Ich habe mir noch keine Statistik angeschaut, aber wenn ich die Kreise anderer bei Google+ durchschaue, beschleicht mich das Gefühl, dass das Geschlechterverhältnis maximal 20 zu 80 beträgt. Zwanzig Prozent Frauen zu achtzig Prozent Männer.
Generell scheint es bei allen Themen, die sich im entferntesten rund um Technik drehen ein deutliches Übergewicht an Männern zu geben. (Ich kenne im Übrigen keine Frau, die mehr als 35 nutzlose Kabel zuhause aufbewahrt.)
Wie dem auch sei. Bis ich Kinder bekommen habe, ging ich davon aus, dass es sich hierbei um stark geschlechtsspezifische Orientierung in der Erziehung und Sozialisation handelte. Heute schwöre ich drauf dass alles angeboren ist.
Alle unsere Nachkommen mit Y-Chromosom spielen nicht mit den Spielsachen, nein sie testen sie auf Manipulationsmöglichkeiten, nehmen sie auseinander und gehen dann dazu über Haushaltsgeräte an und auszuschalten und geheime, mir bis dato völlig unbekannte (und v.a. ohne die Gebrauchsanweisung zu lesen unumkehrbare) Modifikationen zu entdecken.
Wenn ich bislang ein technisches Problem hatte, fragte ich meinen überaus freundlichen Kollegen. Er ist sehr technophil und zudem hilfsbereit. Alles was bei mir Stunden dauert, bekommt er in weniger als dreißig Minuten hin.
Am Anfang war ich hoch motiviert ihm über die Schulter zu schauen, mir die einzelnen Schritte zu merken und in Zukunft meine Probleme selbst zu lösen.
Die ersten beiden Schritte bekam ich meistens noch mit, dann klickte er immer schneller und warf mit seltsamen Begriffen um sich und spickte seine Erklärungen mit regelmäßigen „Im Grunde ist das ganz einfach, Du musst nur [Technikfachausdruck] per [unbekanntest Akronym] und dann kannst Du [eingedeutschter Anglizimus] […]“
Nach der dritten Runde führt mein Gehirn eine Notabschaltung durch, so dass ich nicht mit unnötigen kompetenzschmälernden Details belastet werde. Das ist förderlich für mein Selbstbewusstsein.
So ging das eigentlich seit Jahren. Auch schon vorher bei anderen hilfsbereiten Männern.
Dann passierte etwas sonderbares: Der Notschalter war aus nicht nachvollziehbaren Gründen defekt und ich konnte das Lösen eines technischen Problems von A bis Z mitverfolgen.
Ja und was sehen meine wunden Augen da?
Natürlich kennt er sich aus, aber ein Großteil seiner Aktionen sind doch deutliches Trial und Error. Viele Aktionen werden wiederholt, durchpermutiert, er schaut auf funktionierende Referenzobjekte und copy+pastet sauber laufende Lösungen von A nach B.
Von da an, beobachtete ich andere Männer beim Lösen technischer „Probleme“ und siehe da, sie taten alle genau dies: Ausprobieren wie es geht.
Eigentlich hätte mir das früher auffallen müssen. Liebe Frauen, macht mal den Test. Fragt einen Mann detailliert wie er ein Problem gelöst hat und ihr werdet sehen nur in einem Bruchteil der Fälle bekommt man logisch nachvollziehbare und v.a. replizierbare Antworten.
Daraus ergibt sich folgendes (neben dem Fakt, dass der überaus geschätzte Kollege mir in Zukunft sagen wird: Versuchs doch selber! [wie ist das Sonderzeichen für Tränen weinen?]):
Männer haben per se nicht mehr Ahnung von Technik. Sie haben eventuell mehr Erfahrung, mehr Geduld u./o. Interesse. Sie trauen sich mehr, machen vorher Backups und wissen wie man den Ursprungszustand wiederherstellt. Und ganz wichtig: Sie sagen nicht andauernd: „Oh nein, wie dumm von mir“ oder „Hups! Ich hab gar nichts gemacht, aber jetzt ist alles kaputt.“
Das war das Wort zum Sonntag. Und jetzt ab zum Klöppelkurs.
