Gegen die Hilflosigkeit

Manche Dinge lassen mir einfach keine Ruhe. Seit dem Vortrag von Anne Wizorek auf der re:publica 2013 in dem sie unter anderem davon berichtet, wie sie aufgrund #aufschrei angegriffen wurde, denke ich darüber nach wie diese Art Wahnsinn (und es ist nichts anderes) gestoppt werden kann. Der Fall #gamergate und der daraus resultierende Vortrag von Anita Sarkeesian auf der XOXO Festival über die Beschimpfungen, Belästigungen und Bedrohungen, denen sie ausgesetzt ist, hat die Gedanken wieder neu angestoßen und letztendlich den Rest hat mir der Artikel „Trouble at the Koolaid Point“ von Kathy Sierras  gegeben.

Man muss nichts über Feminismus wissen, man muss nichts über diese Personen wissen, im Grunde reicht es einfach zuzuhören und sich dann zu fragen: Möchte ich Teil dieser Onlinekultur sein? Mehr nicht. Und für mich ist die Antwort glasklar: Nein. Ich möchte nicht. Nicht mal passiv.

Das Internet ist für mich ein wunderbarer Ort und ich möchte nicht, dass sich dort ungehindert Menschen bewegen, die andere Menschen beleidigen, angreifen, bedrohen, einschüchtern und fertig machen.

Das Internet sind Menschen. Echte Menschen. Keine virtuellen und ich möchte, dass das langsam mal alle verstehen. Alles was hier stattfindet, ist echt. Es gibt keine virtuellen Gefühle. Es gibt kein sich virtuell bedroht fühlen. Es gibt keine virtuelle Beleidigung. Wenn jemand auf Twitter eine andere Person beleidigt, dann ist das so echt wie auf der Straße, auf einer Konferenz, in den eigenen vier Wänden. Es gibt keinen Unterschied.

Das heisst doch – es gibt einen Unterschied. Offenbar sind die Angreifer und Aggressoren enthemmter. Warum auch immer. Das ist nicht mal an Anonymität gekoppelt. Es gibt genug Menschen, die sich unter ihrem Klarnamen wie Wildsäue aufführen. Ich vermute, weil sie sich als Vertreter einer großen Gruppe sehen. Mit dieser Gruppe im Rücken fühlen sie sich stark und sehen ihr Verhalten als berechtigt an.

Ich will an der Stelle gar nicht über diese Menschen im Detail und was mit ihnen nicht stimmt, sprechen. Ich will im Grunde nur zu einer Sache auffordern:

»One of the most radical things you can do is to actually believe women when they tell you about their experiences«, Anita Sarkeesian

Und wenn man tatsächlich zugehört hat, dann möchte ich einen Weg finden nicht mehr so hilflos zu sein, denn so fühle ich mich. Hilflos und unendlich betroffen. Was ist also zu tun?

Eine ungeordnete Sammlung meiner Gedanken, denn die Betroffenen selbst, haben keine Möglichkeit zu „gewinnen“. Ihre Verhaltensspielräume haben immer einen Effekt – am Ende gewinnt immer der Troll/Hater:

1. leave ([The trolls] Win) 

2. ignore them (they escalate, make your life more miserable, DDoS, ruin your career, etc. i.e. They Win)

3. fight back (If you’ve already hit the Koolaid Point, see option #2. They Win).

Aus Trouble at the Koolaid Point

 

Ich glaube, das Problem ist, dass de Betroffenen eben nicht alleine gewinnen können. Ich denke aber, es gibt einen Weg wie sie gewinnen können und dieser Weg hat etwas mit uns – den „Unbeteiligten“ – zu tun.

1. Für dieses Phänomen der Aggressoren ein neues Wort finden

D.h. nicht nur von „Trollen“ sprechen. Trolle, das sind diese kleinen, fast schon niedlichen, vielleicht etwas nervigen Wesen bei Ronja Räubertochter, die immer „Wiesu denn bluß?“ fragen. Menschen, die Frauen so angehen, wie Anita Sarkeesian oder Kathy Sierras, das sind keine Trolle, das sind Menschenhasser, das sind Orks. Sie sind unsozial, unzivilisiert und gewaltbereit. Das sind keine Kritiker, keine Menschen, die eine andere Meinung haben oder Menschen, mit denen man sich normal auseinandersetzen kann. Das sind hasserfüllte Menschen.*

Also sprecht nicht von Trollen, wenn ihr von diesen Menschen sprecht, die Frauen auf diese Art angreifen. Ich hab keinen besseren Namen, vielleicht habt ihr einen. Aber „Troll“ ist zu wenig, „Troll“ verharmlost diese Angriffe. Einen Troll kann man abschütteln. Bestimmte Aggressoren sind aber nicht abzuschütteln.

2. Solidarität

Und hier sehe ich mehrere Ebenen.

a) Frauen, denen diese Art von Angriff und Gewalt widerfährt: Berichtet von dem was vorfällt**, sucht euch Hilfe, sucht euch Verbündete. Wer ist im gleichen Feld aktiv? Wer ist gleichen Angriffen ausgesetzt? Niemand soll diese Art Angriffe wochen-, monate-, manchmal sogar jahrelang alleine auf sich gestellt aushalten müssen. Warnt andere Frauen vor diesen Menschen, verhindert dass sie in die selbe Falle laufen. Persönlich kann ich sagen, wenn ich auf Twitter mit jemanden interagiere und innerhalb von fünf Minuten von drei unabhängigen Menschen eine Nachricht erhalte, die mich vor dieser Interaktion warnt, dann bin ich dankbar.

b) Menschen, die diese Art von Angriff und Gewalt beobachten: Steht den Opfern bei. Egal wie. Seid Multiplikator, verbreitet ihre Erfahrungen. Bezieht Stellung, tut das v.a. wenn ihr zu der Gruppe gehört mit denen sich diese Hater identifizieren – sprich wenn ihr zu den technikbegeisterten weißen Männern gehört. Es ist nicht nötig sich mit anderen zu streiten. Aber einfach sagen: Das ist nicht in Ordnung. Ich finde das widerlich. Ich habe eine komplett andere Meinung.

Es muss diesen Hatern klar werden, das sie nur für sich sprechen, dass sie nicht Sprecher einer ganzen Gruppe sind, keine Vertreter, keine Gesandten.

c) Wenn ihr mal nicht der Meinung bestimmter Menschen, die permanent Angriffen ausgesetzt sind, seid: sagt einfach nichts. Keine zusätzliche Kohlen ins Feuer werfen, wenn es nicht unbedingt sein muss. Dieser Punkt mag einige empören, aber ganz ehrlich: manchmal lohnt es sich Nutzen und Kosten abzuwägen und darüber nachzudenken auf wessen Kosten etwas geht und jemanden, der ohnehin schon ständigen Angriffen ausgesetzt ist, nicht noch zusätzlich zu schwächen. Ich finde es verständlich, dass Menschen, die ständigen Attacken ausgesetzt sind nicht immer die differenziertesten Dinge von sich geben. Deswegen seis drum. Einfach mal nichts sagen.

 

Wenn ihr weitere Ideen habt, ich ergänze den Artikel gerne. Ich bin es so satt mich hilflos und betroffen zu fühlen.

 

 

*Natürlich gibt es hier Abstufungen von Kritikern, Trollen bishin zu diesen hasserfüllten Orks. Ich rede aber von denen, die eindeutig, EINDEUTIG (persönliche und menschliche) Grenzen überschreiten

**Ich meine nicht, dass man Menschen an den Pranger stellt, aber warum Rücksicht nehmen auf jemanden, der keine Rücksicht nimmt? Dieses schlimme Fehlverhalten muss Konsequenzen haben (dürfen!).

—————————— Nachträgliche Ergänzungen ——————————

Was ist sonst noch zu tun?

3. Hater/Maskus aktiv ausgrenzen

Und mir ist noch ein Punkt 0 eingefallen:
0 Anerkennen, dass es ein Problem gibt
Ich habe den Eindruck, dass viele sich wundern, wenn sie Artikel wie den meinen lesen. Ihnen ist nämlich nur das übliche Getrolle und Gepöbel im Netz bekannt. Die gängige Antwort lautet dann eben dieses „Ignorier‘ das doch“. Und ja, das ist richtig. Bestimmte Pöbeleien kann man einfach ignorieren und nicht drauf eingehen. Aber es geht mir eben NICHT um diese Fälle. Es geht mir um massive Beschimpfungen und Bedrohungen. Aufrufe zu Vergewaltigungen und zu Mord, es geht mir um Stalking und Übergriffe auf das Leben außerhalb des Netzes und ich bitte alle, die sich fragen, was das alles soll, sich die ganz oben im Blogpost verlinkten Artikel durchzulesen. Mindestens den von Kathy Sierras. So etwas kann man nicht ignorieren. So etwas darf man nicht ignorieren und die Betroffenen (und ich weiß, es sind nicht wenige) brauchen Unterstützung und Beistand.

Lesenswerte Artikel

»Stirb, Du Hure!« – Lasst uns endlich über Einschüchterungskultur statt abstrakter Netzpolitik reden

„In den letzten Monaten rückt die Kommunikations- oder besser: Einschüchterungskultur im Netz wieder verstärkt in den Vordergrund. Das ist gut, denn dieses Thema wird weiterhin im netzpolitischen Diskurs nahezu vollständig ignoriert oder beiläufig als Randnotiz erwähnt. Dabei leiden viele Menschen psychisch jeden Tag unter Attacken aus dem Netz. Diese Angriffe greifen trotz ihrer Virtualität ins reale Leben. Sie sind echt.“

Für mehr Freundlichkeit

„Ein reines Ignorieren ist schwer bis unmöglich. Auf der diesjährigen FrOSCon habe ich einen Vortrag von Kristian Köhntopp gehört, der sich mit Flamewars aus Zeiten des Usenet beschäftigt hat. Er hat berichtet, dass Hater es umso schwerer hatten, je etablierter die “Marke” bzw. der Name der/des Angegangenen war – es ist ungleich schwieriger, Sascha Lobo online ans Bein zu pinkeln als zum Beispiel mir. Vielleicht lässt sich daraus ableiten, dass wir – die sog. Unbeteiligten – dafür sorgen müssen, dass Angegangene ein stärkeres Standing haben. Das wäre ein klassisches “Schau hin! Greif ein!”“

Helden, die die Regeln brechen

„Wir sind es uns gegenseitig schuldig und müssen es uns gegenseitig wert sein, ein lebenswertes Netz zu schaffen. In dem Menschen nicht mit Beleidigung, Bedrohung und Hass alleine gelassen werden. Und in dem wir alle – insbesondere in Machtpositionen- Verantwortung füreinander übernehmen und diese auch einfordern.“

Why is it so hard to be good?

„Wir haben mit dem Internet, und jetzt nochmal mehr mit BigData, Algorithmen und der weltweiten Vernetzung von Arbeit und Menschen geschichtlich ziemlich einmalige Möglichkeiten in der Hand, Veränderungen herbeizuführen und Machtverhältnisse in Frage zu stellen. […]
Aber warum haben wir noch nicht eindrucksvoller bewiesen, dass das alles zu einer guten Entwicklung beitragen kann?“

#Trolle und das Wegsehen – Gelten im Netz andere Machtstrukturen?

„Am Ende steht die Aussage: Trolle sind ein notwendiger Teil des Ökosystems Internet. Diese teile ich nicht nur nicht, ich widerspreche aufs Äußerste.

