12 von 12 im April

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Wenn der Wecker um 6.15 Uhr klingelt, springe wälze ich mich voller Elan aus dem Bett und schmiere Stullen, die ich nachmittags wegwerfe oder esse (vgl. „Die Schulbrotchroniken von 2013„).

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Dann geht es mit der Tram in die Arbeit. Aber nur weil ich vergessen habe, dass die U5 endlich wieder fährt.

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Als bekennendes Kellerkind irritiert ein sonniger Arbeitsplatz mich sehr. Erste Handlung bei Ankunft also: Verdunkelung!

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Mittagspause und danach muss ich immer einen Cappuccino trinken. Manchmal der Höhepunkt des … wobei nein, das klingt zynisch. Aber doch: Kaffeetrinken ist besonders schön, seitdem ich Kaffees gespendet bekomme. Oft mit Botschaft und bislang denke ich wirklich jedes Mal mit viel Freude an die Person, die ihn mir ausgegeben hat (soweit das geht, denn ich kenne nicht alle persönlich). //Übrigens: Ich hätte so gerne dieses pfandgestützte Mehrwegbechersystem:

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Nach Feierabend (es ist noch hell!) erstmal auf den Lieblingsbalkon. Die Pflanzen leben noch! Obwohl ich sie schon zwei Wochen habe!

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Dann essen. Wir essen heute nicht zusammen. Das jüngste Kind hat noch Besuch, da will ich nicht stören. Das andere Kind war so hungrig, das musste unbedingt schon essen und das was ich esse, will sowieso niemand essen. Dieses ganze neumodische Hipsterzeug ist so toll: z.B. rotblättriger Mangold <3

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Dann mal wieder auf Twitter „lustige“ Replys bekommen. Aber sorry: Body-Egalness und Sport nur weil er Freude bereitet und nicht um abzunehmen.

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Dann noch ein bißchen Haushalt. Dieser 12 ist an Banalität kaum zu überbieten!

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Dafür aber nicht das Kinderzimmer aufräumen. Macht ihr das jeden Abend? Ich dachte ohne Kinder das macht man so. Mit Kindern hab ich es irgendwann aufgegeben. Wir räumen vor dem Wochenende einmal auf. Jedenfalls wenn wir es nicht vergessen.

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Dann bekomme ich die Schnarch-Schwestern vorgelesen. Ich meine, ich hatte von dem Buch bei Rike Drust gelesen. Kind 3.0 war etwas empört: „Da spielen nur Frauen und Mädchen mit und der einzige Männliche ist ein Affe.“ Ich höre auch mit gemischten Gefühlen zu, die Fetterike wird schon auch gebodyshamed.

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Dann müssen noch Kirschkernkissen warm gemacht werden. Das Einschlafritual. Auch bei 30 Grad Plus.

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Das größere Kind liest alleine. Ich darf noch kuscheln kommen.

59 Gedanken zu „12 von 12 im April“

  1. Sehr humorvoll geschrieben, danke! Zum Kinderzimmer-Aufräumen kann wohl fast jeder etwas beitragen. Ich sehe das inzwischen entspannt: ich fühle mich wohler, wenn (etwas) aufgeräumt ist und meine, eine halbwegs ordentliche Umgebung tut den Kindern gut. Also räume ich auf. Punkt. Die Kinder helfen. Oder auch mal nicht. In jedem Fall erleben sie Ordnung als schön uns wohltuend. Egal, ob ich da jeden Abend ein riesiges Theater drum mache, oder eben nicht. Das würde mich mehr Energie kosten, als eben schnell aufzuräumen, und uns jeden Abend verderben und am Ende den gleichen Effekt haben: sie werden aufräumen können, wenn sie mal ausziehen. So oder so.
    Und weitere Tipps zur Gelassenheit habe ich sehr gerne bei Ihnen gelesen (beispiel Mediennutzung bei Kindern) und gehört (Podcasts). Dafür wollte ich mal Danke sagen. Schönes Wochenende wünsche ich Ihnen

  2. Kinderzimmer aufräumen?

    [hier hysterisches Lachen einfügen]

    Wir haben uns drauf geeinigt, dass es nicht stinken und schimmeln darf.

      1. Stimmt. Gibt aber auch in Berlin Cafés, die daran teilnehmen. Sehr toll! Jedenfalls wenn man nicht – wie wir hier – die Becher immer wieder vergisst, jedesmal einen neuen Pfandbecher kauft und dann zuhause stapelt … quasi als Geldanlage. ?

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