Elternabende

Fährtenleser ziehen Rückschlüsse nicht, wie oft fälschlicherweise angenommen, ausschließlich über das Lesen von Tretfährten sondern sie beachten Spuren aller Art. Denn auch aus Bauten, Nestern, Fraßspuren und Kotresten lassen sich Rückschlüsse auf das verfolgte Tier ziehen.
Primatenforscher berücksichtigen diese Punkte ebenfalls. Vor allem aus dem Kot können sie Erstaunliches schließen. So entdeckte man beispielsweise dass Schimpansen bestimmte Pflanzen verzehren, die Substanzen enthalten, die gegen Darmwürmer wirksam sind. Dies lässt sich nachweisen indem man die Anzahl der Parasitenwürmer im Kot vor und nach Verzehr der pflanze zählt.
Würmer zählen finde ich total ekelig. Ich würde nie in Kacke wühlen. Ich schaue sie lediglich an, kategorisiere die Farbe und rieche daran.
So ist das, wenn man zufüttert und herausfinden will, ob das Kind die neue Nahrung verträgt oder nicht.
Das Schöne ist, ich bin gar kein Kakologe und weiß deswegen nicht, wie die einzelnen Gemüse- oder Obstsorten nach dem Verdauen aussehen sollten. Dennoch schnüffle ich, reibe die Windelenden aneinander und beäuge das Verdauungsresultat ganz genau.
Meistens entscheide ich, dass es gut und richtig ist.
Es gibt aber auch die Fälle, in denen ich eine Zweitmeinung benötige. Zur endgültigen Urteilsbestimmung konsultiere ich meinen Freund wenn er abends von der Arbeit kommt und halte ihm die vor zehn Stunden ausgeschiedenen Produkte unseres gemeinsamen Zöglings unter die Nase. Der sagt in der Regel „Hm ja“ und wir entsorgen die Windel endgültig.

5 Gedanken zu „Elternabende“

  1. oh gott!!!!

    ich muss gestehen, ich habe die vollen windeln immer möglichst schnell entsorgt…ohne genauere betrachtung des Inhalts…es sei denn dies lies sich nicht vermeiden, weil selbiger nicht geruhte nur in der windel zu bleiben…in solchen Situationen hielt ich dann ein als „stopfend“ geltendes Nahrungsmittel für’s Kind immer für die richtige Wahl…und neue klamotten…manchmal nicht nur für’s Kind…uarrrrrgggg….bin ich froh das des vorbei ist… bin ich jetzt eine schlechte mami???

  2. Das klingt fast schon genauso begeistert wie die Hundebesitzer, dich ich immer wieder auf der Straße beobachte:
    Wenn sie sich enthusiastisch darüber unterhalten, was sie vorne in die Töle eingefüllt haben und nach welcher Zeit in welcher Konsistenz es hinten wieder rauskam. Sie beobachten das aufs genaueste, und auch, mit welchen Mühen es ausgeschieden wird.

    Viele Hundebesitzer sind anscheinend kakophile Profifäkalogen – in dieser Beziehung könnte Frau Nuf viel von denen lernen.

  3. Mutti = Kakologin = Kotzologin
    (Oder haben Sie nicht auch bei Kindeskrankheit das Gekotzte untersucht, um Rückschlüsse zu ziehen welche Nahrungsmittel zurück kamen, bzw. welche im Körper blieben?)

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