113645469890234781

Bestimmte Berufsstände ziehen Menschen mit einem bestimmten Aussehen an.
So sind Frisörinnen stets gertenschlank, haben Apfelpopos und sind nie größer als 1,60 m. Ähnlich verhält es sich mit den Angestellten von Fitnesstudios, die jedoch gut 10 cm größer sind und insgesamt eher drahtig als zierlich erscheinen. Das ist die eine Seite der Skala Attraktivität/Berufsstand.
Auf der anderen Seite befinden sich schnurrbärtige Polizisten mit Kullerbäuchen, die nach kaltem Rauch riechen und die Fleischereinfachverkäuferinnen. (Nicht umsonst gibt es den Witz von der fetten Groben.)
Jedenfalls, das Aussehen an sich macht es mir nicht so schwer in einer Metzgerei einkaufen zu gehen. Kalten Angstschweiß treiben mir eher die Latexhandschuhe auf die Stirn. Nicht weil ich mich generell vor Latexhandschuhen fürchte.
Es ist nur die Unart zwar einen Latexhandschuh an einer Hand zu tragen, ihn aber nicht für das Geld sondern abwechselnd für das Geld, die Wurst und zur Eliminierung von Schweißperlen auf der Stirn oder unter den behaarten Achseln zu benutzen.
Um jetzt wieder auf das Aussehen zurück zu kommen. Ich beobachte in letzter Zeit vermehrt, dass Fleischereifachverkäuferinnen auf ihr Äußeres achten und sich deswegen die Haare auberginrot färben. Zudem suchen sie regelmäßig Nagellagmodellöre auf und lassen sich lange Fingernägel aufkleben, die an den weißen Enden mit glitzernder Ringsalami oder Metallicbratwürsten verziert sind.
Diese Fingernägel bohren sich dann durch die Fingerkuppen der Schutzhandschuhe und bieten bei 37 Grad Körpertemperatur ein lauschiges Zuhause für allerlei pathogene Bakterien. Es seien hier nur Darmbakterien, Eitererreger und Hefepilze genannt.
Diese werden mit Staphylokokken, Mikrokokken, Sporen bildende Keime gemischt, die sich auf Geld besonders wohl fühlen.

Drum merke: Niemals kurz vor 18 Uhr Wurst kaufen gehen, denn da gären die Bakterien-, Keim und Pilzherde seit acht Stunden bei Körpertemperatur unter den Plastikhandschuhen wie in einem Agar-Agar-Schälchen.
Wenn die Fleischereinfachverkäuferin dann um 17.55 Uhr die Handschuhe abgezogen hat und freundlicherweise noch schnell den letzten Kunden bedient, schmiert sie das Bakteriengemisch „Kannseinbißchenmehrsein?“ fiepend auf die gekaufte Wurst und reichen dem arglosen Kunden ein Paket, in dem sich ein kleines Universum mitochondrienreibender Einzeller befindet.

113628041575573018

Es gehört nicht zu meinen Lieblingshobbys, anderen Leuten beim Popeln zu zuschauen.
Wie leider so oft im Leben – zum schnöden Fingerindienasestecken gibt es eine Steigerung, die mir den Ekelherpes wie Blumenkohlröschen über das Gesicht wachsen lässt. Nasenpopeln mit Nasenring.
Der Nasenring als solches ist schon unästhetisch genug. Der Anblick eines Nasenring mit verkrusteten Rotzresten, die sich von schwefelgelb bis khaki (mit leichten malvefarbenen Sprenkeln) erstrecken, entzieht mir die Atemluft.
Man darf schließlich nicht vergessen, dass es sich beim Nasenschleim um ein klebriges Sekret handelt, das dazu dient die eingeatmeten Schmutzpartikel, Bakterien und Viren vor einem Eindringen in den extranasalen Raum hindert. Doch im Winter sind die Flimmerhärchen schon mal überfordert und da bedarf es zusätzlicher Bemühungen den Nasenrachenraum zu säubern.
Eine gepiercte Nase braucht zudem eine besondere Pflege, da der Nasenvorhof nicht frei zugänglich ist. Die beobachtete Technik soll im folgenden näher beleuchtet werden:
Erst wird die Nase durch kräftiges Schnauben grundgereinigt. Man kann im zweiten Durchgang gerne auch mal Daumen und Zeigefinger benutzen, um grobe Reste abzukratzen. Das hat den Vorteil, dass ergatterte Krustenreste durch die Anwendung der richtigen Fingerhaltung umgehend durch Wegschnipsen entsorgt werden können.
Danach benutzt man ein zweites Taschentuch, welches man a) sich um den Zeigefinger rollt oder b) ohne Zuhilfenahme weiterer Finger an einer Ecke turmartig auf faltet, um bis zu den Siebbeinzellen vorzudringen.
Danach verwendet man einen lauwarmen Kamilleteebeutel, um die in der Zwischenzeit getrockneten Nasensekretreste am Nasenring einzuweichen. Nach nur zwei Minuten sind sie eingeweicht und können mit einem Pfeifenreiniger abgebürstet werden. Sollte der Nasenring eher groß sein, empfiehlt sich ein Flaschenreiniger, wie man ihn beim Erwerb eines SodaMax oder WasserMax meist mitgeliefert bekommt.
Danach ein Silber bzw. Goldputztuch, welches das Schmuckstück trocken poliert und schon ist die Nase sauber!
Denn merke: Die richtige Nasenpflege unterstützt die Reinigung des Nasenganges und verhindert somit Borkenbildungen.
Wunderbar!