… 52 Player, bislang … Rekord?
Wie oft habe ich schon einen vermeintlichen Digitalexperten gerufen und dann daneben gestanden und zugesehen, wie er durch geduldiges Ausprobieren nach langer Zeit zu Erkenntnissen kommt, die ich selbst durch langdauerndes und geduldiges Ausprobieren bereits herausgefunden hatte.
Sehr gut analysiert. Das hat übrigens ganz viel damit zu tun dass Männer nicht nach den Weg fragen.
1) wurde ihnen antrainiert dass sie für die Lösung von Problemen zuständig sind.
2) wissen sie ganz genau, wie andere Männer diese Probleme lösen.
Ich weiß also dass ich das Weg-finden nicht auf andere abwälzen kann und weiterhin dass ein Mann sich nicht die Blöße geben wird, seine Nicht-/Teilahnung zuzugeben.
Jaja….
User(in): „Hallo Support, mein Programm xy geht nicht mehr. Gestern gings noch, ich habe nix genacht“
Ich: „Und was haben Sie gemacht bevor Sie nix gemacht haben?….Im Ernst, starten Sie doch einfach auf Verdacht mal den Rechner neu, das hilft bei vielen Fehlern“
…..
User(in): „Was haben Sie gemacht? Jetzt geht es wieder…“
@Ripley
Trial&Error und Ausschlussverfahren ergänzen sich. Wenn ich für ein Problem 5 mögliche Lösungen habe und 3 davon schon ausschließen kann, so habe ich noch 2 Lösungen übrig, die ich ausprobieren muss. Mit einer 50%-Chance erwische ich dann die Lösung.
@DasNuf
Wie man an den Kommentaren sieht – Männer und Technik, eine unendliche Geschichte.
Da fängt das Problem schon an: ohne ausreichende (Fach-)englischkenntnisse kann man als Autodidakt vieles nicht nachvollziehen. Wer über 40 und ohne berufliche Notwendigkeit anfängt, braucht nicht nur Interesse sondern vor allem Zeit. Hier liegt vielleicht der größte Unterschied zwischen XX und XY. Männer geben nach meiner Erfahrung eher dem oben schon genannten Spieltrieb nach während Frauen sich (nebenbei) wieder für den Alltag ihres „kleinen Familienunternehmens“ verantwortlich fühlen – und auch mal schlafen müssen! Hilfe rufen ist dann einfach effektiver!
Is auch viel Bequemlichkeit dabei…
Wenn auf Arbeit was nicht funktioniert, fluche ich und fummel so lang dran rum, bis es funktioniert, schliesslich werd ich mir als Frau in einem Maennerberuf nicht die Bloesse geben, einen maennlichen Kollegen um Hilfe zu bitten.
Wenn zuhause was nicht funktioniert, verdreh ich die Augen und ruf mit zuckersuesser Stimme: „Schahatz?!?“ Womit das Problem dann geloest waere. Zumindest fuer mich.
Hier hilft auch sehr oft der Spruch „Ein boot tut gut“ und das Problem ist mit großem Erstaunen gelöst :)
Nein, sorry, aber da muss ich energisch widersprechen. Nach über zehn Jahren im Support, bei diversen Firmen mit Angestelltengrössen von 1000 bis 60000 kann ich Dir garantieren: auf die Masse gesehen nehmen sich Männer und Frauen da nichts. Es gibt genau so viel Männer die sich dämlich anstellen wie Frauen, genauso viele die glauben ein falscher Klick liesse den Himmel herabstürzen, und genauso viele die Computer generell für Teufelswerk halten (davon gefühlt sogar nen paar mehr männliche)
Und Fachidioten (beherrschen ihr Fachbgebiet, sind aber fürs restliche Leben unbrauchbar) sind auch gefühlt viel lieber männlich als weiblich.
