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Dieser Samstag begann mit einer Katastrophe. Nach nur vier Stunden Schlaf klingelte mein Wecker, weil ich meine Putzfrau erwartete. Dem Tode näher als dem Leben, quäle ich mich aus meinem Bett, um meinen ganzen Krempel im Schrank zu verstauen (damit sie überhaupt Platz zum Putzen hat). Eine halbe Stunde später fällt mir ein: sie hat Urlaub. Leider hab ich mir nicht gemerkt wann sie wiederkommt. Da ich schon mal wach war, wollte ich die Zeit nutzen und ausnahmsweise einkaufen gehen. Einkaufen um diese Uhrzeit ist eine böse, böse, böse Idee. Zwischen zehn und vierzehn Uhr gehen nämlich nur frustrierte Karrierefrauen mit Arschlochkindern einkaufen (Tschuldigung, das mußte ich von einem anderen Blog klauen, aber es ist so unsäglich passend). Da wird man halbverschlafen angerempelt oder immer und immer wieder mit dem Kinderwagen angefahren. Wenn man die Dame irritiert ansieht, erntet man Todesblicke. Sie zicken sich gegenseitig an und vergiften die Luft. Ihre Kinder schreien schrill und sitzen in den Einkaufswägen wie in kleinen Gefängnissen und rütteln an den Metallgittern. Schrecklich! Ich bin schnell wieder nach Hause und dann sofort ins Bett. Heute Abend treffe ich mich mit jemanden, den ich fünf Jahre davon überzeugen musste, dass er mich unbedingt mal kennen lernen will. Er bringt seine Freundin mit und hat sich gewünscht, dass wir uns ununterbrochen anzicken. Ich werde mir einfach vorstellen, dass sie eine dieser Frauen von heute morgen ist. Ich sollte Vorschläge für die Abendgestaltung machen. Da ich nicht kreativ bin, muss ich auf eine externe Anregung zurück greifen: Ringbahntrinken. Das geht so: Man nimmt zwei Würfel und eine Münze mit und steigt an einer beliebigen Station in die Ringbahn ein, würfelt und fährt so viele Stationen wie Augen gewürfelt wurden. Man verlässt den Bahnhof, wirft eine Münze. Kopf bedeutet rechts und Zahl links. Daraufhin kehrt man in die erste Kneipe ein, die einem begegnet und trinkt ein Bier. So fährt man fort bis man irgendwann an der Ausgangsstation wieder angekommen ist. Ich hab ein bißchen Angst, dass ich nie mehr zurück komme.

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