113621945603671207

Das wollte ich mir noch merken:
Prüms und Prümszessin.
Der Compüter.
Tropsdem!
Praprika.
Lansam.
Reder darf!
Schlell, schlell!

Lesen meine Eltern eigentlich mit? Was hab ich so gesagt als Kind?
Papa?
(Papa, es würde meine Leserzahlen exorbitant in die Höhe schnellen lassen, wenn Du auch mal was sagtest!)

113621613076598380

Mein Freund ist nicht sehr streng. In manchen Sachen läßt er allerdings nicht mit sich spaßen und spricht schon mal ein klares Verbot aus. Z.B. hatte ich eigentlich ein Verbot „Der Schwarm“ zu lesen. Ich wollte aber nicht hören und kaufte es mir heimlich für die Zugfahrt von Berlin nach Franken und zurück.
Durch die ersten 400 Seiten hab ich mich ganz schön gequält. Die nächsten 200 Seiten fand ich beschissen geschrieben und glaubte die ganze Zeit noch daran, dass es sicherlich an der blöden Übersetzung lag – bis mir auffiel dass Frank Schätzing leider nicht auf Englisch geschrieben hat. Danach habe ich das Interesse gänzlich verloren. Sollen die Yrr doch machen was sie wollen.
Der Plot ist wirklich selten dämlich. Erst wühlt man sich durch Hunderte von Seiten pseudowissenschaftlichem Blala über Walforschung, Killeralgen, Methanfelder und Ölplattformen. Dabei werden mühsam die langweiligen Charaktere aufgebaut, damit diese dann einer nach dem anderen sterben und nicht mehr erwähnt werden.
(Er hätte es sich viel leichter machen können, wenn er sie auf Seite 423 nach Frankreich zu einem Hummeressen eingeladen hätte …)
Meine Lieblingsszene ist die, bei der ein nacktes Paar auf den Steinen am Strand vor Long Island kopulieren möchte, als sich die erste von 7 Milliarden Killerkrabben auf den Weg an Land macht und just das zarte Knie der rosigen Dame erklettert.
Da schaut die barbusige Frau auf das augenlose Tierchen, um dann wenige Sekunden später mit ihrem bebrillten Junganwalt auf einer Harley (immer noch nackt) zu fliehen. Auf der Flucht entkommen sie knapp einem Unfall mit einem Pickup und denken: Hey sowas gibts doch nur im Film.
Das Ganze wird von zwei Kampfjetpiloten beobachtet, die gerade Fotos von Walen machen sollten, sich aber mehr für die Titten der Blondine interessieren, was den Leser in den glücklichen Genuss der folgenden Konversation kommen lässt:
„Was Du liebe Scheiße ist das?“ „Verdammt, ich glaubs ja nicht!“ „Was denn Mike (!)?“ „Das sind verdammte Scheißkrabben!“ „Wow! Johnny, das kann doch verfickt nicht wahr sein!“ „Doch, Mike, es ist verdammt noch mal wahr!!! Das sind Millionen von den Mistviechern!“

Drum merke: Wenn der Freund sagt – nicht lesen – dann unbedingt auf Freund hören.