OK, da das jetzt schon das 2. Mal angemerkt wird. Es fehlt das Wort „per se“…
Männer haben nicht mehr Ahnung von Technik. Sie haben eventuell mehr Erfahrung, mehr Geduld u./o. Interesse.
….aber ist denn nicht gerade: Ahnung v.T. =Erfahrung/Geduld/Interesse?
Spieltrieb als Motivation nicht vergessen – ich gehe jeden Tag ins Büro und nenne die tägliche Bedienung einer Unzahl von Anwendungen auf meinem Arbeitsplatzrechner schlicht „das komplexeste Computergame der Welt“ :)
@Iwan (25153):
Mit Ihrem Kommentar haben Sie die Sache in sechs Worten auf den Punkt gebracht – sehr schön!
Absolute Zustimmung! Ich habe es gegenüber meiner Freundin bereits offen zugegeben: „Ich kann dass auch nicht einfach so.“ „Ich muss auch rumprobieren“ oder „Das muss ich mir erst mal anschauen“ sind meine Standardantworten auf Problemanfragen. Ich musste jedoch feststellen: Auf Offenheit war meine Freundin nicht aus, sie wollte lieber , dass ich endlich anfange mit anschauen und rumprobieren.
Sehr guter Artikel, vor allem was die eingenommenen Rollen betrifft. Das Ergebniss, dass das Lösen von Technikproblemen am Ende ja „nur“ Trial&Error ist, sollte doch schon längst bekannt sein. Sonst könnte man(n) ja hellsehen. Ich stimmte dem User „xub“ zu, dass es eigentlich Ausschlussverfahren heißen müsste. Genau diesem Prinzip folge ich bei jeder Technikhilfestellung und nicht blindem „Trial&Error“.
Dazu brauch man jedoch das Wissen, was es denn überhaupt für Möglichkeiten/Probleme geben kann.
Was mich an Frauen(aber auch bei vielen Männern) wundert, dass vor allem bei simplen Dingen schon der „Notausschalter“ umgelegt wird, statt selber mal nachzudenken. Beispiel „Fernseher geht nicht“ :) Gemeint ist eigentlich: Ich bekomme kein Bild.
Da gibt es nur 5 mögliche Ursachen:
– Netzkabel nicht angeschlossen
– Kabel zum SAT Revciever oder Kabeldose steckt nicht
– Falscher (Input)Kanal angewählt
– bei modernen Geräten evtl. noch: „Verschlüsselungskarte nicht eingelegt bzw. abgelaufen“
– Fernseher wirklich kaputt (da kann auch ich nicht helfen)
So einfach ist das. Wissen welches dieser Probleme nun die Ursache ist, ist vorher völlig unmöglich, deshalb nach dem Ausschlussverfahren eins nach dem anderen (vom wahrscheinlichsten zum unwahrscheinlichsten und vom am einfachsten zu lösenden zum schwierigsten) abarbeiten.
Wenn sich hier niemand traut es selber „auszuprobieren“, dann liegt das wohl an mangelndem Wissen, dass es so einfach zu lösen wäre.
„nutzlose Kabel“, was für ein Widerspruch. Tss..
Oh DOCH! „Ich hab gar nichts gemacht, aber jetzt ist alles kaputt.“, den Satz habe ich mindestens von genau so vielen Männern wie Frauen gehört. Was ich bis heute nicht verstehe: WARUM muss man, wenn man nicht weiß was es ist, etwas unbedingt anklicken oder löschen?