Trolle sind gefährlich. Trolle zerstören, es ist nichts Konstruktives an ihnen.“

149 Gedanken zu „Gegen die Hilflosigkeit“

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  2. ich denke mal das genug männer die erfahrung machen konnten, das die meisten trolle eben auch männer sind. trollen, so hat es den anschein, ist eine sehr männliche sache und ich finde es(das trollen) so schlimm, dass ich manche newsbeiträge gar nicht mehr lesen mag, da mich die kommentare direkt in eine depressive stimmung stürzen.

    damit fühle ich mich als leser allein gelassen und einer meute ausgesetzt. ich überlege es mir zweimal ob ich einen artikel lese, der mich interessiert. wenn ich blogge schalte ich kommentarfunktionen aus, da ich mich nicht anders zu schützen weiß. noch vor einigen jahren war ich recht aktiv in foren unterwegs, habe gerne gepostet und diskutiert. zwar gab es immer abweichende meinungen und standpunkte, aber kaum hasskommentare. eine diskussion mit anderen Leuten war möglich und manchmal fand sich auch der ein oder andere kompromiss.
    selbst verhärtete fronten führten selten zu längerfristigem groll.

    heute fühlt sich das grundsätzlich anders an. es ist als würde ich eine ziemlich üble gegend betreten, wenn ich mir die beiträge meiner lieblingsblogger oder autor/innen ansehen möchte. daran zu denken eine diskussion zu starten, ist kaum möglich. die befürchtung das diese von trollen aufgegriffen wird mehr als gerechtfertigt.

    ich hoffe das sich mit der Zeit möglichkeiten finden mit trollen umzugehen. was den männlichen faktor beim trollen betrifft habe ich eine theorie: als mann bin ich in dem glauben aufgewachsen das ich alle probleme mit handlungen lösen/reparieren kann. das war etwas sehr elementares. in der diskussion mit freundinnen merke ich häufig, dass sie mit einer methode reagieren, die mehr auf zuhören basiert, als dinge mit ratschlägen zu verschlimmbessern. am ende des gesprächs steht kein verzweifelter reperaturversuch. da ist also auf der männlichen seite (eventuell) ein sehr aktiver, vermeintlich lösungsorientierter ansatz, der für mich das trollen erklärt. menschen werden angegangen, damit ihre vermeintlich falsche meinung von der bildfläche verschwindet, als das man sie anerkennt. (und innerlich vielleicht anderer meinung ist)

    und das gefährliche ist: wenn man sich nur genug zeit nimmt kann man alles auf die psyche des autors schieben und sogar fakten lassen sich ja ohne schwierigkeiten ignorieren….

  3. Hallo Patricia,

    ich mag diesen Text gern. Dein Beitrag beschreibt die Beweggründe für meinen Weg zurück in die Anonymität. Seit Mitte der 2000er blogge ich. Mal erfolgreicher (damals in der Szene als es noch um die Alpha-Blogger ging), mal kleiner (heute im privaten Rahmen). Ich sage mal: Es gibt zahlreiche Webpublizierende, die mich persönlich kennen und es gibt mehrere Online-Publikationen die ich betreue, die zusammen eine recht große Zahl an Profis erreichen. Kurz – ich habe das Gefühl auf meine Reputation achten zu müssen. Damit will ich nicht großkotzig meine „Wichtigkeit“ darstellen, sondern nur einen Teil meiner Motivation erklären. Wichtig sind ganz andere Menschen, nicht ich.

    Die Angst vor beschädigter Reputation ist der Grund, warum ich seit 2009/2010 wieder den Rückzug aus den Kommentarspalten der Blogs angetreten habe. Denn die brachialen Diskussionen mit der damals Schweinethemen durch die Blogdörfer getrieben wurden, fand ich grausam. Eine wirkliche Zäsur war damals die Vodafone-Kampagne (den genauen Zeitpunkt weiß ich gar nicht mehr), die BloggerInnen nutzten, um die wunderbare Schnutinger fertig zu machen. Damals wurde so viel Scheiße ins Netz gekippt, heute würde man das sicherlich Shit-Tsunami nennen.

    Nach dem Vodafone-Wahnsinn war mir klar: Menschen sollen mich niemals so sehr angreifen können. Die Lösung war einfach und fatal zu gleich – ich musste nur die Anonymität wählen und schon konnte ich weiter in der Netzwelt mitdiskutieren, ohne Angst vor Shitstorms haben zu müssen. Denn Shitstorms gegen Einzelpersonen brechen ja nicht aus, weil sie unbedingt berechtigt sind, sondern weil meistens Menschen sie herbeiführen, aus einer schlechten Laune heraus. Da werden einzelne Sätze aus Zusammenhängen gerissen, mit einer drastischen Frage versehen und dann z.B. in 140 Zeichen rausgejagt – in die digitale Öffentlichkeit. Ohne Rücksicht auf Verluste. Das fatale an meiner Entscheidung? Meine anonymen Kommentare haben natürlich weit weniger Gewicht. Eben weil sie aus einer Deckung heraus publiziert werden.

    Als ich damals den Rückzug in die Anonymität antrat, waren es fast nur Männer, die mich dazu brachten. Ihre ekelhafte Art im Netz über Menschen zu schreiben, fand ich widerlich. Meinen letzten Arbeitgeber habe ich u.a. verlassen, weil die Firma von einem dumpfen Haufen Chauvinisten geführt wurde bzw. wird, was ich dem Geschäftsführer einige Zeit nach meinem Austreten sogar geschrieben habe. Damals und auch heute arbeite ich vorwiegend mit Frauen zusammen. Das macht Spaß. Die kolportierte „Stutenbissigkeit“ zwischen Frauen habe ich ganz ganz selten erlebt. Ganz im Gegenteil – die Teams mit vielen Frauen waren für mich immer wieder eine sehr angenehme Arbeitsumgebung.

    Um so mehr frustriert mich allerdings heute der Umgang, den zahlreiche Frauen in meiner Filterblase auf Twitter pflegen. Untereinander erlebe ich immer wieder, dass es „Diskussionen“ über Verlinkungen gibt, die angeblich nicht passiert sind. Ich erlebe das Fappygate, das völlig aus dem Ruder läuft und ich frage mich dann: Warum machen sie jetzt die gleichen Dummheiten, wie die Typen schon lange vor ihnen? Ich verstehe es nicht.

    Ist es das Phänomen des Aktivismus? Aktivistischen Menschen fällt es immer schwer, jenseits von ihrer Meinung auch ein Hinterfragen ihrer Positionen zuzulassen – so ist mein persönlicher Eindruck. Deshalb bin ich damals bei allen linken Bewegungen ausgestiegen. Es gab nur Schwarz und Weiß und keine Grautöne dazwischen. Und es gab kein Hinterfragen.

    Heute geht es mir so mit Umweltschutz, Lebensmittelthemen, Verbraucherschutz, Erneuerbaren Energien und eben auch dem Feminismus. Alle Themen haben ihre ausdrückliche Berechtigung und bieten zahllose gute Möglichkeiten, die eigenen Standpunkte im Netz zu verbreiten und zu diskutieren. Nur ist Diskussion eben erst dann möglich, wenn man der Gegenseite auch die Augenhöhe bietet, die man für sich selbst einfordert. Die Bereitschaft dazu, der Gegenseite genau diese Augenhöhe zu bieten, fehlt mir zunehmend. Und das macht dann den Aktivismus schwach – er verliert seinen Rückhalt bei all den Menschen, die eben nicht nur Schwarz und Weiß sehen (wollen).

    Um zum Schluss zu kommen: Ich wünsche mir, dass Frauen den Feminismus im Netz so intelligent vorantreiben, wie ich sie in persönlichen Diskussionen erlebe. Ich wünsche mir, dass generell AktivistInnen Themen mit Intelligenz vorantreiben und nicht mit „Gut-und-Böse“-Diskussionen, wie es die Antifa in den frühen 2000ern getan hat. Aus meiner Perspektive schadet diese Form des Umgangs dem Erreichen des Zieles.

    Herzlichen Gruß – Mitleser

    ps: Warum ich diesen Beitrag hier anonym schreibe, obwohl wir uns kennen – ich habe keine Lust am Ende meinen Namen im Zusammenhang mit dem Begriff „Masku“ im Netz zu finden. Denn ich bin keiner. Ich will nicht, dass MitleserInnen einen Satz aus meinem Kommentar herausgreifen und mich brandmarken.

  4. Puuuh… ganz heisses Thema momentan.
    Mein Problem mit der ganzen Sache ist, dass die Berichterstattung extrem einseitig ist.
    Inzwischen sind beide Seiten so dermaßen in die Sache verrannt, dass jedes Mittel recht ist. Die Presse gibt aber nur die Seite der SJW-Leute wieder, von deren Aktionen liest man nichts, obwohl die keinen Deut besser sind.
    Ich wäre daher auch mit jeder Deutung äußerst vorsichtig, da die SJW-Leute momentan defintiv die beste PR haben und auch am Meisten damit gewinnen.

    Nach langem Suchen habe ich doch mal einen neutralen Artikel gefunden:
    http://techcrunch.com/2014/09/25/gamergate-an-issue-with-2-sides/

    Zur Frau Sarkeesian oder Quinn kann ich in diesem Fall nichts sagen, da ich bei denen nicht nachgegraben habe, was sie und die Gegenseite sich so geleistet haben.
    Zumindest zu Zur Frau Sarkeesian oder Quinn kann ich in diesem Fall nichts sagen, da ich bei denen nicht nachgegraben habe, was sie und die Gegenseite sich so geleistet haben.
    Was definitiv nicht ok ist, ist das Unterdrücken jeglicher Diskussion durch die SJW-Seite, was ja dann überhaupt erst zu dem jetzigen Ausmaß geführt hat.

    Aber zu Leigh Alexander habe ich genug nachgegraben um festzustellen, dass diese Frau ein ganz klassischer „Bully“ ist, die sich einen Spaß daraus macht andere Leute beim kleinsten Anlass um den Job zu bringen, egal ob Journalist oder Barkeeper. Von diversen eindeutig rassistischen Kommentaren mal gar nicht zu reden.

    Die werte Frau hat genug Öl ins Feuer gegossen, dass Intel als Werbepartner gekündigt hat (Vorsicht, wieder sehr einseitiger Artikel):
    http://www.heise.de/newsticker/meldung/Gamergate-Intel-beendet-Werbekampagne-2410704.html
    Zu dem speziellen Thema gibt es leider keinen neutralen Artikel, da die Gamer das (etwas zu Unrecht) als Sieg feiern. De facto will sich Intel da einfach nur aus dem Gekloppe heraushalten.

    Mein absolutes Highlight bei dem ganzen ist der Kommentar von „Factual Feminist“, wo die Argumente der SJW-Seite zerlegt werden:
    http://www.youtube.com/watch?v=9MxqSwzFy5w
    Das wurde natürlich von SJW-Seite komplett verdammt, rennen halt bei denen auch genug Fanatiker herum.

    Zu dem Thema von Frauen online:
    Ich würde hier erstmal abgrenzen zwischen Beleidigungen beim Zocken bzw. im Chat und effektiven Drohungen mit Herausfinden der Adresse.

    1. Zu den Beleidigungen
    Ersteres ist leider fast normal, ich erlebe das völlig geschlechtsneutral oft genug beim Counter-Strike zocken (und nein, ich bin kein Teen oder Twen mehr). Es gibt einfach manche Leute, die da an Tourette-ähnlichen Ausbrüchen leiden, insbesondere wenn sie verlieren. Ehrlich gesagt macht es dann umso mehr Spaß, die platt zu machen…
    Es gibt wohl einige Leute, die nicht verlieren können bzw. sich im Spiel abreagieren müssen – was immer sie damit auch kompensieren müssen… Oft genug sind das Teens, die meinen sie sind im Internet anonym unterwegs und können sich daher alles erlauben – was ja dann auch gottseidank oft genug ins Auge geht.

    Übrigens reicht für das volle Erlebnis des weiblichen Alltags schon, wenn man der weiblichen Heldenfigur einen weiblichen Namen gibt – die Vollspacken die da teilweise rumrennen sind doof genug zu verlangen, dass man als Mann nur männliche Namen verwenden soll, auch wenn die Figur defintiv weiblich ist.
    Andersrum kann ich jeder Frau nur empfehlen, einen männlichen oder zumindest neutralen Namen zu verwenden, weil das einfach schon viel Angriffsfläche wegnimmt – so doof dieser Ratschlag auch klingt.

