Ich schaue nie Fernsehen, denn das macht dumm. Weiß ja jeder. Wenn ich aus gesellschaftlichen Zwängen heraus dennoch müsste, so schaute ich ausschließlich niveauvolle Sendungen. Niemals schaute ich Privatsender. Bestenfalls läse ich in der Zeitung über Sendungen, die im Privatfernsehen ausgestrahlt werden. Neulich zum Beispiel habe ich über eine Sendung gelesen, die Menschen präsentiert, die durch Lottogewinne reich geworden sind und es zeigte sich eine starke Korrelation zwischen den Faktoren Spontanreichheit und Geschmacklosigkeit. (Wenn man sich das Geld als z.B. Hip Hopper hart verdient, gibt es einen solchen Zusammenhang nicht). In einer Stichprobe von zwölfzig Personen dominierten die Merkmale „Lachs“, „Apricot“ sowie „Waschbecken in Muschelform“ und „vergoldete Armaturen“. Siebzehn Personen der Grundgesamtheit äußersten außerdem den Satz: „Zu Marmor passt im Grunde nur Gold.“
Ähnliche Beobachtungen schilderte mir ein Lichtschalterfachverkäufer auf der Light + Building. Besonders gut verkaufen sich dort funkelnde Lichtschalter. Top-Seller in diesem Bereich ist der Swarovski-Lichtschalter Berker Crystal Ball TS Cry 168579, den man mit ein bisschen Internetrecherche schon ab 450 Euro pro Stück bekommt.
Ich schreibe das, weil ich im Grunde permanent nach Möglichkeiten suche selbst reich zu werden, so dass ich meine obige Hypothese bestätigen kann, da ich entsprechende Veränderungen meines ästhetischen Empfindens schließlich an mir selbst nachweisen könnte. Im Dienste der Wissenschaft sozusagen.
Leider ist dieser Lichtschalter mit Glitzertouchstein schon erfunden. Meine Erfindung ist deswegen anspruchsvoller – funkelt aber auch.
Glücklicherweise haben mich meine paranoiden Recherchen zum Thema „schwarze Löcher“, „CERN“ und „überraschendes Ende unserer aller Existenz“ als Nebenprodukt relativ schnell Expertin für Tachyonen werden lassen (man muss ergänzen, dass ich durch intensiven Konsum von Jan Tenner Audiokasetten und das Studium von Segelraumschiffen der bajoranischen Antike bereits eine gewisse Vorbildung besaß).
Ich habe deswegen einen Tachyonenbündler erfunden, den man in Milch werfen kann. Dazu habe ich jahrelang Glaskristalle unter die Matratzen von frisch geborenen Katzenbabys gelegt und sie anschließend einem starken Tachyonenfeld ausgesetzt. Diese auf energetischer Ebene manipulierten Materialien werden selbst zu Tachyon-Antennen und ziehen kosmische Energie an und geben diese dauerhaft und konzentriert an ihr Umfeld ab. Im Fall meiner Erfindung an die umliegende Milch. Diese ist dann bis zu 24 Stunden länger haltbar. Der formschöne Tachyonenbündler ist im Anschluss verbraucht und kann mir zu Recycling Zwecken versandkostenfrei zurück geschickt werden. Man kann ihn für nur 742 Euro in meinem neuen Onlineshop für Tachyonenprodukte erwerben. Ich empfehle für jedes Glas Milch aus hygenischen Gründen einen eigenen Tachyonenbündler.
Wieso hast Du ein Foto von meinem Bad?!?
… aber der Tachyonenbündelschrümpler schwimmt sogar in Milch, ich vermute?
Gibt es Mengenrabatt? Ich trinke relativ viel Milch. Werden die Tachyonen durch Crunchy Nuts™ irgendwie dissolviert oder diversifiziert, disintegriert oder denunziert?
Ich kaufe die Dinger ein, halte kurz meine Hände drüber und verkaufe dann zum Doppelten des Einkaufspreises. Der so genannte „Fliege-Dreh“.
so geil, ich bin angel investor und möchte gerne mein geld an dich loswerden. ich gründe ne firma, beteilige Dich und dann verscherbeln wir das an die banken oder so.