Was ist denn bitte ein Krabbenkorbeffekt? Ich habe die Erklärung gefunden, dass Krabben sich gegenseitig in den Korb zurückzögen. Aber was heißt das im übertragenene Sinn? oO
P.S.: Auch wenn mein obiger Beitrag vielleicht ein bisschen reißerisch geklungen haben mag: Ich schätze männlichen Kollegen dennoch sehr. Denn im Gegensatz zu den Frauen gibt es bei ihnen im Austausch für ein eventuell nötiges dickeres Fell keinen Krabbenkorb Effekt. ;)
Als Frau und nach gut fünf Jahren Informatikstudium kann ich eigentlich nur noch sagen: Männer haben nicht per se mehr Ahnung von Technik, sie haben nur die Angewohnheit, den Mund weiter aufzureißen und Schwächen möglichst immer zu kaschieren. Dazu kommt das unterschwellige Bedürftnis, das Gegenüber möglichst klein zu reden, um die eigene „Größe“ zu betonen. Das Um-sich-werfen mit Fachbegriffen, obwohl man sich bewusst ist, dass das Gegenüber vielleicht nicht ganz so tief im Kontext drin ist, ist da nur eine Methode für. Dafür kann „Mann“ meiner Meinung nach nur bedingt etwas und meist ist es nicht einmal böse gemeint. Man muss sich einfach nur dieses Umstandes bewusst sein. Am besten überlebt man da als Frau in einer Männerdomäne mit viel Humor und indem man möglichst schnell lernt, testosteronbedingte heiße Luft und Imponiergehabe herauszufiltern. Man merkt recht schnell, dass danach gar nicht mehr so unglaublich viel Substanz zurückbleibt, wie es oberflächlich betrachtet den Anschein hat.
DANKE für diesen Post! Ich habe diese Vermutung schon länger, bin aber nie über den geistigen „Not-Aus“ weggekommen, um es zu beweisen!
Gut beobachtet. Und natürlich
http://xkcd.com/627/
Hassen eigentlich alle Männer diese „Oh nein, wie dumm von mir“ oder „Hups! Ich hab gar nichts gemacht, aber jetzt ist alles kaputt“ Attitüde?
@Kinch: Nein, er ist aus irgendeinem Grund (vielleicht wirklich die Länge?) zuerst in die manuelle Freischaltecke gelandet…
Ist mein Kommentar gelöscht worden? Wenn ja, darf ich wissen wieso? War es die Länge oder der Inhalt?
Absolut korrekt beobachtet! Nichts anderes sage ich Freundinnen, Mutter und Kolleginnen immer wieder auf die Frage: „und woher weißt du jetzt genau wie das Problem zu beheben ist?“
Antwort: „Problemlösungsstrategien im Laufe der Zeit entwickeln und auf aktuellen Fall anwenden“ aka:
Es handelt sich nicht um Wissen in der Sache, sondern um Wissen in Bezug auf potentiell nützliche Strategien.
Sehr netter Artikel
Gruß Sascha
Sehr sympathisch. :)
Mir fiel auch ein, den Link zu xkcd zu posten. Besser kann man die „geheime Wissenschaft des Computerreparierens“ nicht erklären.
http://www.graphitti-blog.de/ hat teilweise auch sehr schöne Grafiken, die so manches rätselhafte Verhalten des jeweils anderen Geschlechts sehr schön erklären.
Zusammengefasst:
Nicht alle Männer sind Dipl.Ing. oder Physiker (=Logiker), haben aber trotzdem mehr Ahnung von Technik als Frauen, weil sie sich Aufgrund ihrer genetischen Konstitution gerne damit beschäftigen.
Die Natur probierts übrigens auch mit Trial and Error.
Zitat: „Fragt einen Mann detailliert wie er ein Problem gelöst hat und ihr werdet sehen nur in einem Bruchteil der Fälle bekommt man logisch nachvollziehbare und v.a. replizierbare Antworten.“
Selten so gelacht!!!
Erstens fehlen da das ein oder andere Satzzeichen, haben sie sicher aus weiblicher Intuition weggelassen.
Immer schön die Trommel der geschlechtsspezifischen Vorurteile beleidigt gerührt, das bringt heutzutage immer die erhoffte und anscheinend anders nicht erlangbare Aufmerksamkeit. Werden Sie doch einfach Erwachsen!