    2. Effektive Drohungen mit Adresse
    Hier ist ganz klar die Grenze zu ziehen, das gehört der Polizei gemeldet.
    Oft genug klappt es ja auch, denjenigen dann zur Rechenschaft zu ziehen – das Internet ist halt doch etwas weniger anonym als viele denken.
    Das Problem ist aber (wie so oft auch im „realen“ Leben), dass jedes Nachgeben oder Ignorieren diese Leute bestärkt, weil sie damit durchkommen. Leider muss man aber de facto warten, bis diese doof genug sind, etwas nachweisbar strafbares zu machen. Das einzige was bis dahin hilft, ist es das Thema im Umfeld offensiv zu kommunizieren. Wenn man das nicht macht und erst hinterher rausrückt, hat man schon halb verloren.

    Meine Frau hat’s da im Berufsleben auch schon mal erwischt, hat dann aber durch die gute Vernetzung und auch Bekanntgabe des Problems ihrerseits effektiv dem anderen den Job gekostet. Nervenaufreiben war das aber trotzdem, und es hat auch eine paar Monate gedauert bis der andere eine nachweisbare Dummheit begangen hat. Aber seitdem hat sie Ruhe…

  5. Das heisst doch – es gibt einen Unterschied. Offenbar sind die Angreifer und Aggressoren enthemmter. Warum auch immer.

    Ich stimme dir zu, dass es weniger um Anonymität geht. Der Grund dürfte sein, dass man nicht sofort und vor allem nicht direkt mit den Reaktionen des Gegenübers konfrontiert wird.

    Dasselbe Phänomen kann man auch beim telefonischen Kundenservice beoachten. Obwohl alle persönlichen Daten bekannt sind, benehmen sich Kunden oft wie die Axt im Walde. Sie schreien, sie pöbeln sie drohen. Wenn man das Gegenüber nicht sieht, kann man es besser dehumanisieren. Ich denke, dass das ganz oft auch der ausschlaggebende Faktor bei denn Attacken im Internet ist.

  6. Mir kam noch eine Definitionsidee: Psychotroll

    So wird klar das es um ein psychopathisches Verhalten geht und durch die Kombination mit Troll ist es auch noch selbsterklärend. Obendrein funktioniert es auch international.

    Zur Frage was man in solchen extremen Fällen machen kann: Eigentlich ist das ein Fall für die Behörden. Wenn mir wer Todesdrohungen an mein Haus sprühen würde, würde ich ja auch zur Polizei gehen.

    Nur wie ja schon angesprochen, bringt das wohl praktisch nicht so viel. Bedingt finde ich das sogar auch nachvollziehbar, das wenn ich zur Polizeiwache um die Ecke gehe, selbst wenn sie ernsthaft gewillt wären etwas zu unternehmen, wohl einfach Wissen und Möglichkeiten fehlen.

    Vielleicht müsste man daher eher politisch etwas verändern? Ich muss da an „Löschen statt Sperren“ denken. Das Beispiel zeigt zum einen das es durchaus Sinnvoll sein kann den gesammelten Verstand des Netzes an die Politik heranzutragen. Zum anderen könnte „Löschen statt Sperren“ auch als Blaupause für etwas ähnliches für allgemeine Netzkriminalität dienen: Also eine zentrale Anlaufstelle an die ich mich in Deutschland wenden kann, die dann über Kontaktstellen z.B. zu US-Behörden, diese Dinge förmlich weiterleitet und auch direkt Twitter, Facebook, etc. kontaktiert.

    Zwar sind natürlich die rechtlichen Details in den Ländern verschieden, aber gerade die extremen Dinge wie Todesdrohungen werden wohl kaum irgendwo legal sein. Unternehmen werden sicher auch schneller und zuverlässiger reagieren, wenn sie vorgefilterte Benachrichtungen von staatlichen Stellen bekommen.

    Sowas ist natürlich keine kurzfristig Lösung. Aber früher oder später vermute ich wird so ein System kommen. Vielleicht könnte man da ja etwas nachhelfen das es nicht ganz so lange dauert?

    1. Kurze Frage:

      Wie nennt man die, die absichtlich Aggressionen schüren um dann daraufhin ihren Opferstatus auszunutzen? Gibt es da bereits einen Begriff?

      1. @Endo: Ich glaube wir diskutieren etwas aneinander vorbei. Ich verstehe diesen Beitrag so das es vor allem um das Psychotrollen, also die extreme Form (Morddrohungen, Adresse veröffentlichen, Kinder angreifen) geht. An der Stelle sind wir ja aber zum Glück einer Meinung!

        Das beschrieben Phänomen, extrem zu polarisieren (Aggressionen auslösen) und um dann die Aufmerksamkeit zu nutzen, wird es sicher auch geben und es wird sich sicher lohnen sich damit auseinander zu setzen und zu diskutieren.

        Für mich, und vermutlich die Mehrzahl hier, tritt dieser Aspekt aber hinter dem größeren Problem des Psychotrollen zurück.

        Das finde ich ja gerade so schade. Denn es ließe sich von allen Seiten viel besser über die Sache an sich diskutieren wenn da nicht ein paar wenige die Diskussionsgrundlage zerstören indem sie Psychotrollen. Ich kann ja schwer verlangen das jemand sachlich mit mir diskutiert wenn mein Sitznachbar die ganze Zeit mit Mord und ähnlichem droht.

        Ich denke ich verstehe deine Argumentation und finde sie durchaus auch erhellend, nur mag ich da an dieser Stelle einfach ungern drauf eingehen, da es mir nicht der Kern dieses Beitrages und der Diskussion zu sein scheint.

  7. Sorry wenn ich das hier mal so einwerfe. Irgendwie erinnert mich das alles etwas an die 10 Propagandaregeln in Kriegszeiten:

    https://en.wikipedia.org/wiki/Falsehood_in_War-Time

    Man kann den Beitrag dazu aufdröseln:

    Punkt 10 (All who doubt our propaganda, are traitors), kombiniert mit Punkt 3 (The enemy is the face of the devil): Das sind dann halt keine Verräter sondern im aktuellen Beitrag beschrieben als:
    das sind keine Trolle, das sind Menschenhasser, das sind Orks. Sie sind unsozial, unzivilisiert und gewaltbereit.“)
    BTW – dem Gegner die Menschlichkeit abzusprechen ist immer ein direkter Beweis für (Kriegs)Propaganda.

    Aber das ist natürlich schön bequem, denn dann kann man die Meinung außerhalb seiner eigenen Filterblase das Narrativ des bösartigen Gegners überstülpen und dabei natürlich immer schön Punkt 1 (We do not want war.), kombiniert mit Punkt 9 (Our cause is sacred) bedienen:
    Das Internet ist für mich ein wunderbarer Ort und ich möchte nicht, dass sich dort ungehindert Menschen bewegen, die andere Menschen beleidigen, angreifen, bedrohen, einschüchtern und fertig machen.

    Aber selber darf man das natürlich auch machen, sozusagen für die „Bewegung“. Aber etwas verschämt in der Fußzeile angedeutet:

    **Ich meine nicht, dass man Menschen an den Pranger stellt, aber warum Rücksicht nehmen auf jemanden, der keine Rücksicht nimmt? Dieses schlimme Fehlverhalten muss Konsequenzen haben (dürfen!).

    Ja, immer schön Ankläger, Richter und Exekutive sein, ja nichts hinterfragen und sich wohl dabei fühlen. Aber man hat ja nicht selber angefangen, ist leider Punkt 2 in der Liste: The opposite party alone is guilty of war.

    Wenn dann die eigenen Truppenteile mal wieder übers Ziel schießen. Ich meine die #Kackscheiße Fraktion und die Blocklisten auf Twitter (speziell im Umfeld der #Aufschrei-Fraktion) oder z.B. Druck via Arbeitgeber ausgeübt wird. Aber das sind sicherlich nur Außnahmen, sozusagen Punkt 5 geschuldet, oder? – The enemy systematically commits cruelties; our mishaps are involuntary.

    So wird das Thema sicherlich nicht entschärft sondern im Gegenteil angeheizt. Manchmal vermute ich: Das ist so gewollt. Leider fallen mir als Motiv nur bösartige Gründe ein, lasse mich aber gerne eines besseren belehren. Aber als Hinweis: Ich will intelligent beschissen werden. Strengt Euch also an!

  8. 2x Einspruch. Ich bin ganz bei Dir, wenn Du sagst, dass die Begriffe „Trolle“ und „Trollverhalten“ Übergriffe bagatelllisieren. Das Beispiel, das Du mit Kathy Sierras oben verlinkt hast, zeigt, wie gefährlich es wird, wenn man Hetze, Hass und Diffamierung als „der trollt nur“ abtut. In konkreten Fällen würde ich dafür plädieren, einfach auszusprechen, worum es sich da handelt. Ich halte solche Fälle für etwas, das wir als „psychisch sehr stark gestörte Person“ bezeichnen sollten. Aber nicht als „Orks“.

    Orks, Trolle, Hater … – und die Kategorien, die Mina ausgehend von diesem Blogpost beschrieben hat – ich glaube nicht, dass das irgendwem hilft. Letzten Endes entmenschlichen solche Kategorien die Menschen, die ein bestimmtes Verhalten an den Tag legen. Das aber ist nicht haltbar. Sind sie denn keine Menschen? Und wo zieht man die Grenze?

    Zu den Kategorien will ich bei Mina noch etwas schreiben. Hier aber noch eine Bemerkung zu Deinem letzten Absatz, denn den verstehe ich nicht.

    Du schreibst, wenn wir anderer Meinung seien, sollten wir uns, wenn jemand ohnehin schon im Kreuzfeuer steht, mit sachlicher Kritik zurückhalten. Das lese ich beinahe als eine Art Redeverbot. Was bleibt aber bei solchen Konflikten über, wenn die Menschen, die sachliche Kritik vorbringen und um Erklärungen bitten, ihre Meinung respektvoll äußern, sich komplett zurückziehen? Dann bleiben lediglich diejenigen, die angreifen, und diejenigen, die sich mit den Angegriffenen zum Teil in genau demselben und sehr kritisch zu sehendem Ton streiten, bis es endgültig eskaliert. Lautere Stimmen haben ihre Berechtigung, aber sachliche und respektvolle Kritik darf nicht NICHT vorgebracht werden, bloss aus Solidarität. Zudem ist es so, dass bereits viele Menschen aus Solidarität nichts sagen, also im Prinzip genau Deine Forderung bereits erfüllen. Weil sie Respekt vor dem Engagement haben, den Aktivismus grundsätzlich wichtig finden, oder aus persönlicher Sympathie. Ich fühle mich selten von jungen Netzfeministinnen vertreten – es ist zu weit von meiner eigenen Lebenswelt entfernt. Dennoch halte ich das, was sie machen, für wichtig, auch wenn es oft nicht einmal meine Meinung ist. Kritik oder auch die Bitte um Erklärung wird oft mit einem „Wir dürfen da unterschiedlicher Meinung sein“ abgewiegelt. Letztlich sagst Du hier aber: Alle, die anderer Meinung sind, halten nun bitte einfach mal die Klappe, die Mädels haben ja genug Druck. Möglicherweise hast Du es so nicht gemeint, aber so kommt es an. Und das finde ich grundfalsch.

    1. 2c scheint viele aufzuregen. Kann ich nachvollziehen zu einem gewissen Grad.
      Darfst du auch grundfalsch finden.
      Ich sammle Ideen und Vorschläge. Ich verbiete niemanden den Mund – es ist lediglich meine Meinung. Wie das jede/r handhabt, ist seine/ihre Sache.

      Es ist alles eine Frage der Art und Weise. Tatsächlich glaube ich, das Twitter eine Plattform ist, die „Meinung sagen“ in 140 Buchstaben oft auf ein kurz und knackiges Einschlagen reduziert (und auch andere ansteckt mitzumachen. Kathy Sierras spricht davon, dass Twitter ein „hate-amplifier“ ist).

      Ganz anders sieht es aus, wenn man z.B. einen ausführlichen (Blog)Artikel schreibt oder sich so viel Zeit wie du für eine Antwort nimmt. Da steht dann schon meinst ein ganz anderer Gedankengang, eine andere Auseinandersetzung mit der Sache hinter. Gegen diese Art sachliche Kritik habe ich rein gar nichts und ich glaube auch nicht, dass die Betroffenen sich dadurch noch mehr belastet fühlen.

