Du hattest 14.456 Tage
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„You can die, but you can’t un-live.“
Den Satz habe ich kürzlich in einer Serie gehört und an dich gedacht. You can die, but you can’t un-live.
Ob sich das Verhältnis zum Tod ändert, wurde eine Bestatterin in einem Interview gefragt. Nein, war ihre Antwort, aber ihr Verhältnis zum Leben.
Auch das passt zu dem heutigen Tag. Heute. Heute vor 8 Jahren war Dein letzter Tag. Ich versuche in den letzten Jahren an diesem Tag an Dich zu denken. An das Leben. An Dein Leben. Und ich hoffe – ich hoffe so sehr – es war ein guter Tag.
Ich möchte an das Leben denken, wenn ich an Dich denke und nicht an Deinen Tod. Möchte daran denken wie Du warst, was Dir gefallen hat, worüber Du gelacht hast. Was Dich interessiert hat, wie Deine Stimme klang, wie Du ausgesehen hast.
Wir hatten 10 Jahre, die wir uns kannten. 10 Jahre, die wir uns fast täglich gesehen haben. Denn so ist das, wenn man miteinander arbeitet. Man verbringt so viel Zeit miteinander, man spricht so viele Worte miteinander.
Ich werde Dich nicht vergessen. Ich denke an unsere gemeinsame Zeit. An das eine Mal, als wir zusammen Hebeldraisine gefahren sind. Wie wir gelacht haben, weil es so schrecklich war, so anstrengend, die absurdeste Art einen Ausflug zu machen und wie froh wir waren als wir endlich nie wieder Draisine fahren mussten.
In einem meiner Ordner habe ich eine alte Visitenkarte von mir auf deren Rückseite Du mir aufgeschrieben hast, wann ich im Mutterschutz und wann ich in Elternzeit war. Ich hatte irgendwie verpasst mir das aufzuschreiben, aber Du hast es gewusst.
Jedes Mal wenn ich Steuererklärung mache, fällt mir die Karte in die Hand und ich schaue auf Deine geschwungene Schrift.
Manchmal lese ich unseren Chatverlauf im Messenger und bin traurig, dass wir oft nur Daten ausgetauscht haben. Wann treffen wir uns, wo treffen wir uns, wo holst Du mich ab. Dann muss ich wieder lachen, denn Du hast mich oft abgeholt, warst nie angeschnallt und bist wirklich sehr rasant gefahren und noch schwungvoller hast Du eingeparkt.
Ich denke daran, was Du alles konntest. Unfassbar gut kochen, Figuren aus diesen langen Luftballons machen und aus alten Jeans Handtaschen nähen. Du hattest einen grünen Daumen und die prächtigsten Balkonkästen, die ich je gesehen habe.
Es ist alles da. All die Erinnerungen. Nur Du nicht. Du bist nicht da. Du bist schon so lange weg und Du fehlst.
Du fehlst mir.
Es macht mich nachdenklich,
aber noch mehr, viel mehr sogar
weckt es in mir den Wunsch,
nach genau so einem Menschen, auch für mein Leben.
Danke dafür .
<3
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Liebe Patricia, es rührt mich sehr, wie du in all den Jahren innerlich mit deiner verstorbenen Freundin verbunden bist. Sie ist in dir und sie fehlt im Hier und Jetzt.
„Wenn einer wirklich bei uns war
und geht
dann ist er nicht gegangen
dann ist er plötzlich anders da
nicht so im Hier und Jetzt gefangen
Wenn einer wirklich bei uns war
dann wirkt er fort
nicht außerhalb
– ent-rückt von Zeit und Ort
Wenn einer wirklich bei uns war
und geht
dann ist er nicht vergangen
dann ist er plötzlich anders da
nicht so im Hier und Jetzt gefangen“
© W. Willms
In Gedanken bei dir, Inge
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.
.
(( ))
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Schon acht Jahre! ?
Ach Patricia…?
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Was für eine schöne Freundschaft
Vielen Dank!