Die Kabel sind nicht gleich nutzlos, nur weil sie nicht permanent im Einsatz sind! *schmoll* ;)
Ansonsten mag ich dir nur in einem Punkt widersprechen: die Ahnung von Technik erwächst aus der Erfahrung (basierend auf Geduld und Interesse). Natürlich weiß man nicht immer gleich sofort, wie man etwas macht, und es gehört viel Probieren dazu. Aber man weiß irgendwann immer besser, wo man suchen oder probieren muss, weil man sich besser vorstellen kann, wie komplexe Systeme intern funktionieren. So geht es mir jedenfalls.
Ich sage „meinen Frauen“ auch immer: keine Panik und einfach mal Probieren! :D
@BenZol
Streichst du bitte das „wir“ und ersetzt es durch ein „ich“? Ich fühle mich jedenfalls nicht weniger männlich, wenn ich jemanden frage, der es besser weiß als ich. Egal, ob männlich oder weiblich.
—-
Allerdings es ist auch bei mir, so dass ich lieber jemanden frage wie etwas geht, statt jemanden zu fragen, ob er für mich ein Problem löst. Ich finde, dass Autarkie etwas Wichtiges ist; zumindest für mich. Zumindest auf einige Breiche des alltäglichen Lebens bezogen; wenn ich ein Problem mit dem Auto habe rufe ich einen Mechaniker.
Ich bin auf Computer-Themen bezogen auch sehr technikaffin und mich nervt ehrlich gesagt, die Haltung vieler Frauen zu diesen Themen.
Die Frauen die ich so kenne, _wollen_ ganz bewusst, über das Thema nichts wissen. Sie haben keinerlei Interesse daran, wie ich ein aktuelles Problem lösen würde, bzw. was für Vorschläge ich habe. Ich respektiere das zwar, finde es aber schade, weil ich, gerade weil das mein Interessensgebiet ist, auch gerne darüber rede; ich stelle meine Lösungen durchaus zur Diskussion und kann sie in der Regel auch relativ detailiert erklären (natürlich nicht immer, weil es zeitlich selten möglich ist, wirklich jede erprobte Lösung im Detail nachzuvollziehen; Fallbasiertes-Schließen ist meistens einfach sehr effizient).
Jedenfalls, würde mich auch Interessen, woher das kommt. Ich will nicht behaupten, dass meine Erfahrungen im Umgang mit Frauen repräsentativ sind und es gibt ja durchaus Frauen, die dafür ein Interesse aufbringen und experimentier-freudig sind.
Ich habe den Eindruck, dass es meistens einfach eine Erwartungshaltung ist, die Frauen hemmt. Viele Frauen scheinen internalisiert zu haben, dass Technik etwas ist, was sie nicht begreifen und scheinen das dann bewusst oder unbewusst so akzeptiert zu haben. Gerade als Informatiker, finde ich das ironisch, weil ja auf dem Gebiet der Software-Entwicklung sehr viel Pionierarbeit von Frauen erbracht wurde und noch erbracht wird. Das würde deutlich für eine Sozialisation sprechen. Aber warum wird das von den Frauen selbst noch nicht so stark wahrgenommen? Frauen wurde ja lange genug eingeredet, dass sie diverse Dinge nicht können und sie haben sich von diesen Klichees ja zum Glück emanzipieren können; aber ich habe den Eindruck, dass die Emanzipation überhaupt kein Interesse daran hat, dass Frauen auch in Technik-Lastigen Dingen autarker werden.
In meinem Informatik-Studium sind Frauen lediglich in homöopathischen Mengen vertreten; die Frauen die dort waren und sind, sind, wovon man als vernüftiger Mensch auch ausgehen würde, den männlichen Kommilitonen in keiner Weise unterlegen und man kann mit ihnen sehr gut zusammen arbeiten. Trotzdem ist es eher eine Ausnahme, wenn mehr als eine Frau in einer Vorlesung sitzt. Und es fällt mir schwer das nachzuvollziehen. Möglich, dass Frauen durch die Bedingungen der Gesellschaft unberechtigterweise davon ausgehen, dass sie Männern in Computer-Themen prinzipiell unterlegen wären. Aber diese Bedingungen galten lange Zeit für fast alle Themen und trotzdem studieren Frauen mittlerweile Jura, Medizin, Physik und Mathematik. Aus Ermangelung einer besseren Erklärung, gehe ich zur Zeit auch einfach davon aus, dass Frauen ein angeborenes Defizit im Interesse an Technik-Themen haben und daher ihre technologische Unmündigkeit nicht als beseitigungswürdiges Defizit wahrnehmen.