  9. Habe jetzt über drei Abende diesen Artikel, die in ihm verlinkten und die in den verlinkten verlinkten usw gelesen. Danke für diese Arbeit! Und auch, wenn ich jetzt ziemlich wütend bin, hoffe ich doch, dass sie dazu beitragen ein Problembewusstsein gerade bei den Unbeteiligten wecken. Denn vermutlich wird man die Hater nicht ändern. Wichtiger ist aus der schweigenden Mehrheit eine einschreitende zu machen. Im realen Internet wie im realen Leben. Ich glaube nach wie vor dran, dass die meisten Menschen gut sein wollen und gut sind.

  10. 3. Hater/Maskus aktiv ausgrenzen

    Noch eine Anmerkung zu dieser Ergänzung, die freilich nicht von dasnuf kommt. Letztlich sehe ich hier genau das Problem der Vergabe von Etiketten versus der Abgrenzung gegen bestimmte Verhaltensweisen.

    Maskulinismus hat als abstrakte Idee genauso viel Berechtigung wie Feminismus. Den entscheidenden Unterschied zwischen den Ansätzen, so wie sie verwirklicht sind, sehe ich, von den Entwicklungszeiträumen mal abgesehen, im unterschiedlichen Ausgangspunkt: Der Feminismus kommt aus einer Position, wo es für Frauen eine festgefügte Rolle und darüberhinaus alles zu gewinnen gab, der Maskulinismus kommt aus einer gefühlten Position der Belagerung und Identitätsunsicherheit. Über die Verteilung von sinnvollen Argumenten in Relation zu aggressiver Ablehnung im Vergleich zwischen Maskulinismus und Feminismus kann man sich sicherlich streiten, aber einer gesamten heterogenen Gruppe von Menschen die Legitimation zur Teilnahme an Diskussionen zu entziehen, finde ich nicht zielführend. Und auch wer als Hater gilt liegt eher im Auge des Betrachters und kann irgendwas zwischen findet doof, was ich tue, bis zu schreibt hasserfüllte Kommentare bedeuten.

    Ich bin für klare Definition von Fehlverhalten statt Etiketten für Personengruppen. Diejenigen, die dieses nicht tolerierbare Fehlverhalten zeigen, kann man ausgrenzen. Was ich damit nicht ausschließen will ist Abgrenzung. Natürlich kann eine Gruppe einen Raum, den sie moderiert nehmen, und sagen: Schau, hier gibt es einen gewissen Grundkonsens und wenn du den nicht teilst, geh‘ bitte woanders hin. Und wenn du das nicht akzeptieren kannst, dann wird dein Beitrag gelöscht, Zensurvorwürfe hin oder her. Aber das ist eine begrenzte Exklusivität, die ein Aufeinandertreffen in anderen Bereichen nicht ausschließt.

    1. Mir hat dein Artikel nochmal vor Augen geführt, warum es absolut sinnvoll ist, die Unterscheidung zwischen Trollen und gezielter Einschüchterung zu machen. Diese Einstellung, dass man mit Trollen leben muss, kommt ja nicht von ungefähr. Alle Bereiche des Internets sind mal mehr mal weniger von dem Phänomen betroffen und kommen im Allgemeinen damit klar. Sicherlich ziehen sich in hitzigen Debatten dort auch mal Menschen aus Frustration zurück, aber es gibt nicht die Furcht sich überhaupt an einer Debatte zu beteiligen, weil man sich damit zum Ziel machen könnte. Ohne diese Verfolgungstaktiken, die oft Frauen treffen, wäre auch dieser Ausschnitt der Internetdiskussion vielleicht bereit mit den Trollen zu leben, was ja durchaus einschließt, dass man mit verschiedenen Strategien gegen sie vorgeht. Wie bereits gesagt, ich würde beides voneinander absetzen, es geht eben nicht um ein bisschen Trollen, sondern um gezieltes Mundtotmachen von Diskussionsteilnehmern.

      Warum sind Trolle, also Störer, aus meiner Sicht ein notwendiger Teil der Internetkommunikation: 1) Es gibt eine Fehleinschätzung, wie störungsfrei Kommunikation in Gesprächen ist, wo die Teilnehmer physisch anwesend sind. Die Störtaktiken sind natürlich subtiler, aber im Endeffekt läuft es darauf hinaus, dass man lernt bei welchen Gesprächspartnern man bestimmte Themen gar nicht erst anzuschneiden braucht. 2) Viel von dem, was als Trollen empfunden wird, ist gar nicht als Trollen gemeint oder es ist nicht die Hauptmotivation. Natürlich ist jemandem mit einer sehr starken Gegenhaltung zu irgendeinem Thema klar, dass diese mehr als Störung denn als Beitrag begriffen wird. Das Motiv, sie dennoch zu äußern, liegt aber meistens in persönlicher Überzeugung von dieser Haltung. Ähnliches gilt für den Teilaspekt und den zwecks der Diskussion eigentlich herausgelassenen Hintergrund, den man sich herausgreift und kommentiert, oft ist das kein bewusster Störversuch, sondern das, was für den Betreffenden eben das Wichtigste oder der Anknüpfungspunkt an die Debatte ist. Kenntnisdefizite über Stand der Diskussion, ausgetauschte Argumente, bekannte Gegenargumente usw. resultieren auch oft in Beiträgen, die als Trollen empfunden werden. Usw.

      1. „Viel von dem, was als Trollen empfunden wird, ist gar nicht als Trollen gemeint“ erinnert mich an einen Satz, den ich irgendwo las, der lautete: Der (Kommunikations)Empfänger entscheidet über den Inhalt der Botschaft.
        Ich denke, du meinst das aber aus deren Sicht.
        Vielleicht hilft es da, dass der Empfänger deutlicher artikuliert, wie das Verhalten ankommt…

  11. Ich verfolge die #gamergate-Debatte recht genau (passif) und bisher haben fast alle Frauen, die sich stark genug gefühlt haben, gegen GG Stellung zu beziehen, oder einfach nur angegriffenen Frauen bestehen wollten, nach durchschnittlich 1 bis 2 Tagen schockiert und/oder verängstigt aufgegeben und sich zurückgezogen. (Letztes Beispiel: https://twitter.com/Spacekatgal/status/520417515688960000).

    Man kann gegen anonyme Internetextremisten einfach nichts tun. Sobald du den Mund aufmachst wirst du angegriffen, beleidigt, gedoxxt (deine persönlichen Infos veröffentlicht), diffamiert und der werden falsche Tatsachen unterstellt. Wer soll das denn aushalten? Das ist einfach nur krank!

    Wenn man sich Anne’s Talk auf YT anschaut, fällt auf: 50% dislikes, Kommentare abgeschaltet. Das gleiche für die anderen Videos. Das sagt imho alles :(

    Trotz allem bewundere ich die Frauen, die die Kraft und den Mut haben zu kämpfen und sich nicht unter kriegen lassen! Danke!

  12. Statt von einem „Troll“ würde ich vielleicht eher von einem „Bully“ spechen.

    Aber eigentlich möchte ich jetzt vielmehr auf die andere Seite eingehen. Es gibt halt Menschen, die ein dickes Fell haben, und es gibt Menschen, die eher sensibel sind. Und, ja es gibt auch sensible Männer! Letztere haben es in unserer Gesellschaft besonders schwer, denn es gibt da eine bedrückende Erwartungshaltung… Auch das ist eine Facette des Sexismus, welche vielleicht noch nicht als solche erkannt wurde.

    Das Internet ist hier nochmal ein besonders schwieriges Medium. Da man sein Gegenüber nicht sieht, kann man eine Situation auch schwerer einschätzen. Über das Internet kann man keinen weinen seh’n.

    Doch nun noch für alle Sensiblen noch ein Trostlied. [Youtube]

  13. Ich muss mich anschließen, „Ork“ wäre ein schlechter Ersatz für „Troll“. Jeder Fantasy-Begriff entrückt den Sachverhalt sofort wieder ein Stück der Realität und sorgt dafür, dass man ihn weniger ernst nimmt. (Und dann ist da der Umstand, dass man Tolkien die Verwendung rassistischer Bilder in der Darstellung von Orks vorwirft. Daran habe ich übrigens zuerst gedacht.) Eine Beschreibung des Verhaltens wie „gezielte Einschüchterung“ oder drastischer „Angst verbreiten“ ist sinnvoller als ein letztlich eher verniedlichender Begriff. Überhaupt ist es vielleicht sinnvoller das Verhalten zu adressieren, anstatt eine Klasse von Personen zu definieren.

    Letztlich wurde es schon mehrfach gesagt, ich glaube ein gewisses Maß an disruptiver Kommunikation sollte (muss?) man tolerieren. Übermäßige Ironie, Patzigkeit, Uneinsichtigkeit, selbst ein gewisser Grad an beleidigender Sprache sind sicherlich schlechter Stil und führen selten weiter, aber ich würde sie von soetwas wie Bedrohung, organisiertem Mobbing und Stalking absetzen und auch nicht in ein gemeinsames Kontinuum einfügen. Den Begriff Trolling würde ich sowie nicht verwenden, weil ich vermutlich nicht der einzige bin, für den dieser eher positiv besetzt ist, sondern das als nicht-tolerierbares Verhalten charakterisieren.

  14. Ich wollte gerade einen Kommentar darüber schreiben, dass ich nach dem Lesen der kritischen Kommentare unter deinem Artikel das Gefühl habe, dass viele das Problem nicht erkannt haben. Aber siehe da, du hast ja bereits den Punkt 0 eingefügt.

    Problematisch, belastend und zerstörend sind NICHT die Leute, die anderer Meinung sind und dies vielleicht ein wenig unfreundlich ausdrücken (auch diese werden oft als Trolle bezeichnet und sind meiner Meinung nach ein eher „akademisches“ Problem, bedroht fühlt man sich von diesen im Normalfall wohl eher nicht).
    Problematisch ist, dass Leute mit Raub, Vergewaltigung, Mord und anderem drohen. Nicht nur die adressierte Person wird angegriffen, auch Personen im Umfeld (Freunde, Verwandte, Kinder…) werden in die Drohung miteinbezogen. Und dagegen MÜSSEN wir als Netzgemeinschaft vorgehen. Wie? Du bringst gute Punkte vor, ich will versuchen, mir diese zu Herzen zu nehmen.

    An alle, die „Polizei“ rufen: Die Polizei, die macht, wie ich aus diversen Artikeln aus den USA und Deutschland entnommen habe, nichts ohne das eine physische Tat vorliegt.
    Aber vielleicht sollte man trotzdem alle massiv berdohenden Angriffe anzeigen? Wirkt zwar im Moment nicht, aber vielleicht sieht dann mal jemand den Handlungsbedarf? (Dumm ist nur, dass das oft nicht von der bedrängten Person selbst ausgehen kann, die Kraft fehlt… Kenne mich leider mit dem Gesetz zuwenig aus, Anzeigen von Dritten möglich?)

    1. Ernsthaft? In meiner kleinen Welt war so etwas bis auf den stalkenden Ex-Freund einer Bekannten bisher nie Thema (und der wurde nach zugegeben etwas längerer Zeit, als ich vermutet hätte mit einer einstweiligen Verfügung bedacht).

      Es scheint ja doch so zu sein, dass sich solche hammerharten Drohungen oft in irgend einer Form einer Person zuordnen lassen … reagiert die Staatsgewalt da tatsächlich nicht? Ich bin einigermassen erschüttert.

      Viele Grüße,

      der Ponder

    2. Örks.

      Ich habe jetzt eine Stunde gelesen und mir ist nun schlecht. Ich lebe in einer bunten, heilen Blubberblasen-Einhorn-Kätzchen-Welt. Verdammte Scheisse.

      Viele Grüße,

      der Ponder

  15. Stimme zu. Allerdings würde ich stark davon abraten, zu versuchen, den Begriff „Ork“ als Ersatz für Troll zu etablieren. Vor allem im englischen Sprachraum (also im größten Teil des Internets) werden Orks und Trolle primär im Fantasy-Kontext verstanden, wo der Ork menschenähnlich ist, während der Troll eine größere, dehumanisierte Version des Orks ist.

