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Mein Ex-Mitbewohner, der nun Inhaber meines alten Jobs ist, sendete mir heute ein Mail aus meinem alten Postausgang. Es dokumentierte seine Freunde über einen Mailwechsel mit meiner damaligen Sachbearbeiterin in einer, sagen wir „Behörde“. Es lautete:

Sehr geehrte Frau Bollocks,

leider schicken Sie das Fax gerade an meine Telefonnummer. Bitte senden Sie es an folgende Nummer: 030/xxx- xxxxx
Vielen Dank!

Man mag es nicht glauben, aber dieses Mail war Ausdruck eines Nervenzusammenbruchs meinerseits. Vorgeschichte wie folgt: Ich hatte einen Bericht zu verfassen und meine liebe Mühe das Beamtendeutsch zu verstehen und alles wunschgemäß auszufüllen. Bei den Finanzen war ich auch äußerst gewissenhaft und sendete die erarbeiteten Unterlagen zum Gegencheck an meine Finanzsachbearbeiterin. Die rief an und sagte:
– Nein, sie dürfen das nicht zusammen rechnen, das sind Pauschalen!
Ok. Ich schreibe also die Pauschalen in das Feld und schicke ihr die Unterlagen erneut zu. Ring, ring, Frau Bollocks am Apparat:
– Das sind ja überhaupt nicht die mathematischen Summen! So geht das nicht.
Ich atme tief ein:
– Also soll ich die errechenbaren Summen eintragen, auch wenn diese von den zugewiesenen Pauschalen abweichen?
Ich schicke die Unterlagen ein drittes Mal. Anruf Frau Bollocks:
– Frau Nuf!!! Da dürfen sie doch nicht rechnen, da müssen sie die PAUSCHALEN EINTRAGEN!
Ich gehe in innerliche Meditierhaltung, schnaube leicht durch die Nase:
– Pauschalen wollen sie da also sehen?
Dieses lustige Ping-Pong-Spiel läuft geht sieben Mal genau auf diese Art und Weise ab. Das siebte Mal habe ich vorgeschlagen, sie möge mir ein Fax schicken, wie sie es haben möchte. (Die großartige Regel lautet in dieser Behörde nämlich – Sie darf es nicht selbst tun.)
– Haben sie denn meine Faxnummer, Frau Bollocks?
– NATÜRLICH! Was denken sie denn? Hmmmm?
Ganz wunderbar! Drei Minuten später klingelt mein Telefon. Ich nehme ab, hach! ein Fax ruft mich an. Ich lege auf. Es klingelt wieder, ein Fax ist dran. Ich nehme nicht ab, das Fax piept auf meinen Anrufbeantworter, der 15 Min laut aufnimmt (UND: um die Aufnahme zu löschen, muss ich im Anschluss das Geräusch nochmal fünfzehn Minuten anhören). Also bevorzuge ich die klingel-abnehm-aufleg-Variante. Das geht eine halbe Stunde so. Ich versuche Frau Bollocks natürlich anzurufen und zu bitten, diese Endlosanwahlschleife zu stoppen. Sie ist selbstredend nicht zu erreichen. Wahrscheinlich saß sie kichernd in der Kantine und trank Kaffee. Als letzter Ausweg fiel mir diese Mail ein, in der Hoffnung, sie möge mir was-auch-immer vergeben und den Terror stoppen.

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Frau Zukka hat mich da an ein weiteres Highlight meiner Blödheit erinnert. Stichwort Stars am Rosa-Luxemburg-Platz. Ich geh mit ner Freundin zu Monsieur Vuong essen und wie üblich, gibt es natürlich keinen freien Platz. Also stehe ich ein bißchen dämlich im Eingangsbereich rum und schau mir die Leute ein. Links an der Bar sitzt jemand, von dem ich glaube, ihn zu kennen. Ich überlege, grübele. Wessen Bekannter ist das? Starre den Typen an, starre intensiver, denke: Mensch, wenn ich den kenne, muss der mich doch auch kennen und könnte langsam doch mal was sagen. Glotze ihn weiter an. Der Typ wirkt am Anfang etwas irritiert, dann leicht genervt und schließlich macht er große Glotzeaugen und zieht eine Grimasse in meine Richtung.
Just in jener Sekunde fällt mir ein, woher ich den Herrn kenne. Aus dem Kino. Waaaahhhh! Ich werde puterrot und starre fortan nur noch an die Decke.