Ich persönlich finde das sehr schade, aber meine Versuchen die Frauen im meinen Umfeld zumindest minimal für das Thema zu begeistern, waren bisher kaum von Erfolg gekrönt.
Das ist genau der Grund warum mich diese Kolumne neulich von Sascha Lobo so aufgeregt hat, in der er von diesem Typen spricht der sich auf einer Konferenz vor lauter Internet-Fachleuten über Kfz-Mechaniker lustig macht, die könnten doch nix.
Alles völliger Quatsch. Ich kann zwar PHP, aber ich hab keinen blassen Schimmer von Autos. Das heißt aber für mich nicht, dass ich jetzt schlauer bin, sondern dass ich mehr von meiner Lebenszeit mit Computern verbracht habe. Sicherlich gibt es handwerkliche Fähigkeiten und mentale Prozesse, die man nie lernen kann. Ich könnte nie magischer Einzeiler in Perl programmieren. Genau so wenig kann ich sicherlich lernen, so gut wie manche Leute eine Zylinderkopfdichtung zu reparieren.
Im Endeffekt ist alles Trial and Error. Auch Kuchen backen. Oder Plätzchen. Oder ein Kind wickeln. Oder Sex. Oder was auch immer.
Man muss es nur lange genug versuchen.
Ach und weinende Smileys kommen bei mir aus Japan.
;_;
Da muss man dann auch nicht den Kopf drehen.
Das „nicht“ sollte da nicht hinein
Diese Vorgehensweise gilt im übrigen für alle technische Probleme. Ala Eigentümer eines Heimes in Form von Haus, Hof und Garten kann ich ein leidvollles Lied singen. Gerade habe ich es geschafft, dass der 20 Jahre alte, auseinandergenommene Stiga dem Schrotthändler übergeben wurde. Den wollten die Jungs „nochmal zum Laufen“ bringen.
Allerdings hat mein Großer im Trial & Error Verfahren herausbekommen, wie die Handbremse bei seinem alten Volvo nicht TÜVgerecht zu reparieren war.
Bin hier zum ersten Mal und finde es hier schön. Meine Frage (etwas OT): Kant (uiuiui) war ja ein Mann. Er formulierte den Leitspruch der Aufklärung, der im lateinischen „sapere aude“ gipfelte. Damit hat er den männlichen Nagel so ziemlich auf den Kopf getroffen. Wir Männer würden lieber sterben als jemanden zu fragen wie’s geht. Und wenn wir dann fragen, würden wir nie den anderen machen lassen sondern es immer selbst machen wollen. Ich gehöre bereits zur Generation Mann 2.0 und bei mir gilt das auch für die Wäsche, Putzen und Kochen. Was lustigerweise zu den größten Zwistigkeiten zwischen mir und meiner Freundin führt. ;-)
Wenn man nun davon ausgeht, dass die Aufklärung zwar grundsätzlich nichts Schlechtes ist, aber leider nicht wirklich gut an das weibliche Betriebssystem angepasst ist (vielleicht so wie Flash beim iPhone), dann würde mich einfach mal der entsprechende weibliche Gegenentwurf interessieren. Also abgesehen von der Adaption männlicher Verhaltensweisen, wie hier im Artikel angedeutet.
Beim Wohnungeinrichten könnte man übrigens die beiden im Text genannten Rollenmodelle komplett vertauschen, fällt mir gerade auf. Auch lustig. ^^
Toll ist auch wenn man nur gekannt wird wenn man(n) ein Problem lösen soll und keine Gegenleistung erwarten darf.
Rule #140. XKCD can explain everything.
