Seit 2004 besuche ich das Festival des nacherzählten Films und seit 2005 denke ich immer: Hey, da machst Du mal mit.
Die Idee ist wunderbar: Jeder, der möchte, bekommt zehn Minuten, um etwas nachzuerzählen, das verfilmt worden ist. Das kann ein Kinofilm sein, ein Fernsehfilm, ein YouTube-Video oder aber auch Werbung. Hilfsmittel sind nicht erlaubt.
Genauso besonders wie die Idee ist jedes Jahr das Publikum. Die Stimmung ist immer gut und v.a. sehr wohlwollend. Jahr für Jahr bereite ich einen Beitrag vor. Letztes Jahr z.B. „Bob der Baumeister III- Abenteuer auf der Ritterburg“ (OV!). Dieses Jahr hätte ich eigentlich die erste Folge „IT Crowd – Yesterday’s Jam“ erzählen wollen. Leider scheitere ich Jahr für Jahr an meinem (nicht vorhandenen) Mut. Dabei kann ich als langjähriger Zuschauer zumindest sagen: ich habe mich immer gut amüsiert gefühlt, ich habe immer den Mut derjenigen bewundert, die ich vorne auf die Bühne gestellt haben und ob mich der Inhalt nun wirklich interessiert hat oder nicht – ich habe nie einen schlechten Gedanken über einen der Nacherzähler gehabt. Tatsächlich glaube ich, dass es den allermeisten so geht. Dennoch wage ich es nie.
Jahr für Jahr scheint es im Vorfeld eine Zitterpartie zu sein, ob das Festival überhaupt statt findet – denn den meisten geht es ähnlich wie mir und es melden sich nicht genug Nacherzähler. Ein bisschen könnte man vermutlich am Marketing verbessern, z.B. durch einen Relaunch der doch ein wenig aus der Zeit gefallenen Flash-Site, die das Festival anpreist. Man könnte vielleicht auch mal ein Hashtag für Twitter vereinbaren unter dem Informationen leichter verbreitet werden könnten (etc.). Eine Fan-Seite auf Facebook gibt es zumindest seit einigen Wochen…
Wie dem auch sei. Dieses Jahr wieder großartige Beiträge mit wohlverdienten Gewinnern.
Platz 3: Thorsten Silow erzählte „Zodiac Spear from the Henne Mines-Guaranteed“ (upload: FF12GM) [im gedruckten Programm falsch]
Platz 2: Bärbel Bösking „Alle Sehnsucht der Erde„, D 2009 (R: Wolf Fremm, D: Christine Neubauer)
Platz 1: Christian Brandes: Werbeunterbrechung aus den 90er
Schmerzlich vermisst habe ich Ilia Papatheodorou, die seit einigen Jahren „Vom Winde verweht“ nacherzählt und nach Berechnungen von Bernd Terstegge, dem Initiator des Festivals, ca. 2023 mit ihrer Nacherzählung fertig sein wird. Sie ist Jahr für Jahr ganz, ganz großartig.
Och die sind auch in Mannheim, Gelsenkirchen, Düsseldorf, Zürich, …
geil. mal wieder. berlin ist zu beneiden :D!
Also nächstes Mal will ich Dich auf der Bühne sehen! Bob der Baumeister wäre großartig gewesen. Ist auch gar nicht so schlimm ;-)