    Die Verbindung zwischen Trollen und Niedlichkeit existiert ausschließlich im Deutschen und Skandinavischen Sprachraum.

    Besser wäre vermutlich ein Wort, das auf „hater“ oder so was als Wortstamm aufbaut.

    Generell sollte es auch kein Wort sein, dass irgendwelche coolness-Assoziationen hevorruft (wie Dämon oder so). „Hasser“ ist unter dem Gesichtspunkt auch nicht gerade toll, da es der bezeichneten Person eine aktive, dominierende Rolle zuschreibt.

    So gesehen, ist die Hürde für ein Wort, das besser funktionieren soll als „Troll“, ziemlich hoch.

  16. Nur mal so als Ergänzung: Es sind tatsächlich sogar Straftaten, die mit solchen Angriffen begangen werden. Durch Bedrohung und sogar Aufruf zu Straftaten, ebenso Beleidigung. Straftaten gegen Menschen durch Menschen. Und man kann es auf keinen Fall hinnehmen, nur weil jemand provoziert und deswegen dann auf diese schlimme Weise angegriffen wird.

  17. Dieser Artikel ist schön geschrieben. Ich möchte dennoch ein paar Punkte ansprechen.

    „Es geht mir um massive Beschimpfungen und Bedrohungen. Aufrufe zu Vergewaltigungen und zu Mord, es geht mir um Stalking und Übergriffe auf das Leben außerhalb des Netzes und ich bitte alle, die sich fragen, was das alles soll, sich die ganz oben im Blogpost verlinkten Artikel durchzulesen. “

    Mein Problem bei dieser Debatte ist das Problem der übersteigerten Befindlichkeit. Derzeit scheint sich im Netz eine Opferkultur breit zu machen, die beunruhigend ist. Es tauchen immer mehr dieser Gutmenschen-Gedanken auf, die zu mehr Nettigkeit und Freundlichkeit aufrufen. Daran ist nichts falsch, versteht das nicht falsch. Ich denke Respekt und Freundlichkeit sind zwischenmenschliche Grundbedürfnisse und das sollte die Norm sein. Jedoch sind Konflikte im Netz auch die Norm. Das gehört zur Netz- und Menschenkultur. Wie ich jetzt hier eine Diskussion anstoße.

    Jedoch sind Konflikte nicht gleich Trolle. Trolle werden deswegen ignoriert, da es diesen Individuen nur um das Erzeugen von Aggressionen geht. Das gibt denen was. Eine der ersten Regeln im Internet: Don’t feed the troll. Fertig. Mehr muss man nicht machen.

    Aufrufe zu Mord, Vergewaltigung, Stalking etc., sind kriminelle Handlungen und sollten angezeigt werden. Darum kümmert sich die Polizei. Es handelt sich dennoch auch nur um Trolle. Auch hier: Don’t feed the troll. Nicht weiter beachten, fertig.

    Was falsch an dieser gesteigerten Opferkultur ist, dass es eben immer Opfer und Täter geben muss. Schwarzmalerei, und das Bedienen von Klischees. Genau wie hier im Artikel wird die übliche „Frauen sind Opfer, oh gott helft ihnen“-Schiene bedient. Armselig.

    „Man muss nichts über Feminismus wissen, man muss nichts über diese Personen wissen, im Grunde reicht es einfach zuzuhören und sich dann zu fragen: Möchte ich Teil dieser Onlinekultur sein?“

    Eben doch. Wenn ich nichts über Netzkultur weiß, werde ich, wie dieser Artikel es gerne möchte, an der Opferkultur teilnehmen. Oh, die armen Frauen. Oh, die arme Sarkeesian. Ich möchte an dieser Stelle nicht kriminelle Handlungen rechtfertigen, die an sie gerichtet sind. Aber woran dieser Artikel scheitert ist das Anerkennen dessen, dass zu einem Konflikt immer 2 Seiten gehören. Gerade Frau Sarkeesian schaffte es wie keine zweite, die Netzkultur zu polarisieren.

    Ihre Videos sind nachweislich einseitig gelagert, voller Missdarstellungen und teilweise mit gefährlichen Unterstellungen. Zudem sind die schlecht recherchiert und unterstellen männlichen Spielern das ausleben von Gewaltfantasien und Frauenhass. Na vielen Dank.

    Das wäre an und für sich nicht schlimm, da ein intellektuelles Marmeladenbrot wie sie in der Diskussion schnell zerissen worden wäre. Sie unterbindet jedoch jede Diskussion ihrer Inhalte mit dem Hinweis auf „Harassment“, zu deutsch Belästigung.

    Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen; sie macht ein Video über „Jungfrauen in Nöten“, die gerettet werden müssen, das Spiele und Spieler missrepräsentiert, unterbindet Diskussion, erntet Kritik und Hass, und schreit dann im Netz nach Hilfe. ANSTATT sich der *gerechtfertigten* Kritik zu stellen. Denn es wird nicht unterschieden zwischen „intellektueller Kritik“ und „Frauenhass“. Es gibt KEINE intellektuelle Auseinandersetzung mit ihren Unterstellungen, und Missrepräsentationen.

    Sie macht sich selbst zur Jungfrau in Nöten. Und kassiert Geld. Und mehr Hass. Ad infinitum. Und dadurch auch wieder: berechtigte Kritik. Aber nein, die arme Frau! Oh gott, was hat sie nur getan!

    Genau hier ist Sarkeesian selbst Täter. Sie benutzt vorhandene Internetkultur, und bringt nicht unabsichtlich Hass gegen sich auf um diesen wieder gegen, und für sich selbst zu verwenden. Das ist geschickt, jedoch äußerst tödlich für jede Diskussion, und wiegelt alles nur weiter auf. Sie schafft eine Opferkultur, die Artikel und Gedanken wie diesen immer mehr erzeugt, und immer mehr wird Internet und die Internetgemeinde politisiert von dieser Opferkultur des Feminismus der dritten Welle. Und gespalten, und zwar in intellektuell interessierte Menschen und hysterischen Opferkultisten.

    Um es kurz zu sagen, all dieser Hass der ihr hier entgegenschlägt, ist, kritisch betrachtet, nicht unbedingt nur „Wahnsinn.“ Sondern teilweise verdiente und geerntete Aggression. Das Internet und die Welt sind nicht „nett“ und werden auch zu der Opferkultur nicht nett sein. Und das ist gut so.

    Da wir immernoch denkende Menschen sind die sich nicht von professionellen Opfern ausnutzen lassen sollten. Wir sollten NICHT auf emotionale Köder hereinfallen und einfach nur reagieren wie geplant.

    Ich bitte das zu bedenken. Danke.

    1. Wie du dir denken kannst, stimme ich mit deiner Sicht der Dinge nicht überein und ich frage mich auch, ob du dich wirklich mit dieser Form von Harassment auseinandergesetzt hast. Es geht nicht um Meinungsverschiedenheiten oder andere Standpunkte, es geht darum dass diese Frauen bedroht werden, dass man zur Vergewaltigung und zum Mord aufruft, sie in Angst und Schrecken versetzt.
      Deine Argumentation ist (Vorsicht Buzzword) Victim Blaming. Das erinnert mich an Ehe-Szenen der Art: Sie hat mich provoziert, deswegen musste ich zuschlagen.
      Ich bin immer wieder entsetzt Stellungnahmen deiner Art zu lesen.

      1. „ich frage mich auch, ob du dich wirklich mit dieser Form von Harassment auseinandergesetzt hast.“

        Habe ich.

        „Es geht nicht um Meinungsverschiedenheiten oder andere Standpunkte, es geht darum dass diese Frauen bedroht werden, dass man zur Vergewaltigung und zum Mord aufruft, sie in Angst und Schrecken versetzt.“

        Habe ich ja oben erwähnt. Das sind, wie gesagt, Straftaten die zur Anzeige gebracht werden müssen, und Sache der Polizei. Falls das Opfer psychologische Hilfe benötigt, wird ihr diese auch gegeben. Diese Fälle sind bedauernswert und nicht schön, rechtfertigen dennoch nicht das Erzeugen einer Opferkultur, wie ich es oben beschrieben habe.

        „Victim Blaming“. Ja, das ist dieses Kunstwort, das Feministinnen nutzen, zumeist, ums sich aus eigener Verantwortung zu ziehen. Aber zu allen Dingen gehören immer 2 dazu. Es gibt keine *erwachsenen* reinen Opfer.

        Und genau das prangere ich auch an. Frau Sarkeesian hat mit ihrem Verhalten Aggression provoziert (siehe Beitrag oben, diffamiere Aussagen über Spiele und Spieler) und tut keinen Streich um eine wirkliche inhaltliche Auseinandersetzung zu ermöglichen. Oder eine nuancierte Entkräftigung ihrer Aussagen zu tätigen, Gemüter zu beruhigen oder ähnliches. Im Gegenteil diffamiert sie ihre argumentierenden Gegner auf kindische Art.

        An dieser Stelle wiederhole ich, dass ich kriminelle Handlungen nicht gut heiße. Muss jedoch sagen, dass sie sich mit ihrem Verhalten Aggression verdient.

        Das ist keinesfalls „victim blaming“, sondern die Erfahrung eines Erwachsenen Menschen, der erwacht um umsichtig weiß, dass seine Handlungen Konsequenzen haben die er dann auch zu tragen hat. Das schließt im übrigen ein, dass er auch Gefahren eingeht.

        Wer das nicht kann, sollte auch nicht so offensiv und beleidigend handeln. So einfach ist das.

        1. Ich finde diese Argumentation zu hart und ich glaube eben nicht das es „so einfach ist“. Sonst wäre ja nicht so viel Wirbel um das Thema.

          Einen pauschalen Hinweis, das die Kultur im Netz eben so wäre, überzeugt mich ebenfalls nicht. Kultur ändert sich ja zum Glück ständig. Vermutlich ändert sich sogar gerade genau jetzt mit dieser Diskussion die beschriebene Kultur im Netz ein Stück weit.

        2. Also halt mal. „Sie hat mit ihrem Verhalten Aggressionen geweckt“ – okay. Das ist nicht verwerflich, es ist weder verwerflich, Aggressionen zu wecken, noch, Aggressionen zu haben.
          Es ist aber verwerflich, seine Aggressionen dadurch auszurdücken, dass man jemandem mit Vergewaltigung und Mord droht. Und genau darum scheint es hier zu gehen – egal, was die Person gemacht oder gesagt hat, man droht nicht mitMord oder Vergewaltigung. Das sollte doch eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein.

        3. @Dongens

          „Ich finde diese Argumentation zu hart und ich glaube eben nicht das es “so einfach ist”.“

          Leider eben doch. Wenn ich in jedweder Diskussion, egal worum es geht, der Opposition der Stimme verbiete wird sie nur lauter und aggressiver. Das ist kein Internetproblem, sondern ein Allgemeinplatz. Siehe Streisand effect.

          Die Kultur ändert sich, ja. kriminelle Belästigung sollte geahndet werden. Wenn die Polizei nicht greift, werden sich andere Institutionen und Regeln melden. Das dauert aber sicher noch etwas. Bis dahin kann man einfach Respekt und Anstand zur Gegenseite zeigen, um es nicht auch noch zu provozieren, oder?

          @Susann
          “ Das ist nicht verwerflich, es ist weder verwerflich, Aggressionen zu wecken, noch, Aggressionen zu haben.“

          Ich stimme dir in deinem ganzen Beitrag zu.

          Dennoch, wenn ich auf Wespennester schlage, brauche ich mich nicht zu wundern dass ich gestochen werde. Des Weiteren; wenn ich immer wieder darauf schlage, wie Frau Sarkeesian, muss ich mich doch fragen, warum ich das tue. Einige Menschen lernen aus ihren Erfahrungen. Andere wollen die Wespen selbst ändern. Stacheln verbieten.

          Was ist sinnvoller?

          1. Okay, wenn ich also beim Joggen vergewaltigt werde, soll ich daraus lernen, nicht mehr Joggen zu gehen, weil man die Wespen nicht dazu bringen kann, ihre Stachel einzuziehen?