Vor ein paar Jahren hat xkcd dieses Lösungsmuster sehr schön aufgemalt:
http://xkcd.com/627/
^^
Hihi, größtenteils muss ich zustimmen. Ich arbeite nebenher im Kundenservice und erlebe da auch immer die tollsten Sachen. Frauen sagen tatsächlich überdurchschnittlich oft, dass sie doof seien, nachdem ich die — nicht selten einfache — Lösung präsentiert habe.
Wo sich Männer und Frauen die Waage geben, ist die Behauptung: «Ich habe nichts gemacht, das ist ALLEIN IHRE SCHULD!!!»
Und tatsächlich sind Männer auch bereit, einfach mal was zu probieren, wenn ich es Ihnen das sage, Frauen muss ich öfter gut zureden, dass nix kaputt gehen kann und der Rechner auch nicht beißt. Witzigerweise sind Frauen auch überdurchschnittlich orientierungslos. Wenn ich sage: Klicken Sie bitte rechts auf Symbol X, dann ist die Chance recht groß, dass sie auf die Zeichenerklärung für Symbol X unten klicken.
Natürlich sollte beachtet werden, dass ich nur von den Leuten reden kann, die ja gerade deshalb anrufen, weil sie Hilfe brauchen.
Witzig finde ich auch immer Hilferufe im privaten Bereich. Neulich z.B. wollte eine Freundin von mir auf dem Laptop ihrer Mutter Skype einrichten, damit die beiden plaudern können wenn sie für ein paar Jahre nach Kenia geht. Ihr Hilferuf: «Ali, immer wenn ich mich anrufe, steht da, dass kein Mikro angeschlossen sei.» Meine Frage: «Ist denn ein Mikro angeschlossen?» Ihre Gegenfrage: «Muss ich das denn?»
Ja, musste sie.
Ich kenne auch keine Männer, die mehr als 35 nutzlose Kabel aufbewahren … aber viele Frauen, die bei mehr als 35 Kabeln nicht um deren Nutzen wissen und den Platz lieber für 35 identische Paar Schuhe verwenden.
Es ist Tatsache, dass >90% der Frauen kein Interesse an technischen Vorgängen zeigen.
Wörter wie Netzwerk lassen sie schon erschaudern.
„Männer haben nicht mehr Ahnung von Technik. Sie haben eventuell mehr Erfahrung, mehr Geduld u./o. Interesse. Sie trauen sich mehr, machen vorher Backups und wissen wie man den Ursprungszustand wiederherstellt.“
Ist das nicht gerade die Basis von „Ahnung haben“? Wenn Personen, die so vorgehen, keine Ahnung haben sollen, wie bezeichnet man dann Leute, die nicht mal das hin bekommen?
Ganz schlecht recherchiert. Ganz schlecht. :) Der Spruch „Ich habe gar nichts gemacht.“ der ist der Standard-Spruch der Entwickler beispielsweise. Das ist der Spruch überhaupt, der täglich tausendfach von männlichen Technikern verwendet wird. Nur ohne das Uuups und ohne die Selbstzweifel :)
In den Abwandlungen „Da habe ich doch nichts geändert.“ oder „Das kann gar nicht sein.“ oder „Bei mir ging das noch.“
Dass Trial&Error zum Ziel führt ist auch vollkommen logisch. Ein Problem hat 10 mögliche Ursachen. Das ist das Wissen (wissen, wie was funktioniert, welches Problem woran liegen könnte), die Erfahrung, die du brauchst. Also schließt du nun per Ausschlussverfahren jede mögliche Ursache aus. Und in fast allen Fällen findest du damit die richtige Ursache und kannst sie beheben.
„Ausschlussverfahren“ klingt seriöser als „Trial&Error“ :)
Allein schon die Aussage „Ich habe ncihts gemacht, doch jetzt ist alles kaputt“ sagt ja schon alles. Verantwortung von sich schieben, sich unschuldig hinstellen, dem (toten und willenlosen) gerät die schuld geben.
Da liegt schon der erste Denkfehler.
