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Wenn ich von meinem Arbeitsplatz schräg nach unten sehe, erblicke ich den Potsdamer Platz. Das ist zugegebenermaßen bisweilen recht ablenkend. Oft muss ich ob meiner Fehlsichtigkeit länger als durch meinen Arbeitgeber beabsichtigt aus dem Fenster starren. Genau in der Mitte der Betonwiese stehen mehrere als amerikanische Polizisten verkleidete Herren. Sie haben Glück. Heute scheint die Sonne, sonst müssten sie mit ihren schwarzen Sonnenbrillen zweifelsohne wie Maulwürfe auf ihr Klientel zurumpeln. Nun denn. Ich erblicke also die uniformierten Männer und lese „Probesitzen“. Hm. Worauf? Auf einem der Cops? Ich spiele kurz mit dem Gedanken nach derArbeit probesitzen zu gehen. Sicherlich ist es möglich, sich einen der jungen Herren auszusuchen. Ich konzentriere mich wieder auf meine Arbeit. Einige Zeit später streift mein Blick wieder den Stand in Sichtweite. PROBESITZEN. Für was mögen sie wohl werben? Weitere vier Stunden (!) später fällt mir ein weiteres Detail auf. Neben den freundlichen Herren steht einstilisiertes Gefängnis. Hab ich glatt übersehen. Uniformierte Jünglinge interessieren mich anscheinend mehr als gegitterte Hohlräume. Probesitzen im Gefängnis also. Ich kneife meine Augen zusammen und versuche das Rätsel zu entschlüsseln. Neue IKEA-Werbestrategie? GEZ-Warnstand? Wirbt hier die BVG gegen schwarzfahren? Ich werde es wohl erst erfahren, wenn ich 13. Stockwerke und 500 Meter zu dem Stand überwinde … in der Zwischenzeit bin ich dankbarfür weitere Hypothesen.

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