          2. @Susann

            Es geht hier um Provokation und Handlung. Ich sagte ja bereits dass Mord- und Vergewaltigungsdrohungen nicht ok sind. Du unterstellst mir jedoch indirekt, dass jemand (du) eine tatsächliche Vergewaltigungen verdient hätte. Das ist eine ziemlich dreiste Unterstellung, und ich habe das nie so ausgedrückt.

            Falls doch, bitte ich um einen schriftlichen Nachweis, falls nicht, um Richtigstellung. Ich finde das ziemlich beleidigend. Und wäre sehr froh wenn wir uns nicht auf dieses Niveau hinab begeben. Danke.

            Aber um von meinen Empfindungen auf die Faktenlage zurückzukehren – Wenn man sinnvolle und gute und benötigte Diskussion gar nicht erst ermöglicht, bei beledigenden Aussagen ist das „gewollte Provokation“. Und dass dann einige über die Strenge schlagen, kommt vor. Nicht gut, aber passiert. Sarkeesian macht allerdings ein Geschäft daraus.

            Analogie: Wie wäre es denn, wenn ich behaupten würde, dass Joggerinnen gerne vergewaltigt werden wollen, weil sie (meist) dünne Klamotten tragen? Dieser „kontroverse“ Gedanke würde doch sofort alle Feministinnen auf die Barrikaden schicken, und eine Diskussion über diesen Gedanken wäre „notwendig“.

            Fall 1: Ich mache Videos darüber verbiete Diskussion („weil ich eh richtig liege“), und beklage mich über das „Harassment“. Böse Femistinnen, ha pfui… ich armes Opfer.

            Fall 2: Ich mache Videos darüber, erlaube Diskussion und muss meine Meinung der Faktenlage und der Öffentlichen Meinung anpassen, und mich entschuldigen und korrigieren.

            Ende der Analogie. Ich frage nochmal, was von beiden Fällen ist besser?

            Du denkst vielleicht, das Beispiel das ich da oben bringe ist übertrieben. Ist es aber nicht. Sarkeesian bewegt sich auf genau diesem Niveau. Wenn du „Vergewaltiger“ mit „Frauenhasser“ gleichsetzt, kommst du genau auf ihrer Argumentationsebene an. Denn der O-Ton ihrer Videos ist genau der: Sie sind der Ausdruck frauenhasserisches Gedankenguts und erzeugen Frauenhasser.

            Und dann wunderst du dich über Aggression? Bei so einer dreisten Beleidigung?

            Nochmal: Ich rechtfertige nicht kriminelle Belästigung, Mord- Vergewaltigungsdrohungen.

            Ich sage jedoch, dass sie auch nichts dafür tut ihre merkwürdigen Ideen einmal vor der öffentlichen Meinung zu rechtfertigen. Kritik anzunehmen. Ideen zu verändern.

            Und danach auch noch beklagt über den Gegendruck, entweder unfähig oder unwillens die Situation zu verändern. Ich tippe auf unwillens, denn sie sollte mit einem Abschluss in „Political and Social Thought“ schon in der Lage sein das Konzept „Gewalt erzeugt Gegengewalt“ zu verstehen.

      2. Das finde ich ein wirklich, wirklich schwieriges Feld und sich als aussenstehende Person da ein brauchbares Bild zu machen ist, finde ich, praktisch unmöglich. Viele der Quellen sind zumindest fragwürdig, und eine inhaltliche Auseinandersetzung mit den Themen aus dem Video scheitert vielfach an gegenseitigem „Buh, böse Maskulinisten!“ und „Buh, böse Feministinnen!“-Geschrei. Und genau da ist, finde ich, vielfach eine Diskussion immer schnell zu Ende. Die Personen mit feministischem Standpunkt ziehen sich auf ihre Position zurück und führen die Auseinandersetzung dann nicht mehr inhaltlich, sondern ideologisch und die „Gegenseite“ macht das selbe :( – ein tolles Beispiel dafür finde ich immer die Diskussion um die Lohnunterschiede zwischen Mann und Frau, bei denen mit utopischen Zahlen operiert wird (Dreihundertdrölfzig Prozent!) und bei denen die Unterschiede bei tatsächlich gleichen Jobs, Qualifikationen usw. gar nicht so groß sind. Das da trotzdem was im Argen liegt bleibt (für mich) klar, trotzdem beisst sich die Diskussion immer an diesen Zahlen fest.

        Was aber tatsächlich gar nicht geht, sind die tatsächlichen krassen Angriffe – wobei es selbst da nicht immer eindeutig ist, ein Twitter-Account ist (von allen Beteiligten) schnell angelegt. Und wenn jemand tatsächlich nachvollziehbar und unter Klarnamen so eine Scheisse absondert sollte es doch eigentlich eine Handhabe der Polizei geben, ich kann ja auch auf der Strasse nicht wild fremde Menschen anpöbeln und mit Mord drohen ohne Konsequenzen zu befürchten.

        … vielleicht etwas durcheinander, trotzdem:

        Viele Grüße,

        der Ponder

    2. Ich glaube, es ist nicht mal eine spezielle feministische Opferkultur, sondern ein Problem das sich aus vielen Quellen speist.
      Heutzutage hat die Menschheit, vor allem im Westen, einen Stand der technischen und kulturellen Entwicklung erreicht, die es Menschen ermöglicht, länger zu leben, auf eine bessere medizinische Versorgung zurückzugreifen und schwere körperliche Arbeit durch Maschinen erledigen zu lassen etc.

      Diese Entwicklung, negative durch die Außenwelt verursachte Eindrücke & Gefühle zu minimieren, greift nun auch auf den psychischen Bereich über.
      Man möchte sich jegliches psychische Ungemach vom Hals halten, und das geht am besten durch die Regulierung der Außenwelt sprich die Regulierung der Mitmenschen.
      Damit wird potentiell alles anstößig, was irgendwie den eigenen Standpunkt bzw. die eigene Psyche gefährden könnte.

      Ein Beispiel ist das zunehmen von depressiven Erkrankungen in den letzten 20 Jahren. Man muss sich wundern was diesen Anstieg verursacht hat und das TROTZ angeblich besserer Therapien und besserer Medikamente? Sind die Menschen kränker geworden, oder ist es einfach eine Kultur die ihnen zu verstehen gibt, das Traurigkeit, Ärger und Angst nicht normal sind und bekämpft werden müssen?
      Glaube das Letztere, siehe Russ Harris – The happiness trap.

    3. : Aufrufe zu Mord, Vergewaltigung, Stalking etc., sind kriminelle
      : Handlungen und sollten angezeigt werden.
      : Darum kümmert sich die Polizei.

      Dieser Satz beinhaltet leider einen Fehler. Wenn so etwas online passiert, kümmert sich die Polizei so gut wie gar nicht.

      1. „Gegenmaßnahmen:

        Eltern müssen mit den Betroffenen intensiv die Situation erörtern und auf alle Fälle im entsprechenden Fall die Schule informieren.[16] Erwachsene können bei Cyber-Mobbing gegen Kinder und Jugendliche auch eingreifen, indem sie möglichst schnell die Polizei informieren. Diese kann die Täter unter Umständen identifizieren und eine Strafverfolgung einleiten; das ist allerdings dadurch erschwert, dass entsprechende Server oft im Ausland angemeldet sind und sich damit einer eventuellen Strafverfolgung entziehen. Zivilrechtliche Unterlassungsansprüche wegen Persönlichkeitsrechtsverletzung nach deutschem Recht gelten jedoch weltweit und entsprechende deutsche Gerichtsentscheidungen können auch im Ausland vollstreckt werden.[17]

        Bei jedem seriösen Netzwerkanbieter bzw. Seitenbetreiber besteht die Möglichkeit, beleidigende, unseriöse, unethische oder sonst wie auffallende Seiten, Profile oder Darstellungen zu melden und ihre Löschung zu beantragen“

        Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Cyber-Mobbing#Gegenma.C3.9Fnahmen

        Soviel zur Faktenlage. Inwiefern es jedoch in der Realität zu Maßnahmen kommt, oder nicht, kann ich leider nicht abschätzen. Auch hier gibt es bedauernswerte Extremfälle, in denen die Community eben selbst etwas tun muss.

        Jedoch muss man, wie ich sagte, aufpassen dass sich keine Opferkultur bildet, die dem „Opfer“ Reinheit unterstellt, zu dessen Hilfe man eilt, ohne den Vorgang kritisch zu beachten. Sonst wird man benutzt, wie im Fall Sarkeesian.

  18. Was mich auch besonders daran schreckt ist, dass ich mein Verhalten automatisch ändere, sobald ich von derartigen Aktionen höre oder lese. Ich weiß, dass ich auch einen gewissen Bekanntheitsgrad in einer Tech-Nische im Internet habe und dieser mit der Zeit vermutlich steigen wird.

    Solange ich alleine war, hätte mich das noch nicht so beeinflusst. Mittlerweile habe ich aber Kinder. Wenn ich nun mitbekomme, dass solche Hater-Aktionen auch vor den Kindern der Zielpersonen nicht halt machen, wird mir ganz übel. Und ich fange automatisch an zu überlegen, was ich tun kann um NICHT zu bekannt zu werden, weil ich meine Kinder davor schützen möchte, dass ihnen auch „meinetwegen“ so etwas wiederfährt.

    Ist das nicht total krank? Diese Typen haben durch ihre Aktionen sogar indirekt solche Macht, dass ich ernsthaft überlege, meine – für die breite Masse an Usern sehr hilfreichen – Aktionen sein zu lassen, weil ich um meiner Kinder willen, kein spannendes Ziel abgeben will. Weil diese Leute offensichtlich keine Grenzen kennen.

    Es ist einfach nur gruselig.

  19. Was den Begriff „Troll“ angeht: Ich befürchte, neben seiner möglicherweise verniedlichen Form wird er auch als Kampfbegriff verwendet und schwupss sind kritisch wirkende, männliche Zurwortmelder leichthin Trolle. Das scheint mir nicht wünschenswert.

    Ich habe gerade wenig gegen den Begriff „Soziopath“, wobei auf das, was hier Troll genannt wird, von stalkenden Soziopathen die Rede sein sollte. Der Unterschied zu Begriffen wie Hatern, Provokateure, Bedrohern etc. ist, das man hiermit auch den Gedanken einbezieht, dass der Angreifer neben dem Bohei, den er macht, auf die psychischen Folgen beim Opfer anvisiert.
    Daneben würde ich von intriganten Soziopathen sprechen, sprich solchen, die andere zu instrumentalisieren versuchen, eine Person nieder zu machen.

    Ein Troll ist eigentlich ja nur ein Provokateur. Eine rhetorische Figur, die man durchaus sinnvoll einsetzen kann, auch wenn sie leicht nervt. Insofern würde ich sie im Sinne der Meinungsfreiheit nicht verbieten wollen.

  20. Ich habe seit Ewigkeiten nicht mehr unter dem Pseudonym Bandini kommentiert. Schließlich habe ich seit wohl sechs oder sieben Jahren nicht mehr gebloggt. Ein Teil des Spaßes ging damals verloren, als ich Morddrohungen bekam. Vermutlich waren die nicht ernst zu nehmen (sie wurden mir über einen Dritten zugetragen, der ebenfalls im Visier war), aber mir war klar, dass er mich ausfindig machen konnte, wenn er das wollte (wir hätten denjenigen aber auch finden können). Ich habe mich davon nicht abhalten lassen, Geschichten zu erzählen oder Bloglesungen zu veranstalten, aber dennoch unangenehm. Ich habe das damals nicht öffentlich gemacht und hatte nicht wirklich das Gefühl, dass es mir/jemand mir helfen würde. Ich verstehe die weibliche Sicht (oder versuche es), aber man ist auch als Mann sehr alleine damit. Vielleicht auch aus dem männlichen Fehlschluss heraus, dass man sich lieber nicht verletzlich zeigt.

  21. Ich habe das auch erlebt, nachden ich vor einem Jahr wegen meines Onlinestalkers den Mund aufgemacht habe. Beileidungen, Gewaltandrohungen, Verabredung zur gemeinschftlichen Zu-Tode-Vergewaltigung, der Aufmerksamkeitshure zeigen wir jetzt erstmal richtig, was Stalking ist. Und, was mache ich seitdem? Wieder still sein, und den Mund fast noch dichter halten als je zuvor.

