Spasseinkaufscenter Alexa

Ix schrieb bereits darüber, unter anderen Aspekten freilich, doch ich möchte meine Erfahrungen ebenfalls zu Bildschirm bringen. Leider war es mir aufgrund der geringen Speicherkapazität meines Handys nicht möglich, dokumentierende Fotos zu ergänzen. Ich kann zusammenfassend nur sagen: Gehen Sie hin, bevor das Alexa in ca. drei Tagen niemanden mehr interessiert. Genießen Sie die Megaeventatmosphäre!

Allein schon reinkommen. Super. Vor dem Haupteingang Zaunabsperrungen wie auf einem Rockkonzert. Willenlos wird man mit den Menschenmassen in eine Richtung gesogen. Überall Sicherheitspersonal. Ich lasse mich treiben, werde aber aufgrund des Kinderwagens von zwei vier Meter großen Ordnern aus dem Mob gezogen, über die Köpfe der anderen hinweg auf Händen nach hinten getragen und darf einen anderen Eingang benutzen. Dafür werde ich um das ganze Alexa getrieben, vorbei am rauchenden Personal, an den Bauarbeitern, hin zur Tür für Behinderte und Menschen mit Kinderwagen.

Drinnen Gedrängel, Körperkontakt pur. Ich sehe nichts, doch ich rieche die anderen, sie sind aufgeregt, sie schwitzen, sie durchströmen die Etagen. Auch ich versuche in die erste Etage zu gelangen, denn wie immer befinden sich Frauen- und Babysachen nicht im Erdgeschoss sondern in den oberen Stockwerken. Ich versuche Aufzüge zu finden, was mir mangels Sicht erst einige Runden später gelingt. An den Aufzügen Schilder die sagen: Bitte lassen Sie Schwangere, Menschen mit Behinderungen, ältere Menschen und Menschen mit Kinderwagen die Aufzüge benutzen, benutzen Sie selbst die Rolltreppen*.

Doch wen schert das. Sie können wahrscheinlich auch nichts dafür. Der Druck von draußen ist zu groß. Unschuldige Passanten werden bis an die Grenze der maximalen Aufzugsbelastung in die Kabinen gepfercht. Die Aufzüge fahren wild auf und ab. Manchmal öffnen sie sogar die Tür und entlassen ihre Fracht.

Oben sehe ich schließlich so viel wie unten, nämlich nichts. Ich ergattere ein Prospekt, auf dem steht welche Geschäfte es gibt. Zufrieden rolle ich dem Ausgang entgegen. Auch hier die Erinnerung an meine Jugend, an die ganz großen Rockkonzerte. Ich werde zwischen Menschen auf eine grüne Wiese entlassen. Da stehe ich nun und schaue in den großen, blauen Himmel.

Toll! 

 

*Sobald meine hormoninduzierte Harmoniesucht nachlässt, schreibe ich einen Artikel darüber, wie sehr ich Menschen verhauen möchte, die der Faulheit halber Aufzüge verstopfen.