ich dann im richtigen Moment meinen Freund ins Spiel brachte, der fachmännisch erläuterte, welches Werkzeug benötigt wurde. Wir beide wussten nämlich den Namen nicht und mussten das Tool pantomimisch darstellen.
Das Teufelsding haben wir am Ende anderweitig besorgen können. Denn es ist, recht undramatisch, Bestandteil der Standardausstattung eines jeden Werkzeugkoffers.
Das Möbel wurde auseinander geschraubt und abmontiert und im Akkord an die Schlange stehenden ebay-Käufer überreicht. Jetzt besitze ich nur noch ein Sofa, 3 Kommoden, einen Kühlschrank und eine Waschmaschine und all meine Besitztümer liegen auf dem Boden verstreut und verbreiten Aufbruchsatmosphäre.
Erinnert das irgendjemand an irgendwas? Stichwort BARBIE
Gefunden bei Oleoleole
Ergänzung: Zitat Herr Zweiblum
„Wasserkopfbarbie – streichele ihr über den Kopf und sie kotzt Dich an!“