    Also: Danke. Für jedes einzelne Wort.

  22. Nein, das ist kein „Wahnsinn“.
    Und das sind keine „Soziopathen“, wie in den Kommentaren angemerkt wurde.
    Kann Hate Speech, Gewalt, Bedrohung etc. echt nicht benannt werden, ohne dabei ableistisch zu sein?

    Sorry, der Text ist gut und so, ist wichtig darüber zu schreiben, cool, dass du’s tust, aber das macht mich langsam echt wütend.

  23. Danke.
    Trollen in seiner Extremform zerstört Leben im Vorbeigehen.

    Ich wäre für „Dementoren“ wegen der lebenszerstörenden Dimension.

  24. „c) Wenn ihr mal nicht der Meinung bestimmter Menschen, die permanent Angriffen ausgesetzt sind, seid: sagt einfach nichts. Keine zusätzliche Kohlen ins Feuer werfen, wenn es nicht unbedingt sein muss. Dieser Punkt mag einige empören, aber ganz ehrlich: manchmal lohnt es sich Nutzen und Kosten abzuwägen und darüber nachzudenken auf wessen Kosten etwas geht..“

    Auf jeden Fall auf Kosten der Wahrheit.
    Daher also, Nein, mach ich nicht.

          1. Dann finde mal einen Maßstab/ein Kriterium für so eine Unterscheidung. Den/die gibt es imho. nicht.

            ‚Die Neger sind alle dumm‘
            ‚Schwarze Menschen haben statistisch gesehen, einen niedrigen IQ.‘

            Beide Aussagen kann man als Beleidigung/rassistisch/Trollerei interpretieren.

        1. Das kommt drauf an, wie bereit jemand ist, in einen offenen Diskurs zu treten. Es ist mir z. B. bis heute nicht gelungen, mit meiner Mutter einen offenen Diskurs über die Notwendigkeit, Unterwäsche zu bügeln, zu führen. Ich hab’s irgendwann aufgegeben.
          Genauso gibt es Leute, die wollen provozieren und verletzen, kein respektvolles Abwägen unterschiedlicher Argumentationen. Da hast du verloren, wenn du versuchst, zivilisiert zu diskutieren. Es heißt nicht umsonst „Haters gonna hate“ und nicht „Haters gonna take part in civilized exchange of resonable opinions“ oder so.

          1. Kenne ich. Gewisse Leute sind nicht bereit zu diskutieren. Um ehrlich zu sein, hat mich diese Erkenntnis bzw. Erfahrung doch sehr verblüfft.
            Es gibt Menschen die wollen nicht diskutieren, vielleicht weil sie keine Lust haben oder sich Ihrer Sache 110% sicher fühlen. Über die Gründe kann ich nur spekulieren.

          2. Das kommt doch drauf an, was die Leute wollen- wollen sie etwas dazulernen oder ihren Horizont erweitern, oder geht es ihnen nur um Aggressionsabfuhr oder wollen sie sich nur bestätigen, dass sie der Beste sind?
            Mei, Homo Sapiens halt. /-:

  25. Ich habe sehr viele Follower. Darunter viele, die das, wofür ich stehe, verachten. Auf vielfältige Weise. Das Unternehmen, für das ich arbeite. Den Apparat, den ich repräsentiere. Das Frauenbild, das ich ausfülle. Ideologien, mit denen ich qua Job in Berührung komme.

    Lange habe ich diskutiert. Weil ich glaubte, wenn ich nur eine/n überzeuge/bekehre/mores lehre, hat es sich gelohnt. Und weil ich ein swhr dickes Fell habe.

    Oft hatte ich Unterstützung dabei.

    Aber: Ich diskutiere doch auch in der U-Bahn nicht mit Unsympathen. Spinnern. Asozialen. Cholerikern.

    Die schärfste Waffe ist Ignoranz. Und die wirksamste. Und die nervenschonendste. Ich diskutiere nicht mehr. Ich blocke. Und halte das für eine meiner besten Entscheidungen 2014.

    1. Es macht mich traurig solche Kommentare zu lesen.
      Es reicht anscheinend nicht, darauf hinzuweisen das man die Meinung anderer Leute nicht teilt, nein, man muss diese Menschen auch noch als „Unsympathen. Spinner. Asoziale. Choleriker“ abwerten.
      Mit der ganzen Person kann also etwas nicht stimmen, wenn er diese oder jene Meinung nicht teilt. Dieser Mensch ist charakterlich und moralisch komplett verdorben und wird aufgrund dessen, wahrscheinlich in der Hölle brennen.

      Solchen fundi Scheiss geben Menschen 2014 im Internet von sich, ohne das Ihnen das peinlich ist oder das sie es als intellektuell fragwürdig empfinden.

        1. Ja, da liegt das Problem. Man kann alle vom eigenen Standpunkt abweichenden Meinungen oder Faktenaussagen als Beleidigung auffassen.
          Z.b. fühlen sich manche religiöse Gruppen durch das vorhandensein der Evolutionstheorie beleidigt.

      1. Wenn jemand schreibt, ich wäre eine „dumme Fxxxe“ (die Ixe stammen von mir, im Original ist das ausgeschrieben), die „ordentlich durchgefxxxt“ gehöre, und später, vielleicht würde ja auch „eine Faust irgendwohin“ helfen – da finde ich es zu euphemistisch, nur darauf hinzuweisen, anderer Meinung zu sein. In punkto Niveau, Menschenbild, Debattenkultur. Mhm.

        1. Bei Dir scheint es aber so zu sein, das Du nur auf Idioten triffst, Die Dich irgendwie bedrohen und das Du deshalb mit niemanden mehr diskutierst.
          Die Welt ist schlecht, ich weiß. Aber das sie nur mit ‚Idioten‘ und ‚Psychopathen‘ angefüllt ist, glaub ich nicht.

          1. Aber offenbar ausreichend viele und indirekt sagst du mit deinem Kommentar ja „Das scheint an Dir zu liegen“ und da liegt das Problem – es liegt nicht an einer Person sondern an der Aufmerksamkeit, die einer Person zu teil wird.
            Jedenfalls finde ich deinen Kommentar zynisch und unempathisch.

          2. Das muss man aber schon angestrengt rauslesen wollen, dass ich nur auf solche treffe. Diejenigen, die sich so daneben benehmen, ignoriere ich. Wie auch hier gerade gut sichtbar ist, diskutiere ich gern und erkläre bei Bedarf auch :)

          3. Auf keinen Fall will ich Ihr damit die Schuld geben.
            Im übrigen denke ich auch, das Sätze wie ‚du gehörst mal richtig durchgefickt‘ Meinungen sind, und keinesfalls direkte Drohungen, oder Gewalt.

          4. Das ist für mich durchaus als Androhung von Gewalt interpretierbar, immerhin gehen wir nicht davon aus, das das ein frommer Wunsch ist à la : „Ich wünsche Dir, dass Du die Liebe Deines Lebens kennenlernst und nach mehreren romantischen Dates und liebevollem Hin-und-her-Emailen mit ihm eine liebevolle, von tiefem Respekt geprägte Beziehung eingehst und im Zuge dieser Beziehung dann mehr wunderbaren Sex haben wirst.“
            Das ist klassische Pöbelei unterster Schublade und durchaus gewaltkonnotiert.

          5. Kann man natürlich so interpretieren. Mir geht es eher darum, das ich glaube, das der Gewaltbegriff heute ziemlich überzogen wird.
            Eine Einschränkung der Meimumgsfreiheit aufgrund eines überzogenen Gewaltbegriffs, gefährdet letztendlich Wissenschaft & Kunst sowie den Fortschritt und die Demokratie im allgemeinen.
            Darum geht es mir hier.

          6. @Basement boi

            Man kann im Rahmen der Meinungsfreiheit erwarten, dass Meinung ausgedrückt werden kann, ohne ad hominem zu gehen, ohne in die unterste Schublade zu greifen und ohne Gewaltandrohungen in den Raum zu stellen. Ziel der Meinungsfreiheit ist ja der zivilisierte Diskurs, das Aushandeln über gesellschaftlichen Konsens oder auch Dissens. Und wenn sich Meinung auf Beschimpfungen und Gewaltandrohungen beschränkt, kann dieses Ziel sowieso nicht erreicht werden.
            Dazu kommt noch die Ebene „Internet“. Eine sehr direkte, vielleicht potentiell verletztende Äußerung kann ich IRL durch Gestik, Mimik, Stimme usw. abschwächen. Das geht im Internet nicht, da stehen bloß die Worte, die Möglichkeit des schnellen Nachfragens ist auch nicht immer gegeben. Darum ist hier m. Erachtens nach besondere Vorsicht und Rücksichtnahme geboten – und das ist nicht Selbstzensur, denn ich kann ja hart in der Sache, verbindlich im Ton und respektvoll gegenüber dem anderen sein.

          7. @Jens

            Ich schrieb ja auch das es so scheint und nicht, das es so ist.

            @Susann

            Du interpretierst Meinungsfreiheit instrumentell, also das sie irgendeinen gesellschaftlichen Zweck hätte. Dem ist aber nicht so. Meinungsfreiheit ist ein Menschenrecht und in diesem Sinne lautet die Frage, warum man ein Menschenrecht beschneiden sollte, nur weil sich andere beleidigt fühlen.
            Imho. kann man das nicht.

      2. Ich glaube, aus dem Kontext geht hervor, dass die Geblockten nicht geblockt wurden, weil sie milde lächelnd sanft abweichende Alternativvorschläge zur Geranienzucht getippt haben.

    2. „Ignoranz“ heisst ja „nicht wissen“. Unwissenheit ist aber keine Waffe, nicht mal eine Entschuldigung, obwohl sie so bbenutzt wird. (Oh, ich wusste nicht das Frauen Gefühle haben und Angst kriegen, wenn man sie beschimpft. Ist doch nur ein Wort. .. )
      Wenn du ignorieren im sinne von nicht- beachten meinst, bin ich aber ganz bei dir.

      1. Die meine ich. Ich verwendete Ignoranz in seiner zugegebenermaßen selteneren Bedeutung „Nichtbeachtung“. Gut, dass wir das geklärt haben. (Erstaunlicher Anlass für Erbsenzählerei. Aber gut.)

  26. Das Verhalten, was du beschreibst, würde ich, wie mein Vorredner schon anmerkt zwischen Mobbing und Bullying einordnen. Bullyer oder so ähnlich klingt aber falsch. Ich finde, du hast die Bezeichnung im weiteren Textverlauf schon selbst gefunden: Hater.
    Und Punkt c) finde ich gar nicht so verwerflich, sondern eigentlich ziemlich nachvollziehbar. Hab ich wahrscheinlich schon ziemlich oft so gehandhabt.

      1. punkt c) ist hochgradig nachvollziehbar. im zweifelsfall würde ich nicht den thread für kritik verwenden sondern zb eine email schreiben.

    1. Nachdem ich den Artikel von Kathy Sierra gelesen habe, erscheint mir die Bezeichnung „Bully“ zu harmlos. Bullys verkünden in keinem Meeting, dass sie dich vergewaltigen oder umbringen wollen.
      Nein.
      Das sind Psychopathen.

      1. Ja, bei ihr ist das einfach auch sehr, sehr extrem. Bei diesem Typen gibt es keine Zweifel. Das ist die alle äußerste Ausprägung, die hoffentlich wirklich eher selten vorkommt.

  27. Ich finde die Unterscheidung zwischen „Trollen“ und ausgekochten „Orks“ hinter denen sich Menschenhass und Soziopathie verbergen ausgesprochen wichtig.

    Und empfehle dann, den Schritt weiter zu gehen und aufs Trollen zu verzichten, solange es keine Bekannten sind, bei denen klar ist, dass sie diesen Umgang ok finden. Es ist 2014, und das Internet nicht mehr der alleinige Treffpunkt von Collegedudes, die auch offline so einen Umgang pflegen.

    Also bitte, Advocatus Diaboli sein lassen und bei Unbekannten auf Trollerei verzichten. Und erst recht nicht Leute in Beschlag nehmen, von denen klar ist, dass sie eh schon mit Hass und Belästigung zugeschüttet werden.

