Twitter kenne ich seit ca. 6 Monaten. Ich benutze es so: Einloggen und solange ältere Beiträge lesen und den More-Knopf anklicken bis ich an der Stelle angekommen bin, bei der ich beim letzten Login aufgehört habe zu lesen. Twitter ist mir suspekt. Ich mache nur mit, damit meine Kinder mich in fünf Jahren nicht auslachen.
Auf die re:publica hat es mich aufgrund einer Verkettung seltsamer Zufälle verschlagen.
Mein Resumée: Nächstes Jahr wieder und dann aktiver.
An Tag 1 habe ich mir die nette Begrüßung angesehen und gestaunt was man mit iPhone alles machen kann.
Danach habe ich gestaunt wie unglaublich reich und wichtig man als Blogger werden kann.
Den Chacka-alles-was-wir-machen-hat-die-Verbesserung-der-Welt-zum-Ziel-Vortrag von IBM habe ich aus Sicherheitsgründen mit Alufolie am Kopf verfolgt.
Inspirativ und auch glaubhaft, fand ich den social everywhere-Vortrag von Dr. Peter Schütt.
Tag 2 startete aufgrund einer morgendlichen Katastrophe (Dreiradsattel brach ab, passende Mutter nicht verfügbar) erst mit einem sehr akademischen Vortrag zur digitalen Identität und mündete Stunden später in einer Twitterlesung.
Am 3. Tag saß ich im bewegenden Vortrag von Esra’a Al Shafei und hörte mir die anschließende Podiumsdiskussion an, um endlich mal etwas über Relevanz zu erfahren.
Hätte ich für den anschließenden Vortrag von Wales etwas spenden müssen, ich hätte mich aus dem Saal geschlichen, wie manch einer sich an der Toilettenfrau vorbei schleicht.
Cory Doctorow war umso phantastischer und eigentlich auch der einzige Vortrag bei dem ich für mein Gefühl wirklich Neues gehört habe.
Den letzten Vortrag des Tages „Wenn Frauen bloggen – Warum Babykotze genauso relevant ist wie das iPhone.“ wollte ich unbedingt anhören, bin dann weil zwei Teilnehmerinnen absagen mussten, durch Zufall hinter statt vor dem Tisch gelandet, um mit Entsetzen festzustellen, wie viel Diskussionsbedarf es noch zum Thema „die arme, benachteiligte, von Männern in allen Lebensbereichen unterdrückte Frau“ gibt. Schade, denn an sich hätte ich gerne mehr von den anderen Teilnehmerinnen gehört, deren Blogfelder ganz andere Bereiche abdecken. Ich hätte ohne Punkt und Komme zu solch seltsamen Weltansichten Stellung nehmen können, habe es dann aber gelassen, weil man in solchen Diskussionen ohnehin nicht gegen solche Positionen ankommt. Nichtsdestotrotz bin ich motiviert nächstes Jahr das Thema Frauen & Blogs wieder aufzugreifen und zu vertiefen. Bis dahin sind hoffentlich auch andere selbstbewusst selbst zu sagen: Unser Blog hat im Monat an die 200.000 Pageviews und das bedeutet unabhängig von der intellektuellen Güte unserer Inhalte, dass wir eine gewisse Relevanz haben.
Noch interessanter als das Thema „Frauen und Blogs“ ist das Thema „Blogs und Blogs“ bzw. „Blogger und Blogger“ – besonders im Hinblick auf das Bloggen.
Endlich mal ein normaler Mensch.
Jetzt müsste es nur noch ein nächstes Jahr geben. Also, wieder mit normalen Menschen, nicht nachhaltig fokussiert auf Business und Exzellenz, …
Und ich erfahre jetzt erst, dass Deine Teilnahme an der „Babykotze“-Diskussion Zufall war? Ein Glücklicher, denn wegen Dir bin ich dort überhaupt hin! :))
Hört sich interessant (zumindest, wenn es in der Nähe ist) und ein bischen nach Nabelschau an.
Köstlich das hier: „die arme, benachteiligte, von Männern in allen Lebensbereichen unterdrückte Frau“. Gibt’s die tatsächlich in echt? DAS hätte ich nun wieder gerne gesehen und gehört. Sind dass dann Frauen, die in der Kategorie „Ich bin in, weil ich drin bin!“ bloggen?
Intellektuelle, von der Relevanz her nicht beurteilbare, Grüße!
reich und wichtig? wer?