Morgenkonversation

Zu gerne würde ich mal live ins Gehirn meines Kindes schalten. Szenen der folgenden Art machen mich neugierig.
Morgens stehe ich mit dem Baby im Bad und fädle mir als Krönung meiner Verschönerungsmaßnahmen Ohrringe an die perforierten Ohrläppchen.
Das Kind ist begeistert und deutet auf selbige.
„Ohrringe“, sage ich.
„EITER“, wiederholt das Kind
„OHRRINGE“, sage ich langsam und deutlich.
„Eiter“, flötet das Kind nickend.
„Ohrringe, mein Kind, OHR-ringe“
„Ei-ter“, wissend schaut es mich an.
Ist das nicht wunderbar? Stellen Sie sich eine Welt vor, in der Realität und Wahrnehmung so weit voneinander entfernt sind. Wenn Eiter ganz genau wie Ohrringe klingt, wie mag es sich mit dem Rest verhalten?
Alles ist immer so, wie man es möchte. Die Welt voller Wunder und freundlicher Riesen. Man äße nur, was einem schmeckt und es gäbe jemanden, der darauf besteht, dass man mindestens 16 Stunden Schlaf bekommt. Das Paradies!
Eigentlich müsste man überglücklich heranwachsen und doch wird genau jenes Kind mich eines Tages anschreien, ich habe von nichts eine Ahnung, verstünde es nicht, sei böse und gemein, die Tür zuknallen und durch die Wand schreien: Ich hasse Dich!
Doch bis dahin sind es gut dreizehn Jahre und solange rufen wir uns noch mit lachenden Gesichtern die Worte Eiter-Ohrringe zu.

Wie bitte?

Jedem Star Wars Fan müsste bereits aufgefallen sein, dass der kleine Chinese aus Ocean’s 12 und Ocenan’s 13 der R2D2 der Truppe ist.
Er brabbelt vor sich hin, der Zuschauer versteht kein Wort, doch seine Freunde scheinen alle des Chinesischen mächtig und antworten stets auf Englisch.
Ähnlich geht es mir, wenn mein Freund nach Hause kommt, der führt mit unserem Baby nämlich Gespräche, deren Inhalt mir völlig verborgen bleibt.
Der Papa kommt nach Hause.
Kind: Bubu üääähhhh grrrrrr.
Papa: Hallo Schätzelein, wie gehts denn so?
Kind: Uaah ha ahhhaaa.
Papa: Das ist super! Und was habt ihr so gemacht heute?
Kind: Pfffrrrrrt ähäh ühhhh grrrr rrrrr pft.
Papa: Wirklich? Das ist ja toll!
Kind: Örgöl örks bubu.
[…]