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Gestern hatte ich ein Werbeprospekt für essbare Unterwäsche im Briefkasten. Die gibt es jetzt günstiger. Ein Höschen kostet 3 € statt 3.50 €.
Das brachte mich auf eine Idee.
Es ist doch recht langweilig, wie man Arbeitgeber in der Regel verlässt. Man hat den letzten Tag, bringt Kuchen mit, alle heucheln Trauer, man bekommt einen hässlichen Blumenstrauß und hofft insgeheim einander nie mehr zu begegnen. Einen solchen letzten Tag sollte man sinnvoller auskosten.
Man könnte beispielsweise inmitten des gemeinsamen Mittagessens aufstehen, sich unter den Rock greifen und sich die essbare Unterwäsche vom Leib reißen und sie als Nachspeise verdrücken. Ohne mit der Wimper zu zucken, evtl. freundlich nachfragend, ob jemand ein Stück abhaben möchte.

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Was will mir meine Umwelt sagen?

Letzte Woche bei Balzac. Ich bestelle mir abends einen kleinen Latte Macchiato mit fettarmer Milch. Das „fettarme Milch“ sage ich ganz leise, weil es mir peinlich ist. Ich beuge mich verschwörerisch über den Tresen und flüstere meine Bestellung. Der junge Mann an der Kasse versteht mich nicht. Ich wiederhole meine Bestellung. Er brüllt sie dem Typen an der Espressomaschine zu. Die gurgelt und zwischt so laut, dass auch der nichts versteht. „Waaaaas?“ „Einen kleinen Latte mit fettarmer Milch (dabei verzieht er das Gesicht) to goooohooo“. „Fettarme Milch?“ Auch der Kerl am Kaffeebereitungstresen verdreht die Augen.
Das Weibchen hinter mir bestellt einen großen Caramel Macchiato mit Sahne.
Ziemlich zeitgleich werden die beiden Getränke fertig. Der Typ am Tresen wedelt mit meinem fettarmen Latte: „Der ist für Sie, wa?“ Dann reicht er der Dame hinter mir den gigantischen, vor Karamel und Sahne klebenden Kaffee „Na und der is für Sie, das können se sich ja bei ihrer Figur jut leisten, nich? War ja klar dass SIE nich den fettarmen nehmen.“

Gestern in einem anderen Kaffeeladen.
„Ich hätte gerne einen kleinen Latte Macchiato“
„Wollen Sie (Pause, er schaut an mir runter) vielleicht lieber fettarme Milch?“
Naaaa aaaaaarrrrrggghhhhhhhhhh!
Zu allem Überfluss bemerkt mein Begleiter: „Mir hat er eben keine fettarme Milch angeboten. Komisch.“

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Manche Massenmails sind doch recht lustig:

Today is International Very Good Looking Damn Smart Women Day, so please
send this message to someone you think fits this description. Please do
not send it back to me as I have already received it over fifty thousand
times and my inbox is full.

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Gestern großartiges Erlebnis gehabt. Da mein rechtes Auge entzündet ist, trug ich Brille. Frau sein und Brille tragen bedeutet in der Regel automatisch unsichtbar sein. Trotz meiner Brille sagten ein Pulg junger Männer zu mir: Hey Chick!
Das ist mir das letzte Mal im Sommer 2003 passiert. Allerdings trug ich zur Brille ein trägerloses Oberteil und der junge Mann schaute mir eindeutig nicht ins Gesicht. Das kann es diesmal aber nicht gewesen sein. Wintergemäß trug ich zwei Pullis und einen Mantel.

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Tja, wenn das so weiter geht muss ich ab Oktober auch nicht mehr regelmäßig aufstehen. Da ich mich aber weigern werde, aus Berlin weg zu ziehen, habe ich mir auf Drängen meines Vaters etwas anderes überlegt.
Wenn ich Papa erzähle wie gut ich versichert bin und wie eisern ich spare, sagt er immer: Jetzt spinn doch nicht rum. Du bist noch so jung. Mach doch mal was schönes. Jeden Tag arbeiten kannste mit 50 noch (naja ok, er sagt eher: Meine liebe Kinde. Du viele zu viele vernunftig. Mussu nich alles sparen, hasse sons keine Lebensqualitätä. Bisse junge, mussu mehr Abendteuer probiere!).
Da hilft alles appellieren nicht. Papa will dass ich kein Spießerleben führe. Ich soll eine Kneipe aufmachen.
– Papa! In Berlin? Da gibt es Hunderte. Dann bin ich nur verschuldet, das ist doch reine Glückssache, ob sowas klappt!
– Ach papperlapappe. Du biste angstliche Hase!
Jedenfalls, wenn ich im Oktober zu den 5,5 Millionen Arbeitslosen gehöre, werde ich mein gesamtes Erspartes nehmen und eine Kneipe aufmachen. Die nenne ich „konzeptlos“. Morgens koche ich zwei Gerichte auf die ich gerade Lust habe. Das ist das Tagesmenü. Was anderes gibt es nicht. Ich werde selbst bedienen und wer mich unfreundlich findet oder wem das Essen nicht schmeckt, den schreie ich an. Wer mir kein Trinkgeld gibt, den schreie ich an. Wer mir sonstwie blöd kommt, den schreie ich an.
Die ganzen verweichlichten Juppies werden das mögen. Als Getränke biete ich an: Bier, Wasser, Apfelsaft. Wem das nicht passt, den schreie ich an.
Wenn der Laden so richtig boomt, kann mein Freund miteinsteigen.
Wir ändern nichts am Konzept und erhöhen lediglich die Preise. Die Kneipe benennen wir dann in „konzeptlos und teuer“ um.
Jetzt fehlt quasi nur das Logo.

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Ich vergaß fast von meinem schönsten Berlinaleerlebnis zu berichten. Auf dem Heimweg vom Büro hätte ich um ein Haar Keanu Reeves gesehen.

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Ich bin mir eigentlich fast sicher, dass ich den Haarschopf noch gesehen habe. Völlig verzückt saß ich dann in der U-bahn, bis ich im U-bahn-Fernsehen las, dass Keanu schon 40 ist. Damit ist er leider aus meiner Zielgruppe gefallen. Wird ihn wahrscheinlich sehr treffen.

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Teil 3 Dummheiten aus meinem Gehirn:
Als ich in der Uni lernte, dass 20 Grad nicht doppelt so warm wie 10 Grad ist, stürzte meine Welt zusammen. Eine Woche später hatte ich mich von dem Schock fast erholt und versuchte zu ergründen wie man Temperaturunterschiede in Relation setzen konnte. Als ich mein Vorhaben laut äußerte, riet mir ein Freund: Du musst erst den absoluten Nullpunkt und dann das heißeste was geht definieren und dann runterskalieren.
Alles klar, dachte ich. Ziemlich einfach: Das kälteste was geht ist 0 Grad, das heißeste 100 Grad.
Dachte ich. Bis mich jemand an meinen Herd führte, der die gemutmaßte Temperatur um mehr als 100% überschritt.