  28. @Alltagsheldin „Kurz angemerkt: Mich stört die ständige Betonung von “Frauen” ein wenig, auch wenn ich verstehe, wieso. Ich denke, das betrifft nicht nur Frauen, ist aber ganz allgemein ein großes Problem im Www.“

    Zum Vergleich: als weisser Kerl aus der Mitte „darf“ ich so ziemlich alles tun, lassen, sagen was mir beliebt und niemand hat sich je dazu berufen gefühlt, mich zu maßregeln. Frauen „dürfen“ das nicht, ihr Aktionsradius ist um ein vielfaches kleiner und in jeder dimension ein ständiges laufen auf Eierschalen. Sogar privateste Details der Lebensgestaltung stehen ständig auf dem Prüfstand und es steht jedem frei, sein Urteil laut zu verkünden.

    Deshalb finde ich es gerechtfertigt, wenn der Fokus in diesen Debatten auf Frauen gerichtet ist. Kerle haben dieses Problem, wenn überhaupt, nur als Randerscheinung.

    Und, ehrlich gesagt, habe ich mir nie Gedanken darüber gemacht. In meiner Erfahrungswelt gibt es sowas einfach nicht. Durch Hetzjagden wie Gamergate oder Aufschrei habe ich überhaupt etwas davon wahrgenommen und angefangen, mich damit zu beschäftigen. Und bin ehrlich entsetzt darüber – so kann es nicht weitergehen.

    Eine Gesellschaft, in der 50% davon ausgeschlossen sind, sich zu äußern – das müssen wir ändern.

    1. Sehe ich hier genau so: Wenn an als Kerl wahrgenommen wird, dann hat man es leicht, wird weniger eingegrenzt getrollt oder gar bekämpft.

      Es ist der Umgang mit dem Anders-Sein bzw (sozial) Schwächer-Erscheinen, was obige Probleme erzeugt. Nur der zeitliche Rahmen, wann reagiert werden kann ist im Netz anders als im Realleben.

      In der realen Welt ist es halt schwerer ein offen lesbisches Pärchen, was beim Warten auf den Bus sich mal einen Schmatzer gibt nur kurz zu sehen und die wenigsten bekommen es mit bzw haben in dem Moment Muße darauf zu reagieren, obwohl sie doch unbedingt dieses Anders-Sein verurteilen wöllten. Im Netz stehen derlei Situation nicht nur Sekunden, sondern für immer und jeder, der kann und will, wird dann kommentieren.

      Ich glaube nicht, dass es im Realen Leben weniger Intolerante und Rassistische Leute gibt. Sie haben oft nur keine Zeit, Kraft oder Muße sogleich zu reagieren und ihr Ausgrenzen, Erniedrigen etc auszuleben.

      Deshalb sehe ich auch das Netz und die sozialen Netzwerke nur als ein Ort, wo Ignoranz, Ausgrenzung und Kraftmeierei besonders ausgelebt und deutlich wird: Die längere zeitliche Verfügbarkeit der Anlässe als Verstärker.

      Toleranz und Miteinander ist also das Ziel sowohl im Netz als auch woanders, egal bei welchem Anders-Sein und gegenüber welchen vermeintlich schwächeren.

      Die schöne alte Netikette (https://de.wikipedia.org/wiki/Netiquette) hat immer noch nicht ausgedient und ist eigentlich eine Regel, die nicht nur für das Netz gilt: „Rede so mit anderen, wie du möchtest, dass man mit dir redet.“

  29. Ich möchte anmerken, dass genau das gleiche Verhalten, das hier beschrieben wird, den Autoren, die zu ihren Urheberrechten und Verwertungsgesellschaften stehen, entgegen schlägt. „Wir“ werden auch erdrückt von einer ziemlich brutalen Welle des Hasses, die letztlich dazu führt, dass man die Diskussion nicht mehr sachlich führen kann.

    Mit diesem Kommentar möchte ich in keiner Weise den Feminismus, Feministen und Frauen und die tatsächlichen Probleme von Frauen sowohl online als auch offline schmälern! Ich erkenne die Existenz dieser Probleme vollumfänglich an und als Vater einer Tochter liegt mir nichts näher, als daran zu arbeiten, meiner Tochter eine bessere Welt zu hinterlassen.

  30. Ich habe mich vor Jahren schon beruflich mit diesen „Trollen“ auseinandergesetzt. Feigen Menschen, denen das Internet eine Anonymität vorgaukelt, mit der im Rücken sie stark und groß und (wort-)gewaltbereit auftreten. Und ich habe auch den Eindruck, dass es immer schlimmer wird. :(

  31. Einer muss noch:

    ALS »TECH WHITE MAN« BEKENNE ICH MICH HIER MAL ÖFFENTLICH SOLIDARISCH.
    Auch ich mag manchmal „rumtrollen“ (wenn auch gegen Tech-Themen, schlechte Userinterfaces usw, nicht gegen Personen) und mich nicht mit jeder Aussage mit Ruhm bekleckern.
    Bei Beleidigungen oder BEDROHUNGEN (!) hört aber jede Neckerei auf.

    Ich schreite ohnehin gern ein, wenn irgendwo jemand zum Opfer gemacht werden soll (egal ob Mann oder Frau, online oder offline). Wenn das mal nötig wird, bitte ich meine Aufmerksamkeit auch darauf zu lenken. @twittlik

    Worüber nämlich sehr wenig gesprochen wird (finde ich), sind die „Freunde der Sache“, die Männer die durchaus und immer schon wissen, dass Frauen und Männer gleichsam Menschen sind, die ihre Mutter, Schwester, Freundin/Frau und Tochter lieben und respektieren und auch verteidigen. Es sind nämlich nicht alle Männer eine Gefahr, nicht alle still und manche sogar mit Schwert und Schild zur Stelle.

    Nee, nicht um die Prinzessin zu retten. Sondern die fragile, aber so wunderbare Sozialgesellschaft, die vielleicht die beste ist, die die Menschheit je hatte. Seite an Seite mit Männern und Frauen, die das auch so sehen.

  32. Kurze Anmerkung zum Thema „Troll“ – die Originale sind nicht „Wiesudennbluß“-süß, die Originale sind so: https://www.youtube.com/watch?v=69tK1-g7Pc8

    Die fressen Lebende und Tote und sind dumm wie Brot. Just saying.

    „Trollen“ wird im Internet meiner Auffassung nach nicht verniedlichend benutzt, es bezeichnet eine Provokation, um Aufmerksamkeit zu erreichen. Falls es ein neues Wort gibt (ist Hater ist nicht eindeutig?), dann von mir aus auch.

  33. Ich stimme deinem Beitrag von Herzen zu. Im Netz ist der Umgangston leider oft genug abartig und man landet schnell in einem Inferno, dass einen niederzumachen droht.
    Allein ist man oft hilflos.

    Ich würde das aber bitte nicht nur auf Frauen beschränken.

  34. Überall in den Medien reden sie über das Thema Achtsamkeit und immer mehr Manager haben dieses Thema für sich entdeckt.In den sozialen Medien selbst wird es ausgebremst, virtuell behandelt und selbst schon von Schülern erlebt. Ich bin deiner Meinung, es sind Menschen und von denen verdient jeder Achtsamkeit, egal in welchem Rahmen der Begegnung. ?

  35. Hallo
    die Debatte darum brodelt schon ziemlich lange.
    Ein gutes Video dazu habe ich neulich bei YouTube gesehen, in dem die Person 4 gute Punkte aufzeigt, die eigentlich bei jeder Art von Verhalten, das gegen Netiquette und Konsens aller NutzerInnen* geht anwendbar sein könnten.
    Hier: https://www.youtube.com/watch?v=3Uc5eNNG60o

    ich würde mir wünschen, dass man sich als Webseiten/Blog/PlattformbetreiberIn* auch besser einsetzen könnte. Zum Beispiel mit dem Ausschluß über die IP-Adresse, Meldemöglichkeiten, die zu mehr führen als einer halbgaren Danksagung a la „wir kümmern uns…“ (nicht).

    Das Wort Troll benutze ich auch schon lange nicht mehr (und wenn dan mit einem „sogenannten“ davor). Ich sage: Menschen, die Gewalt über das Internet ausüben.
    Muss man sehen, wie das jeweils paßt, aber ich finde es wichtig klar zu sagen, dass ich so ein verhalten als Gewalt wahrnehme und nicht nur als „ist jetzt halt mal blöd und tut weh“.

    Viele Grüße

  36. Gut gebrüllt. Und sehr treffend be- und geschrieben. Daumen hoch!
    c) handhabe ich zu 99% so. Es muss schon ganz arg sein, damit ich was dazu „sage“. Ich finde es zumeist einfach unangebracht etwas zu werten, was andere tun, nur weil ich selbst es anders mache(n würde). Dadurch ist weder das eine besser, noch das andere schlechter.

    Kurz angemerkt: Mich stört die ständige Betonung von „Frauen“ ein wenig, auch wenn ich verstehe, wieso. Ich denke, das betrifft nicht nur Frauen, ist aber ganz allgemein ein großes Problem im Www.

    Wie dem auch sei, guter Artikel, gehört stark verbreitet!

    Liebe Grüße,
    die Alltagsheldin

    1. Natürlich geht es um Menschen und den Umgang miteinander. Ich schreibe Frauen wegen der eingangs genannten Beispiele und weil diese Art von Hassattacken schon vermehrt Frauen betrifft.

      1. „und weil diese Art von Hassattacken schon vermehrt Frauen betrifft. “

        Wie kommst Du darauf? Gibt es nicht auch genügend radikale pseudofeministische Foren, in denen Männer bis zum geht-nicht-mehr verunglimpft, pauschal als potentielle Vergewaltiger abgestempelt und letztlich als Fehlentwicklung der Evolution dargestellt werden und zudem alle femi-kritischen Kommentare kommentarlos (haha, der musste sein) gelöscht oder gar nicht erst freigegeben werden? Ich finde es nicht gut, wenn man den Pauschalisierungen der einen Seite selbst auch nur Verallgemeinerungen oder Unterstellungen ohne Datengrundlage entgegenzusetzen hat.

          1. Ja, wenn man pauschal Frauen für die besseren Menschen hält, die sowas niemals nicht machen würden, dann kann man die andere Seite natürlich einfach ausblenden.

          2. Gibt es denn einigermassen belastbare Statistiken zu diesem Thema oder ist „virtuelle Gewalt“ ein noch zu neues Feld, um schon große Forschung angezogen zu haben?

            Ich kann nicht einschätzen ob es mehr weibliche oder mehr männliche Arschlöcher gibt und welcher Mittel die sich jeweils bedienen …

            Viele Grüße,

            der Ponder

        1. Diese schröcklichen Feministinnen, von denen du redest, würden die sich auch in ein Epilepsie-Forum einschleichen um dort flickernde Bilder hochzuladen, die bei visuellen Epileptikern Anfälle auslösen?

        2. Klar, Hafensonne. Und dann muss man ja auch noch die Horden von grölenden Frauen am Samstagabend sehen, die Männer einfach völlig grundlos belästigen. Auch noch ein Problem ist es, wie sehr Männer mittlerweile in allen wichtigen Gremien in die Minderheit geraten sind – die drei, vier Männer auf Ministerposten, zum Beispiel, wie sollen sich die gegen die weibliche Deutungshoheit in der Politik überhaupt durchsetzen. Und dann noch die mediale Komponente, in fast jedem Krimi bringen irgendwelche achselhaarbehängten Feministinnen ein paar hilflose Männer um. Das schafft einfach ein kulturelles Klima, in dem sich der einzelne Mann nur mehr schwer auf die Straße traut – ein Blick nach draußen genügt, um das zweifelsfrei festzustellen.

  37. Wow, was für ein Aufruf! Phantastischer Text, spricht mir sehr aus dem Herzen. Du hast so recht und es ist wichtig zu erkennen, daß Zivilcourage und Empathie auch im Netz wichtig sind. Ich möchte auch, daß das Internet der wunderbare Ort ist und bleibt.

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