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Aus gegebenem Anlass muss ich meinen Männergeschmack dringend überdenken. Bei näherer Betrachtung fällt mir nämlich auf: ich steh offenbar auf Schnullis. Und dann auch noch blonde Schnullis. Das geht ja echt gar nicht. Kann man das irgendwie heilen? Erbitte dringend Therapievorschläge!
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Ich kann meinen neuen Job, samt Vorgesetzte und Kollegen nicht genug lobpreisen. Im alten Job hieß es: Die Ohrringe sind zu exzentrisch, ihre Kleidung ist nicht business genug, Blumen im Haar können sie in ihrer Freizeit tragen, die Schuhe sind nicht angemessen.
Grruuaaahhh! Und heute der Kommentar von Cheffe zu meinem geliebten Bommelschal: Hey, schick, der gefällt mir! Hach. Es ist so einfach zufriedene Mitarbeiter zu haben. Fahrt mehr Bahn!

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Aufgrund extraordinärer Scheußlichkeit, wird folgender privater Kommentar ohne Scham der Öffentlichkeit preis gegeben.
Vorlauf: Übliches Verspätungsgejammere. Ich biete Hochzeit an (verbunden damit das eheliche Freifahrtsprivileg) und die Eigenschaft der Bahnzugehörigen unter keinen Verspätungen mehr zu leiden. Stundenlanges im Regen warten wird meinem freundlichen Angebot vorgezogen und ich, in meiner optimistischen, lustigen Art, weise den Betroffenen noch darauf hin, dass man eben abwägen müsse, was einem lieber ist und man sich schließlich glücklicher fühlen könne, sofern man die Entscheidung habe und sich seinem Schicksal nicht willenlos ergeben müsse.
Als Dank erreicht mich folgene Nachricht:

Jetzt im Herbst werde ich sicher noch oft an Deinen Vorschlag denken, wenn die Herbsstlaubverspätungen beginnen… Nun ja, vorsichtshalber scheint die Bahn jetzt schon ihre ältesten Mühlen auf Rädern einzusetzen. Das ist dann nicht so ein Verlust, wenn die auf faulem Laube zerschellen, was? War sicher auch so ein Vorschlag von Dir, für den Du von Mehdorn dann noch gelobt worden bist. Hat er dir dabei über den Kopf gestreichelt?

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Ok. Ich kann mir jetzt also wirklich sicher sein, dass meine biologische Uhr tickt. Naja – der Ton ist eher sowas wie der einer gigantischen Turmglocke. Gestern bekomme ich von einem Freund einen kleinen Artikel geschickt. Genauer gesagt, eine Seite mit einem markierten Artikel. Gekennzeichnet war: „Eindeutige Korrelation zwischen geschätzter Attraktivität und tatsächlicher bei der Einschätzung anhand der Stimme“. Den habe ich bekommen, weil meine Anrufbeantworteransage mehrmals als barsch klassifiziert wurde. Der Artikel war auch bunt umrandet. Was ich aber als Erstes las, war ein Artikel mit der Überschrift „Bessere Säuglingsgesundheit durch gut ausgebildete Hebammen“.
Argh!
Weitere Hinweise: Ich mag seit Neustem gebügelte Sachen und mein Besuch wies mich kürzlich darauf hin, dass ich Küchenutensilien beim Essen (also quasi unteressig) permanent wegräume, was unter Anbetracht der Tatsache, dass ich wenige Minuten zuvor lamentierte, das dies eine mich hektisch machende Verhaltensweise meiner Mutter sei, zumindest besorgniserregend ist. Statistisch gesehen, haben Frauen ab 27 am meisten Spaß am Sex. Macht in diesem Kontext auch Sinn und ist nicht unbedingt das Schlimmste, was einem widerfahren kann.
(Häschen, Du kannst jetzt wieder ausatmen…)