12 von 12 im Mai

Ich mag Instagram ja sehr gerne, weil man freiwillige Einblicke in das Leben anderer bekommt. Deswegen gefällt mir auch #12von12. Da sehe ich am jeweils 12. eines jeden Monats, was andere meiner Timeline so machen. Deren Alltag.

#1 Ich habe bis 8 Uhr geschlafen. ACHT UHR! Ich glaube, das letzte Mal war das 1995 kurz nach dem Abi oder so. Weil die Kinder nicht da sind, tue ich, was die Kinder niemals dürften: Noch vor dem Frühstück fernsehen. Finale bei „The Alienist„. Fällt unter „ganz nett – hätte aber weniger blutig sein können“. Die Serie endet mit dem Satz:“Wir stehen an der Schwelle zum 20. Jahrhundert. Wer weiß, was alles noch kommen wird. Vielleicht sogar das Wahlrecht für Frauen.“

#2 Ich stehe topmotiviert auf und fange an meine Lebensmittelvorräte für meinen Waldaufenthalt zusammenzupacken. Hätte ich mal mehr Gläser aufbewahrt…

#3 Danach noch ein bisschen DSGVO-Zeug. Je mehr ich lese, desto wirrer wird alles. Was ich aber gelernt habe: Abwarten lohnt. Es kommen noch Updates auf den letzten Drücker.

#4 Es ist schon fast Mittag und ich habe noch nichts gegessen. Jetzt wird es Zeit. Ich habe noch Ciabatta von vor 5 Tagen. Hart wie ein Brett. Ich säge das Brot auseinander und brate die Scheiben in Butter an. Das ist echt der Hammer. Altes Brot in Butter. Wirklich. Ich könnte Tonnen davon essen. Wer will da noch frisches Brot? Außerdem freue ich mich, dass ich es in letzter Zeit schaffe, nicht mehr so viel wegzuwerfen. Jaja, meine Blogger-Peer-Group beeinflusst mich da schon wieder, glaube ich.

#5 Dann gehts zur Demo gegen Kinderarmut. Allerdings stand im Twitter-Account: „12. Mai in Berlin, 14-16 Uhr am Brandenburger Tor. Kommt alle!“ Deswegen laufe ich zum Brandenburger Tor. Doof. Da fahren jetzt keine Busse mehr hin. Also hetze ich zu Fuß gen Brandenburger Tor um dann festzustellen, dass die Demo am Roten Rathaus gestartet ist. Top. Laufe ich also wieder zurück durch die Touri-Massen. Übrigens – Unter den Linden – einer der wenigen Orte in Berlin, an denen ich ständig Angst habe beklaut zu werden.

#6 Ich hab meine Demo noch gefunden und mit ihr ganz viele Bloggerinnen und Blogger. Ein paar Hundert sind wir wenigstens. Gut auf der einen Seite – schlecht – weil eben zu wenig – auf der anderen Seite.

Dabei sollten sich alle gegen Kinderarmut einsetzen, oder? Ich bin privilegiert. Habe einen gut bezahlten Job und für meine Kinder ist Armut kein Thema. Aber so gut wie meinen Kindern soll es allen Kindern gehen und zwar unabhängig vom Einkommen oder der Familienform der Eltern.

Kinder sind die Zukunft heisst es immer. Was aber, wenn Kinder nicht die gleichen Chancen haben, sich zu entwickeln? Durch im Netz aktive Frauen wie Christine Finke ist mir aufgegangen, wie wichtig es ist, sich soldarisch zu zeigen und auch aktiv Hilfe anzubieten im Freundes- und Bekanntenkreis.

Dabei darf es aber nicht bei dem persönlichen Einsatz bleiben. Es ist Aufgabe des Staates für Kinder zu sorgen.

68 Prozent der Alleinerziehenden in Deutschland sind armutsgefährdet. Akut und v.a. auch im Alter. Elternarmut ist immer auch Kinderarmut. Die meisten planen nicht Alleinerziehend zu werden und schon gar nicht planen sie, dass der Mann/Vater keinen Unterhalt zahlt. 
Und Kinder können nichts dafür, wenn ihre Eltern sich trennen, nicht genug verdienen, mehrere Kinder versorgen müssen oder aufgrund von Krankheit nicht arbeiten gehen können.

Die Politik ist gefragt und dafür muss man machmal auch auf die Straße.

#7 Apropos andere Blogger. Auf der Demo treffe ich Caspar Clemens Mierau, den Chefkolumnisten von Vierpluseins, 50% von Deutschlands bestem Eltenpodcast „Mit Kindern Leben„. Weil am 15. Mai die neue Folge, diesmal zum Thema Selbständigkeit (von Kindern) erscheint, machen wir ein Selfie. Wohooo! Wie so Jugendliche.

Fotocredit: Caspar Clemens Mierau. Der mir, um DSGVO-konform zu handeln, auf einem 7seitigen Dokument mit Durchschlag bestätigt hat, dass ich dieses Foto posten darf.

#8 Nach der Demo bin ich vom in der Sonne rumstehen völlig platt. Ein guter Anlass für ein Mittagschläfchen. Der größte Luxus des Erwachsenenlebens. Verstehen Kinder irgendwie nicht.

#9 Dann ein schneller Kaffee am Balkon. Ich liebe den Balkon echt. Im Frühling und Sommer mein allerliebster Ort.

#10 Da fällt mir auf: Blumen gießen könnte ich auch mal wieder. Toitoitoi. Die Blumen leben jetzt seit einigen Wochen.

#11 Gestern hab ich mir beim Ex-Mann ein paar Sukkulenten-Ableger mitnehmen dürfen, um endlich mein winzig kleines Töpfchen zu bepflanzen. Es ist wirklich klitzeklein. Eigentlich soll man da Zähne rein machen.

#12 Ich wollte einen leichten Salat und vielleicht eine Summerroll. Dann war aber draußen kein Platz mehr und drinnen sitzen wollte ich auf GAR KEINEN FALL. Naja, dann ist es eben ein Burgerchen geworden.

31 Gedanken zu „12 von 12 im Mai“

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