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Vergangene Woche habe ich ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk bekommen, welches der Haarke ebenbürtig ist. Das Duden Bildwörterbuch.
Es enthält 30.000 Wörter, von denen ich gut 80% bislang mit „Dingens“ bezeichnet habe. Abende könnte ich darin lesen und meinen bescheidenen Wortschatz befüllen. Als aller erstes macht mich das eloquenter und ich lasse in Gesprächen gerne mal die Worte Stufengraukeil, Haspelkufe, Tubusdeckel, Teubenskabiose, Okulette oder Randbearbeitungsautomaten fallen.
Zum anderen bin ich dank des Buches nun in allen Gefahrensituationen gewappnet und kann jeden Fernsupport nutzen, wenn es darum geht etwas zu reparieren, auszutauschen oder instandzusetzen.
Stellen wir uns folgende Situation vor. Ich fliege als Passagier in einem Flugzeug nach Los Angeles. Wir befinden uns über dem Pazifik. Die Tür zum Cockpit öffnet sich, der Pilot tritt in den Passagierraum, zittert und fällt um wie ein Baum. Kurz entschlossen das Leben aller Passagiere zu retten, laufe ich zu dem Instrumentenbrett. Ich setze die Kopfhörer auf und erbitte Hilfe.
– Hallo? Hier nuf. Ich brauche Hilfe. Der Pilot ist gerade zusammengebrochen.
– Nuf? Nun gut. Was sagt die Zylindertemperaturanzeige?
– Hä?
– Was sagt die Zylindertemperaturanzeige?
– Wo is die denn?
– Gleich neben dem Amperemeter!
– Wat? Wo?
– Sie müssen die Seitenruderpedale in Position bringen, damit Sie die Hochachse auf 180 Grad steuern können!
– Hä?
Völlig klar. Ohne Duden Bilderwörterbuch ein hoffnungsloses Unterfangen.
Mit Bildwörterbuch kein Thema.
Nuf: Quatsch, Zylindertemperaturanzeige! Wir haben an Höhe verloren weil das Turboproptriebwerk einen Defekt hat. Aber seien Sie unbesorgt. Ich werde die Getriebeeingangswelle lösen und so den Lufteinlauf erleichtern auf dass die Luftschraubenwelle sich wieder dreht!

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