Außerdem möchte ich mich hiermit in aller Öffentlichkeit kniekriechend bei allen Wiesbadern für alle ungerechtfertigten Boshaftigkeiten, die ich über die Stadt geäußert habe, entschuldigen.
Wiesbaden ist gar entzückend. Zum einen kann Wiesbaden ein großes Portfolio unterschiedlichster Altbauten vorweisen, die meist bestens renoviert und durch kleine Erker, Balkone oder Türmchen ansehnlich geschmückt sind.
Zum anderen hat Wiesbaden eine pittoreske Fußgängerzone. Für mich als Exwessi und nun Berlinerin ein Grund Wiesbaden möglichst häufig aufzusuchen. Noch schlimmer: Wiesbaden ist voll von absolut großartigen Kleidungs- und Wohnungstandgeschäften. Es ist atemberaubend was man dort kaufen könnte. Ebenfalls atemberaubend leider auch die Preise. Ohne Probleme hätte ich meinen Kleiderschrank um 200% aufstocken können und meine Wohnung, die recht spartanisch gehalten ist, mit Accessoires en masse voll stopfen können. Leider hatte ich
a) keine Trägersklaven dabei und
b) keinen Millionärsfreund, der mir seine schwarze AmEx zur Verfügung stellt.
Ich hätte die letzten Jahre eindeutig mehr Engagement in die Erhöhung meines Gehalts stecken sollen oder eine Antigeiztherapie durchlaufen sollen, denn dann hätte ich mir wenigstens diesen niedlichen Plastikkulli für 15 € gekauft, der ein Comicweibchen abbildet, was nach meinem Vorbild geschaffen wurde.
So habe ich mich nach zweistündigem Bewundern der Preisschilder in ein kleines illy-Café zurück gezogen und geflucht, dass es mit dem Lottogewinn immer noch nicht klappen wollte und alte Herren angelächelt. Der Wiesbadener an sich muss ja Geld verdienen wie Heu und vielleicht will mich dann einer im Eberswalder Zoo heiraten?