114355598844204959

War das eigentlich der längste und kälteste Winter meines Lebens?

Als gestern die Sonne schien, entschloss ich mich, meine Überstunden zu nutzen und das Kind früher aus dem Kindergarten abzuholen. Als ich ihm sagte, es müsse seine Presswurstjacke nicht anziehen, erstrahlte das Gesicht und es fragte: Ist jetzt Frühling?

Ja, jetzt ist Frühling. Wir liefen den Weg nach Hause und sangen Abwandlungen bestimmter Volkslieder. Ganz so wie Axels Hackes Der weiße Neger Wumbaba

# Kommt ein Vogel geflogen, setzt sich auf einen Schooooß,

hat nen Zeppel im Schnapel von Dimutti nen Gruuuuuß!

Am Spielplatz fühlte ich mich dann wie die Fleisch gewordene Verantwortungslosigkeit, denn die anderen Frauen hatten entschieden, die Kinder weiterhin in einer sich an einen Ball angleichende Form in Winterjacken mit Mützen und Schals umherlaufen zu lassen. Außerdem sprangen sie alle zehn Minuten panisch auf und betasteten die Köpfe und Hände der Kinder, um sicher zu gehen, dass sie nicht vielleicht doch fürchterlich froren.

Die Kinder schubsten sich gegenseitig um und panierten sich im noch feuchten Sand, worauf die aufgescheuchten Mütter wieder los rannten und einer Unterkühlung durch Rubbeln der Kinderkleidungsbälle entegegenwirken wollten.

Ich setzte mich derweil in das Kinderspielplatzsegelboot und ließ mich vom Kind um die Welt segeln. Die Sonne schien auf meine Nase und der Wellengang machte mich angenehm schläfrig.
Das war alles wunderbar. Bis das Kind mich mit Fragen löcherte, die ich nicht beantworten konnte.

– Warum verhalten sich Salz und Pfeffer unterschiedlich, wenn man einen statisch aufgeladenen Plexiglasstab (O-Ton „ein gerubbeltes Röhrchen“) in ein Gemisch der beiden Gewürze hält?

oder

– Wie baut man nochmal ein Periskop?

Stirnrunzelnd starre ich in die milde Frühlingssonne. Da gab es eine Aufgabe, die hat mir und meinem damaligen Freund mal ein Gast auf einer Party gestellt. Wir haben die ganze Nacht daran gerätselt, keine Lösung gefunden, gerieten in Streit, redeten die ganze Fahrt von Köln nach Bamberg nicht miteinander und trennten uns schließlich. Ich war der Meinung, dass es im n-dimensionalen Raum eine Lösung gäbe und er nicht.

Ich fand, wenn das Kind mir den Tag mit Fragen verdirbt, dann sollte es sich ebenfalls ein Paar Gedanken machen:

„Zeichne in die obere Hälfte eines Blattes drei freistehende Quadrate. Zeichne dann darunter drei weitere Quadrate. Die oberen Quadrate bezeichnest du mit „E“, „W“ und „G“ (E-Werk, Wasserwerk und Gaswerk). Die unteren Quadrate sind drei Häuser. Nun braucht jedes Haus eine direkte Leitung von jedem Versorgungsunternehmen. Wichtig ist nur eines: Keine der Leitungen darf sich irgendwo überschneiden.“

Image Hosted by ImageShack.us

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Mehr als 5x können Sie in einem Monat nicht kommentieren. So sorry! Ist das Gegenteil der Fall und sie möchten einen Kommentar hinterlassen, wissen aber nicht, was sie schreiben sollen, dann nutzen Sie den KOMMENTAROMAT! Ein Klick auf einen der Buttons unten trägt automatisch die gewählte Reaktion in das Kommentarfeld ein. Sie müssen nur noch die Pflichtfelder "Name" und "E-Mail" ausfüllen und den Kommentar abschicken