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Manchmal denke ich auf mir steht: Psychopathen bitte in meiner Gegenwart in Interaktion treten.
Da sitze ich nichtsahnend in der Kastanienallee 43 in einem kleinen, namenlosen Eiskaffee und lecke arglos an meinem Eis, als sich plötzlich auf die Gäste vor mir ein Wasserschwall ergießt. An einen übereifrigen Blumengießer glaubend, der sicherlich innerhalb von Sekunden kein zweites Mal in Aktion treten wird, wähne ich mich in Sicherheit, als ich mit dem Blick nach oben einen zweiten Bach in Zeitlupe auf mich zufliegen sehe. Mit einem gewaltigen PLATSCH verwandele ich mich in Millisekunden in einen begossenen Pudel. Während ich noch verwundert meine verlaufene Wimperntusche reibe, steckt im obersten Geschoss (Ich lade hiermit alle Passanten zu Klingelstreichen ein) ein Mann seinen Kopf aus dem Fenster und schreit Musiker an, die sich gut fünf Meter hinter mir befinden, sie sollen das Weite suchen, seine armen Söhne versuchten zu schlafen, was bei diesem Lärm unmöglich sei.
Wildes Geschimpfe geht zwischen den Musikern und dem offensichtlich geistig verwirrten Anwohner hin und her. Als der Mann schreit „Ey sollschrunterkommenoderwas“ ruft die gesamte wassertriefende Gastgruppe des Cafés im Kanon: „Jaaaaaaaaaaaaa!“ und reibt sich vorfreudig die Hände.
Der Mann verschwindet wortlos in seine Wohnung. Nur wenige Minuten später spitzen zwei, der Pubertät offensichtlich schon lange entwachsenen Jungs aus dem Fenster und ein schallendes Gelächter breitet sich über die Kastanienallee aus. Das sollen die armen Kleinen sein, die nicht schlafen können?
Spöttisch ruft eine Frau den 18jährigen zu: „Ohhhh, hat der Papa euch gerade eine Geschichte vorgelesen und dann haben euch die bösen Musiker wach gemacht? Ohhhhh!“
Die Sprösslinge verziehen sich und Papa kommt wieder zum Vorschein, um weitere Schimpftiraden an den Mann zu bringen.
Ein besonders lustiger Gast ruft drohend nach oben: „Eypassmaaufischweisswoduwohns!“
Da war endlich Ruhe.

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