Und noch einen Extra-Tusch für das „Nufileaks“ in der Überschrift! :-)
hi nuf,
les hier schon ne weile mit und finde gerade deine kinderstorys immer sehr witzig und toll. jetzt hab ich zum ersten mal das gefühl, was sagen zu müssen: ich bin ganz froh schon einer anderen generation von frauen anzugehören, die auch so davon ausgehen, dass sie das können. ohne schalter. ich finde eher, dass jeder ja (unabhängig vom geschlecht) unterschiedliche interessen hat und somit wird es immer sachen geben, für die man mal hilfe benötigt bzw. in anspruch nimmt, weil es schneller geht, als sich eeeewig einzulesen. allerdings gibts die art frau die bei allem um hilfe bittet auch in meinem alter noch – weil sie gelernt hat, dass es so einfacher is…traurig traurig…
und das zeichen dafür ist doch so :'( oder? ich nehm da immer das apostroph über der raute… (sollte die frage nich ernst gemeint gewesen sein, ignorier das bitte)
ansonsten bitte so weitermachen :)
Sehr interessante Thesen, muss man schon sagen ;-)
(Ich kenne im Übrigen keine Frau, die mehr als 35 nutzlose Kabel zuhause aufbewahrt.)
Hi! Ich habe zwei x-Chromosomen und eine große Kabelkiste.
Ich verdiene damit Geld, dass ich weiß wie „Trial and Error“ und Google funktioniert.
Und das geile ist. Selbst wenn deine Informationen an die breite Öffentlichkeit gelangen wird es niemand glauben.
Denn dann müsste man ja zugeben, dass man selbst dumm war. Das mag niemand. Hat was von des Kaisers neuen Kleidern.
Ja! *auf die Festplatte schauend, die hier rumliegt, nachdem eine Dame sie »beim Staubsaugen runtergeschmissen hat« … ohne Backups … nun. Man lernt nur aus Schmerzen, auch als Frau.
So rufe ich denn begeistert aus: endlich mal eine Frau, die meine Predigten erhört hat: »Du kannst das auch alles selber!«
Oft ist es einfacher, als frau denkt: http://lmgtfy.com/?q=Problemlösung
Ich rate ab, den Mann detailliert zu fragen, wie er das Problem gelöst hat: Man könnte auf eines der raren analytischen Exemplare stoßen, die sich wirklich auskennen. Und müsste sich dann eine halbe Stunde lang die Grundzüge von Prozessorfunktionalitäten anhören (Inhalt der ersten Minuten, bevor mein Notschalter umklappte). Ich wohne mit solch einem Exemplar zusammen.
@Claudio: Wenn ich das Plugin finde, um Kommentare zu liken, dann werde ich ihn bei Deinem Beitrag zum Flowchart nutzen.
Genau richtig erkannt. Es gibt hierzu auch ein wunderbares Flowchart, das genau erklärt wie „Computermenschen“ vorgehen um Probleme zu lösen: http://xkcd.com/627/
ganz genau!!1elf bei mir [dipl.-math., ich arbeite an einem forschungsinstitut mit überwiegend männern und nerds ^^] blieb der schalter auch kurz nach meiner einstellung aus und mir offenbarte sich wundersames. *g nicht, ohne daß ich vorher tränen über meine vermeintliche inkompetenz vergossen hätte. chapeau! für diesen post!
wobei dieses backup-dings wohl das wichtigste an der ganzen chose ist, wa?Da wiederspricht sich nichts. Die Aussage ist, Männer hätten den angeborenen Drang, ohne Rücksicht auf temporäre Verluste zu Testen und zu Probieren. Frauen trauen sich das oft nicht zu und gehen den Weg des geringsten Widerstandes, in dem sie ihren (oder einen greifbaren) Mann fragen.
Sehr fein beobachtet und analysiert, ich habe mich (und meine Frau) in diesem Beitrag schmunzelnd wieder erkannt.
Ja, der Artikel widerspricht sich. Aber schließlich sind Frauen unlogisch.